Schiffsmaschinenanlage mit gemeinsamem Antrieb einer Propellerwelle durch eine oder mehrere Kolbenmaschinen und eine oder mehrere Abdampfturbinen. Sicherheits- oder Brechkupplungen sind für viele Fälle bekannt. Sie haben den Zweck, wichtige Maschinenteile vor plötzlich auftre tenden Überbeanspruchungen zu schützen. Dies erfolgt in der Weise, dass entweder eine eingeschaltete Rutschkupplung, die im nor malen Betrieb als feste Kupplung arbeitet, bei Überschreitung des Drehmomentes um einen gewissen Betrag, anfängt zu gleiten, oder dass ein eingeschalteter, möglichst leicht ersetzbarer Teil in diesem Falle bricht und dadurch die Maschinenanlage von der Arbeits welle trennt.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer solchen Einrichtung in einem neuen Gebiet, und zwar für den An trieb einer Propellerwelle durch eine kombi nierte Maschinenanlage mit Kolbenmaschine und Abdampfturbine. In diesem Falle ist es besonders wichtig, dass bei einem plötz lichen Stillstand des Propellers die raschlau fende Turbine abgekuppelt wird. Für derar tige kombinierte Anlagen sind bereits Rei- bungs- oder Schlupfkupplungen zwischen der Turbine und dem Getriebe bekannt. Diese dienen jedoch nur zum Ausgleich des un gleichen Drehmomentes der langsam laufen den Kolbenmaschine und dem gleichmässigen Drehmoment der raschlaufenden Turbine, bezw. zum Abschalten der Turbine beim Rückwärtsgang der Maschine.
Die vorliegende Aufgabe verfolgt nun einen ganz andern Zweck, der darin besteht, die gesamte Maschinenanlage vollständig von der Propellerwelle abzukuppeln, wie es erfor derlich werden kann, wenn z. B. der Propel ler durch Aufschlagen auf einen harten Ge genstand plötzlich festsitzt.
Die Erfindung betrifft eine Schiffsmaschi- nenanlage mit gemeinsamem Antrieb einer Propellerwelle durch eine oder mehrere Kol benmaschinen und eine oder mehrere Ab dampfturbinen, und besteht darin, dass in der Wellenleitung zwischen dem Getriebe und dem Propeller eine Sicherheitskupplung ein gebaut ist, die bei Überschreitung eines be- stimmten Drehmomentes auslöst und die ge samte Maschinenanlage. von -der Propeller welle abkuppelt.
Anhand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert.
Abb. 1 zeigt beispielsweise eine derartige Anlage mit einer mit der Propellerwelle un mittelbar gekuppelten Kolbenmaschine und einer über ein Doppelgetriebe auf die gleiche Welle arbeitenden Abdampfturbine. In Abb. 2 sind zwei raschlaufende Kolbenmaschinen und eine Abdampfturbine vorhanden, die über ein gemeinsames Getriebe die Propellerwelle antreiben. Ausser diesen beiden beispiels weisen Anordnungen sind selbstverständlich auch noch andere möglich. Die Abb. 3 bis 6 zeigen beispielsweise zwei Ausführungen von Sicherheitskupplungen und konstruktive Einzelheiten.
1 bezeichnet die Kolbenmaschine, 2 die Abdampfturbine, 3 das Getriebe, 4 den Kon densator, 5 den Propeller und 6 eine Sicher heitskupplung, die gemäss der vorliegenden Erfindung in der Wellenleitung zwischen dem Getriebe und dem Propeller eingebaut ist. In Abb. 3 ist eine beispielsweise Ausführungs form- einer an sich bekannten mechanischen Sicherheitskupplung dargestellt. 7 bezeichnet die Kupplungshälfte der treibenden Seite, 8 die getriebene Hälfte, welche mit der Pro pellerwelle verbunden ist. An dem treiben den Teil der Kupplung sind Scheiben 9-9 und zwischen diesen Scheiben 10-10 vor handen; letztere sitzen an einem Ring 11, der durch Bolzen 28 mit der getriebenen Kupplungshälfte 8 verbunden ist. Zwischen diesen Scheiben 9 und 10 befinden sich zweckentsprechende Reibungsbeläge.
Durch die Federn 12 wird in dem vorliegenden Bei spiel der bewegliche Teil 11 mit den Brems scheiben 10-10 gegen die mit der treiben den Kupplungshälfte 7 fest verbundenen Scheiben 9-9 angepresst. Diese -Federn sind derart gespannt, dass ein Lösen der Scheiben 9 von den Scheiben 10 erst bei einem be stimmten Überdrehmoment, beispielsweise 200 % von dem normalen Drehmoment, ein ritt. Dieser Fall kann vorkommen, wenn der Propeller auf einen festen Gegenstand, z. B. Eis, aufschlägt und daher nahezu plötz lich stillsteht. Dadurch bleibt die mit der Propellerwelle fest verbundene Kupplungs hälfte 8 ebenfalls stehen, während die mit den Antriebsmaschinen verbundene Hälfte 7 unter lösen der gegeneinandergepressten Rei bungsscheiben 9 und 10 weiter dreht.
Durch diese Verschiebung des Kupplungsteils 7 gegenüber dem Teil 8 wird der in eine am Teil 11 angebrachte Rast 13 eingrei fende Hebel 14 gedreht (vergleiche Teil skizze 4). Dieser Hebel 14 sitzt auf einer Welle 15, die an der maschinenseitigen Kupplungshälfte 7 befestigt ist. Am andern Ende der Welle 15 ist ein Hebel 16 ange bracht. Derselbe hat links und rechts je einen Arm (vergleiche Teilskizze in Abb. 5), wovon einer, je nach dem die Auslösung des Hebels 14 mit der Rast 13 beim Vorwärts- oder Rückwärtsgang erfolgt, gegen den an der festen Kupplungsverschalung gelagerten Hebel 17 anschlägt und diesen dadurch eben falls dreht.
Die gleiche Drehung erfährt der mit dem Hebel 17 auf der gleichen Welle 18 sitzende Nocken 19, wodurch die Spindel 20 freigegeben und darin durch die Feder 21 in ihrer Achsrichtung verschoben wird. Vom Ende der Spindel 20 wird dadurch mittelst Hebel 22 und Gestänge 22a die Arretierung 23 an dem Manövrierventil 24 ausgelöst und letzteres durch die auf den Kolben 25 wir kende Feder 26 geschlossen.
Anstatt, wie vorstehend, auf rein mecha nischem Wege, kann diese Betätigung (Schlie ssung) des Manövrierventils 24 beim An sprechen der Sicherheitskupplung 5 auch auf irgend eine andere Art, z. B. mittelst Druck öls, oder mittelst elektrischer oder pneuma tischer Übertragung, erfolgen.
Ebenso kann auch die Kupplung selbst als elektromagnetische oder ähnliche Kupp lung ausgebildet werden.
Abb. 6 zeigt eine sogenannte Brechkupp- lung. Bei dieser beispielsweisen Ausführungs form sind die Verbindungsbolzen 27 für die beiden Kupplungshälften 7 und 8 in dem Bereich der Trennungsebene auf einen klei- neren Durchmesser zurückgedreht. Dieser Durchmesser ist so bemessen, dass die Bruch festigkeit dieser Bolzen mit der Überbean spruchung, die bei dem beabsichtigen Über drehmoment auftritt, übereinstimmt und die Bolzen dann brechen.
Die Abschaltung der Dampfzufuhr erfolgt auch in diesem Falle dadurch, dass die Re lativbewegung der beiden Kupplungshälften 7 und 8 zur Auslösung einer Verblockung, welche das Schliessen des Manövrierventils bewirkt, benutzt wird. Diese Auslösung kann entweder in ähnlicher Weise wie vorstehend angegeben, oder auf eine andere bekannte Art erfolgen.
Statt nur einer Abdampfturbine können auch mehrere angeordnet sein.