DE640135C - Mittels Druckgas oder Druckfluessigkeit gesteuerte Reibungskupplung - Google Patents

Description

Es sind Kupplungen, Bremsen o. dgl. bekannt, bei denen ein doppelarmiger Schwenkhebel in dem Kupplungsgehäuse gelagert ist und mittels geeigneter Übertragungsmittel ein Zusammenpressen der Reibscheiben bewirkt. An Stelle des doppelarmigen Schwenkhebels hat man auch bereits einen elastischen, ringförmigen Hohlkörper mit wellenförmig gebogenen Metallwänden und auch, schon mehrere auf den Kupplungsumfang gleichmäßig verteilte Druckkörper verwendet, die sich unter der Wirkung von Druckgas «oder Druckflüssigkeit in Richtung der zu kuppelnden Wellen ausdehnen und hierbei die Reibflächen von Kupplungen oder Bremsen aneinanderdrücken. Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die auf den Kupplungsumfang gleichmäßig verteilten Druckkörper quer bzw. tangential zur Wellenachse gelagert sind , und über kniehebelartig wirkende, zwischen Druckkörper und Reibscheiben bzw. vorgelagerten Druckringen angeordnete Druckstücke einwirken.

Die .einzelnen Druckkörper werden durch Druck- oder Zugfedern in Stellung gehalten und sind in einer Schlitzführung der benachbarten Druckringe gelagert.

Gegenüber den bekannten Anordnungen der elastischen Hohlkörper mit wellenförmig gebogenen Metallwänden besteht der Vorteil des Erfindungsgegenstandes darin, daß durch die neuartige Anordnung und Ausgestaltung der Druckkörper ein festeres und sicheres Zusammenpressen der aus den Reibscheiben bestehenden Lamellenpakete auf ihrem ganzen Umfang erzielt wird, da sich die Kniehebelübertragung kraftvergrößernd auswirkt. Die Anpressung der Reibscheiben erfolgt daher auch bei geringem Druck schon mit großer Kraft, so daß derartige Kupplungen besonders für Kraftfahrzeuge, auch schwerster Bauart, geeignet sind. Die Betriebssicherheit der Fahrzeuge wird also durch den Erfindungsgegenstand wesentlich erhöht.

Die Verwendung mehrerer quer zur Wellenachse angeordneter Druckkörper erbringt gegenüber einem einzigen kreisringförmigen, in Richtung der Wellenachse ausdehnbaren Druckkörper den Vorteil, daß die z. B. hintereinandergeschalteten Körper auf dem kürzesten Wege an eine innerhalb der treibenden bzw. getriebenen Welle angeordnete zentrale Druckleitung angeschlossen werden können, während die Zuführung des Druckmittels bei der Benutzung eines ringförmigen Druckkörpers entsprechend den bekannten Konstruktionen durch das Kupplungsgehäuse hindurch von außen erfolgen muß.

Die Aufhängung der Druckkörper zwischen Federn und die Lagerung in Schlitzführungen verbessern die selbsttätige Einstellung. Durch die gleichmäßige Aufhängung auf dem ganzen Umfang der Kupplungen wird die Kupplungs- bzw. Bremswirkung durch etwa auftretende Zentrifugalkräfte nicht beeinträchtigt.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben, und zwar zeigt:

Abb. ι eine Kupplung, teilweise im Längsschnitt,

Abb. 2 eine Vorderansicht der Kupplung, teilweise im Schnitt, und

Abb. 3 und 4 mit Kolben und Faltenbalg versehene Druckkörper. _v£

In einem mit einer Getriebewelle 8° verbundenen Gehäuse 50 sind mehrere Reibscheiben 32 in Führungskeilen, Zähnen 51 o. dgl,; längs verschiebbar gelagert. Auf der zu kuppelnden Welle 52 sitzen die Scheibenträger 21, 22, die ebenfalls mit Zähnen 53 o. dgl. versehen sind. Auf den Trägern 21, 32 sind Druckscheiben 30, 31 sowie Zwischenscheiben 34 längs verschiebbar.

Die auf den Scheibenträgern 21, 22 sitzenden Druckscheiben 30, 31 und Zwischenscheiben 34 bilden mit den Reibscheiben 32 zwei Lamellenpakete. Zwischen diesen Paketen ist erfindungsgemäß eine dem Durchmesser der Kupplungsscheiben entsprechende Anzahl von Druckkörpern 23 vorgesehen; die quer bzw. tangential zur Wellenachse liegen. Sie bestehen aus einer durch die Doppelkolben 25, 26 gebildeten Druckkammer 54. Die Doppelkolben können ineinandergeschoben werden und sind in an sich bekannter Weise durch doppelte Dichtungsscheiben 27 abgedichtet.

Nach Abb. 4 ist die Druckkammer als Faltenbalg 28 ausgebildet, dessen Enden in die Kolbenteile 25, 26 eingesetzt sind. Bei dieser Konstruktion erübrigt sich die Anbringung besonderer Dichtungen. Von den Teilen 25 und 26 bzw. 28 wird der Preßdruck mittels kniehebelartig wirkender Druckstücke 29 auf die Druckscheiben 30, 31 übertragen.

Zwischen den Scheibenträgern 21 und 22 sind Druck- oder Zugfedern 3 5,3 6 vorgesehen, die die Druckkörper, die sich dem jeweiligen Druck entsprechend einstellen können, in Stellung halten. Zur leichteren Einstellung der Druckkörper 23 besitzen diese vorteilhaft eine zweiseitig abgeschrägte Unterseite (Abb. 1). Die Druckkörper 23 können auch zwecks leichterer Auswechselbarkeit mittels in den Druckscheiben 30, 31 vorgesehener Schlitzführungen 56 gelagert sein. Mittels einer Ringmutter 37, die durch eine Schraube 38 gesichert werden kann, ist die Kupplung nachstellbar. Die Druckscheiben 30, 31 sowie die Zwischenscheiben 34 sind zweckmäßig aus hartem poliertem Stahl hergestellt, während die Reibscheiben 32, 34 aus den bekannten verschleiß- und wärmebeständigen Werkstoffen für Kupplungen bestehen.

Die Zuführung des Druckmittels in die Leitung 55 und die Druckkörper 23 erfolgt durch einen Rohrteil 47, der in einer zentralen Bohrung der Welle 52 gelagert und z. B. mit einer Labyrinthdichtung versehen ist.

Ist eine der Wellen 52 oder. 8° fest und die andere drehbar angeordnet, so wird durch Betätigen der Anpreßorgane der drehbare Teil mit dem feststehenden gekuppelt, so daß eine Abbremsung des sich drehenden Teils erfolgt. Die einzelnen Druckkörper können so untereinander verbunden sein, daß die Druckmittel diese nacheinander durchströmen müssen, wozu nur eine radiale Zuleitung 57 erforderlich ist, doch kann auch jeder Körper mit einer besonderen, von der Bohrung 55 ausgehenden Leitung 57 versehen sein.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Reibscheibenkupplung mit im Kupplungsgehäuse angeordneten, auf den Kupplungsumfang gleichmäßig verteilten, mittels Druckgas oder Druckflüssigkeit auf die Reibscheiben über Druckringe wirkenden Druckkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkörper (23) quer bzw. tangential zur Wellenachse gelagert sind und über kniehebelartig wirkende, zwischen Druckkörper (23) und Druckringe (3°j 3¹) angeordnete Druckstücke (29) auf die Reibscheiben (32, 34) einwirken.

2. Reibscheibenkupplung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkörper (23) durch Druck- oder Zugfedern (35, 36) in Stellung gehalten werden und in einer Schlitzführung (56) der benachbarten Druckringe (30, 31) gelagert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen