CH172077A - Klebstoff auf Grundlage von tierischem Leim. - Google Patents

Klebstoff auf Grundlage von tierischem Leim.

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CH172077A
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Ed Geistlich Soehne Industrie
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Geistlich Soehne Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J189/00Adhesives based on proteins; Adhesives based on derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L2666/00Composition of polymers characterized by a further compound in the blend, being organic macromolecular compounds, natural resins, waxes or and bituminous materials, non-macromolecular organic substances, inorganic substances or characterized by their function in the composition
    • C08L2666/02Organic macromolecular compounds, natural resins, waxes or and bituminous materials

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description


  Klebstoff auf Grundlage von tierischem Leim.    Es ist bekannt, die     Kaltwasserlöslichkeit     von tierischen, d. h.     glutinhaltigen        Kleb-          stoffen,        wie    Knochen-, Haut- und Lederleime,  durch Beimischung von     Ca,rbamiden,    wie  Harnstoff und     Thioharnstoff,    zu erhöhen.  



  Solche in der     beschriebenen    Weise kalt  wasserlöslich gemachten Leime haben jedoch  den Nachteil, dass die mit ihnen hergestellten       Verleimungen    so langsam abbinden, dass ihre  Verwendung für die Sperrplatten- und     Fur-          nierholz-Industrie    praktisch nicht in Frage  kommt.  



  Es wurde     min    die überraschende Beobach  tung gemacht, dass ein Zusatz von Formal  dehyd oder einem Polymer desselben, z. B.       Paraformaldehyd    zu     glutinhaltigen    Leimen,  denen ein     Carbamid,    wie Harnstoff oder       Thioharnstoff    zugesetzt ist, die Eigen  schaften dieser Leime derartig zu verändern  imstande ist,     da.ss    ein Produkt resultiert, das  den Anforderungen der Sperr- und Furnier  holzindustrie nicht nur vollkommen genügt,  sondern überdies eine derartige einfache An-         wendung    der tierischen Leime     gestattet,    wie  sie bisher vollständig     unbekannt    war.  



  Das Produkt gemäss der Erfindung ent  hält als Grundlage tierischen     Leim,    dem  Formaldehyd oder ein Polymer desselben und  ein     Carbamid    zugesetzt sind. Als     Carbamid     kann Harnstoff oder auch     Thioharnstoff    Ver  wendung finden.  



  Durch     W.ändlung    der Mengenverhältnisse  von tierischem Leim zum     Carbamid,    wie  Harnstoff oder     Thioharnstoff    einerseits und  Formaldehyd oder dessen Polymeren, z. B.       Paraformaldehyd    anderseits, unter eventuel  ler Beifügung indifferenter, fein gemahlener  oder geschlämmter Füllstoffe, wie z. B.  Schwerspat, lassen sich die Eigenschaften des  erhaltenen Klebstoffes in weiten Grenzen be  einflussen, wobei die Menge des     tierischen     Leimes gegenüber den     Carbamiden    und dem  Formaldehyd     bezw.    dessen Polymeren immer  stark überwiegt.

   Die Menge des die     Verlei-          mung    bewirkenden tierischen Leimstoffes  kann, bezogen auf die Gesamtmenge von      Leimstoff plus Harnstoff und     Vormaldehyd     70 % und mehr betragen.  



  Durch Zusatz von geringen Mengen an  organischer oder organischer Säuren, saurer  oder Säure abspaltender Salze lässt sich die  Geschwindigkeit, mit der die feste Verbin  dung von mit dem erfindungsgemässen Kleb  stoff     bestrichenen,    unter Wärme und mecha  nischem Druck     gehaltenen    Flächen erfolgt,  regulieren.  



       Gewünschtenfalls    kann der Klebstoff  auch in Form seiner wässerigen Lösung her  gestellt werden, wobei dann vorzugsweise  wässerige     Formaldehydlösungen    Verwendung  finden.  



  Das Produkt gemäss der Erfindung ist  nicht zu verwechseln mit bereits zur Aus  übung von Klebeverfahren in Vorschlag ge  brachten Stoffen, .die aus     Harnstoff-Formal-          dehyd    -     Vorkondensationsprodukten,    gegebe  nenfalls unter Zusatz geringer Leimmengen,  höchstens 10 %, bestehen. Derartige Produkte  sind nicht haltbar und können als solche gar  nicht in den Handel gebracht werden, da sie  nach einigen Stunden infolge     Weiterkonden-          sierung    unbrauchbar werden.  



  Sehr zweckmässig ist es auch, den neuen  Klebstoff in Form einer Folie zu bringen,  wodurch seine Verwendung in der Praxis be  sonders einfach     wird.     



  Demgegenüber ist das Produkt gemäss  vorliegender Erfindung durchaus haltbar und  kann ohne Gefahr des Verderbens gelagert  werden; die in demselben enthaltenen Kom  ponenten     Carbamid    und Formaldehyd     bezw.     dessen Polymeren sind in derart geringen  Mengen zugegen, dass eine     Kunstharzbildung     für die vorzüglichen Klebeeigenschaften des  Materials ausser Betracht fällt.  



  Der grosse     technische    Fortschritt besteht  darin, dass das Produkt gemäss der vorliegen  den Erfindung, z. B. nach seiner Auflösung  in Wasser bei     Zimmertemperatur    oder  mässiger     ZVärme    (40   C) auf die zu verkle  bende Fläche aufgetragen, eine feuchtigkeits  beständige     Verleimung    liefert, die dadurch  ausgezeichnet ist,     @dass    selbst bei einer     Press-          temperatur    von 90   C und darüber auch bei         Aufleimung    dünnster Edelfurniere, wie z. B.

    von     Eiche    und Nussbaum, kein Leimdurch  gang durch die Poren des Furniers und Ver  fliessen auf dessen Oberseite stattfindet.  



  Infolge der hohen Anfangsfestigkeit der  mit .dem neuen Klebstoff verbundenen Werk  stücke, die durch die gleichzeitige Anwesen  heit von     Carbamiden,    wie Harnstoff oder       Thioharnstoff    und Formaldehyd oder dessen  Polymeren, z. B.     Paraformaldehyd    ge  gebenenfalls unterstützt durch die Gegenwart  von Füllstoffen, Säuren, sauren oder Säuren  abspaltenden Salzen bedingt wird, können die  verleimten Stücke nach wenigen Minuten  ohne vorhergehende Abkühlung der     Heiz-          presse    aus dieser herausgenommen werden,  wodurch ganz bedeutende Ersparnisse an Zeit  und     Heizdampf    erzielt \werden.  



  Nachstehend werden zwei Beispiele an  gegeben, aus denen ersichtlich ist, wie das  Produkt gemäss der Erfindung hergestellt  und verwendet werden kann.  



  <I>Beispiel I:</I>  10 kg eines Gemisches, bestehend aus  78,0 Gewichtsprozenten     Knochenleimpulver     (50     Maschen    pro ein'), 14,0 Gewichtsprozen  ten Harnstoff, 7,0 Gewichtsprozenten     Para-          formaldehy.d    und 1,0 Gewichtsprozent     Pa-          raffinöl,    werden mit 6 bis 8 Liter Wasser  von 40,' C verrührt.  



  Die .auf diese Weise erhaltene Klebstoff  lösung wird beispielsweise auf zwei Erlen  holzfurniere von 1,5 mm Stärke beidseitig  dünn aufgetragen, worauf zwischen die bei  den     Erlenholzfurniere    eine zirka 2 mm starke  Mittellage aus     Erlenholz    und auf die Erlen  holzfurniere je ein 1 mm starkes     Okoume-          furnier    gelegt wird.  



  Die aus fünf Lagen .bestehende Platte  wird anschliessend 12. Minuten in einer  hydraulischen Heizpresse bei einer Tempera  tur von 100' C und unter einem Druck von  6 bis     ;8    kg pro cm' belassen. Beim     'Öffnen    der  Presse erhält man, ohne dieselbe vorher ab  kühlen zu müssen, die fertig verleimte fünf  fache     Sperrplatte.         Soll eine dreifache Sperrplatte hergestellt        #erden,    so genügt bei analoger     Arbeitsweise     eine     Pressdauer    von 10 Minuten.  



  <I>Beispiel</I>     II:     10 kg eines Gemisches, bestehend aus  <B>27,8</B> Gewichtsprozenten     Knochenleimpulver     (50 Maschen pro cm\),     23,0    Gewichtsprozen  ten Harnstoff, 9,0 Gewichtsprozenten     Para-          formaldehyd,    37,0 Gewichtsprozenten Schwer  spat oder     Schlemmkreide,    0,2 Gewichts  prozenten     Oxal-    oder Milchsäure und 3,0 Ge  wichtsprozenten Paraffinöl werden in 4 bis 5  Liter Wasser von Zimmertemperatur auf  gelöst.  



  Die auf diese Weise erhaltene Klebstoff  lösung wird beispielsweise auf das zu furnie  rende Blindholz dünn aufgetragen und leicht  antrocknen gelassen, worauf man nach     Auf-          legung    des Edelfurniers, z. B. aus 0,4 bis  0,6 mm starken Nussbaum- oder Eichenfur  nieren bestehend, das Ganze in die Heizpresse  bringt. Die Pressung erfolgt am besten bei  einer Temperatur von 90   C und unter einem  Druck von     31l    bis 5 kg pro cm. Nach 10  Minuten kann das fertig furnierte     Stück,     ohne die Presse vorher abkühlen zu müssen,  herausgenommen werden.  



  Die gemäss den angeführten Beispielen  hergestellten .Sperrholz- und     Furnierplatten     weisen keine Leimdurchschläge auf, sie sind  drei Stunden nach erfolgter Pressung     weiter-          verarbeitungsfälli < "@    und können wochenlang  im     Wasser    liegen, ohne dass eine Trennung  der einzelnen Holzlagen eintritt.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCII Klebstoff auf Grundlage von tierischem Leim, insbesondere für die Verwendung bei der Furnier- und Sperrholzleimung, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe ausser den Leim stoffen ein Carbamid und Formaldehyd oder ein Polymer desselben enthält. UNTERANSPRttCHE: 1. Klebstoff nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass er als Carbamid Harn stoff enthält. 2. Klebstoff nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass er als Carbamid Thio- harnstoff enthält. 3.
    Klebstoff nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass er Paraformaldehyd enthält. 4. Klebstoff nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, da,ss er mindestens einen Füllstoff enthält. 5. Klebstoff nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens ein die Abbindezeit beschleunigendes Mittel ent hält. 6. Klebstoff nach Patentanspruch und Unter anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens eine Säure enthält. 7. Klebstoff nach Patentanspruch und Unter anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, da.ss er mindestens eine beim Erhitzen Säure abgebende Verbindung enthält. B. Klebstoff nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass er eine wässerige Lösung darstellt.
CH172077D 1933-10-27 1933-10-27 Klebstoff auf Grundlage von tierischem Leim. CH172077A (de)

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