Verfahren zur Herstellung eines Schwefelsäureesters. Es wurde gefunden, dass man den an sich bekannten Schwefelsäureester des Leuko- 5 . 5'. 7. T- tetrachlorindigos in sehr vorteil hafter Weise erhalten kann, wenn man das nach dem Verfahren des schweiz. Patentes Nr.
163549 erhältliche, in kalten, verdünnten, wässerigen Alkalilösungen praktisch unlös liche, an der Luft beständige Reduktionspro dukt des 5.5'.7.7'-Tetrachlorindigos in Ge genwart von organischen Basen mit Stalfo- nierungsmitteln behandelt.
Das erwähnte, an der Luft beständige Reduktionsprodukt des 5.5'.7.7'- Tetrachlor- indigos kann man zum Beispiel nach dem im Schweizer Patent Nr. 163549 angegebenen Verfahren herstellen, zum Beispiel indem man den 5 . 5'. 7. 7'- Tetrachlorindigo in schwach alkalischen oder neutralen, zweckmässig aber in sauren Medien in Gegenwart von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln reduziert und dar nach gegebenenfalls noch so lange erwärmt, bis die in kalten wässerigen Lösungen von Alkalien praktisch unlösliche, an der Luft beständige Verbindung entstanden ist.
Als geeignete organische Basen kommen insbe sondere tertiäre Basen, wie Pyridin, Dimethyl- anilin usw., in Frage. Als Sulfonierungsmittel kann man zum Beispiel Schwefelsäureanhy- drid, Chlorsulfonsäure oder Chlorsulfonsäure- ester verwenden. .
Beispiel <I>1:</I> In 80 Teile trockenem Pyridin werden bei <B>-10'</B> bis<B>-50</B> C 20 Teile Chlorsulfonsäure unter Rühren eingetropft. In diese Mischung werden bei etwa + 5 bis 10 0 C 10 Teile des beständigen Reduktionsproduktes des 5.5'.7.7'-Tetrachlorindigos mit einem Farb- stoffgehalt von 92% (hergestellt durch län- geres Erwärmen von 200 Teilen einer wäs serigen Paste von 5.
5'.7.7'-Tetrachlordehydro- indigoacetat, entsprechend 38 Teilen Tetra- chlorindigo, mit 100 Teilen 38%igerNatrium- bisulfitlösung, 75 Teilen einer 45 %igen Am- moniumformiatlösung und 400 Teilen Alkohol unter Rühren und Rückflusskühlung auf dem Wasserbad) unter Überleiten von Kohlensäure eingetragen.
Die Mischung wird innerhalb 1 Stunde auf 70 0 C erwärmt und bei dieser Temperatur noch 1 1/z Stunden gerührt. Die entstandene braungelbe Lösung wird nach dem Erkalten auf 250 Teile Eis gegossen und -das Ganze mit Natronlauge alkalisch gemacht. Das Pyridin wird dann mit Wasser dampf abgetrieben und die zurückbleibende Lösung von geringen Verunreinigungen durch Filtrieren getrennt.
Die klare, fast farblose Lösung enthält das Natriumsalz des Schwefel- säureesters des Leuko - 5 . 5'- 7 . 7\- teti-achlor- indigos, das durch Aussalzen mit Kochsalz fast quantitativ abgeschieden werden kann.
Säuert man die nicht mit Kochsalz versetzte Lösung mit Salzsäure an und oxydiert in der Wärme mit Eisenchlorid, so erhält man 8,9 Teile des Tetrachlorindigos, entsprechend einer Ausbeute von 97 % der Theorie.
<I>Beispiel 2:</I> 44 Teile Chlorsulfonsäure werden bei -100 bis -50 C in ein Gemisch aus 100 Teilen Dimethylanilin und 200 Teilen Chlor benzol unter Rühren eingetropft, dazu werden zwischen 0 0 und +10 0 C unter Überleiten von Kohlensäure 56 Teile des stabilen Re duktionsproduktes des 5:
5'.7.7'-Tetrachlor- indigos mit einem Farbstoffgehalt von 97% (hergestellt durch längeres Erhitzen von 290 Teilen einer 20 %igen Paste von 5 . 5'. 7 . 7'- Tetrachlorindigo mit 75 Teilen Wasser, 400 Teilen Alkohol und 30 Teilen wasserfreiem Natriumhydrosulfit unter Rühren und Rück flusskühlung) eingetragen.
Man erwärmt in- nerhalb einer Stunde auf 60 0 C und rührt noch 2 Stunden bei dieser Temperatur. Als dann wird die abgekühlte Lösung auf Eis ge gossen. Nach dem Alkalischmachen mit 250 Teilen Natronlauge von 20 0 Be werden Di- methylaniliri und Chlorbenzol mit Wasser dampf abdestilliert. Die zurückbleibende fil trierte Lösung (- 1700 Volumenteile) wird mit der gleichen Volumenmenge gesättigter Kochsalzlösung versetzt;
das sich dabei aus scheidende Natriumsalz des Schwefelsäure- esters wird scharf abgesaugt und im Vakuum bei<B>600</B> C getrookriet. Es werden 110 Teile eines trockenen, weissen Pulvers mit einem Farbstoffgehalt von 40,5 % erhalten, was einer Ausbeute von rund 82/o der Theorie entspricht.
Aus den Mutterlaugen können nach dem Ansäuern durch Oxydation mit Eisenchlorid noch 8,5"/o der Theorie an Te- trachlorindigo erhalten werden.
Verwendet man an Stelle von Ohlorsulfon- säure die äquivalente Menge Chlorsulfonsäure- äthylester, sö erhält man das gleiche Produkt.