Einrichtung zum Verstellen der Bürstenbrücken von läufergespeisten umsteuerbaren Mehrphasen-Kollektor-Nebenschlussmaschinen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Ein richtung zum Verstellen der Bürstenbrücken von läufergespeisten, umsteuerbaren Mehr phasen-Kollektor-Nebenschlussmaschinen nach der Schrage-Bauart, das heisst mit zwei mit ungleicher Geschwindigkeit gegeneinander ,verschiebbaren Bürstenbrücken. Die Bür stenstellungen für die äussersten Regelstufen sind in Abb. 1 bis 3 dargestellt.
In Abb. 1 stellen a und b die beiden Bürsten einer Phase dar. R sei die Dreh richtung des Motors. Die Achse der zu den Bürsten a-b gehörigen Ständerphase ver läuft von oben nach unten. Die Verbindungs sehne der Bürsten a, b ist also hier zum Zweck der Verbesserung des Leistungsfak tors gegenüber der zugehörigen Ständer phase entgegen der Drehrichtung verscho ben. Die Bürstenstellung nach Abb. 1 ent spricht der niedrigsten Drehzahl für die Drehrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn.
Durch gleichzeitige Verschiebung des Bür- stensatzes a über den Winkel a < a ent gegen der Drehrichtung des Motors und des Bürstensatzes b über den Winkel ss = n in der Drehrichtung bringt man den Motor auf seine höchste Drehzahl; Abb. 2 zeigt die Bürstenstellung bei der höchsten Drehzahl, und zwar unabhängig davon, ob sich der Motor links oder rechts dreht; Abb. 3 zeigt die Bürstenstellung für die niedrigste Drehzahl bei Drehrichtung im Uhrzeigersinn.
Auch hier bringt man- den Motor auf die höchste Drehzahl durch gleich zeitige Verschiebung des Bürstensatzes a über den Winkel a < n entgegen der Dreh richtung und des Bürstensatzes b über den Winkel ,B <I>=</I> ac in der Drehrichtung. Die Bürstenverschiebung des linkslaufenden Mo tors ist in diesem Fall genau das Spiegelbild der Bürstenverschiebung des rechtslaufenden Motors. Bei diesem Verfahren durchläuft jede Bürstenbrücke einen Gesamtwinkel - 2 n. . Zwecks Umkehr der Drehrichtung sind die Bürsten aus der in Abb. 1 dargestellten Lage in die in Abb. 3 dargestellte Lage zu bringen, bezw. umgekehrt.
Es erfolgt dies zweckmässig so, dass die schneller bewegte Bürstenbrücke, deren Bürsten in der Stellung für tiefste Drehzahl in der Achse der Stän derwicklung stehen, von der Steuerwelle ent- kuppelt wird und in ihrer Lage verbleibt, während die andere Bürstenbrücke, die mit der Achse der Ständerwicklung in der .Stel lung für tiefste Drehzahl einen Winkel von (180-a) einschliesst, mit der Steuerwelle verbunden bleibt und in der ursprünglichen Drehrichtung des Motors um den Winkel 2 (180-a) verstellt wird, worauf die erstere Bürstenbrücke wieder mit der Steuerwelle verbunden wird;
in der Zwischenzeit wird das Drehfeld der Primärwicklung durch Ver tauschen zweier Netzphasen umgekehrt.
Erfindungsgemäss wird die schneller be wegliche Bürstenbrücke über ein Ausset zungsgetriebe, die langsamer bewegliche Bürstenbrücke über ein normales Getriebe gesteuert.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Aussetzgetriebes für die schnel ler bewegliche Bürstenbrücke schematisch unter Weglassung der für das Verständnis der Erfindung unwesentlichen Konstruk tionsteile und des Antriebes für die lang samer bewegliche Bürstenbrücke in Abb. 4 bis 6 in Vorder- und Seitenansicht dar gestellt.
Das Antriebszahnrad für die nicht ge zeichnete Bürstenbrücke ist mit a bezeichnet, es steht mit dem Antriebsritzel b in Ein griff. Auf der Welle c des Ritzels sitzt eine Einzahnscheibe d, deren Zahnkopfdurchmes ser gleich dem des Ritzels ist. Der Zahn nimmt den grössten Teil des Scheibenumfan ges ein. An der Einzahnscheibe sitzen seit lich zwei zahnartige Ansätze e,, e2. An dem Zahnkranz des Antriebsrades a der Bürsten brücke sitzt ein U-förmiger Bügel f, der eine Zahnlücke des Antriebsrades überbrückt und zwischen dessen Schenkeln der Zahn der Einzahnscheibe schleift.
Zwischen den Sehen- keln des U-Bügels sitzt ein Anschlag g, mit dem die zahnartigen Ansätze ei, e2 je nach der Drehrichtung der Bürstenbrücke in Ein griff kommen.
Wird das kleine Ritzel b gedreht, so nimmt es die Bürstenbrücke mit, bis es in der in Abb. 4 gezeichneten Stellung ausser Eingriff mit dem Zahnrad der Bürstenbrücke kommt. Die Bürstenbrücke bleibt jetzt ste hen, und der Zahn der Scheibe d gleitet zwi schen den Schenkeln des U-Bügels f. Bei weiterer Drehung des Ritzels b stösst der zahnartige Ansatz ei gegen den Anschlag g und nimmt das Zahnrad a mit (Abb. 6), wel ches dadurch wieder in Eingriff mit dem Ritzel b kommt, wodurch die Bürstenbrücke wieder verstellt wird. In der andern Dreh richtung des Ritzels vollzieht sich der Vor gang genau so, nur dass dann der zweite An satz e2 der Zahnscheibe zur Wirkung kommt.
Die Dauer des Stillstandes des Zahnrades a und damit der Bürstenbrücke bestimmt sich aus der Öffnung x1, des U-Bügels f und des Winkels x2 zwischen den Zahnflanken der Einzahnscheibe.
Durch die Anwendung einer derartigen Einrichtung zum Verstellen der Bürsten brücken gestaltet sich die Drehrichtungs- umkehr besonders einfach. Will man zum Beispiel den Motor von der höchsten Dreh zahl in der einen Richtung zur höchsten Drehzahl in der andern Richtung umkehren, so braucht man nur das beide Bürstenbrük- ken steuernde Organ, zum Beispiel Handrad, in einem gewissen Sinne zu verdrehen. Da durch gelangt man in die Stellung für nied rigste Drehzahl. Nun ist der Motor vom Netz abzuschalten und zwei Netzphasen sind zu vertauschen.
Man verdreht das Handrad wei ter, wodurch das Aussetzgetriebe den Still stand der rascher beweglichen Bürstenbrücke bewirkt, während die andere Bürstenbrücke im ursprünglichen Sinne, wie oben beschrie ben, um den Winkel 2 (180-a) verschoben wird. Nun ist die Bürstenstellung für nied rigste Drehzahl im entgegengesetzten Dreh sinn erreicht. Der Motor kann wieder ein geschaltet werden. Die Erhöhung der Dreh- zahl erfolgt durch Weiterdrehung des Hand rades im ursprünglichen Sinne.
Durch Dre hen eines Handrades in einem gewissen Sinne kann demnach die Drehzahl von einem Höchstwert im einen Sinne bis zu einem Höchstwert im andern Sinne geregelt wer den, ohne dass besondere Eingriffe in die Vorrichtung für die Bürstenverstellung not wendig werden. Ein Entkuppeln eines Zahn rades, eine Verriegelung für die richtige Entkupplung oder ähnliche Massnahmen sind hier nicht erforderlich. Die Änderung der Bürstenstellung für tiefste Drehzahl in der einen Drehrichtung in diejenige für die an dere Drehrichtung erfolgt ausserdem in kür zester Zeit. Schliesslich kann man das Aus und Einschalten und die Phasenkreuzung auch auf irgend eine Weise von der Stel lung der langsamer beweglichen Bürsten brücke oder des Handrades abhängig machen, so dass diese Schaltungen vollkommen selbst tätig erfolgen.
Anlassen und Umsteuern wird dann einzig durch das Handrad be wirkt. Durch Verdrehung des Handrades im einen oder andern Sinne läuft der Motor in der einen oder andern Drehrichtung.