Diathermieapparat mit Löschfunkenstrecke. Die Kurzwellen- und Ultrakurzwellen- Diathermie gewinnt wegen ihrer grossen Vor teile gegenüber der gewöhnlichen Diathermie immer mehr an Bedeutung. Sie wird bisher mit Röhrenapparaten ausgeführt, die aber den grossen Nachteil haben, dass der Nutz effekt der Röhre sehr klein ist, also grosse Röhren erforderlich sind, um eine einiger massen ausreichende Leistung zu erzielen.
Dies ist im Hinblick auf den hohen Preis der ausserdem noch dem Verschleiss unter worfenen Röhren -- die Röhre allein ist teurer als ein ganzer Funkenstrecken-Diather- mieapparat - ein grosser wirtschaftlicher Nachteil, der einer weitern Verbreitung der Kurzwellen-Diathermie hemmend im Wege steht. Hinzu kommt, dass die ungedämpften Schwingungen der Röhrenapparate schwer einzustellen sind, da die geringste Änderung im Behandlungskreis eine Verstimmung her vorruft, eine Schwierigkeit, die bei den ge dämpften Schwingungen der Funkenstrecken apparate nicht vorhanden ist.
Es sind daher schon mehrfach Versuche gemacht worden, Funkenstrecken-Diathermie- apparate für Kurzwellen zu bauen. Aber man hat immer wieder die Feststellung ge macht, die auch in der Literatur vielfach vertreten wird, dass es offenbar unmöglich ist; Funkenstrecken-Diathermieapparate für Kurzwellenbetrieb zu bauen, deren Leistung für die Praxis ausreicht.
Es besteht ferner die Schwierigkeit, dass bei fortschreitender Verkleinerung der Kapa zität im Schwingungskreise die Funken strecke immer unregelmässiger arbeitet, und dass bei ganz kleiner Kapazität schliesslich überhaupt kein Funke mehr kommt, sondern sich ein Lichtbogen bildet.
Es ist nun zwar aus der Langwellen- Diathermie bekannt, ein ruhiges regelmässiges Arbeiten der Funkenstrecke durch Parallel schalten eines aus Kapazität und Selbstin duktion bestehenden Hilfskreises zur Fun kenstrecke zu erzielen. Wenn man dieses Mittel aber bei Kurzwellen-Diathermieappa- raten anwendet, macht man die Beobachtung, dass ein grosser Teil der Energie über den Hilfskreis fliesst, und fast gar keine Leistung aus dem Apparat kerauskommt.
Versuche haben nun ergeben, dass durch Vergrösserung der Selbstinduktion des Hilfs kreises die abgegebene Leistung gesteigert werden kann, dass aber dieser Vergrösserung an dem Punkte eine Grenze gesetzt ist, wo fast gar kein Strom mehr durch den Eilfs- kreis fliesst, also der oft als Löschkapazität bezeichnete Parallelkondensator zur Funken strecke unwirksam wird und dadurch wieder Lichtbogenbildung an der Funkenstrecke ein tritt. Durch eine unter diesen Gesichtspunk ten gewählte Selbstinduktion kann also eine Lichtbogenbildung an der Funkenstrecke ver mieden und die abgegebene Leistung des Apparates bedeutend gesteigert werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Diather- mieapparat mit Löschfunkenstrecke zur Er zeugung kurzer beziehungsweise ultrakurzer Wellen, mit parallel zur Funkenstrecke an geordnetem, aus Kapazität und Selbstinduk tion bestehendem Hilfskreis, bei dem die Selbstinduktitin. im Hilfskreis so gross ge wählt ist, dass eine Lichtbogenbildung an der Funkstrecke mit Sicherheit vermieden wird: Durch Kopplung eines zweiten Behand lungskreises mit dem Hilfskreis kann mit dem gleichen Apparat auch eine Behandlung mit der gewöhnlichen Langwellen-Diathermie durchgeführt werden.
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind<B>-</B>in der beigegebenen Zeichnung sche matisch dargestellt. 1n Fig..1 ist mit 1 der Niederfrequenztranaformator; mit 2 die Se rienfunkenstrecke, mit 3 und 4 Kapazität und Selbstinduktion des Hilfskreises, mit 5 und 6 Kapazität und Selbstinduktion des Schwingungskreises, mit 7 die veränderliche Behandlungskapazität bezeichnet. Die Kapa zität 3 besteht beispielsweise aus drei in Serie liegenden Glimmerkondensatoren mit einer Gesamtkapazität von ca. 5000 cm. Die Selbstinduktion 4 ist im vorliegenden Bei spiel eine Spule mit einem Spulendurch- messer von ca. 160 mm und mit ca.<B>250</B> Windungen auf einer Wickellänge von 225 mm.
Die Kapazität 5 des Schwingungskreises be trägt beispielsweiue 25 cm und die Selbst induktion 6 besteht aus 7 Windungen eines 9 mm starken Rohres bei einem Spulenduruh- messer von ca. 120 mm.
Dasselbe Ziel wird durch die Schaltung nach Fig. 2 erreicht, wo der Hilfskreis durch eine grosse Kapazii.ät 9 von beispielsweise 20000 cm und eine Selbstinduktion 10 (Spu- lendurchmesser 240 mm, 250 Windungen auf 190 mm Wickellänge) gebildet wird. Mit 11 und 12 sind Kapazität und Selbstinduk tion des Schwingungskreises bezeichnet, wel che etwa die gleiche Grösse wie in Abb. 1 besitzen. Die gyosse Kapazität 9 ist auf die schnellen Schwingungen ohne Einfluss.
Bei der angegebenen Dimensionierung der Selbst induktion im Hilfskreis ist eine Lichtbogen- bildung an der Funkenstrecke mit Sicherheit vermieden.
Selbstverständlich müssen zwischen Fun kenstrecke und Transformator Vorrichtungen eingebaut sein, die ein Abfliessen der schnel len Schwingungen zur Erde verhindern Ausser den in Abb. 2 gezeichneten Drosseln 13 kommen hierfür Sperrkreise in Frage.
Der Aufbau des Apparates wird dadurch vereinfacht, dass an Stelle besonderer Sperr drosseln die Selbstinduktion des Hilfskreises in die Verbindungsleitungen zwischen Trans formator und Funkenstrecke gelegt wird, so dass sie gleichzeitig als Sperrmittel gegen ein Abfliessen der schnellen Schwingungen zu Erde wirkt. Ein Ausfübrungsbeispiel mit einer solchen Schaltung ist in Fig. 3 schematisch darge stellt.
Mit 1 ist der Niederfrequenztransformator, mit 2 die Serienfunkenstrecke, mit 3 und 4 Kapazität und Selbstinduktion des Hilfskreises, mit 5 und 6 Kapazität und Selbstinduktion des Schwingungskreises, mit 7 die veränder liche Behandlungskapazität bezeichnet. Die Selbstinduktion 4 ist in Gestalt von zwei Spulen in die Verbindungsleitungen zwischen Funkenstrecke und Transformator gelegt, so dass ein Abfliessen der schnellen Schwin gungen zur Erde verhindert ist.