CH166002A - Verfahren zur Trennung des auf die Schilddrüse wirkenden Stoffes und des gonadotropen Hypophysenvorderlappenhormons aus dem Hypophysenvorderlappen. - Google Patents

Verfahren zur Trennung des auf die Schilddrüse wirkenden Stoffes und des gonadotropen Hypophysenvorderlappenhormons aus dem Hypophysenvorderlappen.

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CH166002A
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Schering Kahlbaum Ag
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  Verfahren zur Trennung des auf die Schilddrüse wirkenden     Stoffes    und des       gonadotropen        Hypophysenvorderlappenhormons    aus dem     Hypophysenvorderlappen.            Aron        (Comptes        Rendus    de la     Societe    de  Biologie,     Bd.    102     [19,2,9],        S.,682    bis 684) hat  nachgewiesen, dass wässerige Extrakte des       Hypophy        senvorderlappens    neben andern  Hormonen einen Stoff enthalten,

   der sich  durch seine Wirkung auf die     Schilddrüse     auszeichnet. Mit Hilfe dieses     Stoffes,    der im  folgenden     thyreotropes    Hormon genannt  werden soll, gelingt es, das     Parenchym    der  Schilddrüse zur     Entwicklung    und das Kol  loid zum Schwinden zu bringen.  



  In den bisher gewonnenen Extrakten war  dieses     thyreotrope    Hormon noch mit     andern.     Hormonen vergesellschaftet, und es gelang  bis     jetzt    nicht, Extrakte des     thyreotropen     Hormons zu gewinnen, die keine Einwirkung  auf die     Keimdrüsen    zeigten.  



  Es wurde nun gefunden, dass man das       thyreotrope    Hormon von dem     gonadotropen-          Hypophysenvorderlappenhormon    trennen     und.     beide Körper frei voneinander gewinnen  kann, wenn man durch Behandeln von Hypo-         physenvorderlappen    bei gewöhnlicher     Tempe=          ratur    erhaltene, die Hormone     enthaltende     Lösungen, zum Beispiel Extrakte oder     Press-          sIfte,    mit Mitteln behandelt, die     geeignet     sind,

   das     thyreotrope    Hormon in Form einer  Verbindung     auszufällen    und einerseits den  auf diese Weise erhaltenen     Niedersehlag    vom       Fällungsmittel    befreit,     anderseits    aus den  beim     Abtrennen    der Verbindung und beim  Zersetzen der Verbindung erhaltenen ver  einigten Filtraten das     gonadotrope    Hormon  abscheidet. Die erhaltenen     Endprodukte-sol-          len    als Arzneimittel Verwendung finden.  



  Der von dem     Fällungsmittel    befreite  Niederschlag enthält das     thyreotrope    Hor  mon. Es kann gereinigt werden, indem man  denselben wieder auflöst und die     Lösung     nach erfolgter Filtration mit Mitteln behan  delt, die geeignet sind, das     Hormon    in Form  einer Verbindung auszufällen.

       Als,        Fäliungs-          mittel,    die das     thyreotrope    Hormon in Form  einer     Verbindung    auszufällen     vermögen,    kön-           nen        Pikrinsäure,        Sulfosalicylsäure,        T'richlor-          essigsäure    oder     Schwermetallsalze,    wie Blei  acetat, oder Kolloide, wie     Eisenhydrogyd,     Tonerde und ähnliche verwendet werden, die  alle sehr .gute Resultate zeitigen, so.

       @dass,    an  zunehmen ist, dass die Fällung bei allen ana  loge     Anlagerungsverbindungen    liefert,     wie     dies bei Verwendung von     Pikrinsäure    und       Trichloressigsäure    der Fall ist.  



  Das Entfernen des     Fällungsmittels    aus.  .dem Niederschlag     geschieht    zweckmässig mit  organischen     Lösungsmitteln;    so lassen sich       Pikrinsäure,        Sulfosalicylsäure,        Trichloreassig-          säure,    durch Alkohol oder Äther,     essigsaures     Blei :durch Alkohol, der mit Essigsäure ver  setzt ist, aus, dem Niederschlag wieder her  auswaschen.

   Mit Kolloiden, wie Eisen  hydrogyd, gefällte Niederschläge werden  zweckmässig in     verdünnten    Säuren gelöst, aus  diesen Lösungen kann dann das     thyreotrope     Hormon     -durch    solche     Eiweiss.fällungsmittel     gefällt werden, die in     organischen        Läsungs-          mitteln    löslich sind.  



  Über die     sieh.    bei dem Verfahren der vor  liegenden Erfindung     abspielenden    chemi  schen Reaktionen lässt     siel;    beiden zur Zeit  noch     beschränkten        Kenntnissen    der     Zusam-          mensetzung    der     Hormone    nur     wenig    sagen;

    doch handelt es sich hier offenbar um eine       chemische    Reaktion zwischen     thyreotropen     Hormon und     Fällungsmittel,    möglicher  weise um :die Bildung einer salzartigen Ver  bindung, die sich sehr leicht     wieder    in ihre  Bestandteile aufspalten     lässt.    Es können  natürlich auch Molekül- oder     Anlagerungs          verbindungen    entstehen.

   Die genannten     Fäl-          lungsmittel,        wie    zum     Beispiel        Pikrinsäure,     sind ja, wie bekannt, sehr befähigt zur     Bil-          .dung    solcher Verbindungen.

   Ein Beweis da  für,     dass    es sich um einen chemischen Vor  gang handelt, ist in der     Tatsache    zu er  blicken,     dass    da-9     gonadotrope    Hormon in Lö  sung bleibt, während das     thyreotrope    aus  gefällt wird, wobei man wohl mit Recht an  nehmen kann, dass das letztere eine chemische  Reaktion mit dem     Fällungsmittel    eingeht.  



  Ausser durch     wiederholtes    Fällen     kann     man     besonders    reine Präparate dadurch ge-         winnen,    dass man die     wässerigen        Lösungen     :der mit den     Fällungsmitteln    erhaltenen Nie  derschläge auf den     isoelektrischen    Punkt ein  stellt, wodurch unwirksame Ballaststoffe       eiweissartigen    Charakters ausflocken.

   Aus  .dem Filtrat kann dann das.     thyreotrope    Hor  mon .durch Fällen mit einem     Eiweissfällungs-          mittel    und Entfernen des     Fällun:gsmittels    in  besonders reiner Form erhalten werden.  



  Das in, den     Mutterlaugen    der     Nieder-          schläge    sich vorfindende     gonadotrope    Hor  mon des     Hypophysenvorderlappens,    kann zum  Beispiel durch     Aussalzen    gewonnen werden.  



  Als Ausgangsmaterial eignen sich für  dieses Verfahren sowohl Extrakte, wie auch       Presssäfte    aus frischen Hypophysen, die bei  gewöhnlicher Temperatur erhalten wurden.  Mit Vorteil benutzt man getrocknete  und :durch Behandlung mit Lösungsmitteln  entfettete     Hypophysenvorderlappentrocken-          pulver.     



  Die     Auswertung    der erhaltenen Präpa  rate auf das     thyreotrope    Hormon geschieht in  folgender Weise:  Meerschweinchen von 100 bis 150     gr    wer  den, immer je zwei Tiere, mit der gleichen  Dosis     :durch    drei Tage behandelt. Am vier  ten Tage werden die Tiere getötet und die  Schilddrüse histologisch untersucht.

   Als Ein  heit wird diejenige kleinste Menge bezeich  net, welche als Tagesdosis an drei     aufeinan-          derfolgenden    Tagen gereicht, bei mindestens       einem    von zwei Tieren einen deutlich     posi-          tiven    Befund (Erhöhung und Schwellung der  Zellen des     Föllikelepithels,        Vakuolisierung          biss    .Schwund des     Kolloidinhaltes,        Hyperämie          und    meist Vergrösserung der :ganzen Drüse)       auslöst.     



       Beispiel   <I>1:</I>  100     gr    frische zermahlene Hypophysen  vorderlappen werden bei gewöhnlicher Tem  peratur mit 25     gr        Kieselgur    und 1500     cm@     2%iger     Bikarbonatlösung    über Nacht ge  schüttelt und die     Lösung    am nächsten Tage  abgesaugt. Das klare Filtrat wird     mit    dem  gleichen. Volumen     wässeriger        Pikrinsäure-          lösung    versetzt, der Niederschlag abgetrennt  und in     mit    Salzsäure angesäuertem Alkohol      suspendiert.

   Durch mehrfaches Auswaschen  auf der Zentrifuge mit Alkohol und zum  Schluss mit Äther wird ein weisses, amorphes,  in     Wasser    klar lösliches, fast     aschefreies     Pulver in der Menge von     ,2,5        gr    erhalten, wel  ches im     mgr    10 bis 2.0     Meerschweinchenein-          heiten    enthält. Das Präparat zeigt auch in  grossen Dosen keinerlei Einwirkung auf die  Keimdrüsen. Zur weiteren Reinigung wird  1     gr    des so erhaltenen Produktes in  100 cm' Wasser gelöst.

   Zu der Lösung wird  vorsichtig     n,!10    Natronlauge zugegeben bis  zum Eintritt einer     deutlichen    Trübung. Nun  mehr wird noch 1. cm'     n110        Natronlauge    zu  gesetzt. Von der entstandenen Fällung wird  abgetrennt und aus dem Filtrat mit     Pikrin-          säure    die wirksame Substanz niedergeschla  gen, die mit Alkohol wie oben von der       Pikrinsäure    befreit wird. Es resultiert ein  weisses, wasserlösliches leichtes Pulver, das  nur schwache Eiweissreaktionen gibt und im       mgr    bis zu 100     Meerschweincheneinheiten     enthält.  



  Aus den vereinigten Mutterlaugen wird       .las        gonadotrope    Hormon hergestellt, indem  man sie bei sehr niedriger Temperatur im  Vakuum konzentriert, die     Pikrinsäure    in be  kannter Weise entfernt und hierauf das       gonadotrope    Hormon     aussalzt.     



  <I>Beispiel 2:</I>  20     gr    getrocknete und entfettete     Hypo-          physenvorderlappen    werden bei gewöhnlicher       Temperatur    mit 10     gr        Kieselgur    und 300 cm'       1/4%iger    Essigsäure 24 Stunden geschüttelt,  das klare Filtrat durch Zugabe von 40     gr          Ammonsulfat    auf je 100 cm'     ausgesalzen    und  die Fällung abgetrennt.

   Der Niederschlag  wird in 1/ 4%iger Essigsäure aufgenommen;  vom Ungelösten wird abgetrennt und die Lö  sung wie in     Beispiel    1 mit     Pikrinsäure        wei-          terbehandelt.    Es. werden 70     mgr    eines  weissen, gut wasserlöslichen Produktes mit       etwa    20     Meerschweincheneinheiten    im     mgr     erhalten. Die     Isolierung    des     gonadotropen     Hormons erfolgt wie im Beispiel 1 ange  geben.  



  <I>Beispiel 3:</I>  20     gr        Hypophysentrockenpulver    werden  wie in Beispiel 2 extrahiert und das klare    Filtrat durch Zusatz von 2%     Trichloressig-          säure    gefällt. Die abgetrennte Fällung wird  auf der Zentrifuge mit Alkohol gewaschen  und zum     Schluss        mit    Äther trocken gerieben.  Es resultieren 80     mgr    einer Substanz von der  gleichen Beschaffenheit, wie sie in Beispiel 2       erhalten,    wurde.  



  Aus den     Filtraten    wird das     gonadotrope     Hormon wie im Beispiel 1 angegeben isoliert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Trennung des thyreotropen und gonadotropen Hormons des Hypophysen- vo.rderlappens, dadurch gekennzeichnet, dass man bei gewöhnlicher Temperatur aus Hypo- physenvorderlappen erhaltene, die Hormone enthaltende Lösungen mit Mitteln behandelt, die geeignet sind, das thyreotrope Hormon in Form einer Verbindung auszufällen, den Nie derschlag erbfiltriert und vom Fällungsmittel befreit und ausi,
    den beim Abtrennender Ver bindung und bei der Zersetzung der Verbin dung erhaltenen vereinigten Filtraten das gonadotrope Hormon abscheidet. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man den vom Fäl- lungsmitte,l befreiten Niederschlag, wel cher das thyreotrope Hormon enthält, auf löst und die Lösung nach erfolgter Filtra tion mit Mitteln behandelt, die geeignet sind, das Hormon in Foi-m einer Verbin dung auszufällen. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man aus einer wässe rigen Lösung des thyreotropen Hormons, welche aus dem vom Fällungsmittel be freiten Niederschlag erhalten wurde, noch vorhandene Eiweissstoffe durch Einstel lung der Lösung auf ihren isoelektrischen Punkt abscheidet. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Fällmittel für das Hormon und die Eiweissstoffe Pikrinsäure verwendet.
CH166002D 1931-10-23 1932-09-01 Verfahren zur Trennung des auf die Schilddrüse wirkenden Stoffes und des gonadotropen Hypophysenvorderlappenhormons aus dem Hypophysenvorderlappen. CH166002A (de)

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