Verfahren zur Herstellung von photographisehen Emulsionen. <B><I>EI</I></B> s wurde gefunden, dass wertvolle photo graphische Emulsionen durch Mischen der zur Bereitung von Emulsionen notwendigen Komponenten, und Reifung der Emulsionen erhalten werden können, wenn der Emulsion während der Reifung, mindestens zwei An teile verschiedenen Reibungsgr,%des entzogen und diese vereinigt werden.
Die so, erhältlichen Emulsionen haben die Eigenschaft,dass sie beim Auftragen auf Un terlagen lichtempfindliche Schichten ergeben können, die unter Erhaltuno- der Deckkraft eine hohe Lichtempfindlichkeit aufweisen und sich auch ohne die üblichen Lichthof- schutzmittel durch eine bemerkenswerte Lichthoffreiheit auszeichnen.
Werden der Emulsion nur zwei Anteile entzogen, so kön nen die Eigenschaften der Emulsion<B>je</B> nach dem Reifungsgrad, der beiden Emulsionsan- teile beeinflusst werden; herrscht beispiels weise der wenig gereifte Anteil vor, so wird eine weniger lichtempfindliche Emulsion mit steiler Gradation und starker Deckkraft er- halten,; ist der stark gereifte Anteil dagegen der vorherrschende, so wird eine hohe Licht- empfindlichkeit und eine weicher arbeitende Emulsion erhalten.
Wenn der Entzug der beiden Anteile ver schiedenen Reifungsgrades durch Auslaufen- lassen dieser Anteile in einen gemeinsamen Behälter erfolgt, so tritt eine Vereinfachung in der Herstellung der gebrauchsfertigen Emulsionen durch Üen Wegfall einer Ni- schungso,peration ein.
Werden bei der Reifun-# der Emulsionen gemäss vorliegendem Verfahren der Emul- sian mehrere Anteile verschiedenen Reifungs- grades in kurzen Intervallen entzogen,<B>so-</B> er hält man Produkte, die gegenüber denen, die -nur aus zwei verschieden gereiften Anteilen bestehen, einenoch bessere Gradation und grossen Belichtungsspielraum aufweisen.
Durch Abstimmen des Reifungsgrades !der verschiedenen Anteile kann die Eigenschaft der endgültigen Emulsionen weitge'hend be- einflusst werden; so kann beispielsweise die Lichtempfindliebkeit ohne Schleierbildung bei Erhaltung der eDeckkraft- noch weiter ge steigert werden.
Wie durch Abstimmung des Reifungs- gradesder verschiedenen Anteile, sei es durch Erhöhung oder Erniedrigung der Reifungs- temperaturen oder durch Verlängern oder Verkürzung der Reifungsdauer oder die Ver bindung dieser Massnahmen, die Eigenschaf- te31 der erhältlichen Emulsio-nen weitgehend beeinflusst werden können,
oo können ferner durch Än-derunä der Mengenverhältnisse der der Reifung entzogenen Anteile die Eigen schaften- besonders der Gradationskurven der Endprodukte beeinflusst wer-den.
Entzieht man beispielsweise zu Beginn ,der Empfincl-lie.hkeitssteigerung der Reifung kleine Menaen,der Emullsionsanteile und lässt alsdann die Mengen,der weiteren Emulsions- anteile immer grösser werden, so erhält mau als Endpro,dukte Emulsionen mit weicheren Gradationen, die<B>je</B> nach der Arbeitsweise in,den Schatten nicht oder nur wenig durch hängen.
Vergrössert man ferner,die Mengen der Emulsionsanteile hohen Rei-fungsgra"dc-,.3 noch mehr auf Kosten der Mengen,der Emul- sionsanteile geringen Reifungsgrades, so kön nen, mit oderaline Heranziehung anderer, die Eigenschaften des Endproduktes beeinflus senden Massnahmen, wie, Reifungsdauer, Reifungstemperatur, Zusammensetzung der Emulsion usw., Emulsionen erhalten werden, deren Gradationskurven in den Schatten steiler als in den Lichtern ansteigen,
das heisst deren Gamma (Winkel der Kurven- ia,ngenten zur x-Achse) in Aden Schatten grösserals in den Lichtern ist.
<B>-</B> Entzieht man der Emulsion, während der Dauer der Lichtempfindlichkeitssteigerung fortlaufend Emulsionisanteile, so erhält man Emulsionen, #die, auf Unte,#lagen gebracht, äusserst wertvolle photographische.Schiehten ,ergeben. Diese zeichnen sich durch hohe Emp findlichkeit, hervorragende Haltbarkeit und O.rossen Belielitungsspielraum bei guter Gra- ZD - ,dation -aus.
Die Gradalion der auf diese Weise erhältlichen Einulsionen lässt sich bei .der Herstellung -der Emulsionen in weitesten, Grenzen beeinflussen und tden an das photo- graphisolie Haterial gestellten Anforderun gen anpassen.
Durch Änderung der Auslaufges-chwin- digkeiten -#d-er der Reifung zu entziehenden Anteile lassen sich, wie schon oben angeführt, ,die Eigenschaften, wie zum Beispiel AlIge- meinempfindlichkeit, Grad#ationskurve, gege benenfalls unter Heranziehung anderer,diese Eigenschaften beeinflussenden Massnahmen a,uf einfachste Weise fast beliebig beein flussen.
<B>-</B> Ohne nachteiligen Einfluss auf die er- hältfichen Emulsionen kann die Empfind lichkeitssteigerung nacb. diesem Verfahren bis zum beginnenden Schleier getrieben wer den.
Das- varliegende Verfahren kann zur Her- stelluno, von sauren bis ammoniakalischen und sinngemäss auch für Siedeemulsionen verwendet werden. Durch Zusatz von emp- findlielikeitssteigeruden Mitteln kann diel Empfindlichkeit noch erhöht, und bei Zu gabe von Sensibilisaforen können farben- ,empfindliche Schichten hergestellt -werden.
Je nachdem die Emulsionen zusammenge setzt werden, und<B>je</B> nachdem die Reifung gemäss vorliegendem Verfahren geleitet wird, können Schichten fürdie verschiedensten Ge biete der Photo- und Kinematographie, wie Negativ-Filme und -Platten, Diapositiv- -schichten, Umkehrfilme, Feinkornschichten, liclitempfindliche Schichten für Farbenphoto- und F arbenkinematographie, Lielitton- und Entwicklungspapiere hergestellt werden.
Diese Schichten dienen zur Herstellung phobographischer Bilder.<B>Es</B> können die aus den nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Emulsionen h-erstellbaren Negativ- und Positivschichten einzeln oder in Verbin- .dun- mit andern Schichten, die aus nach be kannten Verfahren erhältlichen Emulsionen hergestellt wurden, verwendet werden.
Ver wendet man als Negativschiellten solche, deren Gamma in den Schatten gTösser als in Aden Lichtern ist, #so. ist es besonders vorteil haft, als Positivschiellten solche mit anarloger Gradationskurve zu verwenden. Die Mischung -der zur Herstellung !der Emulsion notwendigen Komponenten kann bei hoher oder niedriger Temperatur erfolgen. Emulsionen, die nach vorliegendem Verfah ren hergestellt werden, können für sich oder zusammen mit andern nach vorliegendem oder nach bekannten Verfahren hergestellten Emulsionen verwendet werden.
<I>Beispiel<B>1:</B></I> Eine filtrierte Lösung von zum Beispiel 1200 Teilen Silbernitrat,<B>1100</B> Teilen Ammo niak<B>(d =: 0,91)</B> und 40 Teilen Zitronen säure in<B>6000</B> Teilen Wasser lässt man in eine in einem Rührgefässe I befindliche, auf <B>28 '</B> gehaltene Lösung, bestehend aus<B>6000</B> Teilen Wasser,<B>600</B> Teilen harter Gelatine, <B>1.000</B> Teilen Bro#inkalium, 20 Teilen Soda kristallisiert,<B>18</B> Teilen Jodkalium und zum Beispiel 200 Teilen einer alkoholisthen Erythrosinlösung <B>1 :800</B> innert etwa 20 Mi nuten einlaufen.
Alsdann erwärmt man die Mischung des Gefässes I langsam auf<B>60</B> <I>in</I> ZD indem man gleichzeitig von,dieser Mischung mit regulierb#arer Auslaufgeschwindigkeit in <B>C</B> eine in.
einem Rührgefäss II befindliche, auf <B>25 '</B> Innentemperatur gehaltene Zusatz- gelatinelösung, bestehend aus 2000 Teilen Wasser und<B>300</B> Teilen weicher Gelatine, ein laufen lässt. Im Rührgefäss I hält man die Temperatur von<B>60'</B> etwa<B>50</B> bis<B>60</B> Minuten und sorgt #durch Regulierung der Auslauf geschwindigkeit dafür, dass nach dieser Zeit, <B>je</B> nach der gewünschten Gradation,
alles oder der grösste Teil der Mischung des Gefässes I indas auf<B>25 '</B> gekühlte Gefäss II eingelaufen ist. Wenn alles ausgelaufen ist, versetzt man die Mischung des Gefässes II mit einer Lö sung von 250 Teilen mittlerer und<B>250</B> Teilen weicher Gelatine in<B>1000</B> Teilen Wasser, rührt noch einige Zeit und lässt die Mischung des Gefässes II durch Kühlunx erstarren. Die völlig erstarrte Emulsion wird zu Stückchen zerkleinert und diese alsdann gründlich ge- el waschen.
Vor dem Giessen bezw. Auftragen auf die Unterlagen der Emulsion werden,diese Stück- ehen ineinem Rülirgefäss I bei etwa<B>25 '</B> g--- schmolzen. Wenn alles zu einer homogenen Emulsion geschmolzen ist, lässt man zwecks weiterer Reifung, -gegebenenfalls unter Zu satz von einpfindlichkeitssteigernden Mit- teln, Sensibilisatoren usw., analog wie es bei der ersten Reifung beschrieben ist,
aus dem Rührgefäss I Emulsionsanteile in ein Rühr gefäss II, das eine<B>25 '</B> warme und aus 2000 Teilen Wasser,<B>1.0</B> Teilen Bromkalium, 400 Teilen weicher,<B>300</B> Teilen mittlerer Gelatine, <B>500</B> Teilen Alkohol,<B>100</B> Teilen einer 2<B>%</B> igen wässeri.o,en Chromalaunlösung und sonstigen Zusätzen bestehende Lösung enthält, ein laufen.
Bei Beginn,des Auslaufens der Emulsion aus Gefäss I in Gefäss II steigert man in Gefäss I die Temperatur auf<B>50'</B> und hält diese Temperatur, bis die gewünschte Lielltemp- find,lichkeit erreicht ist und sieh alle Emul sion in dem auf<B>25 '</B> gekühlten Gefäss II befindet. Die filtrierte Emulsion wird auf .den Schichtträger gebracht und wie übliell getrocknet.
Man erhält ein orthotliromatisthes photo graphisches Aufnahmematerial mit einer hochempfindlichen Schicht von g-uter# Deck kraft und Gradation.
Durch Änderung der Emulsionszusam- mensetzung, #durch Weglassung oder Verwen- Jung weiterer Sensibilisatoren, ferner durch Anderung,des Reifungsprozesses können Uni versal-, Porträt-, Dia-positiv-, Pan-, Umkehr- und andere Emulsionen erhalten werden.
<I>Beispiel 2:</I> Man bereitet die zur Herstellung der Emulsion notwendigen Lösungen zum Bei spiel wie folgt:
EMI0003.0072
<I>Lösung <SEP> I:</I>
<tb> <B>6000</B> <SEP> Teile <SEP> Wasser
<tb> 1200 <SEP> Silbernitrat
<tb> <B>1100</B> <SEP> Ammoniak,d <SEP> <B><U>-</U> <SEP> 0,91,</B>
<tb> dazu <SEP> gibt <SEP> man
<tb> 40 <SEP> Zitronensäure <SEP> in
<tb> <B>100</B> <SEP> Teilen <SEP> Wasser <SEP> gelöst.
EMI0004.0001
<I>Lösung <SEP> <B>11:</B></I>
<tb> <B>6000</B> <SEP> Teile <SEP> Wasser
<tb> <B>600</B> <SEP> harte <SEP> Gelatine
<tb> <B>1000</B> <SEP> Bramkalium.
<tb> <B>18</B> <SEP> Jodkalium
<tb> 20 <SEP> Süda, <SEP> kristallisiert
<tb> <B>300</B> <SEP> Erythrasinlösung <SEP> <B>1 <SEP> :300</B>
<tb> <I>Lösung <SEP> Ill:</I>
<tb> <B>3000</B> <SEP> Teile <SEP> Wasser
<tb> 250 <SEP> mittlere <SEP> Gelatine
<tb> <B>550</B> <SEP> weiche <SEP> Gelatine
<tb> <I>Lösung <SEP> IV.</I>
<tb> 2000 <SEP> Teile <SEP> Wasser
<tb> <B>10</B> <SEP> Bromkaliumlösung, <SEP> <B>1 <SEP> 10</B>
<tb> 400 <SEP> weiche <SEP> Gelatine
<tb> <B>300</B> <SEP> mittlere <SEP> Gelatine.
<tb> <I>Lösung <SEP> V:
</I>
<tb> <B>500</B> <SEP> Teile <SEP> Alkohol
<tb> <B>100 <SEP> "</B> <SEP> Chromalaunlösung, <SEP> 2%ig
<tb> <B>300 <SEP> "</B> <SEP> Tartrazinlösung <SEP> <B>1 <SEP> -. <SEP> 100</B> <B>-</B> Man lässt Lösung I unter Rühren in die auf<B>28 '</B> -ehaltene Lösuno, II innert 20 Mi- e <B>IC</B> nuten einlaufen. Von der so erhaltenen Emulsion lässt man etwa<B>6</B> Liter in die auf <B><U>95</U> '</B> gehaltene Lösung III einlaufen.
Man erhöht nun die Temperatur,der Mischung von Lösungen I und II auf<B>60</B> ', hält diese Tempe ratur<B>30</B> Minuten und lässt alsdann von dieser Mischung nach 4 Liter zu der auf<B>25 '</B> gg- haltenen Lösung III la.ufen. Der Rest der Mischung von Lösung I und II wird weitere <B>50</B> Minuten bei<B>60'</B> gereift;
hierauf gibt man noch den Rest dieser Miseh-Lmg zu Lö sung HI.
Nunmehr sind die Lösungen I, II und III gemischt; man lässt diese Misch:ung durch Kühlung erstarren, zerkleinert alsdann die erstarrte Emulsion und wäscht gründlich mit fliessen-dem Wasser aus.
Nach dem Auswaschen und Abtropfen wird die zerkleinerte Emulsion (Nudeln) bei 40<B>0</B> geschmolzen; von dieser geschmolzenen Emulsion lässt man etwa<B>10</B> Liter in die auf <B>30 '</B> gehaltene Lösung IV ein-laufen. Man steigert die Temperatur der geschmolzenen Nudeln auf<B>50</B> bis<B>60</B> ', hält diese Temperatur etwa<B>10</B> Minuten und lässt davon weiter <B>8</B> Liter zur Lösung IV laufen; der Rest -wird noch ungefähr<B>10</B> Minuten bei<B>50</B> bis<B>60'</B> ge reift und #dann auch noch zur Lösung IV ge geben.
Nunmehr sind die Lösungen I, II, III und IV gemischt; man stellt diese Mischung mit Wasser auf<B>26</B> Liter und lässt,die, Emülsion ,durch Kühlen erstarren.
Die erstarrte- Emulsion wird vor dem Giessen in einice unter sich ungefähr gleich <B>C</B> ZD gross-e Teilegeteilt. Man schmilzt denersten Teil bei<B>50</B> ', hält diese Temperatur etwa <B>5</B> Minuten, gibt Aden zweiten Teil der Emul sion zu und fährt so fort, bis alles geschmol zen ist. Zu der vollständig geschmolzenen Emulsion gibt mandann Lösun 'o' <B>,</B> V zu, kühlt nach dem Mischen auf etwa<B>33'</B> ab, filtriert ,die Emulsion und vergiesst dieselbe.
Werden gemäss vorliegendem Verfahren Emulsionsanteile den Reifungen,derart kon tinuierlich oder mit Un#erbrüchen entzogen, dass am Anfang der Reifungen kleinere und gegen Ende der Reifungen grössere Menggen der Emul-sionsanteile abgeführt, das heisst der Reifung entzogen werden, so können hoch- empfindliche,
ortliochromatische photogra- pliiselie Schichten mit technisch besonders wertvollen Gradationskurven erhalten wer den.