Desinfektions- und Waschmittel. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Alkalihy pochlorit enthaltendes Desinfektions- und Waschmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Alkalisalzen von Aryl-sulfo-N- halogenamiden, z. B. des Paratoluol-sulfochlor- amids.
Die Verwendung von Hypochloritlösungen zum Desinfizieren ist bekannt. Man hat sol chen Lösungen auch bereits alkalische Stoffe wie Borax zugesetzt, um auf diese Weise Waschflüssigkeiten, die zugleich desinfizierend wirken, zii erhalten. Ein Nachteil dieser des infizierenden Waschmittel ist jedoch das Nachlassen der Desinfektionswirkung, beson ders in Berührung mit organischen Flüssig keiten.
Das Gleiche ist, wenn auch nicht in so starkem Masse, bei dem bekannten Zusatze von Alkalisalzen von Aryl-sulfo-N-halogen- amiden, z. B. von Para-toluolsulföchloramid- natrium, zu Desinfektions- und Waschmitteln der Fall. Neu und überraschend war es daher, dass, wie die Anmelderin durch eingehende Ver suche festgestellt hat, die Desinfektionswir kung von Gemischen aus Hypochloriten und von Alkalisalzen von Aryl-sulfo-N-halogen- amiden, z.
B. von Alkalisalzen des Para- toluol-sulfochloraniids, bedeutend länger er halten bleibt als die der Komponenten allein. Dieses trifft sowohl für die wässerigen Lö sungen als solche, wie auch für die Gemische solcher Lösungen mit alkalischen Stoffen, die als Reinigungsmittel verwendet werden, zu.
Es hat sich hierbei als zweckmässig her ausgestellt, Gemische zu verwenden, die die Hypochlorite und die .Alkalisalze der Aryl- sulfo-N-halogenamide, z. B. der Para-toluol- sulfochloramide, -zu ungefähr gleichen Teilen enthalten. Das längere Anhalten der Desinfek tionswirkung der angegebenen Gemische gegenüber der der einzelnen Komponenten ergibt sich aus folgenden Vergleichsversuchen: Es wurden 3 Lösungen hergestellt, die die gleiche Menge Alkali und anfänglich die gleiche Menge aktives Chlor (2"-u0 mg im Liter) enthielten.
In der Lösung 1 war dieses aktive Chlor in Form von Hypochlorit, in Lösung 2 als Paratoluol-sulfochloramidnatrium und in Lösung 3 zu gleichen Teilen aus Hypochlorit und Paratoluol-sulfocbloramid- natrium enthalten.
Diesen Lösungen wurde 1 % Milch zuge setzt, und das Gemenge mehrere Stunden lang -bei 50 o C aufbewahrt. Bei der Unter- sucheng der Desinfektionswirkung dieser Lösungen gegen verschiedene Mikroorganismen ergab sich beispielsweise nach 4 Stünden folgendes Die Lösung 1 enthielt nur noch Spuren von aktivem Chlor; Penicillium glaucum konnte nach einer Einwirkungsdauer von 6 Minuten nicht abgetötet werden.
Lösung 2 enthielt noch 200 mg Chlor pro Liter ; jedoch konnte auch hier Penicillium glaucum nach 6 Minuten Einwirkungsdauer nicht abgetötet werden.
Die Lösung 3 enthielt nur 114 mg Chlor_ im Liter; trotzdem der Chlorgehalt geringer war als bei Lösung 2 wurde Penicillium glaucum nach 6 Minuten Einwirkungsdauer abgetötet.
Entsprechend verhielten sich auch die Lösungen gegen Bakterium coli. Nach 4 Stunden Aufbewahrungsdauer konnten mit den Lösungen 1 und 2 die Mikroorganismen durch eine 6 Minuten dauernde Einwirkung nicht abgetötet- werden, während dieses bei der Lösung 3 der Fall war.
Das Ergebnis ist auch insofern überra schend, als man im allgemeinen festgestellt hat,-dass bei gleichzeitiger Verwendung zweier verschiedener Desinfektionsmittel deren Ge samtwirkung" nicht wesentlich erhöht wird. Zur Herstellung der neuen Desinfektions mittel vermischt man zum Beispiel Natrium- hypochlorit in fester oder gelöster Form mit den gewünschten Mengen eines Alkalisalzes eines Aryl-sulfo-N-halogenamids, z. B. des Paratoluol-sulfochloramidnatriums, in .fester oder gelöster Form. Gegebenenfalls kann man diesen Mischungen auch noch alkalische Stoffe, wie Soda, Phosphate, Wasserglas und dergleichen zusetzen.