Bremseinrichtung an Fördermaschinen. Bei Fördermaschinen werden zwei Brem sen vorgesehen, von denen die eine (Fahr bremse) mit einem Druckmittel gesteuert wird, während die andere (Sicherheitsbremse) als Fallgewichtsbremse ausgebildet ist. Bei die sen Bremsanordnungen wird die durch das Druckmittel gesteuerte Bremse nicht allein zum betriebsmässigen Bremsen herangezogen. sondern auch im Gefahrfalle zur Wirkung gebracht, sofern der zum Bremsen erforder liche Druck des Betriebsmittels vorhanden ist.
Die Fallgewichtsbremse wirkt hierbei erst, wenn die Bremsbacken bereits zum An liegen gebracht sind, oder wird nur wirkungs bereit gemacht und tritt. dann in Tätigkeit, wenn die Druekmittelzufuhr ganz oder teil weise versagt.
Die Erfindung betrifft eine derartige Bremseinrichtung und besteht darin, da.ss eine Drosseleinrichtung an dem Auslass des Lüftzylinders der Fallgewichtsbremse auto- matisch eingestellt wird. Diese Einstellung kann zum Beispiel in Abhängigkeit von der Kolbenbewegung des Fahrbremskolbens oder vom erzeugten Bremsdruck, unter Umständen auch von beiden erfolgen.
Das Mass der Dros selung kann auch mit dem Weg der Förder maschine in Beziehung gebracht werden, .zum Beispiel derart, dass an den Hubenden im Gefahrfa.ll nur eine geringere Drosselung möglich ist, als bei einem Auslösen der Bremse in der Schachtmitte.
Dadurch wird im Gefa.hrfalle ein schnelles Absinken des Fallgewichtes verhindert, solange das der Fahrbremse zugeführte Druckmittel imstande ist, den erforderlichen Bremsdruck aufzu bringen, indem die Entlüftung des Lüft- zylinders der Fallgewichtsbremse gedrosselt wird, so dass das Fallgewicht nur ganz all mählich absinkt. Die Drosselung kann so gross gewählt werden, dass das Fallgewicht seine Ausserbetriebstellung annähernd oder vollständig beibehält.
In .der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel für die Erfindung dargestellt. Zum Bremsen. der Fördermaschine dient der Fahr bremszylinder 1 mit dem Kolben 2, der über eine Stange 3 am Bremshebel 4 und damit an der Bremsbacke 5 und über ein weiteres Ge stänge 6 mit einer zweiten, nicht dargestell ten Bremsbacke an der Bremsscheibe 7 an greift.
Das Druckmittel wird dem Fahr bremszylinder durch die Leitung 8 zugeführt und betriebsmässig von einem Handhebel, im Gefahrfalle dagegen durch ein Ausiöseglied., auf das die Gefahrursachen einwirken, ge steuert. Neben der Fahrbremse ist noch eine Fallgewichtsbremse vorgesehen, die aus dem Fallgewicht 9 und dem Lüftzylinder 10 be steht und über einen Doppelhebel 11 und eine Stange 12 mit dem Bremshebel 4 in Verbin dung steht. Das Druckmittel wird dem Lüft- zylinder 10 durch die Leitung 13 zugeführt, in die ein Hahn 14 eingeschaltet ist.
Gewöhn lich steht der Lüftzylinder 10 mit der Lei tung 1'3 in Verbindung, so dass das Druckmit tel das Fallgewicht 9 in der gezeichneten Lüftstellung hält. Im Gefahrfalle wird je doch der Hahn 14 selbsttätig umgestellt und der Lüftzylinder mit :der Entlüftungsleitung 15 verbunden, die mit einer Drosseleinrich tung 16 versehen ist. An der Drosseleinrich tung sind zwei Auslässe 17 und 18 vorge sehen, deren Durchlassöffnungen durch ein von Hand einstellbares Ventil 19, beziehungs weise durch die mit. einer Feder 20 belastete Drosselklappe 21 verändert werden können.
An der Drosselklappe 21 ist eine Stange 22 aasgelenkt, die über einen Winkelhebel 23, eine Stange 24, den Winkelhebel 25 und eine mit einer Feder 26 belastete Stange 27 mit einem Rollenhebel 28 in Verbindung steht; der sich an dem Fahrbremszylinder 2 ab stützt.
An dem Hebel 25 ist weiterhin in dem Punkt 29 eine Stange 30 mit einem Lang loch 31 aasgelenkt, deren Stellung durch einen gewichtsbelasteten Rollenhebel 32 von einer Kurvenscheibe 33 abhängig gemacht ist. Diese Kurvenscheibe gibt im verkleinerten Massstab .den Förderweg wieder, wobei an .den Enden des Förderweges Kurven 34 vor gesehen sind, die eine Verstellung der Stange 30 und damit eine Begrenzung der Bewe gung der Stange 25 herbeiführen.
Die Einrichtung wirkt so: Die Bremse möge sich zunächst in der ge zeichneten Ausserbetriebsstellung befinden. Der Fahrbremszylinder 1 ist also entlüftet und der Lüftzylinder 10 der Fallgewichts bremse steht mit der Leitung 13 in Verbin- .dung, so dass das Druckmittel das Fallge wicht 9 gelüftet hält.
Beim Auftreten eines Gefahrzustandes für die Förderanlage wird nunmehr die Druckmittelzufuhr durch die Leitung 8 zu dem Zylinder 1 geöffnet und gleichzeitig der Hahn 14 gedreht, so dass der Lüftzylinder 10 an die Entlüftungsleitung 15 angeschlossen ist. Beim ordnungsmässigen Arbeiten der Bremse wird der Kolben 2 durch das Druckmittel gehoben und bringt über den Bremshebel 4 .die Bremsbacken zum Anliegen. Unter dem Einfluss der Feder 26 folgt der Rollenhebel 28 der Zylinderbewe gung, wobei der Winkelhebel 23 die Stange 22 mehr oder minder freigibt, so dass die Fe der 20 die Drosselklappe 21 nach unten drückt.
Hierdurch wird die Entlüftung des Zylinders 10 gehemmt, zumal bei völligem Abschluss der Drosselklappe lediglich die kleine Auslassöffnung 17, deren Querschnitt durch das Ventil 19 auch noch verkleinert werden kann, für die entweichende Luft zur Verfügung steht.
Soll der im Fahrbremszylinder erzeugte Bremsdruck die Drosseleinrichtung beeinflus sen, so wird zwischen dem Bremskolben 2 und dem Bremshebel4, beispielsweise in der Stange 3 ein Messglied eingeschaltet, das über ein Gestänge die Drosselklappe 21 einstellt.
Ist jedoch im Gefahrfalle nicht genügend Druckmittel vorhanden, um die Bremsbacken zum Anliegen zu bringen, oder versagt die Bremse aus andern Gründen, zum Beispiel in folge Klemmens des Kolbens oder des Ge stänges, so behält der Kolben 2 seine Ruhe lage entweder überhaupt bei oder bewegt sich nur sehr wenig. In diesen Fällen wird der Luftauslass entweder gar nicht oder in gerin gem Masse gedrosselt, so dass die Fallge- wichtsbremse unverzüglich oder nur wenig verzögert zur Wirkung kommt und .die Bremsbacken anlegt.
Durch die Einrichtung kann also ein un nötiger Druckmittelverlust aus dem Lüft- zylinder 10 vermieden, aber trotzdem in allen Gefahrfällen ein sofortiges Anlegen der Bremsbacken erreicht werden, und zwar un abhängig davon, ob Druckmittel in dem für den Bremszylinder 1 erfoderliehen Umfange zur Verfügung steht oder nicht.
Da beim Auftreten eines Gefahrfalles an den Hubenden die Gefahr fair die Förderan lage besonders gross ist, ist bei der dargestell ten Bremse eine zusätzliche Einrichtung vor gesehen worden, die die Drosselung des Lüft- zylinderauslasses in diesen Wegabschnitten selbsttätig begrenzt. Kommen die Förder körbe beispielsweise in den Verzögerungsbe reich, so wird durch die Kurve 34 der Kur venscheibe 33 die Rolle 32 und das Gestänge 31 in der Pfeilrichtung verschoben.
Hier durch wird die Endlage des Punktes 29 des Hebels 25 begrenzt, so dass bei einer Bewe gung des Fahrbremszylind-ers die Drosselung des Auslassquersehnittes ganz oder teilweise aufgehoben bleibt.