Verfahren zur Herstellung von Presskörpern. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Press- körpern, .dadurch gekennzeichnet, dass man Aminharze, wie sie durch saure Konden sation von aromatischen Aminen mit Alde hyden und nachherige Entfernung der Säure entstehen, in Form von Suspensionen auf geformte Unterlagen aufbringt und die so behandelten Materialien zwecks endgültiger Formgebung der Einwirkung höherer Drucke und Temperaturen unterwirft.
Die in den Patenten Nr.<B>125729,</B> 141223, 142936, 144226, 146009, 150936 und 150937 beschriebenen Aminharze sind durch ihre wertvollen Eigenschaften hervorragend ge eignet zur Herstellung von gegen physi kalische und chemische Einflüsse besonders widerstandsfähigen Presskörpern aller Art.
Es hat sich aber herausgestellt, dass die üblichen Methoden zum Aufbringen von Kunstharzen auf geformte Unterlagen gerade bei dieser Gruppe von Harzen mit Schwierig keiten verbunden sind. Abgesehen davon, dass die Anwendung von Lösungsmitteln immer eine Verteuerung des -Verfahrens bedingt, können bei den Aminharzen besondere Erschwerungen auf treten, die durch die Natur der erforderlichen Lösungsmittel, oder durch die Unschmelzbar- keit und geringe Löslichkeit dieser Harze und dergleichen bedingt sein können.
Es wurde nun die überraschende Be obachtung gemacht, dass diese Schwierig keiten sich überwinden lassen, indem man diese Aminharze in Form von Suspensionen auf die Unterlagen aufbringt, auf denen sie sich ohne Beeinträchtigung ihrer Härtbarkeit oder thermoplastischen Eigenschaften so fixieren lassen, dass sie jede bei der folgen den definitiven Verformung vorkommende Manipulation, wie Schneiden, Falzen, Bie gen, Leiten über Presswalzen und dergleichen ohne Abstäuben oder Abblättern des Über zuges aushalten.
Durch Einwirkung aus reichender Drucke und höherer Tempera turen, zum Beispiel in einer Heizpresse oder unter beheizten Druckwalzen, gehen diese Harzschichten in Überzüge von grösster Widerstandsfähigkeit gegen chemische und physikalische Einflüsse über. Als Suspen- sionsmittel kann jedes Nicht-Lösungsmittel dienen, wenn man auch aus Gründen der Billigkeit und Feuersicherheit meistens wäs serige Suspensionen anwenden wird. Für wasserempfindliche Unterlagen kommen bei spielsweise Alkohole oder Kohlenwasserstoffe in Betracht.
Es war in keiner Weisse vorauszusehen, dass auch die unschmelzbaren und sehr schwer löslichen Aminharze - unter Amin harzen sollen im folgenden immer die in den erwähnten Patenten beschriebenen Harze ver standen werden - sich ohne Lösungsmittel so fixieren lassen würden, dass sie nicht ab- stäuben oder abblättern.
Dieser überraschende Erfolg wird erreicht einerseits durch An wendung fein zerteilter Suspensionen, ander seits durch Fixierung der anfänglich losen und reibunechten Überzüge durch Druck oderrund Wärme, zum Beispiel durch Kalan- drieren. Auf dem so erzeugten Überzug kann gegebenenfalls auf gleiche Weise eine zweite Schicht angebracht werden und so fort, so dass sehr grosse Harzmengen auf gebracht werden können, ohne dass die Schicht abblättert oder krümelt.
Das Auf tragen und Fixieren kann auch in eine Ope ration zusammengezogen werden, wenn die Unterlage so hoch erhitzt wird"dass -das Sus- pensionsmittel sehr rasch verdampft und das zurückbleibende Harz rasch fixiert wird, indem man beispielsweise eine Papierbahn fest anliegend über einen geheizten Trocken zylinder führt und die Harzsuspension auf spritzt. Die Suspensionen werden in belie biger Weise durch Aufstreichen, Spritzen, Tauchen, Quetschen, Bedrucken oder irgend eine übliche Massnahme aufgebracht.
Sie können durch Nassmahlung der Harze erzeugt werden, wobei es vorteilhaft sein kann, durch Netzmittel, Schutzkolloide und dergleichen die Zerteilung zu :befördern, man kann aber auch bei der Herstellung der Harze die Fäl lung so leiten, dass die Harze direkt in der gewünschten Feinheit anfallen.
Sollen Här- tungs-, Fluss-, Weichmachungsmittel, Farb stoffe und sonstige Zusätze mitaufgebracht werden, so können sie dem Harz bei der Mahlung zugesetzt oder in geeigneten Fällen schon bei der Herstellung der Harze in irgend einem Stadium der Kondensation zu gegeben werden, worauf das gefällte und aus gewaschene Gemisch vermahlen wird.
Die oben beschriebene Fixierung der Überzüge kann mit der endgültigen Druck und Wärmebehandlung vereinigt werden, wenn zwischen Trocknen und Fertigpressen keine Manipulation nötig ist, die ein Ab blättern des nicht fixierten Überzuges be wirken könnte. So kann man beispielsweise auf eine bedruckte Papierbahn eine Sus pension einseitig aufbringen, das Papier direkt über eine Trockenwalze leiten und dann zwischen geheizten Kalanderwalzen durchführen, um auf der behandelten Papier seite einen glatten, waschechten und wider standsfähigen Überzug zu erhalten.
Im all gemeinen wird man aber vorziehen, den Überzug zu fixieren, um nachher zu belie biger Zeit die so behandelten Unterlagen füi die endgültige Verformung etwa durch Schneiden, Falzen, Schichten etc. herrichten, oder gegebenenfalls in .dieser Form in den Mandel bringen zu können.
Diese nach dem vorliegenden Verfahren erzeugten, reaktiven Aminharzschichten sol len unter anderem einerseits zur Erzeugung chemisch und physikalisch widerstands fähiger Oberflächen dienen, anderseits zur Verbindung gleicher oder verschiedener Un terlagen Verwendung finden.
Die Aminharze zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Zähigkeit und Elastizität aus, die durch Zugabe von Weichmachungs- mitteln noch gesteigert werden kann. Da die Harze in dünnen Schichten klar durchsichtig und meist wenig gefärbt sind, kommen Muster, Maserungen, Zeichnungen usw. auf den Unterlagen zur vollen Geltung.
Die Möglichkeit, die Aminharze nach den angeführten Patenten in den verschiedensten Graden von Fliessbarkeit, Härtungsgeschwin- digkeit, Wärmebeständigkeit usw.
herzu stellen - beispielsweise durch Zugabe von aldehydabgebenden Mitteln zu den Amin- Aldehyd-gonden.sationsprodukten, die mit äquimolekularen oder mehr als äquimole- kularen Mengen Formaldehyd gewonnen wor den sind - und durch Zusätze zu den Sus pensionen noch weiter zu beeinflussen, er laubt, den besonderen Eigenschaften der Unterlagen weitgehend Rechnung zu tragen. So kann man für Holz und dergleichen Harze wählen, .die schon bei verhältnismässig niedrigen Temperaturen und Drucken Über züge von der gewünschten Beständigkeit lie fern,
während bei wenig temperatur- und druckempfindlichen Unterlagen Harze ge wählt werden können, .die bei höheren Press- drucken und -temperaturen besonders gün stige Eigenschaften aufweisen.
Als sehr wertvoll haben sich Überzüge von Aminharzen auf solchen Unterlagen erwiesen, die bereits, zum Beispiel nach Pa tent Nr. 142936 und 154520, mit Amin harzen durchsetzt sind. Sollen aus geschich teten Harzpapieren Platten mit besonders glänzenden und dichten, eventuell gefärbten oder gemusterten Oberflächen erzeugt wer den, so kann man ein oder mehrere Blätter aus demselben, oder einem in gleicher Weise mit einem andern _ Aminharz durchsetzten, oder auch aus gewöhnlichem oder bedruck tem Papier, -die vorher mit einem allenfalls gefärbten Überzug aus Aminharz versehen wurden, auf das zu pressende Paket auf legen,
oder als oberste und unterste Blätter in die Presse einlegen und in einer Press- operation sowohl die Ver.schweissung der ein zelnen Lagen, als auch die Fertigstellung der glänzenden Oberfläche vornehmen.
Handelt es sich um die Herstellung ausser gewöhnlich harzreicher Platten aus harz- haltigen Papieren nach Patent Nr.142936 und 154520, .so kann es aus technischen Gründen zweckmässig sein, dem Papier nicht alles Harz schon bei der Herstellung einzu verleiben. Nach dem, vorliegenden V$rfah- ren ist es nun ein Leichtes, weitere Harz mengen ein- oder beidseitig in fast beliebiger Stärke aufzubringen und diese Papiere dann in üblicher Weise zu schneiden, schichten und verpressen.
Es steht natürlich frei, zu den Über zügen dasselbe Aminharz zu verwenden wie in der Unterlage, oder ein anderes, oder Ge mische von solchen. Die Unterlage kann auch andere Harze als Aminharze enthalten, wenn dieses für besondere Zwecke Vorteile bietet.
In gleicher Weise, wie hier die Pressung der Unterlage mit der Erzeugung der wider standsfähigen Oberfläche in einem Arbeits gang geschieht, können auch Überzüge und Auflagen auf andersartige Unterlagen gleich zeitig mit der Fertigstellung dieser Unter lagen angebracht werden. So können dünne Holzplatten, wie sie zur Herstellung von Sperrhölzern verwendet werden, in üblicher Weise mit gekreuzten Fasern aufeinander geschichtet werden, nachdem sie beidseitig mit einem Überzug von Aminharz nach vor liegendem Verfahren versehen wurden.
Durch Pressung bei erhöhter Temperatur etwa zwi schen polierten Metallplatten erhält man ein Sperrholzbrett vom Aussehen hochglanz polierten Holzes, dessen einzelne Schichten ausserordentlich fest, wasserbeständig und elastisch miteinander verbunden sind. Die Vereinigung von Holzplatten kann aber auch durch Zwischenlagen aus beidseitig mit genügend Aminharz überzogenen Papieren oder Geweben erfolgen.
Die Maserung kommt durch den Harz überzug voll zur Geltung, besonders wenn als obexste Schicht ein gleich behandeltes Fournierblatt genommen wird.
Einer weiten Anwendung sind beidseitig mit Überzügen versehene Papier- und Ge webebahnen fähig. Einerseits lassen sich daraus durch Heisspressung Folien von be sonders gleichmässiger Oberfläche erzeugen, anderseits können,sie wie schon erwähnt, dazu verwendet werden, besonders beständige Ver bindungen zwischen Unterlagen, auf denen sich Überzüge weniger einfach anbringen lassen, herzustellen, Gewebe können nach dem neuen Verfah ren je nach der Art der Aufbringung der Aminharzsuspensionen und je nach der Dicke der aufgebrachten Schichten, mit ganz ober flächlichen Überzügen versehen und daraus äusserst zähe und elastische Presskörper er halten werden,
oder man kann durch Quetschen und dergleichen dafür sorgen, dass das Harz das Gewebe völlig durchsetzt und durch Pressen völlig durchtränkte Form- linge entstehen.
Weiterhin können auch provisorisch vor geformte -Unterlagen gleichzeitig mit der Er zeugung der widerstandsfähigen Oberflächen verpresst werden, indem man beispielsweise ein nach Patent Nr. 142936, 1,50937, 154,520 hergestelltes trockenes Gemisch von Zell stoff mit Aminharz kalt zu einem Karton verpresst und auf diesen eine Suspension von Aminharz aufträgt oder ein nach vorliegen dem Verfahren überzogenes Blatt auflegt.
Durch Verpressung bei geeigneter Tempera tur erhält man Presskörper von sehr guten mechanischen und chemischen Eigenschaften und glänzender, sehr widerstandsfähiger Oberfläche. Vorstehende Ausführungen sollen nur einige Anwendungsgebiete des neuen Verfah rens zeigen, ohne damit eine Begrenzung vor nehmen zu wollen.
Beispiel A. Ein Gemisch von 100 Teilen Zellstoff mit 80 Teilen eines Aminharzes nach Patent Nr. 125729, das durch Kondensation von 1 Mol. Anilin mit 1,2 Mal. Formaldehyd in saurer Lösung und nachherige Entfernung der .Säure und Auswaschen der Elektrolyten hergestellt wurde, wird auf einer nor malen Langsiebpapiermaschine nach Patent Nr. 154520 zu einem Papier von etwa 43 Harzgehalt verarbeitet (Papier A).
B. Ein wie oben hergestelltes Aminharz wird nach Entfernung der Säure filtriert und gründlich ausgewaschen. Die Filter kuchen mit zirka 20% Trockengehalt wer den in einer Stabmühle mit so viel Wasser angeteigt, dass eine 15%ige Paste entsteht und mehrere Stunden gemahlen bis zur Bil dung einer homogenen, dickflüssigen Suspen sion (B).
C. Die Papierbahn A wird nun mit Hilfe von Führungswalzen durch einen Trog, der die Suspension B enthält, geführt, der Harz überschuss durch Abstreifer entfernt, worauf in einem Trockenkanal das Wasser verdampft wird. Das getrocknete Papier wird nun über einen auf<B>150'</B> erhitzten Trockenzylinder ge führt, wodurch eine reibechte Fixierung des Überzuges erfolgt.
Nach einer kurzen Kühl strecke taucht die Papierbahn wieder in einen mit Suspension gefüllten Trog, wo ein zwei ter Überzug in genau gleicher Weise auf gebracht und dann fixiert wird. Sie wird nun in Blätter von geeigneter Grösse ge schnitten, diese werden aufeinander ge schichtet und zwischen polierten Metall platten bei 160 und 150 kg/cm2 verpresst. Die erhaltenen Platten und Blöcke zeichnen sich durch glänzende, sehr widerstandsfähige Oberflächen, durchgehend homogene Struk tur,
grosse mechanische und elektrische Festigkeit und sehr geringe Wasserabsorp tion aus. <I>Beispiel 2:</I> A. 100 Teile Kraftstoff werden in eine Kondensationslösung aus 30 Teilen Anilin, 24 Teilen konzentrierter Salzsäure, 26 Tei len Formaldehyd (40%ig) und 500 Teilen Wasser eingetragen und das Aminharz mit verdünnter Natronlauge auf dem Faser material gefällt. Der Brei wird abgesaugt, gründlich ausgewaschen, in einem Holländer aufgeschlagen und auf Papier verarbeitet.
B. 100 Teile Kraftstoff werden in gleicher Weise in eine Kondensationslösung aus 40 Teilen Anilin, 32 Teilen konzentrierter Salz säure und 34 Teilen Formaldehyd (40%ig) eingetragen und wie oben verarbeitet.
C. 140 Teile Anilinchlorhydrat werden in 500 Teilen Wasser gelöst und mit 80 Teilen Formaldehyd von<B>3:8%</B> zehn Minuten bei <B>50'</B> verrührt, das Aminharz mit verdünnter Natronlauge ausgefällt und auf 60 er wärmt, wodurch das Filtrieren und Waschen erheblich erleichtert wird. Der Filterkuchen wird nun durch Wasserzusatz auf einen Trockengehalt von 30% eingestellt, 20 Teile Furfurol und ein Teil eines Netzmittels zu gefügt und mehrere Stunden in einer Kugel mühle bis zur Bildung einer homogenen dünnflüssigen Suspension gemahlen.
Diese Suspension C wird nun auf Papier B auf gestrichen und die Papierbahn langsam durch einen Trockenkanal geführt, in dem eine Temperatur von<B>130'</B> aufrecht erhalten wird. Beim Verlassen des Trockenkanals ist der Überzug zu einer reibechten Schicht auf getrocknet. Die Operation kann nötigenfalls wiederholt werden. Wenn der gesamte Harz gehalt des genannten Papiers zirka 4,0% be trägt, wird dieses Papier, wie auch das harz ärmere Papier A in Blätter von gewünschter Grösse geschnitten und so geschichtet, dass immer ein Blatt<I>A</I> mit einem Blatt<I>B</I> ab wechselt, und sowohl als unterste, wie als oberste Schicht ein Blatt B angeordnet ist.
Durch Verpressen zwischen polierten Metall platten erhält man Presslinge, die trotz eines durchschnittlichen Harzgehaltes von nur zirka 320,o' ganz ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und sehr schöne und homogene Oberflächen aufweisen. <I>Beispiel 3:</I> Als Unterlage dient hier dasselbe Papier wie es in Beispiel 1A beschrieben wurde. Zur Herstellung der Suspension werden einerseits 9,3 Teile Anilin in 80 Teilen kon zentrierter Salzsäure und 500 Teilen Wasser gelöst, mit 80 Teilen Formaldehyd (40%ig) versetzt und zehn Minuten bei<B>50'</B> gerührt.
Anderseits werden 93 Teile Anilin in 80 Tei len konzentrierter Salzsäure und -800 Teilen Wasser gelöst und mit 1016 Teilen Form aldehyd 15 Minuten bei 40 kondensiert. Beide Lösungen lässt man gleichzeitig in überschüssige verdünnte Natronlauge unter gutem Rühren einlaufen, erwärmt die schwach alkalische Lösung auf zirka<B>90',</B> filtriert den Niederschlag und wäscht ihn gründlich aus. Der Filterkuchen wird in einer Stabmühle mit so viel Wasser versetzt, dass eine Paste von 207o Trockengehalt ent steht, und zu einer gleichmässig dicken Sus pension vermahlen.
Man zieht nun wie in Beispiel 1 die Papierbahn A durch diese Sus pension, sorgt durch Abstreifer für die Bil dung einer dünnen gleichmässigen Schicht und führt das so behandelte Papier durch einen auf 150 geheizten Trockenkanal. 1)i" Geschwindigkeit wird so reguliert, dass voll ständige, Trocknung des Überzuges erfoln-l. Die Papierbahn kann direkt zwischen polierte und geheizte Walzen geführt werden, wo sie gleichzeitig einem Druck von zirka 100 kg/cm2 unterworfen wird.
Man erhält klare durchscheinende Folien von sehr guten mechanischen und elektrischen Eigenschaften. <I>Beispiel 4:</I> 100 Teile Anilin werden in 500 Teilen Alkohol und 250 Teilen Eisessig gelöst und 110 Teile Formaldehyd 40%ig zugegeben. Nach einer halben Stunde wird das Konden sationsprodukt durch Zugabe von Wasser ausgefällt und säurefrei gewaschen. Der Fil terkuchen wird durch Vermahlen in eine feine Suspension von etwa<B>30%</B> Trocken gehalt geführt.
Man bestreicht nun mit. clif'- ser Suspension einseitig eine Papierbahn, wie sie. in Beispiel 1A beschrieben wurde und führt sie über einen auf 140 geheizten Trockenzylinder, wobei der Überzug getrock net und fixiert wird. Das Produkt eignet sich vorzüglich zur Herstellung von ge schichteten Platten.
<I>Beispiel 5:</I> 186 Teile Anilin, 230 Teile Salzsäure, 1200 Teile Wasser und 1.10 Teile Form aldehyd (40%ig) werden zusammen gegossen und 10, Minuten bei 40 gerührt. In diese Lösung lässt man in dünnem Strahl unter sehr gutem Rühren eine Lösung von Kresol- alkoholen, wie sie durch mehrtägiges Stehen von 72 Teilen Rohkresol mit 120 Teilen Formaldehyd in verdünnter alkalischer Lö sung .erhalten wird, einlaufen, rührt eine Stunde bei 40 weiter, neutralisiert den gröss- ten Teil der Säure mit verdünnter Natron lauge und stellt dann mit Soda schwach alka lisch.
Durch kurzes Erwärmen auf 50 bis 60 geht der Niederschlag in ein leicht fil- trierbares Pulver über, das filtriert und ge waschen wird. Der Filterkuchen wird auf einen Trockengehalt von 30 % eingestellt und durch mehrstündiges Mahlen in eine dünne homogene Suspension übergeführt. Man führt nun eine Gewebebahn durch einen mit dieser Suspension angefüllten Trog, in wel chem sie mit Hilfe von Quetschwalzen gründlich mit der Suspension durchtränkt und durch Abstreifer vom ÜberSChuss des Harzes befreit wird. In einem auf 140' ge haltenen Trockenkanal trocknet das Gewebe rasch unter gleichzeitiger Fixierung des Har zes.
Durch Wiederholung der Operation kann man ohne Schwierigkeit 60 und mehr Pro zent Harz auf der Faser fixieren. Durch Aufeinanderschichten und Verpressen erhält man Platten von grosser mechanischer Festig keit und sehr guter Wärmebeständigkeit.
<I>Beispiel 6:</I> Die gleiche Suspension, wie sie in Bei spiel 4 beschrieben wurde, gegebenenfalls nach weiterer Mahlung mit 15 % eines @Weich- machungsmittels, wie Phthalsäurediäthyl- ester, wird auf ein Gewebe in dünner Schicht aufgespritzt und das Gewebe ge trocknet. Das trockene Gewebe mit dem nichtfixierten Überzug wird nun bei mässiger Temperatur durch einen Kalander geführt.
Der Druck für sich allein genügt, die feinen Harzpartikelchen zu einem festhaftenden Überzug zu vereinigen. Steigert man die Temperatur des Kalanders bis zur eigent lichen Presstemperatur, so entstehen wasser dichte unlösliche und unschmelzbare Über züge von hoher Elastizität auf dem Gewebe.
Wird nicht eine einzelne Gewebebahn der Druck- und Wärmebehandlung unterworfen, sondern werden mehrere Lagen eines mit Aminharz überzogenen Gewebes aufeinander geschichtet und in üblicher Weise verpresst, so erhält man ausserordentlich zähe, biegsame und elastische Presskörper. <I>Beispiel 7:</I> Ein Filterkuchen eines nach Beispiel 1 B hergestellten Aminharzes wird auf einen Trockengehalt von<B>15%</B> eingestellt und mit <B>15%</B> Phthalsäurediäthylester (auf Trocken substanz bezogen) in einer Kolloidmühle zu einer gleichmässigen Suspension vermahlen.
Diese Suspension wird nun mit der Spritz pistole in sehr dünner Schicht auf eine Ta pete aufgebracht, die langsam über eine auf 150 geheizte Walze geführt wird. Die Ge schwindigkeit der Walze wird so reguliert, dass der Überzug bis zur Abnahme der Pa pierbahn von der Walze getrocknet und fixiert ist. Die Papierbahn tritt nun unmittel bar zwischen zwei geheizte Kalanderwalzen von genügender Druckbelastung, wo die Um wandlung des Überzuges in die endgültige Form vor sich geht. Der ausserordentlich dünne Überzug genügt, um die Tapete un empfindlich gegen Lösungsmittel, Seifen lauge und dergleichen zu machen, ohne die Biegsamkeit, Geschmeidigkeit und Aufkleb- barkeit derselben zu beeinträchtigen.
Beispiel <I>8:</I> A. Eine analog Beispiel 1 aus 93 Teilen Anilin, 80 Teilen Salzsäure, 85 Teilen Form aldehyd (40 % ig) und 500 Teilen Wasser hergestellte Kondensationslösung wird mit 30 Teilen Titanoxyd verrührt, das Aminharz mit verdünnter Lauge gefällt, filtriert und gewaschen. Der Filterkuchen wird auf 15 Trockengehalt gestellt und zu einer gleich mässigen Suspension vermahlen.
B. 100, Teile eines nach Beispiel 1 her gestellten Aminharzes in Form einer 20%igen Paste werden mit 10 Teilen eines geeigneten Farbstoffes, wie zum Beispiel Rhodamin, Alizarinrubinol, Lanasolgrün und derglei chen, der zweckmässig in konzentrierter wässeriger Lösung angewendet wird, mehrere Stunden gemahlen und dann mit 1000 Tei len Tragantverdickung und 100 Teilen Was ser zu einer gleichmässigen Druckpaste ver rieben.
C. 100 Teile einer 20%igen Suspension eines Aminharzes nach Beispiel 1 werden mit 10 Teilen eines Pigmentes, wie Signal rot, Miloriblau vermahlen und mit 100 Teilen Tragantverdickung zu einer glatten Druck paste verrieben.
<I>D.</I> a) Ein Aminharzpapier nach Beispiel 1A wird beidseitig nach einem der Beispiele 1. bis 4 mit der Suspension A überzogen, ge trocknet und bei<B>50'</B> kalandriert, wodurch der Überzug reibecht fixiert wird.
b) Auf diesem Papier können nun mit Hilfe der Druckfarben nach B und C in üblicher Weise farbige Muster erzeugt wer den, sei es durch Aufstreichen oder Auf spritzen mit Hilfe von Schablonen, oder durch Druckwalzen und dergleichen. Auch diese Muster werden in gleicher Weise durch Erwärmen oder Kalandrieren fixiert.
Zur Erzeugung von klaren Farbtönen auf hellem oder hellfarbigem Untergrund wird nun beispielsweise eine durch Verpressen von Aminharzpapier nach Beispiel 1 hergestellte, gelbbraungefärbte Platte auf der Oberfläche aufgerauht, worauf zur Verdeckung der Grundfarbe zwei Blatt nach<I>D a</I> behandeltes Papier aufgelegt und als Deckblatt ein eben solches nach D b mit einem farbigen Muster versehenes Blatt aufgebracht wird.
Durch Verpressen erhält man nun eine homogene Platte, deren Oberfläche ein Muster in kla ren Farben auf hellem Grunde zeigt, das gegen Lösungsmittel und sonstige physi kalische und chemische Einflüsse ausser ordentlich beständig ist. Natürlich kann die Herstellung der Platte auch gleichzeitig mit dem Aufbringen der Deckblätter erfolgen. <I>Beispiel 9:</I> Eine nach Beispiel 3 hergestellte Suspen sion eines Aminharzes wird auf ein Fournier- blatt beidseitig in dünner Schicht auf gebracht und fixiert.
Dieses Fournierblatt legt man auf ein Paket eines Aminharz- papiers nach Beispiel 2 B und verpresst das Ganze in üblicher Weise zu einem Press- körper, dessen Oberfläche das Aussehen eines hochglanzpolierten Edelholzes zeigt. Das Fournierblatt ist ausserordentlich fest mit der Unterlage verbunden, die ganze Platte zeigt eine grosse mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit und ist für Wand bekleidungen und dergleichen gut geeignet.
<I>Beispiel 10:</I> Eine nach Patent Nr.<B>125729,</B> , Beispiel 1, aus Aminharz gepresste Platte wird auf einer Seite aufgerauht, ebenso eine Platte aus einem Harnstoff-Formaldehydkondensations- produkt. Diese Platten werden mit den rauhen Seiten aufeinander gelegt, unter Zwischenschaltung eines nach Beispiel 2l3 hergestellten Papiers, das beidseitig mit einer Suspension eines schmelzbaren Aminharzes überzogen wurde. Durch gemeinsames V er pressen bei erhöhter Temperatur erhält man eine feste Verbindung der beiden Kunstharz platten.
<I>Beispiel 11:</I> Ein nach Patent Nr. 154520 hergestelltes Aminharzpapier mit :50% Harz wird beid seitig nach Beispiel 1 B mit einer Suspen sion eines Aminharzes überzogen und der Überzug fixiert. Es werden nun dünne Holz platten abwechselnd mit je ein Blatt des Aminharzpapiers so geschichtet, dass als unterste und oberste Schicht ein Aminharz- papier verwendet wird und dass die Fasern der Holzplatten gegeneinander gekreuzt sind.
Durch Verpressen bei geeigneten Drucken und Temperaturen erhält man eine Sperrholz platte, deren einzelne Schichten sehr fest mit einander verbunden sind und deren Ober flächen das Aussehen polierten Holzes zeigen, indem die Maserung des Holzes durch die dünnen Aminharzdeckschichten sichtbar ist. <I>Beispiel 12:</I> Eine glatte Eternitplatte wird mit einer Suspension eines Aminharzes bestrichen, die analog Beispiel 18 A hergestellt wurde und auf 100 Teile Harz 15 Teile Asbestin und 420 Teile Titanweiss enthält.
Der Überzug wird durch Erwärmen fixiert und dann nach Beispiel 8 D b ein farbiges Muster erzeugt und ebenfalls fixiert. Wird nun die Platte zwischen polierten Metallplatten gepresst, so erhält man einen emailartigen Überzug von grosser mechanischer und chemischer Wider standsfähigkeit und hohem Glanz.
<I>Beispiel 13:</I> 200 Teile Anhydroformaldehydanilin wer den unter Kühlen in 1000 Teile Eisessig ein getragen und bei gewöhnlicher Temperatur 24 Stunden stehen gelassen. Dann werden unter Rühren 40 Teile Formaldehyd, 40 o ig, eingetragen und nach einstündiger Erwär mung auf 40' fällt man das Kondensations produkt durch Eingiessen in Wasser aus.
Nach Entfernung der Mutterlauge wird das Produkt mit heissem Wasser verrührt und säurefrei gewaschen. Der Filterkuchen wird mit 2 Teilen Zinkstearat vermischt und zu einer homogenen Suspension vermahlen. Diese Suspension wird nun in bekannter Weise beidseitig auf angeleimtes Papier auf gebracht und dieses bei etwa 140' durch einen Trockenkanal zwecks Fixierung und Trocknung geführt. Wenn nötig, wiederholt man die Operation, bis ein- Harzgehalt von 50,w, erreicht ist, worauf man es in Blätter von passender Grösse schneidet.
Diese Blätter können als Deckschichten auf verschiedenen Unterlagen dienen, besonders wenn von einem bedruckten oder dekorierten Papier aus gegangen, oder wenn gefärbte Suspensionen angewendet wurden. Durch Aufeinander schichten und Verpressen mehrerer solcher Blätter werden Formstücke mit ausgezeich neten mechanischen und chemischen Eigen schaften erhalten.
Für das vorliegende Verfahren wird der Schutz nur soweit beansprucht, als es sich nicht um eine für die Textilindustrie in Be tracht fallende Behandlung von Textilfasern zum Zwecke deren Veredlung handelt.