CH157955A - Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen aus tierischen Häuten und Fellen. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen aus tierischen Häuten und Fellen.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen aus tierischen Häuten und Fellen. Die in der Gerberei üblichen Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen arbeiten entweder so, dass die geweichten Häute oder Felle zuerst nach bekannten Methoden ge- äschert, enthaart und dann gebeizt werden,, oder aber mit Hilfe von Enzymäschern, die als wesentlichen Bestandteil tryptische Fer mente enthaltsn, wobei eine starke, alkalische Vorbehandlung notwendig ist. Diese Vor behandlung hat ihre grossen Nachteile, ent stehen doch durch teilweisen Abbau der Ei weisssubstanzen der Haut mehr oder weniger starke Gewichtsverluste; sie ist jedoch not wendig, da tryptische Fermente allein eine Haarlockerung nicht herbeiführen können. Diese letztere Tatsache ist nach neueren Ar beiten von Waldschmidt-Leitz und Mitarbei tern, sowie Grassmann und Mitarbeitern (siehe Collegium 1931, Ref. Seite 167) ver ständlich, denn die tryptischen Fermente werden durch die Abbauprodukte der als Baustoffe für die Haare dienenden Keratine in ihrer Wirkung stark gehemmt. Es wurde nun gefunden. dass - im Gegensatz zu den obigen Feststellungen die katheptischen Fermente (siehe Wald- schmidt-Leitz, Zeitschrift für physiologische Chemie 18,8, S. 17 [192'9;80]) gerade durch die Keratinabbauprodukte aktiviert werden, und dass es möglich ist, die Haarlockerung und Beize in einer Operation, ohne alkalische Vorbehandlung der Häute, durchzuführen. Dabei können auch noch weitere Aktivatoren zugesetzt werden, wie reduzierend wirkende Substanzen, beispielsweise Schwefelverbin dungen anorganischer oder organischer Na tur. Notwendig ist nur ein vorheriges gutes Weichen der Häute, wenn nötig unter Ver wendung von Neutralsalzen. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ergibt sich daraus, dass das Wirkungsmaximum der kathep- tischen Fermente bei .den Ph-Werten zwi schen 7 und 5 liegt, wodurch eine sehr schonende, beinahe verlustlose Behandlung der Häute gewährleistet ist. <I>Beispiel 1:</I> Gut geweichte Kalbfelle werden mit einem 0,1%igen Auszug eines kathepsin- haltigen Organpulvers (kathepsinhaltige Or gane: Leber, Milz, Niere, sowie Magen- schleimhaut und Blut) oder mit einem 0,3%igen Auszug eines mit Sägemehl auf genommenen Organbreies, der durch Essig säurezugabe auf Pi, = 5 eingestellt wurde, solange bei 37 C behandelt, bis Haarlocke rung eintritt. Die Bakterienbildung wird durch einen 0,5/'0 Borsäurezusatz gehemmt. Die Haarlockerung tritt nach zirka 48 Stun den ein. Die Felle werden dann wie üblich verarbeitet. Durch Behandlung in einer Neu tralsalzlösung vor der Gerbung kann ein weicheres Leder erzielt werden. <I>Beispiel 2:</I> Man behandelt bei 37'C gut geweichte Kalbfelle in einem 0,1 %igen Auszug eines kathepsinhaltigen Organpulvers, unter Zu satz von 0,2% NaSH, <B>0,5%</B> Borsäure und stellt mit Essigsäure den Pn -Wert der Lö- sung auf zirka 6 bis 7 ein. In diesem Falle tritt die Haarlockerung nach zirka- 24 Stun den ein. Nach dem Reinmachen der Felle wird wie üblich weiter verarbeitet. <I>Beispiel 3:</I> In einem Ascherbad, bestehend aus einem 0,1 % igen Auszug eines kathepsinhaltigen Organpulvers, 0,1% Cystein, 0,5 % Borsäure und soviel Essigsäure, um das Bad auf 1 li = 5 einzustellen, werden gut geweichte Kalbfelle solange bei 37 C behandelt, bis Haarlockerung eintritt, was nach zirka. 24 Stunden der Fall ist. Man bearbeitet die Felle weiter wie üblich. An Stelle des Cysteins kann man 0,2% thioglykolsaures Natrium verwenden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen aus tierischen Häuten und Fellen unter Verwendung von Fermenten, dadurch gekennzeichnet, dass man die geweichten Häute und Felle mit einem wässerigen Aus zug kathepsinhaltiger tierischer Organe be handelt. .. <B>UNTERANSPRUCH--</B> <B>-</B> gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man die Behand lung in Anwesenheit eines als Aktivator dienenden, reduzierend wirkenden Stoffes vornimmt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE157955X | 1931-02-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH157955A true CH157955A (de) | 1932-10-31 |
Family
ID=5679174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH157955D CH157955A (de) | 1931-02-21 | 1932-02-05 | Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blössen aus tierischen Häuten und Fellen. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH157955A (de) |
-
1932
- 1932-02-05 CH CH157955D patent/CH157955A/de unknown
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