Stellwerkseinrichtung mit elektrisch gestellten und überwachten Weichen und Signalen. Die Überwachung der Lage mittelst elek trischer Steuerung durch Antriebsmotoren betätigter Weichen oder Signale wird ge wöhnlich mit Hilfe eines Magnetes im Stell- werk durehgeftihrt, der von einem in einem Überwachungsstromkreis fliessenden Ruhe- tronm durchflossen wird, wenn der Endlage des Bedienungshebels die der Weiche oder des Signals entspricht.
Beim Umlegen des Bedienungshebels wird der Anker des Über wachungsmagnetes jeweils zwangläufig ab gedrückt, um das Nichtübereinstimmen von Hebel und Weiche oder Signal anzuzeigen, bis die Weiche oder das Signal umgestellt und der Überwachungsstromkreis wieder ge schlossen ist.
Aber beim Aufschneiden der Weiche bezw. bei der gewaltsamen Bewe gung des Signals aus der Halt- in die Fahr stellung ohne Hebelumlegen, wobei die Über- einstimmung zwischen Hebellage und Wei chen- bezw. Signalstellung gestört ist, muss der Anker des Überwachungsmagnetes zum Anzeigen der Störung selbsttätig abfallen. Um stets eine Kontrolle über die richtigfWirkungsweise des 1Vlagnetes zu haben, ist.
die Einrichtung nach vorliegender Erfindung so getroffen, dass die Überwachungssiche- rung, deren Absehmelzstromstärke dem ge genüber dem Stellstrom schwächeren Über wachungsstrom angepasst ist, durch den ab gefallenen Anker des Überwachungsmagnetes kurz geschlossen sein muss, bevor der stär kere Stells.trom nach dem Hebelumlegen flie ssen kann.
Fig. 1 und 2 zeigen schematische Dar stellungen der Steuereinrichtung eines Bei spiels der Stellwerkseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung für eine einfache Weiche. Die Stromlaufübersichten nach Fig. 1 und 2 zeigen die Schaltung mit. einer Überwachungssicherung sz, deren Abschmelz- stromstärke kleiner als der Anlaufstrom des Motors ist und beispielsweise 1 Amp. be tragen kann.
Die Fig. 1 stellt den R.uhe- zutand der Weiche bei angezogenem Anker des Überwachungsmagnetes u dar, wobei der kleine Überwachungsstrom über die Siche rung s:.> zum Antrieb und über die Über wachungsleitung 3 zurücl#. zum Über- wachungsmagneten 24 fliesst.
Würde entspre chend Fig. 2 der Kontakt uk des Über wachungsmagnetes 24 beim Umlegen des zwangläufigen Schalters z nicht abfallen, so würde die Sicherung s2 im punktiert gezeich neten Stromkreis abschmelzen, ohne dass der dabei durch die Feldwicklung f2 und dem Anker a des Motors fliessende Strom den Motor in. der Weiche zum Anlaufen bringt.
Der Stellstrom muss, wenn er die schwache Sicherung s2 umgehen soll, über den Kurz schlusskontakt uk fliessen, der jedoch nur bei abgefallenem Anker des Überwachungs magnetes u geschlossen ist.
Der Bedienungshebel darf nicht zu schnell umgelegt werden, damit dem Anker des Magnetes 2c Zeit zum Abfallen bleibt.
Bei Verwendung von Schmelzsicherungen wird man immer von der Bedienungsweise des Hebels abhängig sein. Es erscheint daher, um diesen Übelstand zu vermeiden, zweckmässig, statt der Überwachungssiche- rung einen zweiten ITberwachujigsmagneten anzuwenden, und zwar einen für die Plus- und einen für die Minuslage der Weiche. Entsprechend wäre für das Signal ein Magnet für die Halt- und einer für die Fahrlage an zunehmen.
Der Strom zum Anlaufen des Motors zum Beispiel nach dem Umlegen des Bedienungs hebels in die Minuslage darf dann nur flie ssen, wenn der Anker des Überwachungsma.- netes für die Minuslage abgefallen ist, und nach beendeter Umstellung der Weiche in die Minuslage darf der Anker erst angezogen werden, wenn der Anker des Magnetes für die Pluslage abgefallen ist.
Eine solche Einrichtung zeigen die Fig. 3 bis 6 im Schema. Der Antriebsmotor ist nur durch seinen Anker a und seine Feldwick lungen fi und f2 (für Rechts- und Links lauf) angedeutet, die über die Stelleitungen 1 und 2 an den zwangläufigen Schalter zi im Stellwerk angeschlossen sind.
Die Anker- rückleitung ist nur<B>in</B> den Zwischenlagen (Fig. 5) mit dem Motoranker verbunden und wird durch die Antriebsschalter ri (Fig. 3 und 4) oder r2 (Fig. 6) jeweils ab- und -,tatt- dessen die Überwachungsleitung 3 oder 1 an geschaltet. Es ist üblich, die Wicklungen der Überwachungsmagnete mit ihrem hohen Widerstand mit dem Motor in Reihe zu schalten.
Hierdurch werden Fremdströme unschädlich gemacht, die sonst mitunter die Weiche zum Umlaufen bringen könnten, während sie auf diese Weise gezwungen sind, auch über den Überwachungsmagneten zu laufen und dadurch stark herabgesetzt wer den, wodurch ein Anlaufen des Weichen motors unmöglich gemacht wird. Der Über wachungsstrom fliesst dann bei Pluslage des Bedienungshebels und der Weiche, wie in Fig. 3 und bei Minuslage, wie in Fig. 6 stark gezeichnet ist.
Durch den Ankerkontakt 24-1 ist erreicht, dass in der Pluslage der Anker des Überwachungsmagnetes 24- ab gefallen sein muss, ,damit der Strom zum Magneten u+ fliessen kann (Fig. 3) und der Kontakt 2c+1 muss für den Magneten u (Fig. ss) geschlossen sein.
Wird der Bedienungshebel im Stellwerk umgelegt, so werden die Umschalter zi bis z4 zwangläufig in die Lage nach der Fig. .1 umgelegt; dabei wird die Überwachungs leitung 4 als Rückleitung für den Motor über die Schalter 24---1, z4 und z2 geschaltet.
Der Stellstrom kann im stark gezeichneten Kreise nur fliessen, wenn der bereits in Fig. 3 über prüfte Schalter 24-1 bei abgefallenem Anker des Überwachungsmagnetes u- geschlossen ist. In der Zwischenlage des Antriebes (Fig. 5) sind beide Überwachungsleitungen 3 und 4 vom Motoranker im Betrieb ab- und die Motorrückleitung ist angeschaltet. Wenn der Antrieb in die Minuslage umge laufen ist,
wird statt der Rücl@leitung die Überwachungsleitung 3 durch den Antrieb- endschalter r2 an den Motoranker a ange schaltet, so dass bei abgefallenem Anker des Plusmagnetes u+ über den Kontakt u+1 Strom zum Magneten u- und über den Um schalter z2 nach Erde fliessen kann.
' Wird der Stellstrom über die Über-, -acliungsrückleitungen 3 und 4 (Fig. 3 bis 6) zurückgeführt, so kann zweckmässig zur Verminderung des Anlaufstromes ein Wider stand w eingeschaltet sein.
Die Überwachungssicherungen können doppelt, in den Leitungen 1 und 2 je eine, angeordnet sein. Dann ist die Einrichtung zweckmässigerweise so zu treffen, dass zum Beispiel die Sicherung s-- in der Stelleitung 2 'bereits bei der Pluslage von Stellhebel und Weiche durch den Kontakt z4-2 kurz heschlossen ist (Fig. 3), bevor der Stellhebel in die Lage zum Veranlassen der Umlegung der Weiche in die Minuslage (Fig. 4) um gelegt wird.
Die rein elektrische Abhängigkeit der tfiberwachung von .der Stellung des Bedie nungshebels ermöglicht die räumliche.Tren- nung der Übei-vachungseinrichtung vom Stellwerk. Man kann beispielsweise die Wei chenhebel in einer Gleistafel verstreut an ordnen, während die Überwachungseinrich tung als Doppelmagnetschalter, nur durch Leitungen mit dem Hebel verbunden, im Raume unter der Tafel sitzen kann.
Gewöhnlich sind mit den Überwachungs teilen Farbscheiben mechanisch verbunden. Naturgemäss lassen sich auch Glühlampen verwenden, die unabhängig von der Unter bringung der Überwachungsapparate an ge eigneter Stelle angebracht sein können und nur durch Leitungen mit diesen verbunden sind.