Bei Rangierweichen hat man bisher die sogenannte Glühlampenüberwachung oder die
normale Weichenschaltung verwendet, die auch für Sicherheitsweichen benutzt wird. Die Verwendung
der Glühlampenüberwachung hat den Nachteil, daß das Auffahren der Weiche nicht
kenntlich gemacht wird und daß nach dem Auffahren der Antrieb selbsttätig in die Ausgangslage
zurückläuft. Außerdem ist bei den Schaltungen, die durch die Glühlampe das Umlaufen
des Antriebs überwachen, auch kein Schutz gegen Bruch einer Kabelader vorhanden.
Wird hier der Weichenhebel umgelegt, und die Kabelader ist gebrochen, so fehlt die Überein-Stimmung
zwischen Hebel und Antriebslage, ohne daß sich das im Stellwerk kenntlich macht.
Dieser Mangel wird zwar bei der Endlagenglühlampenüberwachung vermieden. Verwendet
man die Weichenschaltung, die für gesicherte Weichen benutzt wird, so muß man den erhöhten
Kabelschaltungsaufwand in Kauf nehmen. Man hat zwar versucht, eine besondere Auffahrmeldung
bei der Rangierweichenschaltung mit Glühlampenüberwachung vorzusehen. Diese Auffahrmeldung hat jedoch stets den Nachteil,
daß sie nur dann benutzt wird, wenn die Weiche einmal aufgefahren wird. Ob sie dann jedoch
ihren Dienst erfüllt, ist fraglich. Erfindungsgemäß soll der Mangel dadurch vermieden
werden, daß nach jedesmaligem Umlegen des Weichenhebels zunächst die Auffahrmeldung
zur Überwachung ihrer Wirksamkeit in Tätigkeit tritt, bevor der Stellstrom zustande kommt.
Der Erfindungsgegenstand ist in den beiden Abbildungen erläutert.
Hierbei stellt Abb. 1 eine Weichenschaltung mit Motorlaufüberwachung dar. Der Weichenantrieb
mit den beiden Feldwicklungen 11 und 12, der Ankerwicklung 2 und den beiden Antriebskontakten
31 und 32 ist über die beiden Leitungen 41 und 42 an das Stellwerk angeschlossen.
Der Weichenhebel hat ,pinen Achskontakt 50 und Handfallenkontakt 51. Außerdem
ist ein Auffahrmagnet 6 und ein Springschaltermagnet 7 vorhanden. Die Überwachung
der Weiche erfolgt durch die beiden Überwachungslampen 81 und 82 und den Wecker 9.
In Grundstellung sind die Stromkreise unter-
■ brachen. Wird der Weichenhebel umgelegt, so wird zunächst der Handfallenkontakt 51 geschlossen
und der Achskontakt 50 umgelegt. Es fließt nun Strom über den Auffahrmagneten 6,
den Achskontakt 50, Leitung 42, Antriebskontakt 32, Feldwicklung 12, Ankerwicklung 2 zurück.
Der Widerstand der Wicklung des Auffahrmagneten 6 ist so hoch, daß der Antrieb sich nicht in Bewegung setzen kann. Der
Magneto zieht an und schließt seine Kontakte
61, 62 und 63. Über den Kontakt 61 wird die Wicklung 71 des Springschaltermagneten 7 erregt,
wodurch dessen Kontakte 72 und 73 umgeschaltet werden. Die Wicklung des Magneten 7
hat so geringen Widerstand, daß der Antrieb laufen kann. Der Kontakt 72 schaltet den Stellstrom
' ein und schließt dann gleichzeitig den Auffahrmagneten 6 kurz, der also gleich wieder
abfällt. Der Stellstrom fließt über den Magneten 7, Kontakt 72, umgelegten Kontakt 50,
Leitung 42 zum Antrieb. Solange Stellstrom fließt, bleibt der Magnet 7 erregt und hält den
Kontakt 73 geschlossen. Dieser schaltet die Motorlaufüberwachungslampe 81 an. Es kann
also nicht eher Stellstrom zustande kommen, bis überwacht ist, daß der Auffahrmagnet 6 seinen
Anker anzieht. Wenn er bei jeder Weichenumstellung überwacht wird, sotkann man auch damit
rechnen, daß der Magnet 6 anzieht, wenn die Weiche aufgefahren wird. Wird die Weiche nämlich
aus der dargestellten Grundstellung aufgefahren, so wird der Antriebskontakt3i geschlossen.
Es fließt Strom über den Magneten 6, Kontakt 50, Leitung 41, Antriebskontakt 31, Feldwicklung
11, Ankerwicklung 2. Der Magnet 6 zieht seinen Anker an und schließt seine Kontakte. Über
den Kontakt 62 wird die Auffahrlampe 82 zum Aufleuchten gebracht, während der Kontakt 63
den Auffahrwecker 9 betätigt. Die Auffahrmeldung bleibt so lange bestehen, bis der Bedienende
den Weichenhebel umlegt. Durch Schließen des Handfallenkontakts 51 wird nämlich
die Wicklung 71 des Springschaltermagneten stromdurchflossen, wodurch der Kontakt 72 den
Auffahrmagneten wieder kurzschließt und die
Weiche verstellt wird.
Der gleiche Erflndungsgedanke läßt sich auch
bei der Weichenschaltung mit Endlagenüberwachung verwirklichen, wie Abb. 2 zeigt. Auch
hier stellen 11 und 12 wieder die Feldwicklung, 2
die Ankerwicklung des Antriebs dar, während 31 und 32 die Antriebskontakte sind, die über die
Leitungen 41 und 42 an das Stellwerk angeschlossen
sind. Der Springschaltermagnet 7 hat hier nur eiije Wicklung, während der Auffahrmagnet
6 eine zweite Wicklung 6' hat. In Grundstellung des Antriebs fließt der Überwachungsstrqm
über den Magneten 6, Hebelkontakt 50, Überwachungslampe 81, Widerstand
99, Leitung 42, Antriebskontakt 32, Feldwicklung 12 und Ankerwicklung 2 des Antriebs. Die
Überwachungslampe 81 leuchtet und zeigt die Grundstellung der Weiche an. Der Auffahrmagnet
6 erhält so wenig Strom, daß er seinen Anker nicht anzuziehen vermag. Wird der Weichenhebel umgelegt, so wird der Handfallenkontakt
51 geschlossen und der Achskontakt 50 umgeschaltet. Nun zieht zunächst der Magnet 6
über 50, Leitung 42, Kontakt 32, Wicklungen 12 und 2 seinen Anker an und schaltet seinen Kontakt
62 um. Nunmehr erhält der Springschaltermagnet 7 über 62, 51 Strom und macht sich über
seinen Kontakt 71 vom Handfallenkontakt 51 unabhängig. Gleichzeitig schließt er über seinen
Kontakt 72 den Magneten 6 kurz und den Stell- 75 ■
strom an. Außerdem schließt sich Kontakt 73 im Stromkreis der Magnetwicklung 6'. Der
Magnet 6 ist stromlos, wobei sein Kontakt 62 wieder in die Grundstellung zurückkehrt. Der
Magnet 7 bleibt über 62 und 71 stromdurchflössen.
Ist der Antrieb zu Ende gelaufen, so unterbricht der Kontakt 32 den Stellstrom. Der
Stellstrom fließt dann über 72, 50, 61, 73, 31, 11, 2. Die Magnetwicklung 6' zieht den Anker
des Magneten wieder an, wobei der Kontakt 62 den Auflösestromkreis des Magneten 6 unterbricht.
Der Magnet wird stromlos und unterbricht seinen Kontakt 72. Es fließt nun wieder
Überwachungsstrom über 6, 50, Widerstand, Lampe 81, Leitung 41 zum Antrieb. Auch hier
kommt der Stellstrom zum Umstellen der Weiche erst dann zustande, wenn überwacht ist, daß der
Magnet 6 seinen Anker anzieht. Wird die Weiche aufgefahren, so fließt der Strom über
den Magneten 6, Kontakt 50, Leitung 41, Kontakt 31, Wicklungen 11 und 2. Der Magnet 6
zieht seinen Anker an und schaltet durch seinen Kontakt 63 den Auffahrwecker 9 an. Durch
Umlegen des Weichenhebels wird dann die Auffahrmeldung wieder zum Verschwinden gebracht,
indem hierbei der Magnet 6 durch den Kontakt 72 kurzgeschlossen wird. Ebenso wie
in Abb. 1 kann natürlich außer der Weckerauffahrmeldung auch eine besondere Lampenauffahrmeldung
vorgesehen werden, indem über den Kontakt 63 eine Lampe zum Aufleuchten
gebracht wird. Außerdem läßt sich in einfachster Weise statt der Überwachungslampe 81
für beide Endlagen eine Überwachungslampe vorsehen, indem man über einen Weichenhebel- no
kontakt entweder die Plus- oder Minuslampe anschaltet.