DE592505C - Schutzvorrichtung fuer Dreiphasennetze - Google Patents

Schutzvorrichtung fuer Dreiphasennetze

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DE592505C
DE592505C DEA60549D DEA0060549D DE592505C DE 592505 C DE592505 C DE 592505C DE A60549 D DEA60549 D DE A60549D DE A0060549 D DEA0060549 D DE A0060549D DE 592505 C DE592505 C DE 592505C
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DE
Germany
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relay
current
coil
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protection device
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Expired
Application number
DEA60549D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Rolf Wideroee
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AEG AG
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AEG AG
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H1/00Details of emergency protective circuit arrangements
    • H02H1/0038Details of emergency protective circuit arrangements concerning the connection of the detecting means, e.g. for reducing their number
    • H02H1/0046Commutating the detecting means in dependance of the fault, e.g. for reducing their number

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  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 8.FEBRUAR 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21c GRUPPE 68 so
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*) Schutzvorrichtung für Dreiphasennetze
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Februar 1931 ab
Es ist bekannt,, in Dreiphasennetzen die Stromwicklung der Schutzrelais an zwei in zwei verschiedenen Phasen liegende Stromwandler anzuschließen, deren Sekundärwicklungen einander entgegengeschaltet sind. Da es nun bei zahlreichen Schutzschaltungen nicht nur darauf ankommt, das Vorhandensein eines Kurzschlusses festzustellen, sondern auch die Größe des Kurzschlußstromes zu ermitteln und zur Selektivität der Einrichtung heranzuziehen, ist es erforderlich, den Kurzschlußstrom bei allen auftretenden Fehlern in seiner wahren Größe dem Relais zuzuführen. Die bekannte Schaltung erreicht dies automatisch bei zweiphasigen Kurzschlüssen, die zwischen der Phase auftreten, in der kein Stromwandler eingebaut ist, und einer der beiden übrigen Phasen. Bei dreiphasigen Kurzschlüssen dagegen oder bei Kurzschlüssen, die zwischen den Phasen auftreten, in denen die Stromwandler eingebaut sind, ist der durch die Schaltung gewonnene Differenzstrom gleich dem ]/3~fachen bzw. dem doppelten Kurzschlußstrom.
Um diese Nachteile zu vermeiden, werden erfindungsgemäß Vorrichtungen vorgesehen, welche beim Auftreten eines Fehlers in denjenigen beiden Phasen, von deren Differenzstrom die Stromspule des Relais erregt wird, den Relaisstrom gegenüber dem in anderen Fehlerfällen durch das Relais fließenden Strom, bezogen auf gleichen Differenzstrom der beiden Phasen, verringern. Dies kann durch Parallelschalten eines Widerstandes oder durch Parallelschalten irgendeiner anderen Belastung erreicht werden. In Abb. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. In die Phasen R und T eines Dreiphasennetzes RST sind zwei Stromwandler 1 und 2 in Differenzschaltung angeordnet. Der Differenzstrom wird der Stromspule 3 eines Relais zugeführt. Parallel zu dieser Stromspule ist nun ein Widerstand 4 mit einem im normalen Betrieb offenen Kontakt 5 in Reihe angeordnet. Der Kontakt 5 wird von einem Relais 6 betätigt, das entweder von dem Kurzschlußstrorn oder von den Netz- 4-5 Spannungen so beeinflußt ist, daß es beim Auftreten eines dreiphasigen Kurzschlusses oder eines zweiphasigen Kurzschlusses zwischen den Phasen R und T den Kontakt 5 schließt. In Abb. 2 wird die Änderung des durch das Relais fließenden Stromes dadurch erreicht, daß die Stromwicklung 3 angezapft ist und über den Kontakt 5 teilweise kurzgeschlossen werden kann. In Abb. 3 wird der durch die Stromwandlerspulen ι und 2 gewonnene Differenzstrom zunächst durch einen Luftspaltwandler 7 in eine proportionale Spannung umgewandelt. Die Spannung wird dann dem Relais 3 über einen Spannungsteiler 8 und einen von dem Relais 6 betätigten Umschalter 9 zugeführt. Beim Auftreten eines dreiphasigen Kurzschlusses oder eines Kurzschlusses zwischen den Phasen R
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Rolf Wideröe in Berlin-Karlshorst.
und T wird der Umschalter 9 auf seinen linken Kontakt gelegt, so daß dem Relais 3 nur die halbe Spannung zugeführt wird. Statt dessen können auch die Stromwandler 1 und 2 mit Anzapfungen versehen werden, welche an die Kontakte des Umschalters 9 geführt werden, oder der Zwischenwandler 7 kann mit einer Anzapfung ausgerüstet sein, welche beim Auftreten eines Fehlers in den Phasen R, T umgeschaltet wird, so daß der Relaisstrom die erforderliche Verringerung erfährt.
In den Abb. 4 und 5 ist nun gezeigt, wie das Relais 6 ausgebildet ist und wie es zu weiteren Funktionen innerhalb verschiedener Schutzeinrichtungen herangezogen werden kann. In Abb. 4 ist die Ausbildung einer Überstromschutzeinrichtung gezeigt. Das Relais 6 ist als Waagebalkenrelais ausgebildet. Auf den Waagebalken wirken zwei Spulen 10 und ii, von denen die Spule 10 von der Spannung R, T, die Spule 11 von der Spannung R, S beeinflußt wird. Außerdem wirkt auf den Waagebalken eine Feder 12 in demselben Sinne wie die Spule 11. Der mit dem Waagebalken verbundene Relaishebel betätigt zwei Kontaktpaare, von denen das eine, 5, mit dem zu der Stromspule 3 des Anzeigerelais parallel liegenden Widerstand 4 in Serie geschaltet ist, während das zweite Kontaktpaar 13 in Serie eines von der Asymmetriespannung des Netzes beeinflußten Erdschlußrelais 14 liegt. Zur Gewinnung dieser Spannung ist ein Spannungswandler 15 mit freiem magnetischem Rückschluß vorgesehen. Die Spule des Relais 14 ist dabei an die auf dem freien Schenkel angeordnete Wicklung, d. h. an deren eine Anschlußklemme η und an den geerdeten Sternpunkt 0 angeschlossen. Die übrigen Phasen r, s, t des Spannungswandler 15 dienen zur Erregung der Spule 10 und 11 des Relais 6. Das Erdschlußrelais 14 betätigt ein Kontaktpaar 16, das in Serie zu dem Kontakt 5 liegt und beim Auftreten eines Erdschlusses geöffnet wird, ferner einen Umschalter 17, der beim Auftreten eines Erdschlusses die eine Verbindung der Spule 2 mit der Spule 1 der beiden Stromwandler löst und die Spule 2 kurzschließt. Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Bei einem Kurzschluß zwischen den Phasen R, S bricht die Spannung in der Spule 11 zusammen, die Spule 10 sucht den Waagebalken stärker an seinen Anschlag zu drücken. Eine Betätigung der Kontakte 5 und 13 findet aber nicht statt. Ebenso ändert sicii nichts in der Schaltung bei einem Kurzschluß zwischen den Phasen S und T, da die Spannungen S, R und T, R in den Spulen 10 und 11 ihre Größe
1, ö"
gleichmäßig ändern und nur auf ~- = 87 %
ihres Nennwertes abnehmen können. Bei einem Kurzschluß zwischen den Phasen R und T dagegen bricht die Spannung an der Relaisspule 10 zusammen, der Waagebalken wird von der Spule 11 angezogen und schließt die Kontakte 5 und 13. Dadurch wird der Widerstand 4 zu der Relaisspule 3 parallel geschaltet. Das gleiche tritt ein bei einem dreiphasigen Kurzschluß, bei dem die Feder 12 den Waagebalken zum Schließen der Kontakte 5 und 13 bringt, wenn die Spannungen 10 und 11 auf etwas weniger als 87% ihres Nennwertes zusammengebrochen sind. Das Erdschlußrelais 14 hat in diesen beiden Fällen nicht angesprochen, so daß die Kontakte 16 und 17 in der gezeichneten Lage verbleiben.
Wenn dagegen gleichzeitig mit dem Kurz-Schluß zwischen den Phasen R und T und einem dreiphasigen Kurzschluß eine Erdverbindung auftritt, dann spricht das Relais 14 an und betätigt die Kontakte 16 und 17. Der Widerstand 4 wird dadurch zu der Relaisspule 3 nicht parallel geschaltet, und die Stromwandlerspule 2 wird kurzgeschlossen, da bei einem Erdschluß eine Verringerung des Stromes, der durch die Relaisspule 3 fließt, nicht erwünscht ist.
Bei einem Doppelerdschluß, d. h. bei einer Erdschlußverbindung an zwei verschiedenen Stellen des Netzes in zwei verschiedenen Phasen, wird durch die Anordnung eine selektive Abschaltung, d. h. eine Abschaltung an einer einzigen Stelle des Netzes, erreicht, um mit einem einfachen Erdschluß das Netz noch weiter betreiben zu können. Da nur Stromwandler in den Phasen R und T vorgesehen sind, spricht bei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen S und T und S und R nur diejenige Schutzeinrichtung an, die von einem Strom der Phasen R oder T beeinflußt wird, während die Schutzeinrichtung, die nur von einem Strom, der in der Phase S fließt, betroffen wird, nicht zum Ansprechen kommt. Bei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen R und X sprechen dagegen alle Schutzeinrichtungen an. Durch die Betätigung des Kontaktes 17 wird aber der Strom, der in der Phase Γ fließt, unwirksam gemacht, so daß nur diejenige Schutzeinrichtung anspricht, bei der der Erdschlußstrom in der Phase R auftritt. Damit beim Umschalten des Kontaktes 17 der Belastungskreis des Stromwandlers 2 nicht unterbrochen wird, ist ein zu den zu unterbrechenden Kontakten parallel geschalteter Widerstand 18 vorgesehen, der aber so bemessen sein muß, daß er, wenn er nach der Umschaltung des Kontaktes 17 parallel zu dem Relais 3 zu liegen kommt, nur einen vernachlässigbaren Wert des_ Relaisstromes aufnimmt.
In Abb. 5 ist die Anwendung der Erfindung auf eine Distanzschutzeinrichtung gezeigt. Das Anzeigerelais ist außer der Stromspule 3 mit einer Spannungsspule 20 ausgerüstet, die je nach der Phasenlage des Fehlers und der Fehlerart durch das Relais 6 umgeschaltet wird. Das Relais 6 ist dabei so ausgebildet, daß sein
Waagebalken 21 auf zwei zu beiden Seiten angeordnete drehbare Hebel 22 und 23 einwirkt, die im normalen Betrieb die Spannungsspule 20 an die Phasen 5 und T legen. Beim Umkippen des Waagebalkens 22 oder des Waagebalkens 23 "wird dann die Spannungsspule an die Phasen R, T oder 5, R gelegt. Das Ansprechen des Relais 6 erfolgt in der an-Hand der Abb. 4 beschriebenen Weise. Der Waagebalken 21 betätigt aber nicht unmittelbar den Kontakt 5, sondern über einen Kontakt 24 den Stromkreis eines Relais 25, dessen Anker mit dem Kontakt 5 verbunden ist. In den Stromkreis des Relais 25 ist außer einer Batterie 26 der in Abb. 4 in Serie zu dem Widerstand 4 liegende Kontakt 16 des Erdschlußrelais 14 eingebaut. Das Erdschlußrelais 14 hat aber bei dieser Schaltung weiterhin die Aufgabe, die' Spannungsspule 20 beim Auftreten eines Erdschlusses jeweils zwischen die erdschlußbehaftete Phase und den Nullpunkt zu legen, was durch Anordnung eines Umschalters 27 erreicht wird.
Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende: Bei einem Kurzschluß zwischen den Phasen S, T sinken die Spannungen in den Spulen 10 und 11 auf einen Wert, der größer ist als
HO
da die Spannungswandler im all-
gemeinen auf 110 Volt herabtransformieren. Das Relais ist so gebaut, daß in diesem Falle der Waagebalken 21 in seiner waagerechten Stellung verbleibt. Die Hebel 22 und 23 werden dann nicht umgelegt. An der Spannungsspule 20 liegt die richtige Spannung S, T. Bei einem Kurzschluß zwischen den Phasen R, S neigt sich dagegen der Waagebalken 21 unter dem Einfluß der von der Spule 10 ausgeübten Kraftwirkung nach rechts und legt den Hebel 23 um. Dadurch kommt an die Spannungsspule 20 die Spannung R, S zu liegen. Bei einem Kurzschluß Rr T oder bei. einem dreiphasigen Kurzschluß R, S, T überwiegt dagegen die von der Spule 11 bzw. von der Feder 12 ausgeübte Kraftwirkung und zieht den Waagebalken 21 nach der anderen Seite. Dadurch wird der Hebel 22 umgelegt und die Spannungsspule 20 an die Spannung R, T gelegt. Gleichzeitig wird der Kontakt 24 geschlossen und damit das Relais 25, das den Kontakt 5 betätigt, erregt. Zur Stromspule 3 wird der Widerstand 4 parallel geschaltet, so daß das Distanzrelais von der richtigen Stromgröße erregt wird. Bei einem Doppelerdschluß spricht nun das Erdschlußrelais 14 an,, öffnet die Kontakte 16 und betätigt die Umschaltkontakte 27. Das Öffnen des Kontaktes 16 hat zur Folge, daß eine Verringerung des Stromes der Spule 3 verhindert wird, das Umschalten der Kontakte 27, daß immer das eine Ende der Spule 20 an Erde gelegt wird. "Das. andere Ende der; Spule 20 wird dann durch das Umschaltrelais 6 entweder an R oder an T geschaltet. Die Selektivität der Anordnung ist bei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen S, R und S, T ohne weiteres vorhanden. Bei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen R, T wird dagegen erreicht, daß der Strom der Spule 3 in derjenigen Einrichtung, in der der Kurzschlußstrom in der Phase R auftritt, eine solche Richtung besitzt, daß das Distanzrelais in umgekehrtem Sinne anspricht und folglich nicht zur Auslösung kommt.
In Abb. 6 ist eine Distanzschutzeinrichtung beschrieben, bei der impedanzabhängige Anregeglieder 30 und 31 in Serie zur Sekundärwicklung der Stromwandlerspulen 1 und 2 vorhanden sind. Die Spannungsspulen dieser Anregerelais 32 und 33 sind einmal an die Phasen R und T, d. h. an diejenigen Phasen, in denen Stromwandler eingebaut sind, angeschlossen und ferner zu einem künstlichen Nullpunkt 34 geführt. Die Kontakte des Relais 30 liegen mit einer Stromquelle in Serie zu der einen Wicklung 35 eines Waagebalkenrelais 37, die Kontakte des Relais 31 mit derselben Stromquelle in Serie zu der zweiten Wicklung 36 des gleichen Waagebalkenrelais 37. In den Stromkreis der Spule 35 sind die Kontakte 16 eines Erdschlußrelais 14 sowie die Kontakte 38 eines Waagebalkenrelais 45, das ebenso wie das Waagebalkenrelais 6 der Abb. 4 und 5 geschaltet ist, in Serie angeordnet. Das Waagebalkenrelais 37 besitzt je zwei Hebel 38 und 39, die durch eine Feder 40 miteinander verbunden sind. Der Hebel 38 wird beim Ansprechen sowohl der Spule 35 als auch der Spule 36 angezogen und schließt dadurch einen in Serie zur Auslösespule 41 des Ölschalters liegenden Kontakt 42. Der Hebel 39 dagegen liegt auf dem Anker 43 und 44 lose auf und fällt erst mit der Bewegung beider Anker ab und schließt dadurch den Kontakt 5, der in Serie zu dem Widerstand 4 parallel zur Stromwicklung 3 des Distanzrelais angeordnet ist. Mit dem Anker 43 sind Umschaltkontakte 22 und 23 verbunden, die die Spannungsspule 20 des Relais jeweils an die richtigen Spannungen legen. Die einen Kontakte der Umschaltvorrichtung 22 sind über Umschaltkontakte 27 des Erdschlußrelais 14 so geführt, daß sie im erdschlußfreien Zustand an der Phase S, d. h. an der Phase liegen, in der kein Stromwandler eingebaut ist, beim Auftreten eines Erdschlusses dagegen an den Nullpunkt des Systems gelegt werden..
Wenn nun ein Kurzschluß zwischen den Phasen R, S auftritt, dann spricht das Relais 30 an und schließt seine Kontakte. Dadurch wird die Spule 35 des Relais 37 erregt. Der Anker 43 ebenso wie der Hebel 38 sind nach unten gezogen; damit wird der Hebel 22 umgelegt und der Kontakt 42 geschlossen. An die Spannungsspule 20 kommt demnach die Spannung R, S
zu liegen. Die Auslösespule 41 wird nach Betätigung des Kontaktes des Distanzrelais erregt. Bei einem Kurzschluß zwischen den Phasen S, T spricht das Relais 31 an; die Spule 36 wird erregt. Der Kontakt 42 wird wieder geschlossen, ebenso der Hebel 23 umgelegt. An der Spannungsspule des Relais 20 herrscht dann die richtige Spannung S, T. Da in diesen beiden Fällen immer nur einer der Anker 43 und 44 nach unten bewegt wurde, konnte der Hebel 39 seine Lage nicht verändern und damit die Kontakte 5 nicht überbrücken. Bei einem Kurzschluß zwischen den Phasen R, T oder bei einem dreiphasigen Kurzschluß werden dagegen alle beiden Spulen 35 und 36 erregt und damit sowohl der Kontakt 5 geschlossen, als auch die beiden Hebel 22 und 23 umgelegt. An der Spannungsspule herrscht dann die Spannung R, T. Zu der Stromspule ist der Widerstand 4 parallelgeschaltet.
Bei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen S, T spricht das Relais 37 wie bei einem Kurzschluß an. Das Umschaltrelais 14 legt durch Umsehalten der Kontakte 27 an die Spannungsspule 20 die richtige Erdschlußspannung T0 an. Bei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen S, T wird die Spannungsspule 35 des Relais 37 erregt, da das Relais 45 nicht zum Ansprechen kommt. Durch die Betätigung des Erdschlußrelais 14 und die Erregung der Relaisspule 36 wird an die Spannungsspule 20 die richtige Erdschlußspannung R0 gelegt. Bei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen R, T schließlich wird nur die Spannungsspule 36 erregt, da das Relais 45 die Kontakte 50, das Erdschlußrelais 14 die Kontakte 16 für die Spule 35 unterbricht. Dadurch wird ebenfalls nur der in der Phase T fließende Kurzschlußstrom zur Betätigung herangezogen und damit ein selektives Abschalten bei Doppelerdschluß erreicht. In allen Fällen des Doppelerdschlusses wird demnach nur einer der beiden Anker 43 und 44 nach unten bewegt, so daß der Hebel 39 seine Lage nicht verändert und damit den Kontakt 5 nicht schließt. In diesen Fällen wird demnach der Strom des Distanzrelais nicht beeinflußt.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    i. Schutzvorrichtung für Dreiphasennetze mit Hilfe von Relais, deren Stromspule von der Differenz der Ströme in zwei Phasen erregt wird, gekennzeichnet durch Vorrichtungen, welche beim Auftreten eines Fehlers, von dem diejenigen beiden Phasen (R, T) betroffen werden, von deren Differenzstrom die Stromspule (3) des Relais erregt wird, den Relaisstrom gegenüber dem in anderen Fehlerfällen durch das Relais fiießenden Strom, bezogen auf gleichen Differenzstrom der beiden Phasen, verringern.
    '2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Vorrichtungen, welche beim Auftreten eines Fehlers, von dem diejenigen beiden Phasen (R, T) betroffen werden, von deren Differenzstrom die Stromspule (3) des Relais erregt wird, den Relaisstrom bei gleicher Phasenlage auf die Hälfte des Differenzstromes der beiden Phasen vermindern.
    3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch Vorrichtungen, welche beim Auftreten eines Fehlers in denjenigen beiden Phasen (R, T), von deren Differenzstrom die Stromspule (3) des Schutzrelais erregt wird, parallel zur Stromspule (3) des Relais einen Stromverbraucher (4) solcher Größe schalten; daß der durch die Stromspule fließende Strom auf die Hälfte des Differenzstromes der beiden Phasen (R, T) vermindert wird. (Abb. 1).
    4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und. 2, gekennzeichnet durch Vorrichtungen, welche die Verminderung des Relaisstromes durch Kurzschließen eines Teiles der Windüngen des Relais (3) bewirken (Abb. 2).
    5. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch Vorrichtungen, welche die Stromverminderung durch Änderung des Übersetzungsverhältnisses der in den Phasen (R, T) eingebauten Stromwandler (1, 2) oder eines von dem Differenzstrom erregten Zwischenwandlers (7) bewirken (Abb. 3).
    6. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß anderen Zwecken dienende, an sich vorhandene Relaiselemente zur Umschaltung der die Stromverminderung bewirkenden Einrichtungen dienen (Abb. 4 bis 6). .
    7. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch Einrichtungen, die beim Auftreten eines Erdschlusses die Verminderung des Relaisstromes verhindern (Abb. 4 bis 6).
    8. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Umschalten der die Stromverminderung bewirkenden Einrichtungen vorgesehene Relais
    (6) so eingerichtet ist, daß es beim Zusammenbrechen der Spannung zwischen denjenigen Phasen (R, T), in denen Stromwandler (1, 2) eingebaut sind, die Umschaltung vornimmt (Abb. 4, 5).
    9. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais (6), das die Umschaltungen im Stromkreis zu der Stromspule des Relais vornimmt, von zwei einander entgegenwirkenden Spulen (10, 11) beeinflußt wird, von denen die eine (10) von der Spannung zwischen denjenigen Phasen (R, T) erregt ist, von deren
    Differenzstrom die Stromspule (3) des Schutzrelais beeinflußt ist, während die andere Spule (11) von einer der beiden übrigen verketteten Spannungen (R, S) erregt ist, und daß beim Überwiegen der von letzterer (11) ausgeübten Kraftwirkung das Relais (6) die Umschaltkontakte (5) betätigt (Abb. 4 und 5).
    10. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder (12) vorgesehen ist, die das Schließen der Kontakte (5) des Umschaltrelais (6) beim Verschwinden der an den Spulen liegenden Spannungen bewirkt (Abb. 4 und 5).
    11. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, gekennzeichnet durch ein von den Merkmalen eines Erdschlusses (Asymmetriestrom oder -spannung) abhängiges Relais (14), das beim Auftreten eines Erdschlusses die Verminderung des durch die Stromspule (3) des Relais fließenden Stromes verhindert (Abb. 4 und 5).
    12. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdschlußrelais (14) mit einer Vorrichtung versehen ist, welche eine Stromwandlerwicklung (2), und zwar bei allen in das Netz eingebauten Schutzeinrichtungen, die in derselben Phase (Γ) liegen, unwirksam macht.
    13. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 12 für strom- und spannungsabhängige Relais, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschalterrelais (6, 37) mit Kontakten (22, 23) verbunden ist, welche gleichzeitig die Spannungsspule des Schutzrelais bei einem zweiphasigen Kurzschluß zwischen die vom Kurzschluß betroffenen Phasen, bei einem dreiphasigen Kurzschluß zwischen diejenigen Phasen (R, T) legt, von deren Strömen die Stromspule des Relais erregt wird (Abb. 5,6).
    14. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das bei einem Erdschluß ansprechende Relais (14) mit Kontakten (27) versehen ist, welche den einen Anschlußpunkt der Spannungsspule an Erde legen, während der andere Anschlußpunkt von dem Umschalterrelais (6, 37) an die erdgeschlossene Phase gelegt wird (Abb. 5, 6).
    15. Schutzvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in den Sekundärkreisen (1, 2) der beiden Stromwandler Relais (30, 31) eingebaut sind, in deren Betätigungskreise die Spulen (35, 36) eines Relais (37) liegen, die nur bei gleichzeitigem Ansprechen die Umschaltung im Stromkreise der Stromspule (3) des Hauptrelais vornehmen (Abb. 6).
    16. Schutzvorrichtung nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (38) eines Relais (45) mit zwei einander entgegenwirkenden Spulen, von denen die eine von der Spannung zwischen denjenigen Phasen (R, T) erregt ist, von deren Strömen die Stromspule (3) des Schutzrelais beeinflußt ist, während die andere Spule von einer der beiden übrigen verketteten Spannungen (R, S) erregt ist, mit den Kontakten (16) eines Erdschlußrelais (14) parallel und zu der Relaisspule (35) des Relais (37) in Serie geschaltet sind, derart, daß bei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen (R, T) die Spule (35) nicht erregt und der Schalter (5) nicht geschlossen wird (Abb. 6).
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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