DE558580C

DE558580C - Anordnung von zwei Distanzrelais zum Schutze einer dreiphasigen Leitung

Info

Publication number: DE558580C
Application number: DEA62384D
Authority: DE
Inventors: Erich Gross
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1931-06-20
Filing date: 1931-06-20
Publication date: 1932-09-09

Description

Deutsches reich

AUSGEGEBEN AM 9. SEPTEMBER 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 558580 KLASSE 21 c GRUPPE

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)

Zusatz zum Patent 525327

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Juni 1931 ab Das Hauptpatent hat angefangen am 21. Mai 1930.

Das Patent 525327 betrifft eine Anordnung von zwei Distanzrelais zum Schütze einer dreiphasigen Leitung, bei der die Spannungsspulen der Relais mit einer Hilfsimpedanz von ungefähr derselben Größe wie die Spannungsspulen in Stern geschaltet sind. Damit dem Relais auch bei einem Erdschluß die richtige Spannung zugeführt wird, ist ein Umschaltrelais angeordnet, das bei einem Erdschluß die Spannungsspule des einen Relais über die Hilfsimpedanz an Erde legt, den Stromkreis der Spannungsspulen des anderen Relais aber unterbricht. Eine bei Doppelerdschluß selektive Arbeitsweise der Anordnung wird aber nur dann erreicht, wenn das Relais, dessen Spannungsspule vom Strom nicht erregt wird, dann an seiner Auslösung verhindert wird. Um eine hierzu erforderliche Sperrvorrichtung zu vermeiden, werden gemaß vorliegender Erfindung bei einer Anordnung nach dem Patent 525 327, bei der im Falle eines Erdschlusses die Spannungsspule des einen Relais an Erde gelegt wird, die Kontakte von einer auf die Merkmale eines Doppelerdschlusses zwischen den mit Distanzrelais ausgerüsteten Phasen ansprechenden Relaisanordnung so gesteuert, daß bei deren Ansprechen eines der beiden Distanzrelais an die verkettete Spannung der mit Distanzrelais ausgerüsteten Phasen gelegt wird.

In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Mit e_t, e₂, e_z sind die Einschaltkontakte der drei nicht eingezeichneten Ansprechglieder der Distanzrelais bezeichnet, mit U₁, W₁ die Sparinungsspulen der in die Phasen U und W eingebauten Distanzrelais, die zusammen mit einer Drosselspule fi? zu einem Stern vereinigt sind. In die Phase W ist ein Umschaltkontakt a_t eingebaut, der den einen Anschlußpunkt der Spannungsspule W₁ von der Verbindung mit dem Sternpunkt löst und an die Spannung der Phase U legt. Der Kontakt (Z₁ wird gesteuert von einem Relais c, das bei Spannungsrückgang zwischen den Phasen U und W anspricht. In normalem Betrieb ist jedoch das Relais c durch ein bei Erdschluß ansprechendes Relais b, das von dem Asymmetriestrom oder der Asymmetriespannung beeinflußt wird, gesperrt. Das Relais & betätigt ebenso wie bei der Anordnung des Hauptpatents die Kontakte a₂, die die Drosselspule von ihrer Verbindung mit der einen Phasenleitung V trennen und sie an Erde legen. Statt

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Erich Groß in Wien.

Claims

der ganzen Drosselspulen kann auch, wie bereits vorgeschlagen wurde, nur ein Teil entsprechend der Verkleinerung der Impedanz einer Kurzschlußschleife bei Doppelerdschluß gegenüber zweipoligem Kurzschluß mit Erde verbunden werden.

Die Anordnung arbeitet bei Kurzschlüssen in derselben Weise wie die des Hauptpatents. Bei einem Doppelerdschluß zwischen

ίο den Phasen U und W erhält das Relais in der Phase U ebenfalls die halbe Spannung zwischen U und Erde, das Relais in der Phase VV dagegen die volle verkettete Spannung zwischen U und W, so daß das letztere Relais erst nach längerer Zeit ausgelöst wird als das erstere. Infolgedessen wird nur die in der Phase LJ stromführende Leitung abgeschaltet. Irgendwelche Sperreinrichtungen zur Vermeidung des Auslösens des in die

ao Phase W eingebauten Relais sind nicht erforderlich.

Die Arbeitsweise der Anordnung bleibt dieselbe, wenn das Relais c an die Spannung zwischen V, W gelegt ist und dann anspricht, wenn die Spannung ihren normalen Wert besitzt. Im normalen Betrieb ist dann das Relais c bestrebt, die Kontakte O₁ zu betätigen, es wird durch das Asymmetrierelais b aber hieran gehindert. Die Betätigung des Relais c erfolgt also nur bei Doppelerdschlüssen zwischen den Phasen U, V und U, W, während das Relais c bei einem Doppelerdschluß zwischen V, W nicht anspricht. Biei einem Doppelerdschluß zwischen den Phasen U, W und V, W ist die Arbeitswieisie also dieselbe wie die bei der zuerst beschriebenen Erregung des Relais c. Bei einem Doppelerdschluß zwischen U, V erfolgt zwar ebenfalls eine Umschaltung, da aber die Kontakte e_z geöffnet bleiben, ist die Umschaltung ohne Einfluß auf die Arbeitsweise der Einrichtung.

Die Stromspulen der Verwendeten Relais können entweder an drfei Stromwandler angeschlossen und zusammen mit einer Zusatzdrossel in Dreieck geschaltet werden wie bei der Anordnung des Hauptpatents, oder sie können, wie bereits vorgeschlagen wurde, an zwei Stromwandler gelegt werden, wobei ebenfalls die Nullpunkte der Stromwandler und der Relaisspulen miteinander zu verbinden sind.

Patentansi^jκi;c:u ic:

I. Anordnung von zwei Distanzrelais zum Schütze einer dreiphasigen Leitung nach Patent 525 327, bei der im FaBe eines Erdschlusses die Spannungsspule des einen Relais an Erde gelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (A₁.) der auf die Merkmale eines Doppelerdschlusses zwischen den mit Distanzrelais (M₁, W₁) ausgerüsteten Phasen (U, W) ansprechenden Relaisanordnung (b, c) so gesteuert sind, daß bei deren Anspreeben eines der beiden Distanzrelais (W₁) an die verkettete Spannung der mit Distanzrelais ausgerüsteten Phasen (U, W) gelegt wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Doppelerdschluß betätigte Relaisanordnung aus einem bei Sparinungsrückgang zwischen den mit Distanzrelais ausgerüsteten Phasen (U, W) ansprechenden Relais (c) besteht, dessen im normalen Betrieb vorhandene Sperrung durch ein bei Erdschluß ansprechendes Relais (b) aufgehoben wird.
3. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Doppeler dschluß betätigte Rdaisanordnung aus einem bei normaler Spannung zwischen der Phase (W), in der das umzuschaltende Relais angeordnet ist, und der nicht mit einem Relais ausgerüsteten Phase (V) ansprechenden Relais (c) besteht, dessen im normalen Betrieb vorhandene Sperrung durch ein bei Erdschluß ansprechendes Relais (Jb) aufgehoben wird.

Hierzu-1 Blatt Zeichnungen