DE608597C - Anordnung zum Schutze einer Drehstromleitung bei Kurzschluessen und Doppelerdschluessen - Google Patents
Anordnung zum Schutze einer Drehstromleitung bei Kurzschluessen und DoppelerdschluessenInfo
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- DE608597C DE608597C DES101681D DES0101681D DE608597C DE 608597 C DE608597 C DE 608597C DE S101681 D DES101681 D DE S101681D DE S0101681 D DES0101681 D DE S0101681D DE 608597 C DE608597 C DE 608597C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H1/00—Details of emergency protective circuit arrangements
- H02H1/0038—Details of emergency protective circuit arrangements concerning the connection of the detecting means, e.g. for reducing their number
- H02H1/0046—Commutating the detecting means in dependance of the fault, e.g. for reducing their number
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- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
26. JANUAR 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVi 608 KLASSE 21c GRUPPE 68δο
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Oktober 1931 ab
Es ist bekannt, eine Drehstromleitung statt mit drei Widerstandsrelais mit nur einem
Relais auszurüsten, wobei dann das Relais, welches von der Differenz zweier Phasenleiterströme
erregt wird, mit seiner Spannungsspule jeweils an die richtige Spannung angeschlossen wird. Mit einer solchen Anordnung
lassen sich wohl alle Kurzschlußfälle, aber nicht alle Doppelerdschluß fälle richtig
ίο erfassen. Wendet man statt dessen eine doppelt so große Anzahl von Relais, d. h. also
zwei Relais an, dann lassen sich damit zwar die Kurzschlußfälle ohne Umschaltung erfassen.
Für Doppelerdschlußfälle dagegen genügt auch diese Anordnung nicht.
Erfindungsgemäß kommt bei einer Anordnung zum Schutz einer Drehstromleitung
gegen Kurzschlüsse und Erdschlüsse mit zwei Widerstandsrelais eine Umschalteinrichtung
für die Spannungsspulen der beiden Relais zur Anwendung, durch welche zwar beide
Spannungsspulen von einer Außenleiterspannung auf die Spannung des betreffenden Leiters
gegen Erde umschaltbar sind, aber nur das eine von den Relais auf zwei verschiedene
Außenleiterspannungen umgeschaltet werden kann.
Dadurch wird erreicht, daß die Relais bei in derselben Entfernung entstehenden Fehlern
stets den gleichen Widerstand messen, gleichgültig, zwischen welchen Phasenleitern der
Kurzschluß entstanden ist. Entscheidend für die Auswahl der anzuschließenden Phasen ist
dabei das Verhalten eines die Umschalteinrichtung steuernden Relais, das bei Überstrom
des dritten Phasenleiters anspricht. Es kann zu dem Zweck ein Überstromrelais vorgesehen
werden, das in der dritten Leitung liegt, oder auch ein Relais, das von der Summe der
Ströme der beiden mit Selektivrelais ausgerüsteten Leiter erregt wird. An Stelle eines
Überstromrelais kann auch ein anderes Relais treten, wie solche für Anregerelais Verwendung
finden, z. B. ein Impedanzkipprelais, das vom Strom der dritten Phase beeinflußt wird.
Es ist ferner eine Anordnung bekannt, bei der beide Relais auf verschiedene Außenleiterspannungen
umschaltbar sind. Man muß dabei aber in Kauf nehmen, daß mehr Kontakte im Spannungskreis in Reihe liegen, wodurch
die Betriebssicherheit vermindert wird.
Zur Erläuterung der Erfindung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Zeichnung
dargestellt und sei nun beschrieben.
In der Zeichnung sind die Drehstromphasenleiter
R, S und T dargestellt sowie ein für alle drei Leiter gemeinsamer Schalter 1.
Der Schalter 1 ist in der einen Schaltlage durch eine Sperrklinke 2 verriegelt, so- daß er
sich unter der Einwirkung einer Feder 4 dann
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Hermann Neugebauer in Berlin-Spandau und Dipl.-Ing. Friedrich Geise in Berlin-Karlshorst.
öffnet, sobald eine Auslösespule 3 erregt wird und dann die Sperrklinke 2 zurückzieht. Zur
Abschaltung der Leitung im Fehlerfalle sind zwei Impedanzrelais 5 und 6 vorgesehen. Sobald
eines der beiden Relais seinen Kontakt betätigt, wird der Leitungsschalter 1 geöffnet.
In den Phasenleitern R1 S und T liegen Stromwandler 7, 8 und 9, die in Stern geschaltet
sind. Der Strom des Phasenleiters R fließt über ein Anregerelais 10 über die
Stromspule des Impedanzrelais 5 zu einer Sternpunktsverbindung 11. Der Strom des
Phasenleiters vS" fließt in entsprechender Weise
über ein Anregerelais 12 und die Stromspule des Impedanzrelais 6 zur Sternpunktsverbindung
11. Der Strom des Phasenleiters 9 fließt nicht einem Impedanzrelais zu, sondern nur
durch die Spule eines Umschaltrelais 13 und von dort zum Sternpunkt 11. Zwischen der
Sternpunktsverbindung 11 und dem Sternpunkt der Stromwandlerschaltung 7, 8, 9 liegt
die Stromspule eines Erdschlußrelais 14.
Die Spannungsspule des Impedanzrelais 5 liegt, wenn in den Phasenleitern R und 5
Überstrom auftritt, so daß also die Anregerrelais 10 und 12 ansprechen, einerseits über
den von diesem Relais 10 gesteuerten Kontakt 15 am Phasenleiter R und über den in
der Ruhestellung stehenden Kontakt 16 des Erdschlußrelais 14 sowie den in der Ruhestellung
stehenden Kontakt 17 des Überstromrelais 13 an dem Phasenleiter 5".
Das Impedanzrelais 6 kann dabei nicht ansprechen; denn wenn auch das Anregerelais 12
seinen Kontakt 18 schließt, so wird dafür doch anderseits durch einen Kontakt 19 des
Anregerelais 10 die Stromspule des Impedanzrelais 6 kurzgeschlossen, so daß das Relais in
seinem Stromsystem nicht erregt wird. Der Kurzschlußkontakt 19 kann auch so geschaltet
sein, daß er nicht nur die Stromspule des Relais 6, sondern auch das Anregerelais 12
kurzschließt oder daß er den vom Relais gesteuerten Auslösestromkreis unterbricht.
Wenn nur auf den Phasenleitungen 5 und T Überstrom auftritt, d.h. also das Anregerelais
12 und das Überstromrelais 13 ansprechen, dann erhält das Impedanzrelais 6
infolge Schließung des Kontakts 18 die verkettete
Spannung zwischen den Phasenleitern S und T, weil der Kontakt 20 des
Erdschlußrelais 14 in der gezeichneten Ruhestellung verharrt. Das andere Impedanzrelais
bleibt abgeschaltet; denn im Phasenleiter R tritt kein Überstrom auf.
Bei einem Kurzschluß zwischen den Phasenleitern R und T sprechen das Anregerelais
10 und das Überstromrelais 13 an. Die Stromspulen des Impedanzrelais 5 bekommen wie
immer Phasenstrom der Phase R. Die Spannungsspule wird über den Kontakt 15 an den
Phasenleiter R angeschlossen und liegt anderseits über den in der gezeichneten Ruhestellung
liegenden Kontakt 16 des erregungslosen Erdschlußrelais 14 und den nunmehr in
der Arbeitsstellung liegenden Kontakt 17 des Überstromrelais 13 an der Spannung zwischen
den beiden vom Kurzschluß betroffenen Phasenleitern R und T. Das Impedanzrelais 6
kommt nicht zum Ansprechen, weil sein Anregerelais 12 in Ruhe bleibt.
Bei einem dreipoligen Kurzschluß sprechen die beiden Anregerelais 10 und 12 und außerdem
das Überstromrelais 13 an. In Tätigkeit tritt dann nur das Relais 5, weil durch die
Schließung des Kontaktes 19 des Anregerelais 10 die Stromspule des Impedanzrelais 6
kurzgeschlossen wird. Die Spannungsspule des Impedanzrelais S liegt an der gleichen
Spannung wie bei einem Kurzschluß zwischen den Phasenleitern R und T.
Wenn mit dem Auftreten von Überstrom zugleich das Auftreten eines Summenstromes
verbunden ist, spricht außer den in Frage kommenden Anregerelais 10, 12 bzw. dem
Umschaltrelais 13 auch das Erdschlußrelais 14; an, welches seine beiden Umschaltkontakte
16 und 20 in die Arbeitsstellung bringt und dadurch die Verbindungsleitungen für die
Spannungsspulen der Relais 5, 6 an Erde legt. Das Überstromrelais 13 besitzt dann keine
Wirkung mehr, und wenn von den Anregerelais nur das Relais 12 angesprochen hat,
d. h. wenn der Doppelerdschluß auf den Phasenleitungen 6" und T liegt, wird die eine
Erdschlußstelle vom Impedanzrelais 6 abgeschaltet. Wenn dagegen das Anregerelais 10
allein oder zugleich mit dem Anregerelais 12 anspricht, tritt nur das Impedanzrelais 5 in
Tätigkeit, weil die Stromspule des Impedanzrelais 6 durch den Kontakt 19 kurzgeschlossen
wird.
Das Relais 5 erfaßt also Kurzschlüsse zwischen den Phasenleitern R und S, Kurzschlüsse
zwischen den Phasenleitern R und T und Doppelerdschluß zwischen den beiden
gleichen Phasenleitern. Das Impedanzrelais 6 dagegen spricht bei Kurzschlüssen oder Doppelerdschlüssen
zwischen den Phasenleitern 51 und T an. Bei dreipoligem Kurzschluß spricht
das Impedanzrelais 5 an.
In der Darstellung sind Impedanzzeitrelais angenommen. Statt dessen können auch Impedanzkipprelais
verwendet werden, welche Zeitrelais mit fester oder abhängiger Zeiteinstellung steuern. Bei Verwendung von Impedanzkipprelais
können dagegen die Spannungsstromkreise nicht unterbrochen werden, weil sonst selbst der kleinste Strom das Relais
zum Ansprechen bringen würde. In diesemFalle iao müssen die Umschaltungen der Spannungsspulen unterbrechungslos vor sich gehen, was
Claims (4)
- 608sowohl auf mechanische Weise wie auch auf elektrische Weise erreicht werden kann, oder aber während der Zeit der Unterbrechung der Spannungsspule muß durch Unterbrechung S des Auslösestromkreises oder durch mechanische Verriegelung am Relais verhindert werden, daß Fehlauslösungen eintreten können.|o Patentansprüche:i. Anordnung zum Schütze einer Drehstromleitung bei Kurzschlüssen und Doppelerdschlüssen, bei welcher zwei Phasenleiter der zu schützenden Leitung mit widerstandsabhängigen Selektivrelais ausgerüstet sind, die beide von einer Leitungsspannung auf die Spannung des zugehörigen Leiters gegen Erde umschaltbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß nur das eine (5) von diesen Relais (5, 6) auf verschiedene Außenleiterspannungen umschaltbar ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wahl der Leitungsspannungen für das eine Relais (5) von dem Ansprechen oder Nichtansprechen eines an der dritten Leitung liegenden Anregerelais (13) abhängt.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Selektivrelais aus je einem Anregerelais und einem abhängigen Widerstandszeitrelais bestehen.
- 4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Selektivrelais aus je einem unverzögerten Widerstandsrelais mit je einem abhängigen oder unabhängigen Zeitrelais bestehen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES101681D DE608597C (de) | 1931-10-31 | 1931-10-31 | Anordnung zum Schutze einer Drehstromleitung bei Kurzschluessen und Doppelerdschluessen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES101681D DE608597C (de) | 1931-10-31 | 1931-10-31 | Anordnung zum Schutze einer Drehstromleitung bei Kurzschluessen und Doppelerdschluessen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE608597C true DE608597C (de) | 1935-01-26 |
Family
ID=7523929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES101681D Expired DE608597C (de) | 1931-10-31 | 1931-10-31 | Anordnung zum Schutze einer Drehstromleitung bei Kurzschluessen und Doppelerdschluessen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE608597C (de) |
-
1931
- 1931-10-31 DE DES101681D patent/DE608597C/de not_active Expired
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