DE597736C - Schutzeinrichtung fuer parallele Leitungen - Google Patents
Schutzeinrichtung fuer parallele LeitungenInfo
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- DE597736C DE597736C DES107591D DES0107591D DE597736C DE 597736 C DE597736 C DE 597736C DE S107591 D DES107591 D DE S107591D DE S0107591 D DES0107591 D DE S0107591D DE 597736 C DE597736 C DE 597736C
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- differential current
- relays
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/267—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured for parallel lines and wires
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM
30. MAI 1934
30. MAI 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 597736 KLASSE 21 c GRUPPE 6850
Sio759iVIIIb\2ic
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Dezember 1932 ab
Die Überwachung von Doppelleitungen durch Schutzeinrichtungen, welche die Ströme
in entsprechend gleichen Phasenleitern der parallelen Leitungen miteinander vergleichen,
ist bekannt. Außer den Differenzstromrelais werden Energierichtungsrelais vorgesehen, die
durch ihren Ausschlag nach rechts oder nach links entscheiden, ob der Schalter der rechten
oder der Schalter der linken Parallelleitung ausgelöst wird. Zur Erfassung von Kurzschlüssen
und Doppelerdschlüssen in der einen oder der anderen Parallelleitung reicht diese
bekannte Anordnung aus. Sobald dagegen ein Doppelerdschluß dadurch entsteht, daß ein
Phasenleiter der einen Leitung und ein anderer Phasenleiter der anderen Leitung Erdschluß
bekommt, ergibt sich bei der bekannten Anordnung, daß beide Leitungen abgeschaltet
werden, obwohl dies nicht erforderlich: ist und auch nicht in der Absicht der Betriebsführung
liegt. Nach Abschaltung des einen Erdschlusses soll nämlich trotz des Weiterbestehens des
zweiten Erdschlusses die Leitung weiter in Betrieb bleiben. Mit Hilfe der Erdschlußstrornkompensationseinrichtungen
kann der durch die verbleibende Erdschlußstelle hervorgerufene Fehlerstrom klein gehalten werden.
Die unerwünschte Abschaltung beider Parallelleitungen bei Doppelerdschluß, der sich
auf diese beiden Paraltelleitungen verteilt, wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß
bei Auftreten von Differenzstrom in mehreren Leitungen der Schutzrelaisschaltung, welche
je über ein einer anderen Phase zugeordnetes Schutzrelais führen, nur ein einer vorherbestimmten
Phase zugeordnetes Schutzrelais unter der Einwirkung des Differenzstromes
die Einschaltung des zugehörigen Richtungsrelais oder des zugehörigen elektrischen Systems
eines einzigen Richtungsrelais zum Zwecke der selektiven Auslösung des Leitungsschalters
einer einzigen Leitung bewirkt. Wenn also mehrere Differenzstromrelais ansprechen,
werden alle Relais bis auf eins verriegelt, d. h. sie erhalten keinen Einfluß auf
die Auswahl des zu öffnenden Leitungsschalters.
Die Gefahr, daß bei Doppelerdschlüssen, bei welchen die eine Erdschlußstelle in jeder
Parallelleitung liegt, beide Leitungen ausgeschaltet werden, beruht darauf, daß bei Verwendung
einphasiger Richtungsrelais die Richtungsrelais der beiden kranken Phasen
nach verschiedenen Seiten1 ausschlagen. Bei Verwendung gekuppelter mehrphasiger Riehtungsrelais
kann zwar nur ein Ausschlag nach einer Seite erfolgen, aber da die Drehmomente der miteinander gekuppelten Systeme nach
verschiedenen Seiten gerichtet sind, ist es denkbar, daß diese beiden) Drehmomente zufällig
gleiche Größen erhalten, so daß also das Energierichtungsrelais gar nicht ausschlägt,
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Fritz Geise in Berlin-Wilmersdorf.
sondern in der Mittelstellung verharrt. Dadurch würde, je nach der Ausführungsart des
Richtungsrelais, die Abschaltung des Fehlers unter Umständen gänzlich unmöglich sein
oder beide Leitungen abgeschaltet werden.
Um die Verriegelungsschaltung, die notwendig ist, damit nur ein Differenzstromrelais
wirksam werden kann, möglichst einfach zu gestalten, empfiehlt es sich, Differenzstromrelais
nur für zwei Phasenleiter einer Drehstromleitung vorzusehen, beispielsweise für
die Phasen R und Γ. Wenn dann beide Differenzstromrelais
ansprechen, wird einer der beiden Phasen, beispielsweise der Phase R1 der
Vorzug gegeben, so daß also die Abschaltung des Fehlers nur von der Ausschlagrichtung
des vom Differenzstrom der Phasenleiter R beeinflußten Energierichtungsrelais abhängt.
Es wird nicht immer das Auftreten des Differenzstronies in den beiden mit den Differenzstromrelais
ausgerüsteten Phasen von einem Doppelerdschluß hervorgerufen sein, der sich
auf die beiden Parallelleitungen verteilt, sondern in den meisten Fällen wird es ein Kurzschluß
zwischen diesen beiden Phasenleitern einer Leitung sein. Es ist aber für die Kurzschlußerfassung
und die Erfassung eines Doppelerdschlusses, welcher nur eine der beiden
Parallelleitungen erfaßt hat, nicht von Nachteil, daß nur der Differenzstrom einer
der beiden betroffenen Phasen für die Abschaltung der kranken Strecke benutzt wird.
Anderseits wird im Doppelerdschlußfall, welcher beide Parallelleitungen erfaßt, durch die
Verriegelung des einen Differenzstromrelais oder seines Richtungsrelais die Abschaltung
beider Parallelleitungen verhindert.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in einer Darstellung eine zur Durchführung der Er-4.0
findung brauchbare Relaiseinrichtung schematisch wiedergegeben. Die dargestellte Ausführungsform
der Erfindung ist aber lediglich als Beispiel zu betrachten, weil die Schaltung in zahlreichen Einzelheiten abgeändert werden
kann, ohne daß sich an ihrer Wirkung etwas Wesentliches ändert.
In der Figur sind zwei Gruppen von Stromwandlern ι und 2 dargestellt. Für den Schutz
der Doppelleitung sind zwei Differenzstromrelais
3 und 4 vorgesehen, welche durch ihre Kontakte die Erregerspule zweier Hilfsrelais
5 und 6 steuern. Femer ist ein Energierichtungsrelais 7 dargestellt mit zwei Systemen,
deren Stromspulen mit den Wicklungen der Relais 3 und 4 in Reihe liegen und deren
Spannungsspulen mit dem einen Wicklungsende mit einer Spannungsklemme T, beispielsweise
der Phasenklemme T, eines nicht gezeichneten Spannungswandlers verbunden sind. Die anderen Enden der Spannungswicklung des Richtungsrelais werden von den
Differenzstromrelais 3 und 4 mittels der Hilfsrelais 5 und 6 gesteuert. Wenn das Relais 5
anspricht, liegt die Spannungsspule des oberen Systems des Richtungsrelais 7 an der Spannung
zwischen den Phasen R und T, wenn das Hilfsrelais 6 anspricht, liegt die Spannungsspule des unteren Systems des Richtungsrelais
7 an der Spannung zwischen den Phasenleitern 61 und T.
Die Hilfsrelais 5 und 6 sollen nicht beide gleichzeitig erregt sein, damit nicht die Spannungsspulen
der beiden wrattmetrisehen Systeme
des Richtungsrelais 7 gleichzeitig erregt sein können. Aus diesem Grunde ist der Erregerkreis
für das Hilfsrelais 6 außer von dem
Kontakt des Differenzstromrelais 4 auch von den zu diesem in Reihe liegenden oberen
Kontakt des Hilfsrelais 5 abhängig. Wenn also das Differenzstromrelais 3 seinen Kontakt
geschlossen und dadurch das Hilfsrelais 5 eingeschaltet hat, ist der Stromkreis für die Erregerspule
des Hilfsrelais 6 unterbrochen, so daß also das Relais 6 auch dann nicht ansprechen
kann, wenn das Differenzrelais 4 seinen Kontakt schließt. Es kann infolge dieser
Anordnung, wenn nur das Differenzstromrelais 3 anspricht, oder nur das Differenzstromrelais
4 anspricht, das obere oder das untere wattmetrische System des Richtungsrelais 7 so erregt werden, daß das Energierichtungsrelais
ausschlagen kann. Wenn aber beide Differenzstromrelais 3 und 4 ansprechen, wird es dem Relais 4 unmöglich gemacht, das
untere wattmetrische System des Richtungsrelais einzuschalten, während das Differenzstromrelais
3 nicht gehindert wird, das obere wattmetrische System des Richtungsrelais einzuschalten. Wenn statt eines Energierichtungsrelais
mit mehreren gekuppelten Systemen zwei einphasige Richtungsrelais vorhanden
wären, würde mit genau der gleichen Verriegelungsschaltung erreicht werden, daß
stets nur ein Richtungsrelais eingeschaltet wird, so daß infolgedessen auch nur eine Leitung
abgeschaltet wird. Im Kurzschlußfall zwischen zwei Phasen oder bei Doppelerdschluß
auf einer einzigen Leitung ist das stets die kranke Leitung, bei Doppelerdschluß R-T,
der auf die beiden Parallelleitungen verteilt ist, ist das diejenige Leitung, in welcher der
Erdschluß auf der Phase R liegt, zu welcher Phase das Differenzstromrelais 3 gehört.
Wenn man an Stelle der zwei Differenzstromrelais drei Relais und demzufolge auch drei
wattmetrische Systeme zur Erfassung der Fehlerstromrichtung anwendet, erhält die Verriegelungsschaltung
eine solche Form, daß sie gegebenenfalls zwei Differenzstromrelais oder zwei Richtungsrelais unwirksam macht.
Die Erfindung ist an Hand einer Achterchaltung für eine Doppelleitung erläutert.
Bei einem Schutz von mehr als zwei Leitungen, der auf dem Vergleich der Ströme zwischen
je zwei Leitungen beruht, ist sie in der gleichen Weise anwendbar. Auch ist es gleichgültig,
auf welche Weise der Differenzstrom erfaßt wird.
Claims (5)
1. Schutzeinrichtung für parallele Leitungen, welche auf dem Vergleich der
Ströme in parallelen Leitungen beruht, dadurch gekennzeichnet, daß bei Auftreten
von Differenzstrom in mehreren Leitungen der Schutzrelaisschaltungen, welche je
über ein einer anderen Phase zugeordnetes Schutzrelais (3, 4) führen, nur ein einer
vorherbestimmten Phase zugeordnetes Schutzrelais (3, 4) unter der Einwirkung ■ des Differenzstromes die Einschaltung des
zugehörigen Richtungsrelais oder des zugehörigen elektrischen Systems eines einzigen
Richtungsrelais (7) zum Zwecke der selektiven Auslösung des Leitungsschalters einer einzigen Leitung bewirkt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ansprechen
mehrerer Differenzstromrelais (3, 4) eine Verriegelungseinrichtung (5) in Tätigkeit
tritt, welche die Wirkung hat, daß nur ein vorher bestimmtes Differenzstromrelais
(3) auf die Auswahl des zu öffnenden Leitungsschalters Einfluß hat.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht
verriegelte Differenzstromrelais (3) direkt oder durch Hilfsrelais (5) eines der Erregersysteme
des Energierichtungsrelais (7) einschaltet.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden für parallele Drehstromleitungen,
dadurch gekennzeichnet, daß Differenzstromrelais (3, 4) nur in zwei Phasenleiter
(R, T) der parallelen Leitungen eingeschaltet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Differenzstromrelais (3, 4) die Einschaltung der Spannungsspulen eines
Energierichtungsrelais (7) mit mehreren Systemen derart gesteuert wird, daß beim
Ansprechen mehrerer Differenzstromrelais nur eines der Systeme des Richtungsrelais
(7) so erregt wird, daß es ein Drehmoment entwickeln kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES107591D DE597736C (de) | 1932-12-24 | 1932-12-24 | Schutzeinrichtung fuer parallele Leitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES107591D DE597736C (de) | 1932-12-24 | 1932-12-24 | Schutzeinrichtung fuer parallele Leitungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE597736C true DE597736C (de) | 1934-05-30 |
Family
ID=7528211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES107591D Expired DE597736C (de) | 1932-12-24 | 1932-12-24 | Schutzeinrichtung fuer parallele Leitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE597736C (de) |
-
1932
- 1932-12-24 DE DES107591D patent/DE597736C/de not_active Expired
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