DE525327C - Anordnung von zwei Distanzrelais zum Schutze einer dreiphasigen Leitung - Google Patents
Anordnung von zwei Distanzrelais zum Schutze einer dreiphasigen LeitungInfo
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H1/00—Details of emergency protective circuit arrangements
- H02H1/0038—Details of emergency protective circuit arrangements concerning the connection of the detecting means, e.g. for reducing their number
- H02H1/0046—Commutating the detecting means in dependance of the fault, e.g. for reducing their number
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- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
Die Selektivschutzeinrichtungen für Dreiphasenanlagen wurden bisher für jede zu
schützende Leitung einer Station mit je einem Relais pro Phase ausgeführt, um zu erreichen,
S daß in allen vorkommenden Störungsfällen in jedem Fehlerstrom führenden Abzweig
mindestens ein Relais zum Arbeiten kommt. Insbesondere gilt dies für den Fall des
Doppelerdschlusses, in welchem bei Ausrüstung von nur zwei Phasen mit Selektivrelais
die Möglichkeit besteht, daß eine Phase Fehlerstrom führt und gerade diese kein Relais
aufweist. Zur Erfassung solcher Fehlerfälle sind vor allem für Distanzrelais besondere
Schaltungen erforderlich, welche es ermöglichen, alle vorkommenden Störungen — zweipoliger, dreipoliger Kurzschluß und
Doppelerdschluß — mit gleichen, nur von der Entfernung der Fehlerstelle abhängigen Zei-
ao ten zu erfassen. Es bereitet hierbei Schwierigkeiten,
die für die Auslösezeit maßgebende Impedanz oder Impedanzkomponente in allen
Fällen richtig zur Wirkung zu bringen. Beispielsweise empfiehlt es sich, bei zwei- oder
dreipoligem Kurzschluß Phasenspannung und Phasenstrom oder verkettete Spannung und
verketteten Strom zu kombinieren, um den Winkel zwischen Strom und Spannung stets
auf einfache Weise richtig nachzubilden.
Ebenso ist es von Wichtigkeit, bei Doppelerdschluß an die Stelle der verketteten oder
Phasenspannung die Spannung Leiter—Erde treten zu lassen, wobei der veränderten Impedanz
der Stromschleife Rechnung zu tragen ist. Endlich ist es erwünscht, daß bei Doppelerdschluß nur eine der beiden Fehlerstellen
abgeschaltet wird, während die Fehlerstelle der andern Phase als Einfacherdschluß
bestehen bleibt, so daß dort also keine Abschaltung erfolgt.
Es sind bereits Anordnungen vorgeschlagen worden, welche die eine oder andere der
vorstehenden Forderungen unter Verwendung dreiphasiger Relaisanordnungen erfüllen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung, durch welche die Gesamtheit dieser Bedingungen
erfaßt wird und die hierfür nur zwei Relais benötigt. Dies wird dadurch erreicht,
daß diesen zwei Relais, und zwar kommen hierfür nur Distanzrelais in Frage, in an sich bekannter Weise die zugehörigen
Phasenströme zugeführt werden, während ihre Spannungsspulen mit einer Drosselspule
gleicher Impedanz zu einem Stern zusammengeschlossen werden. Ferner wird im Falle
des Doppelerdschlusses mittels besonderer Umschaltrelais jeweils eins der Distanzrelais
auf die Spannung zwischen Leiter und Erde umgeschaltet. Da die Impedanz der hinter
dem Relais liegenden Schleife, Leitung-Erdschlußstelle-Erdrückschluß,
bekanntlich ungefähr dieselbe ist wie die Schleifenimpedanz
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Rolf Wideröe in Berlin-Karlshorst.
bei einem nicht über Erde gehenden zweipoligen Kurzschluß, muß das bei Doppelerdschluß
in Funktion tretende Relais unter denselben Bedingungen arbeiten wie ein Relais,
welches einen direkten zweipoligen Kurzschluß abschalten soll. Aus diesem Grunde
werden die Spannungsspulen des bei Doppelerdschluß eingeschalteten Relais ebenfalls in
Reihe mit der bereits erwähnten Drosselspule ίο geschaltet. Das in Tätigkeit tretende Relais
wird alsdann genau so wie bei einem zweipoligen Kurzschluß mit der halben Spannung
der Kurzschlußschleife arbeiten.
Die Abbildungen zeigen ein Prinzipschema der neuen Anordnung, und zwar Abb. 1 ein
Schaltungsschema der Spannungsspulen und Abb. 2 ein solches der Stromspulen. Es bedeuten
U, V, W die drei Phasen einer zu schützenden Leitung. U1, W1 sind die den entao
sprechenden Phasen zugehörenden Spannungsspulen und M2, W2 die entsprechenden Stromspulen,
welche an den Stromwandler j angeschlossen sind. Die Spannungsspulen U1
und W1 sind mit der Hilf sdrassel d unter
as Zwischenschaltung der Umschalter U1, a„, aa
zu einem Sternpunkt zusammengeschlossen, solange die beiden Umschaltrelais b und c
noch nicht angesprochen haben. Die drei Einschal tkontakte ev e2, es der drei nicht eingezeichneten
Ansprechrelais trennen die in Stern geschalteten Spannungsspulen von den
drei Phasenleitungen. Es empfiehlt sich, die Betätigung dieser Einschaltkontakte von
gleichartigen Elementen vornehmen zu lassen, also beispielsweise jede Phase mit
einem Anregeelement bekannter Bauart auszurüsten.
Im folgenden sollen die vorkommenden Störungsfälle im einzelnen durchgesprochen
und dabei die Wirkungsweise der Relaisanordnung an Hand der Abbildungen erläutert
werden.
Bei zweipoligem Kurzschluß werden, je nach den vom Kurzschluß getroffenen Phasen,
Spannungsspule U1 und Drossel d (Kurzschluß
auf den Phasen U und V), Spannungsspule W1 und Drossel d (Kurzschluß auf
den Phasen V und W) oder Spannungsspule U1 und W1 (Kurzschluß auf den Phasen
U und W) an die Kurzschlußspannung der von den getroffenen Phasen gebildeten
Schleife gelegt. Es wird also die Spannungsspule jedes Distanzrelais an der halben
Schleifenimpedanz liegen, welche für die betreffende
Phase maßgebend ist. Der durch die- Kurzschlußimpedanz gegebene Phasenwinkel
zwischen Strom und Spannung wird dabei in der Relaisanordnung nicht gefälscht. Bei dreiphasigem Kurzschluß wird der
6q Sternpunkt über die Spannungsspulen bzw. Drossel an die drei Leiterspannungen angelegt.
Die Relais messen wie beim zweiphasigen Kurzschluß den auf ihre Phase entfallenden
Anteil der Schleifenimpedanz, der sich vom zweipoligen Fall nicht unterscheidet. 6i
Strom und Spannung sind im Relaiskreis ebenfalls nach Größe und Phase einander genau
so zugeordnet wie im äußeren Stromkreis.
Bei den bis jetzt behandelten Fällen hatten
die Umschaltrelais b und c nicht angesprochen. Das Relais b wird von der Asymmetriespannung
oder vom Asymmetriestrom gesteuert, während das Relais c auf die Unterspannung
zwischen den Phasen V und W anspricht. Das Unterspännungsrelais c wird
von dem Relais b mechanisch durch eine Klinke/ oder auch elektrisch gesperrt, solange
dieses nicht angesprochen hat. Dies ist der Fall bei einem Kurzschluß ohne Erd- 8<
berührung. Es gelten alsdann die bisher für zwei oder dreiphasigen Kurzschluß angestellten
Überlegungen. Bei einem Doppelerdschluß spricht nun das Asymmetrierelais b an, gibt
die Sperrklinke / und damit das Unter- 8;
Spannungsrelais c frei. Dieses spricht aber anderseits bei einem Doppelerdschluß auf
Phase U und V bzw. U und W nicht an. Bei allen Doppelerdschlüssen schaltet also der
Kontakt a„ die Drosselspule d zur Erde. Der Kontakt a3 schaltet die Spannungsspule W1
ab, während der Kontakt ax bei Doppelerdschluß
U-V und V-W weiter nicht betätigt wird, so daß die Spannungsspule U1 mit der
Leitungsspannung der Phase U in Verbin- 9, dung bleibt. Die Spannungsspule U1 liegt also,
wie verlangt, an der halben Spannung der Schleife, Leitung U - Erdschlußstelle Erdrückschluß.
Die Spannungsspule W1 erhält keine Spannung, daher muß das zügehörige
Relais in nicht dargestellter Weise gesperrt wenden. Falls der Doppelerdschluß auf
den Phasen V und W liegt, wird das Unterspannungsrelais c ansprechen und den Kontakt
a1 umlegen. In diesem Falle wird die ic
Spannungsspule W1 die richtige Spannung erhalten
(die Hälfte der Spannung Leitung W-Erde), während die Spannungsspule U1 keine
Spannung erhält. Eine Sperrung des Relais u ist aber nicht erforderlich, da das zugehörige
Ansprechelement in diesem Falle ohnehin nicht anlaufen wird. In allen Fällen wird
also erreicht, daß bei einem Doppelerdschluß nur die Relais einer Station zum Auslösen
kommen, so daß der Doppelerdschluß selektiv abgeschaltet wird.
Es ist unter Umständen erwünscht, die Stromkreise der Wandler aller drei Phasen
gleichmäßig zu belasten, um beispielsweise beim Zusammenfassen in Summenschaltung
ein zutreffendes Abbild der primären Verhältnisse zu erhalten. Es ist dann zweckmäßig,
wie in Abb. 2 dargestellt, eine dem Strompfad der Distanzrelais äquivalente Hilfsimpedanz
2 anzuordnen, so daß der Stromkreis des Wandlers s auch in der dritten
Phase die gleiche Belastung erhält.
Claims (7)
1. Anordnung von zwei Distanzrelais zum Schütze einer dreiphasigen Leitung,
bei denen den Stromspulen die zugehörigen Phasenströme zugeführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsspulen der beiden Relais mit einer Hilfsimpedanz
von derselben Größe wie die Spannungsspulen in Stern geschaltet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die
Stromspulen der beiden Relais mit einer Hilfsimpedanz symmetrisch zusammengeschlossen
sind, welche der nicht mit einem Distanzrelais ausgerüsteten Phase
zugeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein bei
Doppelerdschluß erregtes Hilfsrelais (b) die Spannungsspule des einen Distanzrelais
in Serie mit der Hilfsimpedanz an die Spannung Leiter-Erde legt und gleichzeitig
das andere Distanzrelais an der Betätigung seiner Kontakte verhindert.
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein bei
Doppelerdschluß vom Asymmetriestrom oder der Asymmetriespannung erregtes Hilfsrelais (b) einen Umschaltkontakt
(a2) betätigt, der die Spannungsspule (M1) des einen Relais in Serie mit der
Hilfsiimpedanz (d) an Erde legt und
gleichzeitig den Stromkreis der Spannungsspule (W1) des zweiten Distanzrelais
durch öffnen eines Kontaktes (a3) unterbricht.
5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Doppelerdsohluß
zwischen den Phasen, in die vom Relais (b) überwachte Kontakte (a„
und (X3) eingebaut sind, ein Relais (c) betätigt
wird, das die Spannungsspule (Ji1) des Relais der dritten Phase abschaltet
und gleichzeitig die Spannungs spule (W1) des anderen Relais über die Hilf simpedanz
(d) an Erde legt.
6. Anordnung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das auf den
Rückgang der Spannung zwischen den beiden Phasen (V und W) ansprechende
Relais (c) einen Umschalter betätigt, der den Stromkreis der Spannungsspule (M1)
unterbricht und die Spannungs spule (W1)
in Reihe mit der Hilfsimpedanz (d) an Erde legt.
7. Anordnung nach Anspruch 1 bis 6, . dadurch gekennzeichnet, daß das Spannungsrückgangrelais
(c) durch das Asymmetrierelais (b) mechanisch oder elektrisch
gesperrt ist und daß diese Sperrung erst beim Ansprechen des Asymmetrierelais aufgehoben wird.
S. Anordnung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsspulen
und die Hilfsimpedanz der Relais im Störungsfalle durch drei gleichartige Anregeelemente angeschlossen
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE525327T | 1930-05-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE525327C true DE525327C (de) | 1931-05-22 |
Family
ID=6552571
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930525327D Expired DE525327C (de) | 1930-05-21 | 1930-05-21 | Anordnung von zwei Distanzrelais zum Schutze einer dreiphasigen Leitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE525327C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE740449C (de) * | 1934-12-11 | 1943-10-29 | Elin | Einrichtung zur Anregung von mehreren Phasen zugeordneten Selektiv-Schutzrelais und zu deren Umschaltung auf die fuer die verschiedenen Fehlerfaelle jeweils charakteristischen elektrischen Groessen in Mehrphasensystemen |
-
1930
- 1930-05-21 DE DE1930525327D patent/DE525327C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE740449C (de) * | 1934-12-11 | 1943-10-29 | Elin | Einrichtung zur Anregung von mehreren Phasen zugeordneten Selektiv-Schutzrelais und zu deren Umschaltung auf die fuer die verschiedenen Fehlerfaelle jeweils charakteristischen elektrischen Groessen in Mehrphasensystemen |
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