DE614824C - Sammelschienenschutzschaltung - Google Patents
SammelschienenschutzschaltungInfo
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- DE614824C DE614824C DES106995D DES0106995D DE614824C DE 614824 C DE614824 C DE 614824C DE S106995 D DES106995 D DE S106995D DE S0106995 D DES0106995 D DE S0106995D DE 614824 C DE614824 C DE 614824C
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/22—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for distribution gear, e.g. bus-bar systems; for switching devices
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
19. JUNI 1935
19. JUNI 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE 68 so
S 106995 VIII bfeic Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 29. Mai
Siemens-Schuckertwerke Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)
Sammelschienenschutzschaltung
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. November 1932 ab
Es ist bekannt, daß man Knotenpunkte und Sammelschienen, von denen meistens mehrere
Leitungen ausgehen, durch einen alle Leitungen umfassenden Differentialschutz schützen
kann. Nun ist der Differentialschutz für sich allein, wie man ihn bisher z. B. als Polygonschaltung
angewendet hat, nicht ohne weiteres in der Lage, unter den verschiedenen in der Station zusammenlaufenden Leitungen bei
einem außenliegenden Fehler die kranke Leitung herauszufinden, oder bei starken Strömen
überhaupt einen Fehler in der Station von einem Fehler außerhalb der Station
sicher zu unterscheiden, da Abweichungen der Wandlercharakteristiken nicht zu vermeiden
sind. Aber man hat deshalb bei bekannten Anordnungen Energierichtungsrelais vorgesehen,
und die Anordnung so getroffen, daß, wenn alle Energierichtungsrelais in die Sta-
ao tion hineinzeigen, alle Schalter- der Station ausgelöst werden. Wenn bei dieser bekannten
Anordnung trotz des Vorliegens eines Sammelschienenfehlers auch nur über eine Leitung
ein gewisser Energiebetrag die Station verläßt, kann der Sammelschienenfehler nicht
abgeschaltet werden.
Die Erfindung betrifft eine Sammelschienenschutzeinrichtung,
bei welcher die Leitungsschalter von richtungsabhängigen Schutzrelais ausgelöst werden können. Es ist ferner
erfindungsgemäß ein Differentialrelais vorgesehen, welches auf den bei einem Sammelschienenfehler
entstehenden Differenzstrom, d. i. die geometrische Differenz aller in die Station hinein- und aus der Station herausfließender
Ströme, anspricht. Das Differentialrelais schaltet dann aber nicht alle Leitungsschalter
der Station ab, sondern es gibt nur die Leitungsschalter, über welche Energie in die Station hineinfließt, zur Abschaltung
frei, so daß nur diese Schalter fallen. Die Differentialschutzanordnung gibt also die
Unterscheidung zwischen innerem und äußerem Fehler und die Energierichtungsrelais
bestimmen, welche Stationsschalter bei einem Sammelschienenkurzschluß abgeschaltet werden
sollen.
Gemäß der weiteren Erfindung kann eine Differentialschutzanordnung besonderer Art
mit Sperrelais zur Anwendung kommen. Diese Anordnung beruht darauf, daß nur bei einem Fehler in den Sammelschienen die
geometrische Differenz aller zum Knotenpunkt hinfließenden und aller vom Knotenpunkt
fortfließenden Ströme gleicher Phase größer oder auf jeden Fall nicht kleiner ist
als einer der entsprechenden Ströme in den Zuleitungen zur Station, während bei einem
äußeren Fehler die entsprechenden Ströme in den Zuleitungen zur Station überwiegen. Indem
nun der Differenzstrom aller in Differentialschaltung vereinigter Stromwandler
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben tvorden:
Dipl.-Ing. Hermann Neugebauer in Berlin-Spandau.
mit dem Strom jeder einzelnen Leitung verglichen wird, ergibt sich dann, ob irgendeine
der Leitungen einen größeren Strom führt als dieser Differenzstrom beträgt oder nicht. Die
Sperrelais steuern nun ihre Kontakte in Abhängigkeit von je einem Leitungsstrom und
von dem in allen Sperrelais gleich großen Differenzstrom. Die Aufgabe, bei einem
außenliegenden Fehler und einem infolge der ίο Abweichungen der Wandlercharakteristiken
fehlerhaften Ansprechen des Differentialrelais die Abschaltung derjenigen Leitungsschalter
zu verhindern, über welche Strom in die Station eintritt, fällt dann demjenigen Sperrelais
zu, in welchem der Leiterstrom über den Differenzstrom überwiegt. Nur dann, wenn
in keinem der Sperrelais der Leitungsstrom über den Differenzstrom überwiegt, also bei
einem Fehler in den Sammelschienen werden alle Schalter, über welche Strom in die Station
hineinfließt, zur Auslösung durch die zugehörigen Schutzeinrichtungen freigegeben,
die aus Richtungsrelais und Anregerelais bestehen. Damit die Stellung der Kontakte der
Sperrelais nicht fehlerhafterweise das Ansprechen des Differentialschutzes verhindern
kann, sind die Kontakte so ausgebildet, daß sie im Ruhezustand durch Anordnung einer
Schließkraft mit Sicherheit geschlossen sind. Diese Schließkraft4ist dann also zur Herbeiführung
einer Relaisbetätigung nicht vom Differenzstrom zu überwinden, sondern vom Leitungsstrom.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Figur dargestellt.
Die Sammelschienenschutzanlage erstreckt sich auf die .Leitungen, die zwischen den
Schaltern 1, 2, 3 und 4 liegen. In jedem Leitungstück zwischen diesen Schaltern und
einer Sammelleitung 5 liegt je ein Stromwandler ίο, 20, 30, 40. Die Stromwandler
sind zu einer Differentialschaltung vereinigt derart, daß der Differenzstrom über ein Relais
6 fließt. Jeder Leiterstrom fließt über die eine Wicklung je eines Sperrelais mit zwei
Wicklungen. Die vom Leiterstrom durchflossenen Wicklungen, welche von den Stromwandlern
10, 20, 30, 40 gespeist werden, sind entsprechend mit 11, 21, 31 und 41 bezeichnet.
Die von diesen Wicklungen gesteuerten Relaiskontakte tragen die Nummern 12, 22, 32
und 42. Die zweiten Wicklungen der Relais sind mit 13, 23, 33 und 43 bezeichnet. Sie
liegen mit dem Differentialstromrelais 6 derart in Reihe, daß sie alle vom gleichen
Strom, nämlich dem Differenzstrom der vier Stromwandler durchflossen werden. Die
vom Differenzstrom erregten Spulen üben auf die Relaiskontakte eine Kraftwirkung
im Sinne der Kontaktschließung aus. Außerdem sind die Kontakte der Sperrelais
durch .eine Federkraft oder, wie in der Zeichnung
angedeutet, durch Gewichtsbelastung normalerweise geschlossen gehalten. Zur Öffnung
eines solchen Kontaktes ist es erforder- 65 lieh, daß die zugehörige Relaisspule (11, 21,
31, 41), welche von dem Strom je einer anderen Leitung durchflossen wird, so stark
erregt ist, daß sie die Summe der in Kontakt schließendem Sinne wirkenden Kräfte der 70
entsprechenden Relaisspule (13,23,33 oder 43) und der Zugfeder oder des Belastungsgewichtes
überwindet. Über die normalerweise geschlossenen und in Reihe geschalteten Kontakte
der Sperrelais sowie den normalerweise 75 offenen Kontakt des Differentialrelais 6 verläuft
der Strom zur Betätigung der Auslösespulen aller derjenigen Leitungsschalter, deren zugehörige, von der Energierichtung
abhängige Schutzrelais 7 bzw. 8 Rückwärts- 80 strom anzeigen. Die Abschaltung eines Leitungsschalters
mit Vorwärtsstrom ist dagegen von der Differentialschutzeinrichtung unabhängig,
vielmehr vom Ansprechen anderer Relaiseinrichtungen, z. B. von Strecken- 85 schutzschaltungen, abhängig, was durch Kontakte
50 und 51 angedeutet ist. In der Figur sind leistungsabhängige Schutzrelais nur für
die Schalter 2 und 4 dargestellt, um das Schaltbild nicht unübersichtlich werden zu 90
lassen.
Claims (5)
1. Sammelschienenschutzschaltung, bei
welcher die Leitungsschalter von riehtungsabhängigen Schutzrelais im Fehlerfalle
ausgelöst werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabe solcher Leitungsschalter
(1, 2, 3, 4), über welche Strom in die Station hineinfließt, vom Ansprechen
einer Differentialschutzeinrichtung (6) abhängig ist.
2. Schutzschaltung nach Anspruch 1, > dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabe
derjenigen Leitungsschalter, über welche Energie in die Station hineinfließt, von
dem Differenzstrom einer über alle von der Station ausgehenden Leitungen ausgedehnten
Stromdifferenzschaltung derart abhängig ist, daß die Schalterauslösung no
nur möglich ist, wenn in keiner der von der Station abgehenden Leitungen ein Strom vorhanden ist, der den Differenzstrom
um ein gewisses Maß überschreitet.
3. Schutzschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte
(12, 32, 22, 42) einer der Zahl der in die Stromdifferenzschaltungeinbezogenen Leitungen
entsprechenden Anzahl von Sperrrelais, welche einerseits von je einem Leitungsstrom
und andererseits von dem gemeinsamen Differenzstrom erregt werden,
in der Arbeitsstromschaltung parallel zueinander oder in der Ruhestromschaltung
hintereinander liegen und daß die Rückwärtskontakte der energierichtungsabhängigen
Schutzeinrichtung (7,8) jedes Leitungsschalters (2, 4) nur dann Spannung erhalten können, wenn in keinem der
Sperrelais die Kraft des Leitungsstromes über die Kraft des Differenzstromes um ein bestimmtes Maß überwiegt.
4. Schutzschaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit
den Kontakten der von je einem Leitungsstrom und dem Differenzstrom erregten Sperrelais der Kontakt eines nur vom
Differenzstrom erregten Differentialrelais (6) liegt, welcher erst bei Auftreten
eines Differenzstromes geschlossen wird.
5. Schutzschaltung nach Anspruch 1
und folgenden, insbesondere Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt eines Sperrelais nur dann geöffnet wird,
wenn der entsprechende Leiterstrom einen bestimmten Mindestwert besitzt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES106995D DE614824C (de) | 1932-11-10 | 1932-11-10 | Sammelschienenschutzschaltung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES106995D DE614824C (de) | 1932-11-10 | 1932-11-10 | Sammelschienenschutzschaltung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE614824C true DE614824C (de) | 1935-06-19 |
Family
ID=7527794
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES106995D Expired DE614824C (de) | 1932-11-10 | 1932-11-10 | Sammelschienenschutzschaltung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE614824C (de) |
-
1932
- 1932-11-10 DE DES106995D patent/DE614824C/de not_active Expired
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