Geschichtetes Produkt. Die vorliegende Erfindung bezieht- sieh auf ein geschichtet-es Produkt aus faserigen Füllstoffen und gehärteten, harzartigen Bin demitteln, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens seine Oberfläehenschicht ein Kunstharz enthält, das man durch Kon densation von Phenol mit überschüssigem Formaldeliyd oder ähnlichen Methylenderi- vatengawünnen hat, und bei dein der Über- se.huss,
des nicht an Phenol gebundenen Me- thylenderivates in ein nicht phenolisph-es Me- thylenharz, zum B#e>ispiel in ein Harnstoff- MetliyIenharz umgewandelt ist.
Wenn man beispielsweise Phenol oder Kresol und Farmaldehyd in etwa äquimole- kularem Verhältnis-, sei es allein oder in Ge- genwürt von Katalysatoren, auf einander ein wirken lässt, so erhält man harzartige Pro dukte, die jedooh etwas ungebundenes Plie- nol oder Kresol enthalten, da die Reaktion nicht vollständig quantitativ verläuft.
Wenn man die Menge des Formaldehydes oder der äquivalenten methylenhaltigen Körper, wie zum Beispiel Hexamethylentetramin, stufen weise steigerf-. eo wird allmählich ein Punkt erreicht, bei dem ungebundenes Phenel nicht mehr oefunden wer-den kann.
Wenn man zum Beispiel Phenol auf etwa drei Mal. Form- alilehyd in Gegenwart von kleinen Mengen eines geeigneten Katalysatoren ein-wirken lässt, so erhält, man liarzaxtige Produkte, die fast farblos sind, nicht nachdunkeln und sich unter der Einwirkung von Licht und Luft nicht verfarben, wie dies der Fall ist, wenn freies Plienol auch nur in kleinen Mengen vorhanden ist.
Diese harzartigen Produkte enthalten jedoch in fester Lösung in dem Harz Reste von Formaldehyd, wahrscheinlich in der Hauptsache in Form von Paraform- alde'hyd. Durch das Binden dieser Furm- aldehydreste oder der äquivalenten methylen- haltigen Körper bezw. einer grösseren Menge derselben in Form eines nicht phenolhaltigen harzartiggen Produktes kann man nach Be lieben klare und im wesentlichen farblose homogene Resinoide erhalten, das, heisst harz- artige Produkte,
die in dem Sinne härtbar sind, dass sie bei Anwendim- von o#pnüo-e.n- der Hitze in unsehmelzbare und unlösliche Körper übergehen. Bei Abwesenheit von un gebundenem Pbenol und freiem Formaldehyd erhält man ein im wesentlichen geruchloses und farbloses Produkt. Ein solches Produkt wird zum Beispiel in folgender Wei-se her gestellt.
145 Gewichtsteile Phenol werden mit 41'<B>2</B> Teilen einer 40<B>%</B> igen Formaldeliydlösung in Gegenwart von<B>1</B> bis<B>5</B> Teilen Natriumkar bonat oder einem andern basisehen Kataly sator erhitzt. Das Erhitzen wird fortgesetzt, bis sieh Wasser ausscheidet und dann vor zugsweise unter vermindertem Druck, bis, das Wasser verdunstet ist.
Während dieses Ar beitsvorganges geht der ungebundene Form <B>en</B> <B>.</B> al dehyd, der ursprünglich in grossem Über- schuss über dem äquimolakularen Mengenver- häftnis eingeführt worden war, in der Haupt sache in Paraformaldehyd über, der sich in dem harzartigen Produkt auflöst.
Dann wer den 40 Teile Ila.rnstoff zusammen mit ge nügenden Mengen Milchsäure, Borsäure, Phosphorsäure oder andern Säuren hinzuge fügt, um der Masse sauren Charakter zu ge ben. Das Erhitzen wird fortgesetzt, um eine Reaktion zwischen Harnstoff und Paraform- aldellyd herbeizuführen. Soll ein Firnis oder Lack hergestellt werden, so künn Alkohol oder ein anderes Lösungsmittel vor oder nach<B>-</B> dem Beimischen von Harnstoff hinzugefügt werden. In diesem Beispiel kann die Menge des beigefügten Harnstoffes -weitgehend, zum Beispiel zwischen 20 und<B>100</B> Teilen variiert werden.
Man wird aber gut tun, nicht zu viel Harnstoff zuzusetzen um das Vorhan densein einer nennenswi#ten Menge freien Harnstoffes in dem Produkt zu vermeiden. Die hinzugefügte Menge Harnstoff soll zum Bei spiel ein Mol auf<B>je</B> zwei Mol. des restlit'hen. Paraformaldehydes oder Forn#aldehydes nicht überschreiten und soll vorzugsweise diese,9 Mengenverhältnis, nicht erreichen, da jeder Überschuss an Harnstoff das Resinoicl weniger widerstandsfähig,
gegen die Einwir kung von Feuelitigkeit macht.
<B>An</B> Stelle,von Harnstoff 'kann man des sen Homologe oder Derivate verwenden, wie zum- Beispiel Thioharnstoff oder im allgemei nen diejenigen Derivate, die mit Formalde <B>hyd</B> oder dessen Äquivalenten ein geeignetes harzartiges Produkt er-geben.
<B>An</B> Stelle von Ha.rnstoff oder dessen De rivaten kann man andere harzbildende Sub stanzen ausser Phenalen hinzufügen, um, wie vorher geschildert ist, den Methylenüber- sc'huss in Form eines Phenol nicht enthal tenden, lielitbeständigen Produktes zu bin den.
Ein hierfür geeigneter Stoff ist zum Beispiel Partoluolsulfamid, das sich mit Formaldehyd, Pa-raformaldehyd oder äquiva lenten methylenhaltigen Körpern unmittelbar verbindet, unter Bildung eines harzaztigen Produktes, das auf Phenal-3(Ietliylen-Riesin- oid,e eine ausgezeichnete plastifizierende Wir kung a.usübt.
Das in der besehriebenen Weise herge stellte Produkt ist von gemischten harzarti- -en Produkten, die zum Beispiel durch Ver mischen vorgebildeter Phenchl-Methylen- und Harnstüff-Methylen-Produkte hergestellt wer den, scharf zu unterseheiden, ebenso von sol- eben, die aus FormaIdehyd durch Reaktion mit Mischungen von Phenolen und Harnstoff ete. hergestellt sind.
Alle derartigen Pro dukte haben den oben geschilderten Nachteil, dass sie freies Phenol enthalten, wenn sie nicht mit einem genügenden Überselluss an Formaldeltyd oder dessen Äquiva.lenten her gestellt sind, so dass in dem Produkt ein be trächtlicher Überschuss von ungebundenen ethylengruppen verbleibt.
-Unter Methylenderivaten-sind methylen- haltige Stoffe, wie zum Beispiel Formal dehyd, die polymeren Verbindungen des Formaldehydes, sowie alle Formaldehyd ab gebenden Stoffe, die bei der beschriebenen Herstellung als Ersatz des Formaldehydes benutzt werden können, zu verstehen.
Es können nun der Erfindung entspre chende, sieh, nicht verfärbende, geruchlose geschichtete Produkte dadurch 'hergestellt werden, dass maii,faS.erige Bahnen, die mit dem in beschrieben-e-r-Weise hergestellten Produkt überzügen oder imprägniert sind, verwendet, oder sie mindestens als Aussen- flächenschicht für ein Bündel von faserigen Stoffbahnen benutzt, die als Bindemittel an dere Res-inoide enthalten.
Beispielsweise wird zunächst ein weisser Lack dadurch erzeugt, dass man Titanoxyd oder ein anderes geeignet-,es weisses Pigment einer Lösung des in der beschriebenen Weise hergestellten Resinuides in Alkohol oder einem andern geeigneten Lösungsmittel oder ,einer Mischuno, von mehreren Lösungsmit teln hinzufügt. Nun wird eine PapierbaIii in die Lösung eingetaucht; oder hindurchge zogen, bis das Papier in dem gewünschten Grade überzogen, oder imprägniert ist, wozu im allgemeinen etwa<B>1/1</B> Minute genügt.
Die so behandelte Bahn wird dann bei einer Temperatur von etwa<B>100</B> bis 120'<B>C</B> oder bei so niedriger Temperatur getrocknet, dass eine gänzliche oder fast gänzliche Umwand lung des Resinoides, in die unschmelzbare Form vermieden wird. So überzogene oder imprä-,o,#nierte Bahnen werden aufeinanderge- legt zu einem Bündel, oder sie werden als Aussenflär,henschieht für ein Bündel von mit andern Resinoiden behandelten Bahnen be nutzt.
Das Bündel wird dann einem Druck von -etwa<B>70</B> bis 140 kg/cm# und einer Tem peratur von etwa<B>150</B> bis<B>170' C</B> ausgesetzt (die Dauer der Behandlung hängt von der Dicke des Bündels ab), bis das Resineid. den unschmelzbaxen Zustand erreicht hat. Geschichtete Stoffe, die man auf diese Weise hergestellt hat, sind geruchlos, weil keine nennenswerte Menge von freiem Phe nol und freiem Formaldehyd. in dem mit der ,e JO, eigneten Harnstoffmenge erzeugten Resi- noid enthalten ist-.
Die Farbe kann ausge sprochen, weiss sein, weil die dem Resin-oid eigene Farbe im wesentlichen fehlt. Ausser dem sind die Stoffe von so guter Farb beständigkeit unter dem Einfluss von Luft und Licht, dass sie 'für Krankenhaustische, für Innen- -und Aussenflächen von Kühl- apparafen und Möbeln, Toilettensitzen ett. verwen,d"t werden können, für welche Zwecke- ein farbloses und farbbeständiges Resinoid verlangt. -wird.
Solche Stoffe sind besonders geeignet für Kühlapparate und andere Nah rungsmittelbehälter, für die Plienol-Resi- noide bisher nicht verwendet werden konnten, weil das in ihnen enthaltene freie Phenol und Formaldehyd den Geruch und G-e- schmack. der Speisen beeinträchfigte, wenn sie auch für andere Zwecke infolge ihrer ehe- misch neutralen und antiseptischen Beschaf fenheit und ihrer Eignung für Handels zwecke sehr wertvoll waren.
Ausser geschichteten Platten können na- türlic.11 auch Röhren und andere Gegenstäude aus dem behandelten gesühiehteten, Material hergestellt und an Stelle von Papier gewebte Stoffe verwendet werden. Statt weissen Pio,- menten oder im Gemiseli mit denselben kön- neu auch farbige Pigmente, sowie geeignete Farbstoffe zu dein Lack hinzugefügt werden.
Unter geschichteten Produkten sind allge mein solche Erzeugnisse, zum Beispiel Plat ten, Rohre oder andere Gegenstände, zu ver stehen, die mehrere sehichtförmige Bahnen aus faserigen Stoffen enthalten, die mitein- and-er mit Hilfe von harzartigen Bindemit teln. verbunden sind.