Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Kanten- und Bodenrissen an Sohlen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Erzeugung von Kanten- und Bodenrissen. an Sohlen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kantenriss zunächst nur in einem Teil der erforder lichen Tiefe in den Gelenkteil der Sohle ein geschnitten und ein fertiger, in den Kanten riss übergehender Bodenriss um den vordern Teil der 'Sohle angebracht wird, worauf schliesslich der teilweise ausgebildete Kanten riss dadurch vollendet wird, dass er tiefer als der Bodenriss geschnitten wird,
wobei der teilweise vollendete Kantenriss und der ganz vollendete Bodenriss während einer einzigen fortschreitenden Relativbewegung zwischen Sohle und Rissmesser erzeugt werden.
Die Einrichtung zur Ausübung des Ver fahrens besitzt eine Maschine mit einer losen Vorschubrolle von kleinerem Durchmesser als die Hauptvorschubrolle, wobei die klei nere Vorschubrolle derart angeordnet ist, dass sie die Sohle näher an der Kante der Sohle als die Hauptvorschubrolle erfasst.
In der beiliegenden, ein Ausführungsbei spiel der Einrichtung darstellenden Zeich nung ist Fig. 1 eine Ansicht (teilweise im Schnitt) eines Teils einer Rissmaschine, welcher die erste Stufe des Verfahrens ausführt; Fig.2 zeigt in grösserem Massstabe das Rissmesser in zurückgezogener Stellung, bei welcher der äussere Teil eines amerikanischen Risses in dem Gelenk der Sohle hergestellt wird; Fig. ä zeigt in ähnlicher Darstellung das Messer vorgerückt zum Einschneiden eines englischen Risses von voller Tiefe um den vordern Teil der Sohle herum;
Fig. 4 zeigt im Querschnitt einen Teil der Sohle mit dem amerikanischen Riss und der Abkantung am Gelenkteil der Sohle; Fig. 5 zeigt den englischen Riss und die Abkantung am vordern Teil der Sohle; Fig. 6 ist eine Vorderansicht eines Teils einer Maschine zur Durchführung der zwei ten Arbeitsstufe; Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht zu Fig. 6-. Fig. 8 ist ein Grundriss gewisser Teile; Fig. 9 zeigt in Vorderansicht einzelne Teile der Fig. 6;
Fig.10 ist ein Schnitt nach der Linie A -B in Fig. 7.1, und Fig. 11 ist eine Seitenansicht von Einzel heiten.
Das Verfahren kann mittelst der beiden dargestellten Maschinen ausgeführt werden, wobei die Maschine nach Fig. 1 benutzt wird, um den ersten Schritt des Verfahrens auszu führen, nämlich den äussern oder Eingangs teil eines amerikanischen Risses (wie Riss A in Fig.4) im Gelenk einzuschneiden und einen vollständigen englischen Riss (wie der Riss E in Fig. 5) um den Vorderteil einer Sohle herum anzubringen. Die Maschine nach Fig. 6 bis 9 wird benutzt, um den zwei ten Schritt des Verfahrens auszuführen,
nämlich den amerikanischen Riss im Gelenk zu vervollständigen und eine Abkantung so wohl am Gelenk, als am Vorderteil der Sohle hervorzubringen. Mit den beiden Maschinen wird ein einziger fortlaufender Riss gebildet, der, von einem Punkt am hintern Ende des Gelenkes ausgehend, längs des einen Seiten randes der Sohle um die Spitze herum und dann auf der entgegengesetzten Seite der Sohle bis zu einem Punkt am hintern Ge lenkende entsprechend dem Anfangspunkt des Risses, verläuft, wobei dieser Riss am Gelenkteil der Sohle die amerikanische Art zeigt (nämlich ausgehend von der Kanten fläche der Sohle oder der obern Linie der Sohlenkante),
soweit der Gelenkteil der Sohle in Betracht kommt, und um den Vor derteil der Sohle englischer Art ist (näm lich von der Breitfläche der Sohle aus nach unten und einwärts gerichtet).
Der amerikanische Riss wird im zweiten Arbeitsgang soweit vertieft, dass er tiefer ist als der englische Riss. Gleichzeitig mit der Vertiefung des amerikanischen Risses wird die Sohle durch die Maschine nach Fig. 6 bis 11 stark abgekantet, während um den Vorderteil der Sohle, während diese so vor geschoben wird, -dass die Bearbeitung von einer Seitenkante des Gelenkes zur andern fortschreitet, nur eine geringe Abkantun g.; des Sohlenrandes stattfindet.
Die in Fig.1 gezeigte Maschine ist eine Rissmaschine bekannter Art, wie sie üblicher weise für das Rissen der Aussensohle von durchgenähten Schuhen benutzt wird. Die Maschine umfasst ein Gestell, von dem ein Teil bei 10 angedeutet ist, eine untere Vor schubrolle 12, die von einer wagrechten Welle 14 getragen wird, eine obere Vor schub- oder Druckrolle 16, deren Welle 18 in einem schwingbar angeordneten Kopf 20 gelagert ist, und einen Drückerfuss 21, der am Kopf 20 befestigt ist. Die Arbeitsweise aller erwähnten beweglichen Teile ist die selbe wie bei den bekannten Maschinen.
Die Maschine ist mit einem Rissmesser- träger 22 versehen, welcher im Kopf 20 der Maschine befestigt ist. Der Träger 22 ist am untern Ende eines Zapfens 24 angebracht, welcher im Maschinenkopf durch eine Schraube 28 senkrecht eingestellt und in eingestellter Lage gesichert werden kann. Der Messerträger 2.2 besitzt eine bogenför mige Führungsrippe 30, an welcher ein Messerblock 34 einstellbar ist, der mittelst zweier durch Bogenschlitze 38 des Messer trägers hindurchgehender und in dem Messer block eingeschraubter Bolzen .36 gehalten wird.
Der Messerblock 34 besitzt ferner eine gerade Führung 42, in welcher ein Schieber 4-4 beweglich ist, an dem ein Rissmesser 46 einstellbar durch Schrauben 45 befestigt ist. Der Messerblock 84 wird an der Führung 30 so eingestellt, dass die gerade Führung 42 parallel zur Schrägrichtung des ameri kanischen Risses liegt.
Der äussere Teil des Risses wird durch das bewegliche Messer 46 eingeschnitten, wenn letzteres sich in zu rückgezogener Lage befindet (Fig.2). Um die Einstellung der Führung 42 zu ermög lichen, fällt der Krümmungsmittelpunkt der Schlitze 3.8 mit der Spitze des Messers 46 zusammen, wenn letzteres seine vorgescho- bene Stellung besitzt.
Das bewegliche Messer ist wie die üblichen Rissmesser gestaltet und besitzt eine gekrümmte Schneidkante 47 (Fig. 2), welche den gekrümmten Eingangs teil eines englischen Risses in der Sohlen fläche erzeugen kann, und eine gerade Schneidkante 48, die sich bis zur Messer spitze erstreckt und bei der Stellung Fig. 2 den äussern Teil eines amerikanischen Risses im Gelenk herstellt, während bei vorgescho bener Stellung (Fig. 3) dadurch der innere Teil des englischen Risses im Vorderteil der Sohle erzeugt wird.
Um das Messer 46 aus der Stellung für den amerikanischen Riss in die Stellung für die Erzeugung eines englischen Risses zu verschieben, ist mit dem hintern Ende des Schiebers 44 durch einen Zapfen 50 ein Block 52 verbunden, der von dem gegabelten Ende 54 eines Winkelhebels 56 umfasst wird. Dieser ist um einen Zapfen 58, der in einer Büchse des hintern Endes des Messerblockes 34 befestigt ist, drehbar, und sein nach hin ten ragendes oberes Ende ist mit einer Tret- hebelstange 62 verbunden. Diese wird unter gewöhnlichen Umständen durch eine Feder 64 nach oben gehalten und gegen eine An schlagschraube 66 gedrückt.
Die Abwärts bewegung des Hebelarmes wird durch eine zweite Anschlagschraube i68 begrenzt. Die Anschlagschrauben 6.6 und 6-8 werden von Armen 70, 72 des Messerblockes 34 ge tragen. Wenn mittelst der Maschine der Ge lenkteil einer Sohle bearbeitet werden soll, beispielsweise der Sohle S, so wird die Tret- hebelstange 62 nicht niedergedrückt, so dass der Winkelhebel 5,6 in seiner obern Lage und infolgedessen das Rissmesser 4,
6 in der in Fig. 2 gezeigten zurückgezogenen Lage ge halten wird. In dieser Lage schneidet das Rissmesser den äussern oder Eingangsteil eines amerikanischen Risses mittelst des ge raden Schneidenteils 48 ein. Die dadurch entstehende Risslippe wird durch den dicke ren hintern Teil des Messers angehoben. Wenn jedoch der englische Riss am vordern Teil der Sohle gebildet werden soll,. so wird die Trethebelstange 6,2 niedergezogen, so dass das Messer 46 die vorgerückte Stellung (Fig..3) annimmt.
In dieser Stellung wird mittelst der ganzen vordern Schneidkante des Messers ein englischer Riss in üblicher Weise erzeugt. Die Trethebelstange wird niederbewegt, sobald der Teil der Sohle in der Nähe der Ballenlinie erreicht ist, und dabei geht der vorher geschnittene, ameri kanische Riss allmählich in einen eng lischen Riss über. Wenn die Ballenlinie auf der gegenüberliegenden Seite der Sohle wie der erreicht ist, wird die Stange 62 los gelassen, so dass das Rissmesser zurück gezogen wird und der englische R.iss wieder in den amerikanischen Riss ausläuft.
Der Eingangsteil des Risses kreuzt beim ober gang von einer zur andern Rissart die obern Kante der schmalen Sohlenfläche.
Nachdem die Maschine nach Fig. 1 ge arbeitet hat, wird die Sohle einer zweiten Maschine dargeboten, welche in Fig. 6 bis 9 dargestellt ist. Diese zweite Maschine ist der ersten ähnlich. Im Maschinengestell 80 ist. die Welle 84 einer untern Vorschubrolle 82 gelagert. Ein aufklappbarer Kopf 90 trägt die Welle 88 der obern Vorschubrolle 8,6 und einen Drückerfuss 92. Die untere Vorschub rolle 82 ist etwas schmaler als die entspre chende Rolle bei Fig. 1.
Die Maschine be sitzt ein Rissmesser 111 (Fig. 6) und ein Ab kantmesser 187 (Fig. 9).
Die untere Vorschubrolle 82 stützt die Sohle an einer Stelle, die etwas einwärts von der Stelle des Sohlenrandes liegt, an welcher das Riss- und das Abkantmesser wirken. Um den zu schneidenden Randteil wirksam zu unterstützen, dient eine gerändelte Rolle 94 von verhältnismässig geringem Durchmesser. die sich frei auf einem Zapfen 96 dreht. Dieser ist parallel zur Welle 8.4 und wird von einem Arm 98 getragen, der durch Bol zen 100 am Gestell 80 befestigt ist. Eine Kantenanschlagrolle 102, dreht sich frei auf dem Arm 98 in der Nähe der Rolle 94. Die linke Seite der kleinen Tragrolle 94 liegt dicht an der rechten Seite der untern Vorschubrolle 82.
Der höchste Teil des Umfanges der Rolle 94 liegt in der- selben Höhe wie der höchste Teil des Umfanges der Vorschubrolle 82. Infolge dessen unterstützt die kleine Rolle 94 den rechten Rand der Sohle an der Bearbeitungs stelle, wobei die Messer 111 und 1$7 so nahe wie möglich an die Rolle 94 heran gerückt sind. Der Drückerfuss 92 geht mit dem schwingbaren Kopf 90 und der Druckrolle 86 nach oben und unten, so dass er sich Än derungen in der Werkstückdicke anpassen kann.
Er presst den Rand der Sohle gegen den höchsten Teil der kleinen Tragrolle 94 gerade vor dem Rissmesser. Letzteres ist so eingestellt, dass es auf die Sohlenkante ein wirkt, gerade wenn letztere vom höchsten Teil der Rolle 94 abgeht. Infolgedessen kann die Schneidvorrichtung sehr nahe an die Griffstelle der Rolle herangezogen werden, so dass der der Bearbeitung unterliegende Teil der Sohle wirksam gestützt wird und beim Abkanten die gewünschte Sohlendicke erreicht wird, ohne Rücksicht auf die Be schaffenheit des Sohlenmaterials zur Zeit der Bearbeitung.
Das Rissmesser 111 ist durch Schrauben 112 an einem Schieber 113 befestigt, der in einer Führung 114 eines Trägers 115 in senkrechter Richtung einstellbar ist. Die Einstellung geschieht durch eine Schraube 1.17 und wird durch eine Schraube 119 ge sichert. Der Träger 115 kann sich seitlich in einer Führung 121 des Kopfes 90 ver schieben, die parallel zu der Neigung des üblichen amerikanischen Risses steht. Der Träger 115 wird unter gewöhnlichen Unm- ständen durch eine Druckfeder 12,3 nach vorn gepresst, bis eine Anschlagschraube 125 des Trägers 115 mit einem Anschlag 127 des Kopfes 90 zusammentrifft.
Der Rissmesserträger 115 kann mittelst einer Kette 129 nach rechts gezogen werden, deren linkes Ende mit einem Stift 131 einer Sperrklinke 133 verbunden ist. Das untere Ende dieser Sperrklinke ist bei 135 am Träger 115 aasgelenkt, und ihr oberes Ende wird unter gewöhnlichen Umständen gegen einen seitlichen Vorsprung 137 des Trägers gehalten. Eine Anschlagschraube<B>189</B> der Klinke kann mit einem Vorsprung 141 des Kopfes 90 in Berührung treten. Die An schlagschraube 139 bestimmt, wie weit der Träger und damit das Rissmesser 111 durch die Kette 129 nach rechts bewegt werden können.
Die Kette 129 läuft über eine Rolle 143 am Kopf 90 und ist mit dem vordern Ende eines Schwinghebels 145 (siehe auch Fig. 8) verbunden, der zwischen seinen Enden dreh bar auf einem Zapfen 147 sitzt, der von einem ungefähr wagrecht stehenden, joch- ähnlichen Schwinghebel 148 getragen ist. Der Hebel 148 umfasst das rechte Ende des Kopfes 90; sein hinterer Arm ist um einen Zapfen 149 drehbar, der in einem Auge 150 des hintern Teils des Kopfes 90 befestigt ist.
Der vordere Arm<B>151</B> des Schwinghebels 148 ist durch ein Schäkel 153 (Fig. 6) mit einer Stange 15:5 verbunden, welche sich nach unten erstreckt und durch eine Feder 157 mit einer Muffe 159 verbunden ist, die an der Trethebelstange vorgesehen ist, welche unten mit einem nicht gezeichneten Tret- hebel in Verbindung steht.
Das Abkantmesser 187 (Fig.9 und 11) der zweiten Maschine wirkt auf die untere Kante der Sohle derart, dass die Sohlenkante unter verschiedenen Neigungen um den Vor derteil und längs der entgegengesetzten Seite des Gelenkes abgeschrägt wird, wäh rend die Sohle durch die Maschine hindurch geschoben wird. Das Abkantmesser 1,87 kann im Gelenk die Sohle wesentlich ab schrägen, das heisst ihre Stärke vermindern, wie bei a in Fig. 4 angedeutet ist, während um den Vorderteil herum eine geringere Stärkenverminderung eintritt, wie in Fig. 5 bei b dargestellt.
Zu diesem Zweck kann das Abkantmesser 1-87 eine Kippbewegung aus führen, und diese wird durch im folgenden beschriebene Mechanismen hervorgebracht. An der hintern Seite des linken Endes des Gestelles 80 springt nach hinten und links eine Konsole .161 vor (siehe Fig. <B>7),</B> welche an der linken Fläche eine senkrechte Füh rung besitzt. In dieser Führung ist ein Schlitten 165 mittelst einer Schraube 167 senkrecht einstellbar und durch einen Bol zen 169 in eingestellter Lage feststellbar.
In einem Lager 171 am obern Teil des Schie bers 165 ist eine runde Stange 173 schwing bar (Fig.7 und 11), welche durch eine Druckfeder 175, die zwischen dem Lager und einem Bund<B>177</B> der Stange eingefügt ist, nach hinten gepresst wird, bis ihr hinteres Ende auf eine Anschlagschraube 179 am Schieber 165 trifft.
Das vordere Ende der Stange 173 ist mit einem Werkstück führungsblock 181 versehen, dessen obere Fläche 181a (Fig. 7, 10 und 11) dem. vom Abkantmesser kommenden Werkstück zur Führung und Stütze dient. Der Block<B>181</B> besitzt einen Ansatz 183 (Fig.9 und 10), welcher sich zunächst rückwärts in die Ma schine und dann in Fig.7 und 11 nach rechts erstreckt.
Am Ende 183a (Fig. 7, 9 und 11) dieses Ansatzes ist ein Block<B>185</B> (Fig. 7, 9 und 11) in einer Öffnung ab gestützt, in welcher der in der Hauptsache horizontale Schaft 186 des Abkantmessers l'87 angeordnet ist. Der Block 185 besitzt eine abwärts gerichtete Schraube 189 (Fig. 9 und 11), welche das Ende 183a des Ansatzes 183 durchzieht. Mittelst einer auf der Schraube sitzenden Mutter 189a kann der Block 185 gegen die obere Fläche des Endes 183a gezogen werden, um den Messerschaft 186 auf die genannte obere Fläche zu ziehen.
Das Messer 187 erstreckt sich von seinem Schaft 186 nach vorn (Fig.7 und 11) und in Fig. 9 nach links und besitzt eine Schneid kante 187a am rechten Ende (Fig. 7 und 11). Sein linkes Ende (Fig. 9) ist bei 187b (Fig. 9 und 7.1) abwärts gebogen und erstreckt sich in den schmalen Raum zwischen der V orschubrolle 82 und der Rolle 944, so dass das abgeschärfte Material an dem von der Sohlenkante entfernt liegenden Teil ab geschnitten wird.
Das Abkantmesser <B>187</B> liegt mit seiner vordern Schneidkante so nahe an der höch sten Stelle der kleinen Rolle 94, dass es auf die untere Seite des Sohlenrandes unmittel bar hinter der Stelle einwirkt, wo dieser von der Rolle abläuft. Die Schneidkante liegt annähernd senkrecht unter der Schneidkante des Rissmessers (Fig. 11).
Der hintere Teil des Ansatzes<B>183</B> des Blockes 185 besitzt eine Aussparung 183>> (Fig. 10 und 11), in welcher eine horizon tale, sich vor- und rückwärts erstreckende Stange 191 (Fig. 7, 10 und 11) befestigt ist. Auf dieser Stange sitzt ein Block 1911 (Fig. 7, 10 und 11) drehbar, welcher mittelst eines Hakens 19-3 am untern Ende einer senkrech ten Stange 195 erfasst wird, die in einem Gehäuse 197 am Kopf 90 verschiebbar ist und zum Kippen des Abkantmessers 187 dient.
Die Fig. 11 zeigt das Rissmesser und das Abkantmesser 187 in ihren relativen Stellungen. Ein Stift 190 der Stange 195 ragt in einen senkrechten Schlitz 192 des Gehäuses 197 hinein und begrenzt die Auf wärts- und Abwärtsbewegung der Stange 195. Eine Druckfeder 199, die sich einerseits gegen den Boden einer Vertiefung am Ge häuse und anderseits gegen eine auf das obere Ende der Stange 195 aufgesetzte Mut ter stützt, hebt unter gewöhnlichen Umstän den die Stange in die oberste Stellung. Auf diese Weise ist das Abkantmesser <B>187</B> mit dem Kopf 90 verbunden und ändert seinen Winkel etwas beim Heben und Senken des Kopfes 9.0 entsprechend verschiedenen Werk stückdicken.
Infolgedessen bleibt die be stimmte Kantenstärke an den verschiedenen Teilen der abgekanteten Sohle beibehalten, ohne Rücksicht auf Veränderungen der Sohlendicke bei einem und demselben Werk stück oder bei nacheinander bearbeiteten Werkstücken.
Damit der Kopf 90 leicht von der Ma schine abgenommen werden kann, ist das Gehäuse 197 mit dem Kopf 90 durch wag rechte Zapfen 203 verbunden, so dass das Gehäuse leicht ausgeschwungen werden kann, um den Haken 193 vom Stift 191 zu lösen, nachdem eine Schraube entfernt ist, dich unter gewöhnlichen Umständen das Gehäuse in der Haltestellung sichert.
Auf der hintern Seite des Kopfes 90 ist ein dreiarmiger Hebel 2.12 mittelst Zapfen 211 (Fig. 6) angebracht: Ein Arm 213 des selben trifft mit der Stange 195 zusammen, und ein Arm 215 trägt eine einstellbare Anschlagschraube 217, die mit einem An schlag 219 am Kopf 90 zusammentrifft.
Durch Einstellung der Anschlagschraube 217 kann die Anfangslage der Stange 195 geregelt werden, wodurch der anfängliche Winkel, den das Abkantmesser 187 mit der Wagrechten bildet, geregelt wird. Der nach unten ragende dritte Arm 221 des Hebels 212, ist durch eine Kette 223, die über eine Führungsrolle 224 läuft, mit dem hintern Ende des Schwinghebels 145 verbunden.
Wenn der Trethebel niedergedrückt wird, so bewegt sich somit das Rissmesser in der Längsrichtung infolge der Kette 129, und das Abkantmesser wird durch die Kette 2.23 gekippt.
Der Drehzapfen 147 (Fig.8) ist um einen Drittel der Länge des Schwinghebels 145 von dem hintern Ende desselben ent fernt. Infolgedessen hat der Zug der @ret- bebelstange <B>159</B> durch den Drehzapfen 147 (unter der Voraussetzung, dass der Wider stand der durch die Ketten 129, 223 beweg ten Teile gleich ist) die Wirkung, dass die Kette 223 und infolgedessen das Abkant- messer sich zuerst bewegen, wobei der Schwinghebel. um sein vorderes Ende schwingt.
Erforderlichenfalls kann der ge nannte Widerstand geregelt werden, und zwar durch die Zufügung einer Zugfeder zwischen dem vordern Ende des Schwing hebels 145 und dem Kopf 90. Demzufolge ändert das Abkantmesser seinen Winkel an einer Stelle, die zwischen dem. Absatz und der Stelle liegt, an der das Rissmesser seine Stellung ändert. Somit ist die Gefahr ver mieden, dass eine Federkante, die für den Absatz geeignet ist, sich auch bis in den Vorderteil der Sohle hineinerstreckt.
Das Rissmesser wird seitlich bewegt, um die Vertiefung des Risses im Gelenk hervor zubringen, da manche Schuhfabrikanten es vorziehen, dass der Grund des Risses im Ge lenk etwas weiter von der Sohlenkante ent fernt bleibt, als im vordern Teil. Wenn diese Bewegung nicht gewünscht wird, so werden die Schrauben 125, 13,9 festgezogen, bis sie mit den Anschlägen<B>127,</B> 141 zusammen treffen.
Eine relative Bewegung zwischen Messer und Sohle zur Erzielung dieser Riss- vertiefung könnte auch dadurch erreicht wer den, dass mittelst einer einstellbaren Kanten führung die Sohle gegenüber dem feststehen den Rissmesser bewegt wird, obwohl die Be wegung des Rissmessers vorzuziehen ist.
Ein Vorteil der beschriebenen Maschine besteht darin, dass, weil nur ein Rissmesser vorhanden ist, die Maschine an der Stelle, wo die Bearbeitung stattfindet, verhältnis mässig wenig Werkzeuge besitzt. Es ist in folgedessen verhältnismässig leicht, die Schneidkante des Abkantmessers annähernd senkrecht unmittelbar unter der Schneid kante des Rissmessers anzubringen. In folgedessen kann die Sohle an der Spitze während des Vorschubes bequemer gedreht werden, und die Abkantung und Rissung entsprechen sich an dieser Stelle der Sohle genauer.
Die Wirkung der in Fig. 6 bis 11 ge zeigten Maschine ist folgende: Beim Beginn der Bearbeitung einer Sohle vertieft das Rissmesser 111 zunächst längs einer Seiten kante des Gelenkes den im vorhergehenden Arbeitsgang hergestellten amerikanischen Riss, so dass der Grund des amerikanischen Risses von der Sohlenkante weiter entfernt ist, als der Grund des englischen Risses, vor ausgesetzt, dass die Schrauben 125, 139 ent sprechend eingestellt sind, und das Abkant- messer 187 entfernt gleichzeitig einen erheb lichen Materialstreifen von der Unterseite der Sohle,
so dass die Dicke der Sohlenkante im Gelenk wesentlich vermindert wird. So bald das 'vordere Gelenkende erreicht ist, vermindert der Arbeiter mittelst ein und derselben Bewegung des Trethebels zunächst die Neigung des Abkantmessers 187 gegen über der Wagrechten und zieht sodann das Rissmesser 111 nach rechts zurück, während die Vorschubbewegung des Werkstückes fortdauert.
Dabei wird die Stärke der Ab- schärfung allmählich auf den Betrag ver mindert, der um den vordern Teil der Sohle erwünscht ist, und zugleich wird das Riss- messer 111 etwas zurückgezogen, so dass das Rissmesser gegenüber dem englischen Riss im vordern Teil eine Lage einnimmt, bei wel cher es sich wirkungslos durch den Riss hin durch bewegt, während die Sohle abgekantet wird.
Wenn das andere Ende des vordern Rissteils erreicht wird, werden die Mecha nismen umgekehrt bewegt, so dass das Riss- messer <B>111</B> wieder zur Wirkung kommt und das Abkantmesser 1.87 stärker gekippt wird, um die gegenüberliegende Seitenkante des Gelenkes zu rissen und abzukanten.
Der ge ringe Durchmesser der Rolle 94 lässt es zu, dass die wirksame Schneidkante der beiden Messer annähernd senkrecht übereinander angeordnet und beide so nahe an die Greif stelle des Drückerfusses und der Rolle ge bracht werden, dass das Rissmesser sowohl wenn es im englischen Riss wirkungslos entlang läuft, als auch wenn es den teilweise gebildeten amerikanischen Riss vollendet, mehr oder weniger als Drückerfuss über der Schneide des Abkantmessers 187 wirkt und den Rand der abzukantenden Sohle gegen jede Aufbiegung durch das Abkantmesser stützt.
Infolgedessen ergibt sich keine Schwierigkeit, die gewünschte gleichförmige Dicke der abgeschärften Kante zu erzielen, selbst wenn im Gelenkteil der Sohle eine sehr beträchtliche Abschärfung eintritt. Die Dicke der Sohlenkante im Gelenk zwischen dem Riss und der Fleischseite bleibt bei ein mal eingestelltem Winkel des Abkantmessers gleich, da das Messer entsprechend den Änderungen in der Gesamt-Werkstückdicke selbsttätig gekippt wird.