Vorrichtung zum Entladen von zur Beförderung von Schüttgut dienenden Kippwagen mittelst einzelner Fördergefässe. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entladen von zur Beförderung von Schüttgut, beispielsweise Brennstoff, dienen den Kippwagen mittelst einzelner Förder- gefässe.
Die Ablieferung von Koks und derglei chen erfolgt in manchen Bezirken in der Weise, dass der Inhalt des Wagens einfach auf die Strasse gekippt und dann in Kiepen eingeschaufelt wird. Ein derartiges Abkip pen des Schüttgutes auf die Strasse führt aber leicht zu Verkehrsstörungen. Auch kann bei starkem Regen der Abfluss des Regenwassers durch die auf der Strasse liegenden Koks- haufen oder dergleichen behindert werden. In manchen Bezirken ist daher das Abkippen des Schüttgutes auf die Strasse überhaupt verboten. Die Ablieferung des Kokses usw. könnte in diesem Falle theoretisch derart er folgen, dass beim Kippen des Wagens der Koks in die auf den Erdboden gestellten Kiepen eingefüllt würde.
Hierdurch wären zwar Verkehrsstörungen vermieden, jedoch wäre die Weiterbeförderung des Kokses oder dergleichen noch sehr umständlich, weil das Gewicht einer vollen Kiepe etwa einen Zentner wiegt. Der Träger ist allein nicht im Stande, eine Kiepe mit einem Gewicht von etwa einem Zentner vom Erdboden auf zunehmen, vielmehr bedarf er hierzu der Unterstützung eines zweiten Mannes.
Die Erfindung besteht nun darin, class an dem kippbaren Wagenkasten mindestens ein < : Hebevorrichtung und mindestens eine Aus trittsöffnung für das zu entladende Gut an geordnet ist, auf welche Hebevorrichtung das Fördergefäss gesetzt, nach erfolgtem Kippen des Wagenkastens. und Öffnen des Ver schlusses der Austrittsöffnung gefüllt und darauf das gefüllte Fördergefäss mittelst der Hebevorrichtung angehoben werden kann. Diese Einrichtung bietet den Vorteil, dass nicht mehr ein besonderer Mann zum Hoch heben der gefüllten Kiepe auf den Rücken des Trägers benötigt wird.
Es kann vielmehr jetzt der Träger selbst die gefüllte Kiepe mit telst der am Wagenkasten angeordneten Hebevorrichtung soweit hochbewegen, dass er sie auf den Rücken nehmen und forttragen kann.
Es ist an sich bekannt, an einem Wagen kasten eine Hebevorrichtung anzubringen, je doch wurden derartige Hebevorrichtungen bisher nur bei Wagen mit nicht kippbarem Wagenkasten verwendet, um Stückgüter vom Kasten auf die Strasse oder von der Strasse in den Kasten zu schaffen. Die be kannten Einrichtungen sind daher zur Ent ladung von Koks oder ähnlichem Schüttgut nicht geeignet.
Es sind ferner bereits Karren zum Trans port von Säcken oder dergleichen bekannt bei denen die Tragplatte, auf welcher der Sack ruht, soweit angehoben werden kann, dass der Arbeiter den Sack leicht auf die Schulter nehmen kann.
Auf der Zeichnung ist eine nach der Er findung hergestellte Entladevorrichtung in einer beispielsweisen Ausführungsform ver anschaulicht: Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines mit der Entladevorrichtung versehenen Lastkraft wagens; Fig. 2 ist eine Endansicht des Wagens unter Weglassung des mit dem Führersitz und dem Motor versehenen Vorderteils und veranschaulicht den Wagenkasten in der Kipplage bei der Entladung; Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch einen Teil des Wagens nach der Linie A-A der Fig. 1 in grösserem Massstabe; Fig. 4 ist eine Einzelheit des Wagens in wagrechtem Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 1; Fig. 5 ist eine Draufsicht auf eine ein zelne Hebevorrichtung in noch grösserem Massstabe, und Fig. 6 ist eine Seitenansicht der Vorrich tung nach Fig. 5.
Der in Fig. 1 und 2 dargestellte, beispiels weise zur Beförderung von Kohlen bestimmte Lastkraftwagen ist mit einem Kasten 1 ver sehen, der in bekannter Weise in die Kipp- lage nach Fig. 2 gebracht werden kann. Die eine Längswand ? des Kastens 1, aus der die Entleerung erfolgen soll, ist mit Öffnungen 3 versehen, die zum Beispiel durch innen an der Kastenwand anliegende Schieber 4 (Fig. 4) abschliessbar sind.
An der Aussenseite der mit. den Öffnun gen 3 versehenen Kastenwand 2 sind senk rechte Führungsschienen paarweise ange bracht. In jedes Paar dieser Führungsschie nen kann eine rechteckige, mit einem fensterartigen Ausschnitt 6 (Fig. 5) ver sehene Rahmenplatte 7 geschoben werden. Die Abwärtsbewegung der Platte 7 wird durch an den Schienen 5 vorgesehene An schläge 8 begrenzt. Vor der Öffnung 6 ist am Rahmen 7 ein Auslaufmundstück 9 be festigt. Um Zapfen 10 des Mundstückes 9 ist ein mit Handgriffen 11 versehener Schie ber 12 drehbar, der gewöhnlich die Auslauf öffnung des Mundstückes 9 verschliesst.
In Lagern 13 und 14 des Rahmens 7 sind in der Nähe seiner obern und untern Kante Wellen 15 und 16 gelagert. Auf diesen Wel len sind je zwei Parallellenker 18 und 19 an gebracht. Die obern Lenker 18 sind durch Zapfen 20 mit zwei Seitenrahmen 21 verbun den. Mit diesen Seitenrahmen sind ausserdem die untern Lenker 19 durch Zapfen 22 ver- bund@en. Die Seitenrahmen 21 .sind an ihrer Unterkante an einer Tragplatte 23 befestigt.
Auf den Wellen 15 und 16 sind Schrau benfedern 24, 25 angeordnet. Die Feder 24 stützt sich am einen Ende 26 gegen den Rahmen 7 und wirkt am andern Ende 2 7 gegen .den einen der obern Parallellenker 18. Die Feder 25 stützt sich am einen Ende 28 gegen den Rahmen 7 und wirkt am andern Ende 29 gegen den einen der untern Paral- leilenker 19. Die Federn 24, 25 suchen da her die Lenker 18, 19, und das Gestell 21, 23 aus .der Stellung nach Fig. 6 nach oben za schwenken. Gegebenenfalls kann auch. nur die eine der beiden Federn 24, 25 vor gesehen sein, die dann aber entsprechend stärker bemessen sein muss.
An den Rahmen 7. sind mittelst Schar nieren 30, 31 hakenartige Riegel 32, 33 an gelenkt, durch die die Lenker 18, 19 mit dem Gestell 21, 23 in verschiedenen Stellungen gesichert werden können. Ausserdem sind an die Kastenwände 2 mittelst Scharnieren 34 hakenartige Riegel 35 angelenkt, durch die die Lenker 18, 19 mit dem Gestell 21, 23 in der höchsten Stellung gesichert werden kön nen.
An der Vorder- und Rückwand des Wagenkastens 1 sind ebenfalls paarweise Führungsschienen 36 (Fig. 2) oder andere geeignete Haltevorrichtungen angeordnet, in denen der Rahmen 7 mit den an ihm vor gesehenen Teilen bei Nichtgebrauch unter gebracht werden kann. Die Führungen 36 sind am untern Ende mit den Anschlägen. 8 entsprechenden Anschlägen versehen, die ein zu tiefes Herabgleiten des Rahmens 7 in den Führungen 36 verhindern. (In der Zeichnung nicht dargestellt).
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtungen ist folgende: Bei der Fahrt .des mit Kohlen oder der- gleieben beladenen Wagens ruhen die Rah men 7 mit der, an ihnen befestigten Teilen in den Führungsschienen 36 an der Vorder- und Rückseite des Wagenkastens 1. Durch nicht dargestellte, den Riegeln 32, 33 ähn liche Riegel können sie in möglichst flacher Stellung an der Vorder- und Rückseite des Wagenkastens gehalten werden.
Ist der Wagen an der Entladestelle an gekommen, so werden die Rahmen 7 von der Vorder- und Rückseite des Kastens 1 ab genommen. Hierauf wird dieser Kasten in die Schräglage nach Fig. 2 gebracht. Die Rah men 7 werden jetzt in die Führungen 5 ge schoben, so dass die Mundstücke 9 vor die Auslassöffnungen 3 der Kastenwand 2 ge langen. Die Lenker 18, 19 werden soweit nach unten gedrückt, dass die Tragplatte 23 in die in Fig. 2 mit vollen Linien veran schaulichte wagrechte Stellung gelangt. In dieser Stellung werden die Lenker 18, 19 durch die Riegel 33 gesichert. Die Schieber 4 (Fig. 4) werden dann von den Öffnungen 3 entfernt. Der Arbeiter stellt jetzt einen leeren Korb oder eine leere Kiepe 37 auf die Platte 23 und öffnet hierauf den Schieber 12. Die Kohlen rieseln nunmehr aus dem Mundstück 9 in den Korb 37.
Ist der Korb 37 gefüllt, so wird der Schieber 12 geschlossen. Ausserdem werden die Riegel 3'3 ausgerückt. Die Lenker 18, 19 werden jetzt durch die Federn 24, 25 mit dem Gestell 21, 23 in die in Fig. 2 mit gestrichel ten Linien dargestellte obere Stellung ge schwenkt. Da das Gestell 21, 23 durch die Lenker 18, 19 parallel geführt ist, verändert die Tragplatte 23 nicht ihre wagrechte Lage, sondern wird nur in gewünschtem Masse un gefähr bis auf Schulterhöhe aufwärts bewegt. Der Arbeiter kann nunmehr den gefüllten Korb 37 aus der obern Stellung nach Fig. 2 rasch und ohne grossen Kraftaufwand auf den Rücken nehmen und forttragen.
In der obern Stellung können die Lenker 18, 19 im Bedarfsfalle durch die Riegel 35 gesichert werden.
Die Lenker 18, 19 werden jetzt, nachdem gegebenenfalls die Riegel 35 ausgerückt sind, wieder nach unten gedrückt und durch die Riegel 38 ,gesichert. Der beschriebene Ent- ladevorgang kann nunmehr wiederholt wer den.
In der gleichen Weise erfolgt die Ent leerung bei den übrigen Auslauföffnungen 3 mit Hilfe der zugehörigen Rahmen 7 und der an ihnen angeordneten Hebevorrichtungen.
Ist der Wagenkasten 1 entleert, so kön- nen die Rahmen 7 aus den Führungen 5 her ausgezogen und in die Führungen 36 an den Endwänden eingeführt werden. Gegebenen falls können auch die Rahmen 7 in den Füh rungen 5 der Seitenwand 2 verbleiben. So weit die Wagenräder das Zurückdrücken der Hebevorrichtung in die in Fig. 3 und 6 veranschaulichte Stellung gestatten, können sie in diese Stellung gebracht und hier durch die Riegel 32 gesichert werden.
Anstatt durch Federn 24, 25 kann die Hebevorrichtung 18, 19, 23 auch durch eine andere mechanische Einstellungsvorrichtung, beispielsweise durch eine am Rahmen 7 g2- lagerte Schraubenspindel, in die gewünschte Stellung bewegt werden.
Die Federn 24, 25 können auch derart ausgebildet und geeicht sein, dass die Ent ladevorrichtung gleichzeitig als Federwage wirkt. In diesem Falle ist. einer der Lenker 18, 19 mit einem Zeiger verbunden, der an einer am Rahmen 7 befestigten Skala das Gewicht der jeweilig im Korb 37 enthaltenen Schüttgutmenge anzeigt.