Einrichtung zur Vermeidung des Spannungsanstieges bei völligem Leerlauf von Quecksilberdampfgleichrichtern. Es ist bekannt, dass bei Verwendung von Saugdrosselspulen in Gleiehrichteranlagen in einem Intervall vom vollständigen Leer lauf des Gleichrichters bis zum kritischen Strom eine Spannungssenkung von zirka 1 4 / der Leerlaufgleichspannung auftritt. Der daraus resultierende Spannungsanstieg bei völliger Entlastung des Gleichrichters ist unter Umständen für den Betrieb der an die Gleichrichtergruppe angeschlossenen Appa rate oder Lampengruppen schädlich.
Die Spannung bei der kritischen Stromstärke entspricht einem Betrieb des Gleichrichters mit verminderter Phasenzahl, während bei völligem Leerlauf die Gleichspannung der gesamten Phasenzahl entspricht.
Die Erfindung besteht nun darin, den Spannungsanstieg bei völligem Leerlauf eines Gleichrichters unter Ausnutzung die ser Erkenntnis dadurch zu vermeiden, dass bei U.nterschreituug der kritischen Belastung ein Teil der Phasen des Gleichrichterspeis- transformators für den Gleichriohterbetrieb unwirksam gemacht wind, so dass bei einer Belastung unterhalb des kritischen Stromes kein Spannungsanstieg auftreten kann. Die ses erfolgt beispielsweise in der Weise, dass die den unwirksam zu machenden Phasen zugeteilten Anoden mit Steuergittern verse hen sind, die durch Relais in Abhängigkeit von der Belastung an eine Minusspannung gelegt werden, die von einer beliebigen Gleichstromquelle geliefert wird.
In -der Zeichnung ist in Abb. 1 schema tisch ein Ausführungsbeispiel der Erfin dung an einem Sechsphasen-Gleichrichter dargestellt. Abb.'2 zeigt eine besondere Aus bildung des Steuerrelais für die Anodengit ter. Der Gleichrichter a wird aus einem se kundär in zwei Dreiphasensysteme c, d auf gelösten Transformator gespeist, deren Sternpunkte durch die Saugdrossel b ver bunden sind. Die aus dem sekundären Transformatorsystem d gespeisten Anoden des Gleichrichters sind mit Steuergittern e versehen. Diese Gitter e liegen parallel über Widerstände am Minuspol der Batterie f.
r ist das Steuerrelais für die Anodengitter und w der Widerstand zum Einstellen der Ansprechstromstärke des Relais.
Bei Stromlosigkeit des Gleichrichters überbrückt der Anker des Relais r die Kon takte g im Steuerstromkreis der Anodengit ter und letztere sind an den Minuspol der Battemie f gelegt. Beim Anlassen des Gleich richters spricht das Relais r an und öffnet die Steuerleitung der Anodengitter, so dass alle den sechs Phasen zugeordneten Anoden in Betrieb sind, solange der Gleichrichter voll belastet ist. Wird dagegen die kritische Belastung unterschritten, so lässt das Relais r seinen Anker fallen, wodurch der Steuer stromkreis für -die Anodengitter geschlossen und die mit Gitter versehenen Anoden durch Anlegen an die Minusspannung der Batterie unwirksam gemacht werden.
Der Gleichrichter wird also dann nur mit idrei Anoden betrieben, bis mit zunehmender Be lastung das Relais r den ,Steuerstromkreis für die Anodengitter wieder unterbricht.
Bei dieser Anordnung muss das Relais r eine grosse Empfindlichkeit besitzen, ;das heisst, es muss für die Grösse des Dauerstro mes bemessen sein, muss aber bereits bei etwa einem Hundertstel dieses, Wertes an sprechen. Diese Bedingung führt zu abnor malen Relaiskonstruktionen. Man kann aber den gleichen Zweck dadurch erreichen, dass man mehrere Relais zu einem Stufenrelais vereinigt, wie in Abb. 2 dargestellt.
Die Er regerwicklungen der Steuerrelais r1 bis r4 für die Anoidengitter e sind parallel geschaltet, ihre Regulierwiderstände ivi bis qv,, sind derart abgestuft, dass w4 den grössten und w1 .den kleinstenWiderstandswertbesitzt. Der Steuer stromkreis für die Anodengitter ist über idie Kontakte g1 bis g4 dieser Relais geführt.
Die Relais r, bis r4 enthalten auch die Kon taktpaare h2 bis lt" die in Reihe geschaltet sind und die Erregerspulen der Relais r1 bis r4 verbinden.
Nimmt man nun an, dass der Gleichrich- ter im Leerlauf arbeitet, das heisst, dass seine Belastung unterhalb der kritischen Be lastung liegt, so sind die Anker sämtlicher Relais abgefallen und alle Kontakte g1 bis g4 und lag bis h4 sind überbrückt, das heisst die von dem sekundären Dreiphasensystem d gespeisten Anoden sind unwirksam, da ihre Gitter an der Minusspannung der Batterie f liegen.
Mit zunehmender Belastung spricht zunächst das mit .dem geringsten Widerstand w1 versehene Relais r1 an und öffnet die Kontakte 9i im Steuerstromkreis der Anodengitter, wo durch die negative Steuerspannung von den Anoden abgeschaltet wird.
Bei Überschrei ten des für r1 zulässigen Stromes spricht r@ an, das durch Öffnen der Kontakte h2 die Erregerspule des Relais r,, abschaltet und gleichzeitig durch Öffnen der Kontakte g" den Steuerstromkreis für dis Anodengitter unterbricht, so dass das Schliessen der Kon takte g1 durch das nicht mehr erregte Re lais r1 ohne Schaden erfolgen kann.
In glei cher Weise treten idie übrigen Relais r;, r4 nacheinander in Wirkung, wobei ein Relais immer das vorhergehende abschaltet und den Steuerstromkreis für die Anodengitter offen hält. Die Verwendung eines Stufenrelais bietet also den Vorteil, dass das eigentliche Steuerrelais r1 nicht für eine Belastung ent sprechend dem Vollaststrom, sondern nur. für einen Bruchteil desselben ausgeführt zu sein braucht, und dass seine Empfindlich keit durch Vermehrung der Anzahl Relais stufen in beliebigem Grad vermindert wer den kann.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung ist ohne weiteres für andere Gleichrichteran- lagen anwendbar, so können zum Beispiel bei einem Sechsphasen-Gleichrichter vier Phasen unwirksam gemacht werden, wäh rend zwei Phasen bei Unterschreitung der kritischen Belastung in Betrieb bleiben; ebenso ist die Einrichtung für Gleichrich ter anderer Phasenzahl verwendbar.