DE543331C - Vorrichtung zur Begrenzung von Stoss- und Dauerkurzschlussstroemen - Google Patents
Vorrichtung zur Begrenzung von Stoss- und DauerkurzschlussstroemenInfo
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- DE543331C DE543331C DEA47652D DEA0047652D DE543331C DE 543331 C DE543331 C DE 543331C DE A47652 D DEA47652 D DE A47652D DE A0047652 D DEA0047652 D DE A0047652D DE 543331 C DE543331 C DE 543331C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/02—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection responsive to excess current
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
6. FEBRUAR 1932
6. FEBRUAR 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin )
Mit der gegenwärtig zunehmenden Zentralisierung der Elektrizitätsversorgung wachsen
bekanntlich die Schwierigkeiten in der Beherrschung der Kurzschlußströme. Insbesondere
macht sich dann, wenn bisher selbständig betriebene Versorgungsgebiete verhältnismäßig
beschränkter Leistung an große Elektrizitätszentralen angeschlossen werden, die unangenehme Erscheinung bemerkbar, daß
alle Anlageteile des neu angeschlossenen Netzes, insbesondere seine Schalter, von bedeutend
höherem Kurzschlußstrom beansprucht werden als bei der alten Betriebsweise. Daher
vergrößert sich das Verhältnis Kurzschlußstrom zu Normalstrom dieser Anlageteile,
welches ein Maß für die erforderliche Überdimensionierung ist, in unerwünscht hohem
Maße.
Ein bekanntes Mittel zur Verbesserung der
ao Verhältnisse ist der Anschluß an die Großkraftleitung
über Reaktanzen, d. h. Drosselspulen. Diese Drosselspulen sind aber nur in der Lage, den plötzlichen Kurzschlußstrom
in wünschenswertem Maße zu begrenzen, während dies beim Dauerkurzschlußstrom nicht der Fall ist, falls die Drosseln
richtig, d. h. so bemessen sind, daß der normale Strom in ihnen keinen unzulässigen
Spannungsabfall hervorruft. Diese Behauptung trifft in um so höherem Maße zu, je kleiner
die Nennleistung des angeschlossenen Netzes im Verhältnis zur Nennleistung der Großzentrale ist.
Die Vorrichtung nach der Erfindung löst die Aufgabe, einerseits>
den* momentanen1 Kurzschlußstrom
in ähnlicher Weise wie eine Reaktanzdrossel zu begrenzen, gleichzeitig aber den Dauerkurzschlußstrom, welchen die Schalter
des angeschlossenen Netzes zu unterbrechen haben, auf ein für diese unschädliches
Maß herabzusetzen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Abb. 1 dargestellt. In
ihr bedeutet α die von einem verhältnismäßig großen Kraftwerk kommende Drehstromleitung,
welche ein verhältnismäßig kleines Netz über die Leitung b speist. Zwischen beiden
Leitungen sind die Primärwicklungen C1 C1 c3
eines Reihentransformators geschaltet, dessen Sekundärwicklungen dx d„ ds auf der einen
Seite direkt, auf der anderen Seite über den Schalter e in Stern geschaltet sind. Dieser
Transformator unterscheidet sich von normalen Leistungstransformatoren dadurch, daß er
zweckmäßig entweder als Lufttransformator oder doch als Transformator mit schwach gesättigtem
ungeschlossenem Eisenkreis ausgeführt ist. Bezeichnet X den Leerlaufblindwiderstand
der Primärwicklung, d. h. den scheinbaren Blindwiderstand der Primärwicklung bei geöffnetem Schalter e, Y den
*,' Von dem Patentsucher ist als der Erfinder atigegeben worden:
Dr. Hans Piloty in Berlin - Wilmersdorf.
Kurzschlußblindwiderstand der Primärwicklung, d.h. den scheinbaren Blindwiderstand
der Primärwicklung bei geschlossenem Schalter e, so gilt unter Vernachlässigung der
Wirkwiderstände
Y :X = l — k,
wobei k den Kopplungsfaktor des Transformators bedeutet. Durch geeignete Bemessungsmaßnahmen,
wie z. B. konstruktiven Aufbau der Wicklung, magnetische Nebenschlüsse usw., kann dem Kopplungsfaktor jeder
beliebige Wert erteilt werden. Auch der Leerlaufwiderstand X kann außerdem durch
geeignete Bemessung auf jeden beliebigen Wert gebracht werden. Der Kurzschlußwiderstand
Y ist dann vollständig bestimmt. Im normalen Betrieb ist nun der Schalter e
geschlossen, d. h. in die Leitung ist der Kurzschlußwiderstand eingeschaltet. Er wind bemessen
mit Rücksicht auf die Unterdrückung des plötzlichen Kurzschlußstromes. Tritt nun in dem angeschlossenen Netz ein Kurzschluß
auf, so wird nach einer geeignet einzustellenden Zeit der Schalter e geöffnet, so daß
nunmehr der Leerlaufwiderstand des Transformators in den Zug der Leitung eingeschaltet
ist. Da dieser Widerstand größer ist als der Kurzschlußwiderstand, wind der stationäre,
von den Schaltern des Netzes zu unterbrechende Kurzschlußstrom auf ein entsprechend
verringertes Maß herabgesetzt. Die Zeiteinstellung des Schalters e ist so gewählt,
daß einerseits der plötzliche Kurzschlußstrom im Ausschaltmoment schon möglichst abgeklungen
ist, daß aber andererseits die Auslösung zuverlässig früher erfolgt als die eines
Netzschalters. Die Unterbrechungsleistung des Schalters e verhält sich zur Leistung eines
gewöhnlichen Kupplungsschalters, welcher hinter einer gewöhnlichen Drosselspule der Reaktanz
X eingebaut ist, wie der Kopplungsfaktor des Transformators zu I. Außerdem
hängen Gewichte, Preise, Abmessungen von Schaltern gleicher Leistung noch von . der
Spannung ab. Mit Hilfe der Übersetzung des Transformators kann für den Schalter e
die günstigste Spannung gewählt werden. Gegenüber einem solchen Schalter wird also der
Vorteil erreicht, daß ein kleineres Schaltermodell gewählt werden kann. Schließlich
hat die Erfindung gegenüber dem gewöhnlichen Kopplungsschalter den Vorteil, daß der
Synchronismus zwischen Kraftwerk und Netz nicht zerstört wird, so daß der Schalter e ohne
weiteres wieder angelegt werden kann, wenn ' die Netzschalter den gestörten Netzteil abgeschaltet
haben.
Der wesentliche Erfindungsgedanke läßt sich in vielen Varianten verwirklichen. Ein
besonders einfaches Ausführungsbeispiel zeigt Abb. 2. In dieser befinden sich im Zuge der
Leitung zwei in Reihe geschaltete Drosselsätze / und g, von welchen die letzteren durch
den Schalter e überbrückt werden.
Selbstverständlich bleibt die Erfindung nicht auf den Fall beschränkt, daß ein großes
Kraftwerk ein verhältnismäßig kleines Netz speist. Sie kann auch überall da mit Erfolg
angewendet werden, wo es sich darum hanidelt, die Folgen eines Kurzschlusses in einem
Netzteil von einem anderen Netzteil fernzuhalten.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zur Begrenzung von Stoß- und Dauerkurzschlußströmen in Hochspannungsnetzen mit einem in den Zug der Leitung eingeschalteten Blindwiderstand, der während des Normalbetriebes auf einen zur Begrenzung des plötzlichen Kurzschlußstromes geeigneten, den Normalbetrieib aber nicht störenden Wert, eingestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß Schalttnittel vorgesehen sind, die erst dann, wenn der plötzliche Stoßkurzschlußstrom ganz oder nahezu auf den Wert des Dauerkurzschlußstromes abgeklungen ist, aber noch vor dem Ansprechen der Netzschalter in Tätigkeit treten und infolgedessen erst nach völligem oder teilweisem Abklingen des Stoßkurzschlußstromes den Widerstandswert auf den zur Begrenzung des Dauerkurzschlußstromes erforderlichen Wert erhöhen.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zug der Leitung zwei in Reihe geschaltete Sätze von Drosselspulen eingebaut sind, von welchen der eine in normalem Betrieb durch Schalter überbrückt ist, welche nach Eintreten eines Kurzschlusses geöffnet werden.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zug der Leitung ein Reihentransformator eingeschaltet ist, dessen Sekundärwicklungen einerseits direkt, andererseits über einen Schalter in Stern geschaltet sind, welcher uo nach Eintreten eines Kurzschlusses geöffnet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA47652D DE543331C (de) | 1926-04-30 | 1926-04-30 | Vorrichtung zur Begrenzung von Stoss- und Dauerkurzschlussstroemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA47652D DE543331C (de) | 1926-04-30 | 1926-04-30 | Vorrichtung zur Begrenzung von Stoss- und Dauerkurzschlussstroemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE543331C true DE543331C (de) | 1932-02-06 |
Family
ID=6935903
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA47652D Expired DE543331C (de) | 1926-04-30 | 1926-04-30 | Vorrichtung zur Begrenzung von Stoss- und Dauerkurzschlussstroemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE543331C (de) |
-
1926
- 1926-04-30 DE DEA47652D patent/DE543331C/de not_active Expired
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