Giessmaschine. Bei Giessmaschinen werden die Teile der Giessform durch ein Druckmedium anein ander gepresst. Das Gussmetall wird unter Druck in die zusammengesetzte Form ein geführt, und, um einen einwandfreien Guss zu erhalten, müssen die Formteile fest zu sammengehalten werden. Dies hat bei grö sseren Maschinentypen Schwierigkeiten ge macht.
Gemäss der vorliegenden Erfindung zeich net sich die Giessmaschine dadurch aus, dass Mittel vorgesehen sind, um zwecks Zusam menhaltens der Formteile auf die genannten Betätigungsmittel einen Druck auszuüben, welcher grösser ist als der Druck, der vor gängig beim Verbringen der Formteile in gegenseitigen Eingriff auf genannte Mittel ausgeübt wurde.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist auf der Zeichnung darge stellt.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines Teils der Maschine, wobei einige Teile weg gebrochen und im Schnitt dargestellt sind; Fig. 2 ist eine Ansicht von der rechten Seite der Fig. 1; Fig. 3 ist ein Schema der mit den Zy lindern verbundenen Rohre und Ventile; Fig. 4 ist eine Teildarstellung gemäss Fig. 1, in grösserem Massstabe, teils in der Ansicht, teils im Längsschnitt.
Für den Zweck der Erläuterung der Er findung ist auf der Zeichnung eine Matrizen giessmaschine mit Betätigung durch Druck wasser dargestellt. Selbstverständlich kann aber statt Wasser auch ein anderes Druck medium verwendet werden. Eine Matrizen- giessmaschine besitzt gewöhnlich einen Schmelztopf 1, der durch eine Feuerung 2 beheizt wird. Bei der dargestellten Aus führungsform der Maschine ist über dem Schmelztopf ein Giesshals 3 angebracht, der bei 4 derart drehbar gelagert ist,
dass er in den Schmelztopf hinein und aus ihm herausgeschwungen werden kann. Beim Hineinschwingen des Halses 3 in den Topf nimmt er eine Ladung Metall auf, während beim Heben in die in Fig. 1 gezeichnete Stel- lung die Düse 5 sich vor eine Öffnung 6 zwischen den Matrizenteilen 7 und 8 legt.
Diese beiden Teile bilden die Gussform, und das Metäll wird durch die Düse 5 und die Öffnung 6 in bekannter Weise in die Form hineingespritzt.
Die Maschine ist auf einem Gestell 9 ge lagert, welches eine Anzahl Stangen 10 trägt, welche an dem ebenfalls am Gestell 9 be festigten und den Formteil 7 tragenden Formkopf 11 befestigt ist. Auf den Stan gen 10 ist der den Formteil 8 tragende Formkopf 12 verschiebbar. Dieser ist an einer Platte 13 befestigt, welche auf der Stange 14 des an dem vom Gestell 9 ge tragenen Zylinder 15 verschiebbaren Kol bens festsitzt. Die Kolbenstange 14 duich- zieht den im Innern zwei ringförmige Stoss flächen 16 und 17 (Fig. 4) aufweisenden Zylinder 15 vollständig. Diese Stossflächen.
bilden Anschläge, die mit Ringflanschen 18 und 19 des Kolbens in Eingriff kommen, um dessen Bewegung im Zylinder zu be grenzen.
Das Druckmittel, hier also Wasser, zum Bewegen des Kolbens wird in den Zylinder durch ein Rückschlagventil 20 bei 21 ein geführt. Die Wirkung des Ventils 20 wird weiter unten erläutert werden. Die in den Zylinder gelangende Druckflüssigkeit übt einen Druck auf den Flansch 19 aus und bewegt dadurch den Kolben nach links. Diese Bewegung dauert so lange, bis der Flansch 18 auf die Stossfläche 16 trifft, in der eine Öffnung 22 zur Verbindung mit dem Rohr 23 angeordnet ist.
Hierdurch wird auf eine viel kleinere Fläche ein Druck aus geübt, als wenn er auf einen Kolbenkopf vom gleichen Durchmesser wie der Zylinder aus geübt würde. Der Druck wird nur auf eine Kolbenringfläche statt auf eine Kolbenfläche vom gleichen Durchmesser wie der Zylinder ausgeübt.. Dieser Druck genügt, um die Formteile 7, 8 durch Bewegen des Teils 8 nach links in Anlage miteinander zu brin gen.
Es ist jedoch erforderlich, einen Zu satzdruck vorzusehen, üm die beiden Form teile so fest miteinander zu verbinden, dass sie dem Innendruck, der sie auseinander zu treiben strebt, widerstehen. Zu diesem Zweck sind folgende Mittel vorgesehen. Über dem Zylinder 15 ist ein Hilfszylinder 24 ge lagert, in welchem ein Kolben 25 verschieb bar ist.
Der Zylinder ist in der Leitung 26, 27 angeordnet, durch die die Druckflüssig keit dem Hauptzylinder 15 zugeführt wird. Das Rohr 26 mündet in den Boden des Zy linders 24 ein, und das Rohr 27 ist mit dem Rückschlagventil 20 verbunden, welches auch mit einem hohlen Tauchkolben 28 ver bunden ist, der unbeweglich von einem Joch 29 getragen wird, das am Zylinder 24 durch Bolzen 30 (Fig. 1 und 2) befestigt ist. Der Kolben 25 ist hohl und kann sich mit seiner Bohrung 31 über den feststehenden Tauch kolben 28 schieben, dessen Bohrung mit 32 bezeichnet ist.
Die Druckflüssigkeit wird der Maschine aus einer geeigneten Quelle durch das Rohr 33 zugeführt (Fig. 3). Dieses Rohr ist mit einem Dreiwegehahn 34 und einem Vier wegehahn 35 verbunden. Jeder dieser Hähne steht in Verbindung mit dem Abflussrohr 36, durch das die in der Maschine verbrauchte Druckflüssigkeit abgelassen werden kann. Der Dreiwegehahn 34 ist durch das Rohr 26 mit dem Hilfszylinder 24 und dureh ein Rohr 37 mit dem Rückschlagventil 20 ver bunden. Die Ventile 20, 34 und 35 können bekannte Bauart besitzen und sind nicht näher dargestellt.
Der Vierwegehahn 35 ist durch. ein Rohr 38 mit dem Rückschlagven- til 20 und durch ein Rohr 23 mit dem Haupt zylinder 15 verbunden.
Die Wirkung ist folgende: Es sei an genommen, dass die beiden Formteile 7, 8 an einander anliegen, wie in Fig. 1 gezeigt, und dass der Dreiwegehahn 34 in der Stel lung ist, in der er die Rohre 3.6 und 26 freigibt und das Rohr 33 absperrt. Nun wird der Vierwegehahn 35 so bewegt, dass er Flüssigkeit aus dem Rohr 33 in den Zy linder 15 durch das Rohr 23 überströmen lässt und das Rohr 38 mit dem Abflussrohr 36 _ verbindet. Die in den Zylinder 15 ein tretende Druckflüssigkeit wirkt auf den ringförmigen Flansch 18 und schiebt den Kolben nach rechts.
Dabei entweicht die im Zylinder rechts vom Flansch 19 befindliche Flüssigkeit durch das Rohr 21, das Rück schlagventil 20 und Rohr 38 zum Abfluss- rohr 36 und passiert zum Teil durch das Rückschlagventil 20 und das Rohr 27 in den hohlen Kolben 25. Ein Luftventil 39 (Fig. 4) gestattet der Luft, aus dem Zy linder 15 zu entweichen. Das Rückschlag- ventil 20 ist so angeordnet, dass die Druck flüssigkeit frei durch die Rohre 21, 38 und 27 strömen kann, wie soeben erläutert.
Da, bei dieser Stufe das Rohr 26 durch den Dreiwegehahn ,34 mit dem Abflussrohr 36 verbunden ist, so wird der Kolben 25 nach links getrieben, und dann haben alle Teile ungefähr die in Fig. 4 gezeigten Stellungen erreicht.
Sollen die Formteile wieder zusammen gebracht werden, so wird der Vierwegehahn 35 so eingestellt, dass er das Rohr 28 mit dem Ablaufrohr 36 und das Rohr 33 mit dem Rohr 38 und sodann durch das Rohr 21 mit dem Zylinder 15 verbindet. Die aus dem Rohr 38 in den Zylinder 15 gelangende Flüssigkeit übt ihren Druck auf den Flansch 19 aus und schiebt den Kolben 14 nach links, bis die Formteile sich berühren. Der Dreiwegehahn 34 wird alsdann so eingestellt, dass er Flüssigkeit aus dem Rohre 33 durch das Rohr 26 nach dem Zylinder 24 und ebenso durch das Rohr 37 nach dem Rück schlagventil 20 fliessen lässt.
Hierbei wird das Rückschlagventil automatisch geschlos sen, um den Rücklauf der Flüssigkeit durch das Rohr 38 zu verhindern, während die Verbindung zwischen den Rohren 27 und 21 offen bleibt. Das Rückschlagventil 20 kann so gebaut sein, dass es automatisch wirkt, um den verstärkten Druck auf den Kolben im Hauptzylinder auszuüben, nachdem die Formteile in Anlage gegeneinander gebracht sind. In der Beschreibung ist indes ein Rückschlagventil angenommen, welches den verstärkten Druck erst zur Anwendung kom men lässt, nachdem der Dreiwegehahn 34, der nach dem Anliegen der beiden Formteile ge- geneinander von Hand betätigt wird, ge dreht wurde.
Der von Rohr 3-3 kommende Druck wird alsdann mittelst des Rohres 26 auf die Kopffläche 25' des Kolbens 25 aus geübt. Die auf die Fläche 25' wirkende Druckkraft wird auf die Flüssigkeit im Hohlraum 31 und von da durch das Rohr 27 auf die Rückfläche der Flansche 19 des Kolbens 15 ausgeübt. Die Stärke des auf die Flüssigkeitssäule in der Bohrung des Tauchkolbens 32 wirkenden Druckes ist ein Mehrfaches des Druckes der Flüssigkeit auf die Kolbenfläche 25'. Das Druckverhältnis entspricht dem Verhältnis der Fläche W und der Querschnittsfläche der Bohrung 31 des Zylinders 25.
Dieses Verhältnis kann nach Wunsch zwischen weiten Grenzen ver änderlich sein; ein zwischen 6 : 1 und 10 : 1 liegendes Verhältnis hat sich als befriedigend erwiesen.
Der von der Bohrung 32 herkommende, auf die Flansche 19 übertragene Druck presst die Formteile während des Giessvorganges fest aneinander. Lediglich zu diesem Zweck wird der erhöhte Druck verwendet, so dass bei der Hauptbewegung des Kolbens 14 kein Druckwasser verschwendet wird. Diese Hauptbewegung in beiden Richtungen wird durch einen verhältnismässig niedrigen ;Druck hervorgebracht, der nach Wunsch derart geregelt werden kann, dass die grösste Wirtschaftlichkeit erreicht wird.
Es ist zu beachten, dass der Kolben 14 allein durch einen Druck bewegt wird, der auf eine verhältnismässig kleine Fläche wirkt. Die übliche grosse Kolbenfläche und der da durch bedingte grosse Druckwasserverbrauch sind vollständig vermieden. Die neue Bau art sichert daher eine grosse Wirtschaftlich keit im Verbrauch von Druckwasser.
Über dies ist es klar, dass! man bei der bekannten Bauart, <B>*um</B> mittelst des Kolbens einen eben so hohen Druck auszuüben, wie er mit Hilfe des Hilfszylinders erreicht wird, dem Zy linder und Kolben mehrfach grössere Ab messungen als bei der Ausführung nach der Erfindung geben müsste, so dass die Her stellung praktische Schwierigkeiten bieten würde. Die Aufgabe, die Formteile fest zu sammen zu pressen, die den Fachleuten viel Sorge gemacht hat, ist durch die neue Bau art einwandfrei gelöst.