DE482446C - Bremseinrichtung mit einer die Kloetze an die Raeder heranfuehrenden Einkammerbremse, elektrischen Solenoidbremse oder sonstigen Ansetzvorrichtung - Google Patents

Bremseinrichtung mit einer die Kloetze an die Raeder heranfuehrenden Einkammerbremse, elektrischen Solenoidbremse oder sonstigen Ansetzvorrichtung

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DE482446C DEA48755D DEA0048755D DE482446C DE 482446 C DE482446 C DE 482446C DE A48755 D DEA48755 D DE A48755D DE A0048755 D DEA0048755 D DE A0048755D DE 482446 C DE482446 C DE 482446C
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Description

  • Bremseinrichtung mit einer die Klötze an die Räder heranführenden Einkammerbremse, elektrischen Solenoidbremse oder sonstigen Ansetzvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung mit einer die Klötze an die Räder heranführenden Einkammerbremse, elektrischen Solenoidbremse oder sonstigen Ansetzvorrichtung und einer die hauptsächliche Bremsung bewirkenden Zweikammerbremse und bezweckt, eine derartige Bremseinrichtung so auszubilden, daß sie die Vorteile sowohl der Ein- wie der Zweikammerbremse in sich vereinigt, ohne mit deren Nachteilen behaftet zu sein. Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Totkammer der Zweikammerbremse dauernd an die Hauptleitung angeschlossen ist und die Arbeitskammer bei gelösten Klötzen mit der freien Luft in Verbindung steht und beim Bremsvorgang durch die Bewegung der Ansetzvorrichturlg zwangläufig mit einem Hilfsluftbehälter verbunden wird, dessen Druck die eigentliche oder hauptsächliche Bremskraft auf die ganz oder teilweise angesetzten Bremsklötze ausübt.
  • Bei der Anordnung nach der Erfindung wirken zwei Bremsen nacheinander,- indem eine Einkammerbremse oder gleichwertige Vorrichtung nur die Arbeit für das Ansetzen der Bremsklötze an die Räder ausführt, woraufhin eine verbesserte Zweikarnmerbremse in Tätigkeit tritt und die Arbeit der eigentlichen Bremswirkung übernimmt. Die wenig Luft verbrauchende Einkammerbremse, welche die verhältnismäßig große Ansetzbewegung der Bremsklötze rasch auszuführen vermag, kann dabei mit einem kleineren Zylinderdurchmesser als bisher üblich ausgeführt werden, da sie ja keinen Arbeitswiderstand zu überwinden hat, so daß der Luftverbrauch noch geringer als sonst wird, und wenn man anstatt einer Druckluftbremse eine ähnlich schnell wirkende Vorrichtung, z. B. eine elektrische Solenoidbremse, benutzt, so fällt ein Luftverbrauch natürlich ganz fort. Die Zweikammerbremse anderseits hat dem Bremsgestänge keine nennenswerte Bewegung zu erteilen, sondern nur den eigentlichen Bremsdruck auszuüben und braucht daher auch nur eine ganz geringe Hublänge zu haben, weshalb der Luftverbrauch auch hier trotz des für die Ausübung des Bremsdruckes notwendigen großen Zylinderdurchmessers nur einen Bruchteil des bei den bisher gebräuchlichen Zweikammerbremsen erforderlichen großen Luftvolumens beträgt. Gleichzeitig ist auch der die Zwei- vor der Einkammerbremse auszeichnende Vorteil gewahrt, der darin besteht, daß ein fortlaufend aufeinanderfolgendes Anziehen der Bremsen ohne Erschöpfung der Bremseinrichtung und allmähliches Lösen der Bremsen möglich ist. Dadurch ferner, daß sowohl die Einkammerbremse oder die ihr gleichwertige Ansettzv orrichtung, als auch die Zweikammerbremse auf dieselbe Kolbenstange wirken können, ist auch ein toter Gang, wie er bei Verwendung getrennter Kolbenstangen für jede Bremstype vorzusehen. ist, nicht erforderlich. Infolgedessen kann nicht nur die Vorrichtung zur Übertragung auf die Bremsklötze eine außerordentlich einfache Form .erhalten, sondern es wird auch die Steuerungseinrichtung für die Bedienung der ganzen Bremseinrichtung dadurch vereinfacht, daß ein Ventil von umständlicher Bauart für die Steuerung überflüssig wird. Weiterhin werden durch den Umstand, daß die Einkammerbremse oder die sonstige Ansetzvorrichtung einen Hub ausführen muß, der vom Abstand zwischen den Bremsklötzen und den Rädern abhängig ist, ehe die Zweikammerbremse in Tätigkeit tritt, die sogenannten- Nachstellvorrichtungen überflüssig, die zur Aufgabe haben, den Spielraum konstant zu halten. Für das einwandfreie Arbeiten der neuen Bremseinrichtung ist kein konstanter Spielraum erforderlich, obgleich man im Falle der Verwendung einer Einkammerbremse eine weitere Luftersparnis durch Einhalten eines konstanten Spielraumes er, zielen kann.
  • Bremseinrichtungen, bei denen der eine von zwei Kolben das Anlegen und der andere das Festpressen der Bremsklötze nach einem gewissen Hub des ersten Kolbens bewirkt, sind bereits in der Form bekannt geworden, daß die eigentliche Bremswirkung mit einer typischen Einkammerbremse erzielt wird. Dabei treten natürlich die für diese Bremsenart kennzeichnenden und erfindungsgemäß vermiedenen Nachteile der verhältnismäßig raschen Erschöpfung der Bremswirkung und des nicht allmählich erfolgenden Lösens der Bremse ungünstig in Erscheinung.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, eine Einkammerbremse und eine Zweikammerbremse mit Druckausgleich zwischen Arbeits-und Totkammer in der Weise zu vereinen, daß beide Bremsen die volle oder fast die volle Hublänge gemeinsam ausführen. Dabei wird die Zweikammerbremse nicht dazu verwendet, in der Art der Erfindung nur den Bremsdruck auszuüben, sondern sie trägt auch in großem Maße zum Anlegen der Bremsklötze bei, ganz abgesehen davon, daß durch diese Vereinigung einer Ein- und einer Zweikammerbremse das Regelungsventil für die Einkammerbremse eine außerordentlich umständliche Ausführung erhalten muß. Gegenüber diesen und ähnlichen bekannten Ausführungsformen von Bremseinrichtungen mit zwei zum Anlegen bzw. Anpressen der Bremsklötze dienenden Kolben unterscheidet sich die Bremseinrichtung nach der Erfindung grundsätzlich durch die Art, wie die Bewegung der Ansetzvorrichtung in Verbindung mit einem Hilfsluft behälter die Zweikammerbremse zur Wirkung bringt, sowie durch die Möglichkeit, nicht bloß wie bisher nur Einkammerbremsen, sondern auch andere Ansetzvorrichtungen, z. B. auch eine Solenoidbremse oder sogar eine Handbremse, zum Anlegen der Klötze verwenden und diese Ansetzvorrichtungen unabhängig von der Zweikammerbrerrise arbeiten lassen zu können.
  • Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Abb. i läßt das Schema- des gesamten Bremssystems erkennen. Abb.2 ist ein Schnitt durch das Steuerventil. Abb. 3 zeigt eine Abänderung eines Einzelteiles der Abb. i. Abb. 4 gibt eine Weiterbildung der -Anordnung nach -Abb. i -wieder. Abb. 5 bis 7 veranschaulichen einen Einzelteil der Abb. 4 in verschiedenen Stellungen.
  • In Abb. i ist die Hauptleitung i durch die Rohrleitung 5, das Steuerventil 2 und die Rohrleitung 4 mit dem Hilf sluftbehälter 3 verbunden. Der Zylinder 6 wirkt mit dem darin beweglichen- Kolben 7 als Einkammerluftdruckbremse, während der Zylinder 9 und der zugehörige .Kolben io eine Zweikammerbremse bilden. Die für beide Bremsen gemeinsame Kolbenstange 8, die mit dem Kolben 7 fest verbunden ist, erstreckt sich vom Zylinder 6 in den Zylinder 9, durch dessen Kolben io sie frei beweglich hindurchgeht. Der Kolben 7 steht unter denn Einflüß einer Rückholfeder i r, und auf den Kolben io wirkt eine ähnliche Feder rä, die zwar für das Arbeiten der Bremseinrichtung nicht unbedingt notwendig, aber zur Erzielung einer bestimmten Kolbenstellung bei gelösten Bremsen vorteilhaft ist. Die Kolbenstange 8 kann durch den linken Deckel des Zylinders 6 frei ohne Dichtung hindurchgeführt werden, während die beiden Deckel des Zylinders 9 der Zweikammerbremse mit Packungen versehen sein müssen, die aus den Packungskolben 13 bestehen, die zusammen mit dem Bremskolben io auf einem mittleren, die frei verschiebbare Stange 8 führenden Rohr 14 befestigt sind.
  • Das rechte Ende des Zylinders 6 ist durch eine an dem. Deckel dieser Zylinderseite einmündende Rohrleitung 15 mit denn Steuerventil ä und ferner in einem gewissen Abstand von diesem Deckel- durch eine Rohrleitung 16 mit dem Raum auf der rechten Seite des Kolbens io im Zylinder der Zweikammerbremse verbunden, während der Raum auf der anderen Seite des Kolbens io durch eine Rohrleitung 17 rriif der Hauptleitung i in Verbindung steht. Der Raum des Zylinders 9 rechts vom Kolben io stellt die Arbeitskammer und der Raum links von diesem Kolben die Totkammer der Zweikammerbremse dar.
  • Um eine mechanische Verbindung zwischen dem Kolben io der Zweikammerbremse und der Kolbenstange 8 herzustellen, wenn der Kolben io sich von der Lösungsstellung der Abb. i nach links in die Bremsstellung bewegt, kann man irgendeine nur bei dieser Verschiebungsrichtung des Kolbens wirkende Mitnehmervorrichtung verwenden. Beispielsweise sind in Abb. i für diesen Zweck zwei mit dem Rohr 1q. verbundene Kniehebel 18 vorgesehen, welche auf ein Paar die Kolbenstange 8 umfassende Klemmbacken 19 einwirken, während die Regelungsfedern 2o, die an den Kniehebel 18 angreifen und am anderen Ende am linken Deckel des Zylinders 6 befestigt sind, dazu dienen, die Anpressung der Klemmbacken 19 an die Kolbenstange 8 auf einen solchen Wert einzustellen, daß eine feste Verbindung zwischen denn Kolben io und der Stange 8 erzielt wird, ohne jedoch eine Verschiebung der gesamten Mitnehinervorrichtung zu verhindern. Wie Abb. 3 zeigt, kann die #fitnehmervorrichtung auch aus einer mit dem Rohr 14 durch Stangen 2i verbundenen konischen Hülse 22 bestehen, die keilförmige, konische Klerimbacken 23 umfaßt, die ihrerseits sich an die Kolbenstange 8 legen und mit den Federn 2o verbunden sind. Die Kolbenstange 8 kann gezahnt, geriffelt, mit Gewinde versehen oder sonst eine einen sicheren Griff der Klemmbacken für die eine Verschiebungsrichtung ergebende Ausgestaltung erhalten.
  • Die einfache Bauart des Steuerventils 2 ist aus Abb. 2 näher ersichtlich. Hier ist in dem Ventilgehäuse 52 ein Schieber 53 geführt, der in an sich bekannter Weise durch einen Kolben 2¢ verstellt wird. Der Kolben 2q. teilt das Gehäuse 52 in zwei übereinanderliegende Räume, von denen der untere durch einen Rohrstutzen 25 und die Rohrleitung 5 (vgl. Abb. i) mit der Hauptleitung i verbunden ist, während der obere Raum, der den Schieber 53 enthält, durch einen Rohrstutzen 26 und die Rohrleitung ¢ an den Hilfsluftbehälter 3 angeschlossen ist. Zeitweilig stehen beide Räume, wenn die Ventilstellung der Lösung der Bremsen entspricht, durch eine Nut 27 miteinander in Verbindung, die einen Umgehungskanal um den Kolben 24 herum bildet. Der Schieber 53 ist mit einem Kanal 28 versehen, mittels dessen er in der bei gelösten Bremsen eingenommenen Stellung der Abb. 2 einen durch die Rohrleitung 15 mit dem Bremszylinder 6 verbundenen Rohrstutzen 29 finit der- freien Luft über die Bohrung 3o des Gehäuses 52 in Verbindung setzt. Diese Verbindung unterbricht der Schieber 53 beim Gbergang in die der Bremsung entsprechende Stellung, in der er über das Innere des Ventilgehäuses 52 einen freien Luftweg zwischen den beiden Stutzen 26 und 29 und damit zwischen dem Zylinder 6 der Einkammerbremse und dem Hilfsluftbehälter 3 herstellt.
  • Zwischen dem Kolben 2q. und dem Schieber 53 sind Federn 31 derart eingeschaltet, daß in der Höchststellung des Kolbens 24 ein gewisser Zwischenraum die obere Feder 31 von der Abstützscheibe 32 der Stange des Kolbens 24 trennt und somit der Kolben 2q. während eines diesem Zwischenraum entsprechenden Totganges den Schieber 53 für sich allein ohne Mitwirkung der Feder 31 bewegt. Diese Verstellung des Kolbens 24 genügt, um den Umgehungskana127 zu sperren. Um den Schalter 53 in seinen Endstellungen festzuhalten, greift eine im Gehäuse 52 federnd gelagerte Kugel 33 oder sonst ein Verriegelungsmittel in Aussparungen des Schiebers 53 ein. Diese Sperrungswirkung muß vom Kolben 2d. bei der Verstellung des Schiebers 53 von der einen in die andere Steuerstellung überwunden werden. Die Aussparung für die Sperrung des Schiebers in der Bremsstellung ist dabei tiefer, als die dem Lösen der Bremsen entsprechende Aussparung, so daß die Verriegelung des Schiebers in der Bremsstellung kräftiger ist. Daher ist auch für die Uberführung des Schiebers von der Lösung in die Bremsstellung ein geringerer Druckunterschied als für die umgekehrte Schieberumstellung erforderlich, und gleichzeitig erhält man stets volle Sicherheit, daß die Zweikammerbremse sich in der Stellung »Bremsen los<; befindet, ehe die Einkammerbremse die Bewegung zum Entfernen der Bremsklötze von den Rädern beginnt. Diese Sperrung des Schiebers macht das Steuerventil auch praktisch für die gewöhnlich bei Bedienung des Führerbremsventils auftretenden Luftwellen unempfindlich, weshalb das Führerbremsventil nicht für eine Verminderung dieser Luftwellen eingerichtet werden braucht und daher ebenfalls eine einfache Bauart erhalten kann.
  • Beim Anziehen der Bremsen wird in üblicher Weise das an die Hauptleitung i angeschlossene Führerbremsventil geöffnet und dadurch der Druck in der Hauptleitung gesenkt, sobald der Unterschied zwischen dem Druck im Hilfsluftbehälter 3 und in der Hauptleitung i so groß geworden ist, daß die Verriegelung des Steuerventils 2 in der Lösungsstellung der Abb. ä überwunden werden kann, wird der Schieber 53 durch den Kolben 2,4 rasch und vollständig in die Bremsstellung übergeführt, so daß die freie Verbindung zwischen dem Hilfsluftbehälter 3 und , dem Zylinder 6 der Einkammerbremse hergestellt wird. Hierdurch wird die Einkammerbremse in Tätigkeit versetzt, deren Kolben 7 die Bremsklötze an die Räder mit plötzlicher Bewegung ansetzt. Durch die Verschiebung des Kolbens 7 wird gleichzeitig die nach der Arbeitskammer der Zweikammerbremse 9, 1 o führende Rohrleitung 16 mit dem Druckraum des Zylinders 6 der Einkammerbremse in Verbindung gebracht. Der auf den Kolben 9 in der Totkammer der Zweikammerbremse von der Hauptleitung i aus ausgeübte Druck ist bei diesem Ansetzvorgang höher als der auf den Kolben 7 der Einkammerbremse wirkende Druck, so daß die Zweikammerbremse 9, io zunächst außer Tätigkeit bleibt.
  • Wenn man nun durch weiteres Öffnen des Führerbremsventils den Druck in der Hauptleitung i weiter vermindert, so daß er unter den vom Hilfsluftbehälter 3 durch. die Einkarnmerbremse 6,7 und die Rohrleitung 16 zur Arbeitskammer der Zweikammerbremse geleiteten Druck sinkt, so beginnt der Kolben 9 der Zweikammerbretnse sich entsprechend dem vorhandenen Druckunterschied nach der Bremsstellung hin zu bewegen. Bei dieser Bewegung wird die am Kolben 9 angebrachte Mitnehmervorrichtung 18, T9 bzw. 22, 23 mit der Kolbenstange 8 in Eingriff gebracht, die somit außer von der Einkammerauch noch von der Zweikammerbremse verschoben wird. Die Federn 2o halten hierbei die Mitnehmervorrichtung so lange zurück, bis die Klemmbacken 19 bzw. 23 genügend Druck für ein festes Erfassen der Kolbenstange 8 erhalten haben. Nach Erreichung dieses Druckes kann die ganze Mitnehmervorrichtung unter Ausziehen der Federn -2o -der Kolbenstange 8 bei der Bremsbewegung folgen. Sobald die Zweikammerbremse 9, io zur Wirkung gebracht ist, wird die Bremskraft im gleichen Maße zunehmen, wie der Druck in der Hauptleitung i gesenkt wird, während sie sich bei Erhöhung des Hauptleitungsdruckes entsprechend vermindert. Diese Regelung ist dauernd ohne Erschöpfung der Bremseinrichtung ausführbar.
  • Um die Bremsen zu lösen, muß der Druck in der Hauptleitung derart gesteigert und dadurch die Bremskraft der Zweikammerbremse allmählich so weit vermindert werden, daß die Drücke auf beiden Seiten des Kolbens io ungefähr gleich groß sind. Dann wird der Kolben io durch die Rückholfeder 12 in die Ausgangsstellung zurückgeführt und dabei die Mitnehmervorrichtung außer Eingriff mit der Kolbenstange 8 gebracht. Der Kolben io kann auch ohne Rückholfeder in seine Ruhelage zurückbewegt werden, indem der Druck in der Hauptleitung i auf einen den Druck der Einkammerbremse 6, 7 überschreitenden Wert erhöht wird, ehe die Bremsen ganz gelöst sind. Wenn der Druck in der Hauptleitung i sich dem Wert nähert, den er bei gelösten Bremsen haben soll, wird das Steuerventil :2 wieder in die Lage nach Abb. 2 umgestellt und dadurch der Zylinder 6 der Einkammerbremse von dem Hilfsluftbehälter 3 abgeschaltet und mit der freien Luft in Verbindung gesetzt. Nunmehr werden die Bremsklötze durch die Feder i i von den Rädern entfernt, und der Hilfsluftbehälter 3 wird gleichzeitig von der Hauptleitung i angefüllt, bis er den gleichen Druck wie die Hauptleitung aufweist.
  • Die Einkammerbremse kann eine solche Größe erhalten, daß sie für einen leeren Wagen genügend Bremskraft abgibt, während die ganze Bremseinrichtung - für die Bremsung eines beladenen Wagens benutzt werden kann. Um die Einkammerbremse allein verwenden zu können, -kann in die ihren Zylinder 6 mit der Zweikammerbremse 9, io verbindenden Leitung 16 gemäß Abb. i ein Dreiweghahn 34 eingeschaltet sein, dessen einer Kanal mit der freien Luft in Verbindung steht. Ist der Wagen leer, so wird dieser Hahn derart eingestellt, daß die Verbindung zwischen den Bremszylindern 6 und 9 unterbrochen ist und gieichzeitig der Zylinder 9 der Zweikammerbremse mit der freien Luft in Verbindung gesetzt ist, um etwaige beim Kolben io aus der Totkammer des Zylinders 9 übertretende Druckluft ins Freie entweichen zu lassen. Es wird dann die Einkammerbremse 6, 7 allein in Tätigkeit versetzt, sobald der Druck in der Hauptleitung i vermindert wird. Um ein weiches Ansetzen der Bremsklötze zu erzielen, kann in der das Steuerventil :2 an die Einkammerbremse 6, 7 anschließenden Leitung 15 ein weiterer Dreiweghahn 35 eingeschaltet sein; der bei Benutzung der Einkammerbremse 6, 7 allein auf verminderten Durchgangsquerschnitt eingestellt wird, so daß er drosselnd wirkt. Die Hähne. 34 und 35 können mechanisch miteinander gekuppelt sein, so daß die Umstellung des einen Hahnes zwangläufig und gleichzeitig durch die Umstellung des anderen Hahnes erfolgt.
  • Um die Bremsen an einzelnen beladenen Wagen lösen zu können, ohne daß hierbei auch die Bremsen der übrigen Wagen eines Zuges gelöst werden müssen, ist der Dreiweghahn 35 mit einem zur freien Luft führenden Kanal versehen. Für die Entbremsung eines einzelnen Wagens braucht man dann nur den Hahn 34 in die Stellung umzulegen, bei der die Verbindung zwischen den Bremszylindern 6 und 9 unterbrochen und die Verbindung zwischen dem Zylinder 9 der Zweikammerbremse un.i der freien Luft hergestellt ist, während der Hahn 35 so verstellt wird, daß der Zylinder 6 der Einkammerbremse von der Verbindung mit dem Steuerventil e abgeschaltet und an die freie Luft angeschlossen ist. Die Rückholfeder 12 hat hierbei die Aufgabe, den Kolben io der Zweikammerbremse zurückzudrücken, damit er eine bestimmte Ausgangslage für eine später zu erfolgende Bremsung erhält.
  • Die Verbindungsleitung 16 zwischen den Bremszylindern 6, 9 kann statt durch ein besonderes Rohr auch durch einen in der Wandung der Bremseinrichtung angeordneten Kanal gebildet sein. Der Querschnitt dieses Rohres oder Kanals wird zweckmäßig so gewählt, daß die Bremsklötze von der Einkainmerbreinse 6, 7 bereits angesetzt sind, ehe die Zweikammerbreinse 9, io in Tätigkeit tritt, was besonders für Schnellbremsungen gilt. Im Zylinder 6 der Einkammerbremse mündet die Leitung 16 an einer Stelle aus, welche bei gelösten Bremsen mit der freien Luft in Verbindung steht und dadurch etwaige beim Kolben i o übertretende Druckluft entweichen läßt. Anderseits muß der Kolben 7 der Einkammerbrenise einen bestimmten Hub zurücklegen, bis er diese Einmündungsstelle der Leitung i6 erreicht und dadurch die Druckfortpflanzung nach der Zweikammerbremse ermöglicht. Dieser Arbeitshub der Einkamnierbremse erfolgt so plötzlich im Vergleich zu der Zeit, die für die Weiterleitung des Druckes zur Zweikammerbremse und deren ingangsetzung erforderlich ist, daß man mit Sicherheit damit rechnen kann, daß die Bremsklötze bereits vollständig an die Räder angesetzt sind, ehe die Zweikammerbremse zur Ausübung des eigentlichen Bremsdruckes in Tätigkeit tritt.
  • Wird als Ansetzvorrichtung statt einer Einkanimerbremse eine elektrische Solenoidbreinse verwendet, so wird die auf die Bremsklötze wirkende Kolbenstange 8 der Abb: i mit einem in dem Solenoid verschieblichen Eisenkern verbunden, der bei gelösten Bremseis von dem dann unter Strom stehenden Solenoid angezogen gehalten wird und bei Unterbrechung des Solenoidstromes mit Hilfe von Federkraft die Bremsklötze an die Räder ansetzt. Die Zweikammerbremse kann dann durch die Rohrleitung 16 über den Hahn 34 entweder mit dem Steuerventile oder unmittelbar mit dem Hilfsluftbehälter 3 verbunden sein. Das Ansetzen der Bremsklötze kann beispielsweise durch Bedienung des Führerbremsventils erfolgen, wobei durch einen mit diesem verbundenen Schalter der das Solenoid enthaltende Stromkreis zuerst unterbrochen wird, ehe eine Druckverminderung in der Hauptleitung i vorgenommen werden kann. Statt dessen kann auch das Steuerventile mit einem Stromschalter versehen sein, der bei Druckverminderung in der Hauptleitung i den Stromkreis des Solenoides unterbricht und ihn umgekehrt wieder schließt, nachdem die Zweikammerbremse 9, io die der Lösung der Bremsen entsprechende Stellung eingenommen und der Druck sich dem bei gelösten Bremsen aufrechtzuerhaltenden Werte genähert hat. Hierfür ist es von Wichtigkeit, daß der Ventilschieber 53 der Abb. 3 in dem diesem Zweck angepaßten Steuerventil schnell umgestellt werden kann.
  • Wenn der Druck in der Hauptleitung i vermindert wird und infolgedessen das Steuerventil 2 in die Bremsstellung übergeht, wird der mit diesem Ventil verbundene, den Solenoidstromkreis beherrschende Schalter ausgeschaltet, und der Eisenkern setzt die Bremsklötze an. Bei dieser Bewegung des Eisenkerns kann, wenn die Gesamtheit oder der Hauptteil der Ansetzbewegung ausgeführt ist, mit Hilfe von mechanischen Mitteln auch der Hahn 3¢ oder eine andere Ventilvorrichtung so verstellt werden, daß die Verbindung der Zweikaminerbrenise 9, io mit der freien Luft unterbrochen und diese Bremse mit dem Steuerventil 2 oder unmittelbar mit dem Hilfsluftbehälter 3 verbunden wird, worauf dann die Bremsung durch die Zweikammerbrernse ausgeführt wird. In manchen Fällen ist die Herstellung einer Verbindung mit der freien Luft bei jeder Bremsenlösung durch den Hahn 34 oder eine andere Ventilvorrichtung nicht nötig, weil der Zweikammerbremskolben jedesmal von der Rückholfeder zurückgeführt wird, sobald die Drücke dies zulassen; wenn das Steuerventil zwecks Lösung der Bremsen wieder umgestellt wird, nachdem die Zweikammerbremse vorher die den gelösten Bremsen entsprechende Stellung eingenommen hat, wird der Schalter gleichzeitig in die frühere Stellung zurückgeführt. Bei der Lösung der Bremsen erfolgt auch die Rückstellung des Hahnes 34 oder der sonstigen, die Verbindulig der Arbeitskammer der Zweikammerbremse mit dem Steuerventil e überwachenden Ventilvorrichtung.
  • Wenn die Ansetzvorrichtung so ausgebildet ist, daß sie nür für das Ansetzen der Bremsklötze genügt und auch für einen leeren Wagen keine hinreichende Bremskraft besitzt, so kann man zwei für einen leeren und einen vollen Wagen berechnete Bremswirkungen dadurch erzielen, daß man auf einem und demselben mittleren Rohr zwei Zweikammerbremsen anordnet, die verschiedene Zylinderdurchmesser entsprechend der im einen bzw. anderen Fall gewünschten Höchstbremskraft erhalten können. Die beiden Zweikammerbremsen können mit je einer getrennten oder einer einzigen gemeinsamen Mitnehmervorrichtung zusammenwirken. Die Leitungen zur Hauptleitung und zum Hilfsluftbehälter werden mittels zwei Dreiweghähnen angeschlossen oder unterbrochen. Wenn der Kolben einer der Zweikammerbremsen nicht zu arbeiten braucht, werden die beiden. Hähne so verstellt, daß sie mit der freien Luft in Verbindung stehen.
  • Auf diese Weise können nicht bloß zwei, sondern beliebig viele Zweikammerbremskolben auf demselben mittleren Rohr angebracht sein und mit einer einzigen Mitnehmervorrichtung sowie auch einer Ansetzvorrichtung zusammenwirken. Dadurch, daß die Bremszvlinder verschiedene Durchmesser erhalten und in verschiedener Anzahl verwendet werden können, läßt sich die Höchstbremskraft innerhalb weiter Grenzen abstufen, was z. B. für Lokomotiven mit häufig wechselnden Höchstgeschwindigkeiten oder auch für Wagen mit Veränderlichkeit sowohl der Höchstbelastung wie der Höchstfahrgeschwindigkeit von Vorteil ist. Die verschiedenen Zweikammerbremsen können wahlweise in der jeweils erforderlichen Zahl durch geeignet angeordnete und gesteuerte Hähne an die Haupt- und die Druckleitung angeschlossen werden. Die Durchmesser der einzelnen Zylinder können verhältnismäßig klein gehalten werden, da eine große Gesamtkolbenfläche leicht durch entsprechende Erhöhung der Zahl der zusammengebauten Zweikammerbremsen erreicht werden kann.
  • Die Abb. 4 zeigt den Zusammenbau mehrerer Zweikammerbreinsen in der Art der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel, das besonders für Güterzüge von Bedeutung ist, wo es zur Vermeidung von Stößen und Kupplungsbrüchen wichtig ist, die Bremswirkung für leere, halbbeladene und vollbeladene Wagen finit verschiedener Kraft auszuüben. Die Ansetzvorrichtung besteht gemäß Abb.4 aus einer Einkammerbr emse der anläßlich Abb. i beschriebenen Art, mit der drei Zweikammerbremsen 9a, ioa und 9b, iob sowie 9c, ioc zusammenarbeiten, deren Kolben ioa, iob, ioc auf einem gemeinsamen mittleren Rohr 14 befestigt sind und auf die gleiche Mitnehmervorrichtung ig, 2o einwirken. Jedem dieser Kolben ist eine Rückholfeder 12 und ein Packungskolben 13 ähnlich der Anordnung der Abb. i zugeordnet. Ein Verteiler 36 gestattet die zu den Arbeitskammern der Zylinder ga, gb, 9c führenden Leitungen 16a, 16b, 16c mit der Druckleitung 16 und die an die Totkammer dieser Zylinder angeschlossenen Leitungen 17a, 17b, 17c mit der von. der Hauptleitung i kommenden Leitung 17 zu verbinden.
  • Wenn die Bremseinrichtung der Abb.4, deren bewegliche Teile in der den gelösten Bremsen entsprechenden Stellung dargestellt sind, für die Bremsung von halbbeladenen Wagen verwendet werden soll, so wird der Verteiler 36 so eingestellt, daß der Zylinder 9 von der Hauptleitung i durch Unterbrechung der Verbindung der Rohre 17a und 17 und von dem Zylinder 7 durch Unterbrechung der Verbindung der Rohre 16a und 16 ausgeschaltet wird. Gleichzeitig werden die Rohre 17a und 16a durch den Verteiler 36 entweder mit der freien Luft oder miteinander verbunden, so daß die Drücke auf beiden Seiten des Kolbens ioa einander gleich werden. In ähnlicher Weise wie den Zylinder ga kann man auch den Zylinder gb oder den Zylinder 9 durch den Verteiler 36 ausschalten, wenn das Bremssystem für leere Wagen eingerichtet werden soll, während zum Bremsen von vollbeladenen Wagen alle drei Zylinder ga, gb, 9c eingeschaltet werden.
  • Der Verteiler 36 besteht aus einer kreisrunden ebenen Scheibe, in welche die Rohre 16, 16a, 16b, 16c und 17, 17a, 17b, 17a ausmünden. Auf der Oberfläche dieser- Scheibe schleift ein Drehschieber, der die Aussparungen 37 und 38 aufweist, mittels deren z. B. in der einem vollbeladenen Wagen entsprechenden Stellung der Abb. 4 das Rohr 16 mit den Rohren 16a, 16b, 160 und das Rohr 17 mit den Rohren 17a, 17b, i7c in Verbindung gesetzt ist. Die in Abb.5 wiedergegebene Stellung des Verteilers 36 entspricht einem halbbeladenen Wagen. Hier ist der Drehschieber des Verteilers so verstellt, daß das Rohr i 6a nicht mehr mit dem Rohr 16 und das Rohr 17a nicht mehr mit dem Rohr 17 in Verbindung stehen, sondern beide Rohre 16a und 17a mit der freien Luft verbunden sind, indem jetzt statt der Aussparungen 37 und 38 vor die Mündungen der Rohre 16a und 17a zwei andere Aussparungen 39 und q.o gebracht sind, die unter Vermittlung eines Kanals 41 in Verbindung mit der freien Luft stehen. Durch die Überführung des Verteilers 36 aus der Stellung der Abb. 4 in die Stellung der Abb. 5 ist somit der Zylinder ga abgeschaltet worden. In ähnlicher Weise kann auch der Zylinder gb ausgeschaltet werden, wenn der Verteiler 36 in die Stellung nach Abb. 6 gedreht wird, in der die Leitungen 16a und 16b durch die Aussparung 39 und die Leitungen 17a und 17b durch die Aussparung 40 mit der Außenluft verbunden sind.
  • Wenn die Bremsen eines einzelnen Wagens gelöst werden sollen, ohne den Druck in der Hauptleitung i zu erhöhen, muß auch noch der Zylinder 9c ausgeschaltet und darauf der Druck im Arbeitsraum des Zylinders 6, d. h. der Druck im Hilfsluftbehälter 3 so vermindert werden, daß das Funktionsventil 2 in die den gelösten Bremsen entsprechende Stellung übergeführt wird. Alle diese Bedingungen werden durch Verstellen des Verteilers 36 in die in Abb. 7 gezeigte Stellung erfüllt. Die Aussparung 40 ist so bemessen, daß sie in dieser Stellung des Verteilers 36 nicht bis zur Mündung des Rohres 17 reicht, sondern nur die drei Rohre 17a, 17b, 17a mit der freien Luft verbindet, während die Rohre 16a, 16b, 16a durch die Aussparung 39 an die Außenluft angeschlossen werden. Durch Überführung des Verteilers 36 in die Stellung der Abb. 7 kann somit die Bremse eines einzelnen Wagens gelöst werden, der an die unter Druck stehende Hauptleitung angeschlossen ist, ohne diesen Druck zu ändern. Die Kolben loa, lob, ioa werden durch ihre Federn 12 nach Abschaltung der Zylinder ga, gb, ga in die Ausgatigslage zurückgeführt, und die Rückstellung des Ansetzkolbens 7 kann ähnlich wie bei Abb. i mit Hilfe eines Dreiweghahnes in der Leitung 15 erfolgen.
  • Der Drehschieber des Verteilers 36 ist zweckmäßig mit einer Feder versehen, welche ihn von der in Abb. 7 veranschaulichten Stellung in die Stellung der Abb.6 zurückzudrehen sucht, so daß der Bedienungshebel des Verteilers, wenn die Bremsen vollständig gelöst sind, selbsttätig in die einem leeren Wagen entsprechende Stellung zurückgeht. Auch muß die Verstellung des Verteilers 36 von den beiden Enden eines Wagens aus vorgenommen werden können, und für jede der drei dein leeren, halbbeladenen oder vollbeladenen Wagen entsprechenden Verteilerstellungen ist vorteilhafterweise eine Verriegelungsvorrichtung für den Bedienungshebel vorzusehen, so daß der Drehschieber sich nicht von selbst von der einen in eine andere Stellung bewegt.
  • Wenn der Druck in der Hauptleitung i bei gelösten Bremsen beispielsweise 2,5 Atm. bei einer Bremseinrichtung nach der Erfindung beträgt, so kann die Höchstbremskraft vorzugsweise durch gänzliche Entleerung der Hauptleitung von Druckluft erzielt werden. Es ist jedoch auch möglich, einen mit der netten Bremseinrichtung ausgerüsteten Wagen mit Wagen zusammenzukuppeln, die mit anderen Luf tdruckbremsen ausgerüstet sind, die z. B. einen Druck von 5 Atm: in der -Hauptleitung bei gelösten Bremsen und ungefähr 2,5 bis 3 Alm. zur Erzielung der Höchstbremskraft erfordern. In diesen Fällen darf der Druck in der Arbeitskammer der Zweikaminerbreinsen nach der Erfindung nicht unter 2,5 Atin. sinken, wobei die Höchstbremskraft mit 5 Atin. Druck in der Hauptleitung dieselbe bleibt wie bei 2,5 Atin. Druck in der Hauptleitung und atmosphärischem Druck in der Arbeitskammer der Zweikarnmerbremsen. Dies wird durch Einschaltung eines Rückhaltventils in der Rohrleitung 17 der Abb. ¢ erreicht, d. h. eines Ventils, das nur so viel Luft aus den Leitungen 17a, 17b und 17a entweichen läßt, daß der Druck nicht unter 2,5 Atin. sinkt, aber die Einführung von Luft von der Leitung 17 in die Leitungen 17a, 17b und tja in gewöhnlicher Weise zuläßt. Auf diese Weise erzielt man die Höchstbremskraft bei der Bremseinrichtung nach der Erfindung und dem damit versehenen Wagen und gleichzeitig die gleiche Bremskraft bei den anders gebauten Luftdruckbremsen der übrigen Wagen.
  • Das in die Leitung 17 einzuschaltende Rückhaltventil kann natürlich auch mit einer Umleitung versehen sein, so daß es ausgeschaltet werden kann, wenn sämtliche Wagen eines Zuges ausschließlich mit Bremssystemen nach der Erfindung ausgerüstet sind. In diesem Fall kann dann wieder der niedrigere Druck in der Hauptleitung verwendet werden. Ferner kann dieses Ventil für verschiedene Drücke in der Arbeitskammer der Zweikammerbremsen eingerichtet werden. Diese Verstellung des Ventils und auch die Ein- und Ausschaltung der Umleitung kann mit Hilfe eines Handgriffes erzielt werden, der in verschiedene Stellungen eingestellt werden und mit Verriegelungen sowie Kennzeichen versehen sein kann, welche die I,Tamen der verschiedenen in Frage kommenden Bremssysteme angeben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Bremseinrichtung mit einer die Klötze an die Räder heranführenden Einkammerbremse, elektrischen Solenoidbremse oder ähnlicher A:nsetzvorrichtung und einer die hauptsächliche Bremsung bewirkenden Zweikammerbremse, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskammer der Zweikammerbremse (g, io), deren Totkammer dauernd an die Hauptleitung (i) angeschlossen ist, bei gelösten Klötzen mit der freien Luft in Verbindung steht und beim Bremsvorgang durch die Bewegung der Ansetzvorrichtung (6,7) zwangläufig mit einem Hilfsluftbehälter (3) verbunden wird, dessen Druck die eigentliche oder hauptsächliche Bremskraft auf die ganz oder teilweise angesetzten Bremsklötze ausübt (Abb. i). z. Bremseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskammer der Zweikammerbremse (g, io) mit dem Zylinder (6) einer als Ansetzvorrichtung dienenden Einkammerbremse (6, 7), der über ein an die Hauptleitung (i) angeschlossenes und durch Druckänderung an dieser Leitung (i) verstellbares Steuerventil (2) an den Hilfsluftbehälter (3) angeschlossen ist, mittels einer Leitung (16) derart in Verbindung steht, daß der vom Hilfsluftbehälter (3) aus der Einkammerbremse (6, 7) zugeführte Druck sich erst dann über diese Leitung (16) nach der Arbeitskammer der Zweikam= merbremse (9, io) fortpflanzen kann, wenn der Kolben (7) der Einkammerbremse (6, 7) die Gesamtheit oder den Hauptteil seiner Ansetzbewegung ausgeführt hat (Abb. i). 3. Bremsvorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskammer der Zweikammerbremse (9, io) am Zylinder (6) der Einkammerbremse (6, 7) an einer Stelle angeschlossen ist, die bei gelösten Klötzen mit der freien Luft in, Verbindung steht und durch den Kolben (7) der Einkammerbremse (6, 7) am Ende der Ansetzbewegung oder etwas vorher mit dem Steuerventil (2) verbunden wird (Abb. i). 4. Bremsvorrichtung nach Anspruch i mit Verwendung einer elektrischen Solenoidbremse alsAnsetzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskammer der Zweikammerbremse (9, io) an ein zwischen die Hauptleitung (x) und den Hilfsluftbehälter (3) geschaltetes, durch Druckänderung in der Hauptleitung (i) verstellbares Steuerventil (2) angeschlossen ist, das bei seiner Verstellung einen den Stromkreis der elektrischen Solenoidbremse beherrschenden Schalter beim Beginn des Bremsvorganges aus- und am Ende der Bremsenlösung einschaltet, während ein die Verbindung (16) zwischen der Arbeitskammer der Zweikammerbremse (9, io) und dem Steuerventil (2) überwachendes weiteres Ventil von der elektrischen Solenoidbremse, wenn sie die Gesamtheit oder den Hauptteil ihrer Ansetzbewegung ausgeführt hat, auf Freigabe der von ihm beherrschten Verbindung eingestellt wird. 5. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche i bis q., dadurch .gekennzeichnet, daß in der die Arbeitskammer der Zweikammer bremse (9, i o) an die Einkammerbrernse (6,7) oder das Steuerventil (2) anschließenden Verbindungsleitung (16) ein Dreiweghahn (34) eingeschaltet ist, mittels dessen diese Verbindung unterbrochen. und die Arbeitskammer der Zweikammerbremse (9, io) mit der freien Luft verbunden werden kann (Abb. i). 6. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine mittlere Öffnung des Kolbens (io) der Zweikammerbremse (9, io) frei hindurchgehende Kolbenstange (8) der Einkammerbremse (6, 7) oder sonstigen Ansetzvorrichtung von ein- und ausrückbaren Klemmbacken (9 oder 23) umgeben ist, die mit dem Kolben (io) der Zweikarnmerbremse (9, io) verbunden sind und bei der Bremsbewegung dieses Kolbens (io) an die Kolbenstange (8) der Einkammerbremse (6,7) als Mitnehmer angedrückt werden, deren Kupplungswirkung durch Federn (2o) geregelt wird, die nach Erreichung eines bestimmten Mitnehmer drucken ein Mitfolgen des Kolbens (7) der Einkammerbremse (6, 7) bei der weiteren Bremsbewegung des Kolbens (fo) der Zweikammerbremse (9, io) zulassen (Abb. i und 3). 7. Bremseinrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (15) zwischen der Einkammerbremse (6, 7) und dem Steuerventil (2) mit einem Hahn (35) versehen ist, der diese Verbindung zu unterbrechen und den Zylinder (6) der Einkammerbremse an die freie Luft anzuschließen gestattet und gegebenenfalls mit einem für die Umschaltung der Arbeitskammer der Zweikammerbremse (9, io) auf die freie Luft vorgesehenen zweiten Hahn (34) auf zwangläufige Gleichzeitigkeit der Umstellung gekuppelt sein kann (Abb. i). B. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (2) aus einem in an sich bekannter Weise von einem Kolben (24) verstellten Schieber (53) besteht, der von diesem Kolben (24) unter Vermittlung von Federn (31) mit einem solchen Totgang verschoben wird, daß eine zwischen den Räumen auf beiden Seiten des Kolbens (24) durch eine Nut (27) im Kolbenzylinder hergestellte Verbindung unterbrochen wird, ehe der Kolben (24) den Schieber (53) mit Hilfe der Federn (31) verstellen kann (Abb.2). 9. Bremseinrichtung nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ' der Ventilschieber (53) in seinen Endstellungen durch Verriegelungsmittel (33) beeinflußt ist, deren sperrende Wirkung vom Kolben (24) vor Verstellung des Schiebers (53) überwunden werden muß (Abb.2). io. Bremseinrichtung nach Anspruch i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsmittel (33) für den Ventilschieber (53) derart ausgebildet sind, daß der Schieber (53) in der beim Gelöstsein .der Bremsen eingenommenen Stellung weniger kräftig als in der dem Bremszustand entsprechenden Stellung gesperrt ist, so daß zum Übergang aus der ersten in die zweite Schieberstellung ein kleinerer Druckunterschied als für die umgekehrte Schieberumstellung erforderlich ist (Abb. 2). i i. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Zweikammerbremsen (ga, Joa, gb, Job, gc, zoc) in Verbindung mit einer und derselben Ansetzvorrichtung (6, 7) vorgesehen sind, wobei die Kolben (Joa, Job, Joc) der Zweikammerbr emsen vorzugsweise auf einem gemeinsamen mittleren Rohr (i4) sitzen, das als Führung der Kolbenstange (8) der Ansetzvorrichtung (6,;7) dient und eine auslösbare Mitnehmervorrichtung (Jg) für diese Kolbenstange (8) trägt (Abb. 4.).
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