Verfahren zur Herstellung von Äth3llactat. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Äthyl- h < ctat, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man Äthylalkohol, Wasser und Acet- alclehy dcy anhydrin in Gegenwart einer Ha logensäure aufeinander einwirken lässt.
Wie Versuche ergaben, werden die besten Ausbeuten erzielt, wenn auf 1 Hol. Cyan liyclrin 1. Mol. Wasser zur Anwendung kommt. Die Säure v,@irtl zweckmässig in sol cher Menge, eventuell auch in geringem Überschuss zugegeben, da,ss alles freiwerdende Ammoniak gebunden wird; brauchbar ist jede Halogensäure, besonders geeignet.
Chlor- wasserstoff. Das Wasser kann als solches zu den wasserfreien Bestandteilen zugefügt, zweckmässiger aber als wasserhaltiger Al kohol und wasserhaltige- Säure zur Anwen dung kommen; vorteilhaft wird hierbei das Verhältnis ein Molekül Wasser auf ein Mo lekül Acetaldehydcyanhydrin angewandt, da. sonst zum Beispiel mit zwei Molekülen Was ser die Ausbeute an Ester sofort von 90 auf 7,0 % fällt.
Die Reaktion verläuft wahrscheinlich nach einer der folgenden Gruppen von Glei- ehungen:
EMI0001.0020
oder
EMI0002.0001
Beispiel <I>1:</I> 710 Teile (ein Molekül) Acetaldehyd- cyanhydrin, 1800 Teile (drei Moleküle) 99 %iger Äthylalkohol und 258 Teile wäs serige Salzsäure (85,5 %ig) werden in einem Behälter, der einen Rückflusskühler, ein Thermometer und ein Gaseinleitungsrohr besitzt, gemischt.
In die Mischung wird bei 30 bis 35 C unter Kühlung mit Wasser trockener; gasförmiger Chlorwasserstoff ein geleitet und der Behälter von Zeit. zu Zeit gewogen. Wenn im ganzen 370 Teile Chlor wasserstoff zugeführt worden sind, so wird der Gasstrom abgesperrt und das Produkt, das jetzt eine verhältnismässig grosse Menge eines kristallinen Niederschlages von Am moniumchlorid enthält, etwa drei Stunden auf zirka<B>80'</B> C erwärmt. Nach Abkühlen wird das feste Ammonchlorid vom Reaktions produkt abfiltriert und sorgfältig mit mög lichst wenig Alkohol gewaschen. Aus den gewählten Mengenverhältnissen ergibt sich, dass nur ein Molekül Cya.nhydrin zugeführt wird und dass Chlorwasserstoff in annähernd 1 % Überschuss vorhanden ist.
Dieser Säure rest wird mit der berechneten Menge alko holischem Ammoniak neutralisiert und das vom Salmiak abfiltrierte Reaktionsgemisch, welches aus 14Tilchsäureäthylester und über schüssig angewandtem Alkohol besteht, der fraktionierten Destillation bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum unterworfen, wobei ein kleiner Rückstand bleibt. Das Cyanhydrin wird annähernd quantitativ zu Äthylavetat umgesetzt, Beispiel <I>2</I> Vorteilhaft wird eine alkoholische Chlor wasserstofflösung benutzt, da dieselbe im Vorrat gemacht werden kann.
Man leitet beispielsweise in Alkohol von 90 Gewichts Prozent Chlorwasserstoffgas ein bis zu einem Säuregehalt von 18 bis 24 %.
143,5 Gewichtsteile (zwei Moleküle) rei nes Acetaldehydcyanhydrin (99 %ig) und 180 Gewichtsteile Äthylalkohol (96 %ig) werden auf annähernd 55 C erwärmt- und nun unter Rühren langsam 356,4 Gewichts teile einer alkoholischen, 28,6 %igen Chlor wasserstofflösung zugegeben. Im verwende ten Alkohol ist das erforderliche Wasser (28,5 -f- 7,2) = 35,7 gr oder rund zwei Moleküle, bereits enthalten.
Die Reaktion verläuft ruhig unter Ausscheidung von Ammoniumchlorid. Die Temperatur sollte anfänglich unter 70 C gehalten werden, um nicht durch Äthylchloridbildung Ver luste an Salzsäure und Alkohol, sowie eine Rückzersetzung von Milehsäureester und des sen Zwischenprodukten zu riskieren. Nach Zufügen der Chlorwasserstofflösung, was etwa 21/2 Stunden in Anspruch nimmt, wird die Mischung während drei Stunden auf 82 bis 85 C gehalten.
Da im vorliegenden Falle Chlorwasser stoff im Überschuss vorhanden ist, wird die Säurezahl festgestellt und die Flüssikeit mit alkoholischer Ätzalkalilösung, alkoholi schem Ammoniak, Natriumacetat oder einem andern Neutraiisationsmittel neutralisiert, Nach Abfiltrieren von dem festen Nieder schlag wird das Produkt destilliert.
Es werden auf diese Weise 205,5 Teile Ester mit einem Siedepunkt von 148 bis <B>150'</B> C gewonnen, was einer Ausbeute von 90 % entspricht und 100 Teile Ammon- chlorid gleich<B>93,6</B> % Ausbeute. Ein kleiner Rückstand von<B>7</B>,5 Teilen bleibt beim Frak tionieren zurück.