CH121808A - Verfahren zur Herstellung von Alkylformiaten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkylformiaten.

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CH121808A
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Aktiengesellsc Farbenindustrie
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Ig Farbenindustrie Ag
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  Verfahren zur     Herstellung    von     Allrylformiaten.       Es ist bekannt, dass man durch Einwir  kung von komprimiertem Kohlenoxyd auf  Alkohole in Gegenwart von Katalysatoren       Alkylformi,ate    erhalten kann. Reines Kohlen  oxyd bedarf aber zu seiner Herstellung erst  besonderer Verfahren, welche die Aufstellung  grösserer Anlagen erfordern.  



  Es wurde nun gefunden, dass man     Alkyl-          formiate    auch durch Einwirkung. von Gasen,  die neben Kohlenoxyd noch an der Reaktion  nicht teilnehmende Gase enthalten, zum Bei  spiel Wassergas,     Generatorgas    und dergleichen,  wie sie in der Technik leicht zugänglich sind,  bei erhöhtem Druck auf Alkohole gewinnen  kann. Die an der Reaktion nicht teilnehmen  den Gase können in wesentlichen Mengen  vorhanden sein. Es ist dabei im allgemeinen       vorteilhaft,die        GasevorhervonFeuchtigkeit    und  Kohlensäure, zweckmässig auch von Schwefel  wasserstoff und andern Schwefelverbindungen  sowie von     Eisencarbonyl    zu befreien.  



  Man kann beispielsweise in das mit Al  kohol gefüllte Druckgefäss das     kohlenoxyd-          haltige    Gas einpressen, oder dieses auch    unter Druck durch den Alkohol durchleiten,  je nach der Strömungsgeschwindigkeit, der  Temperatur, dem Druck und der Menge eines  eventuell angewandten Katalysators wird  mehr oder weniger Kohlenoxyd aufgenommen.  Um zu vermeiden, dass beim Durchleiten. der  Gase durch die Alkohole grössere Mengen  Reaktionsflüssigkeit mitgerissen werden, wer  den die Abgase vor der Entspannung zweck  mässig gekühlt, so dass sich Alkohol und       Formiat    kondensieren und in das Druck  gefäss zurücklaufen.

   Auch durch weitere An  wendung von Absorptionsmitteln, flüssigen,  wie     Formamid,    oder festen, wie aktive Kohle,       Kieselsäuregel    usw., kann man die Arbeits  verluste verringern oder ganz vermeiden. Die  in den festen Absorptionsmitteln zurück  gehaltenen Alkohol- und     Formiatmengen    kann  man bequem dadurch zurückgewinnen, dass  man die     betreffenden    Absorptionstürme nach  ihrer Sättigung vor die     Reaktionsdruckgefässe     schaltet, so dass das alkoholfreie, unter Um  ständen vorgewärmte Frischgas- die absor  bierten     Stoffe    aus ihnen austreibt.

        Bei Verwendung von mehreren hinter  einander geschalteten     Druckreaktionsgefässen     tritt eine stufenweise Abnahme des Kohlen  oxydgehaltes ein. Dasjenige Gefäss, in wel  chem die Gase die längste Zeit auf die Al  kohole eingewirkt haben, die Reaktion also  am weitesten fortgeschritten ist, wird zweck  mässig dem Frischgas ausgesetzt und das neu  mit Alkohol gefüllte Gefäss wird zuletzt ge  schaltet. Hierdurch kann eine sehr weit  gehende     Ausnutzung    des     Kohlenoxydgehaltes     bewirkt werden.  



  Wenn man nicht mit einzelnen Füllungen,  sondern ununterbrochen arbeiten will, so kann  man zum Beispiel unter Anwendung des  Gegenstromprinzips ein einziges oder mehrere  übereinander angeordnete Gefässe derart be  nutzen, dass unten das     kohlerroxydhaltige    Gas  und oben der Alkohol eingedrückt und oben       kohlenoxydarmes    Gas und unten     Alkylformiat     kontinuierlich abgelassen wird. In ähnlicher  Weise lässt sich eine druckfeste Schlange  benutzen, in welcher das Gas. auf- und die  Flüssigkeit absteigt.  



  Man kann auch im Kreislauf arbeiten,  indem man die noch     kohlenoxydhaltigen    Ab  gase von neuem mit dem Alkohol in Reaktion  bringt.  



  Im allgemeinen ist es zweckmässig, die  Reaktion bei Gegenwart von Katalysatoren  insbesondere von     Alkoholaten,    auszuführen.  Doch geht die Reaktion auch ohne solche,  allerdings mit geringerer Reaktionsgeschwin  digkeit vor sich, wenn der Alkohol und das  zu benützende     kohlenoxydhaltige    Gas frei  von schädlichen Verunreinigungen, wie Feuch  tigkeit, Kohlensäure, flüchtigen Schwefel- und  Metallverbindungen sind und solche Gefäss  wandungen zum Beispiel aus Emaille oder  Zinn, benutzt werden, die keinerlei störende  Umsetzungen der Alkohole, insbesondere keine  Wasserstoffabspaltungen unter Bildung von  Aldehyden oder Wasserabspaltungen unter  Bildung von     Äthern    hervorrufen.

   Kupfer,  Eisen, Nickel, eignet sich zum Beispiel darin  nicht; zur Umsetzung sind Alkohole, wie       Al:ethylalkohol,    Äthylalkohol, der auch ver-         gällt    sein kann,     Propylalkohol,        Butylalkohol     usw. geeignet.  



  Das Verfahren kann man vorteilhaft mit  andern Reaktionen, bei denen der     Kohlen-          oxydgelralt    von technischen Gasen, wie Wasser  oder     (xerrerator-gas,    hinderlich oder unerwünscht  ist, verbinden, indem man zum Beispiel aus  einem von Kohlensäure befreiten Wassergas  mit etwa 40      /o    Kohlenoxyd durch Einwirken  auf Alkohole von dein     Kohlenoxy        danteil     unter     Alkylformiatgewinnung    soviel heraus  löst, bis ein 20 % Kohlenoxyd enthaltendes  Gas vorliegt,

   und dann das noch unter Druck  befindliche Restgas unmittelbar zwecks Ge  winnung von synthetischem     IVTetlrarrol    bei  höheren Temperaturen über geeignete Kontakt  massen leitet. Für Fälle, bei denen das  Kohlenoxyd völlig auszuschliessen ist, wie  zum Beispiel bei der     Ammoniaksyntlrese    oder  bei     Hydrierungen    vieler organischer Stoffe,  kann man auf die beschriebene Weise den       Kohlenoxydanteil    bis auf einen geringen Rest  herausnehmen und das Gas nach Entfernung  des letzten     Kohlenoxydes,    zum Beispiel durch  Absorption mit     Kupferoxydullösungen,    unter  Umständen nach Zumischen anderer Gase,  wie zum Beispiel     Lindestickstoff,    verwenden.

    



  Mit der Absorption des     l@ohlenoxydes    durch  Alkohole tritt gleichzeitig eine Reinigung des  Gases von Verunreinigungen, wie     Eisen-          carbonyl,    Schwefelverbindungen usw. ein.  



  Wie sich weiter gezeigt hat, wird bei  der Herstellung von     Alkylformiaten    durch  Einwirkung von     kohlenoxydhaltigen    Gasen  unter Druck auf Alkohole bei Gegenwart  von     Alkoholaten    erreicht, dass die Reaktion  beschleunigt wird und störungsfreier verläuft,       wenn    man für eine innige Berührung des  Kohlenoxydes mit dem Alkohol Sorge trägt.

    Eine schnelle Durchführung der Reaktion ist  zur Erlangung einer weitgehenden Umsetzung  im allgemeinen unbedingt erforderlich, da  sich, wie sich gezeigt hat, bei zu langem  Verweilen der Reaktionsflüssigkeit in dem       Hochdruckgefäfä    Nebenprodukte bilden - und  zwar anscheinend     inbesondere    solche     alde-          hydischer    Art -, die der Hauptreaktion      schädlich sind. Die innige Berührung zwischen  Gas und Flüssigkeit kann man zum Beispiel  einfach dadurch erreichen, dass man das Gas  unmittelbar in die     Reaktionsflüssigkeit    ein  drückt, zweckmässig durch möglichst viele  feine Düsen, so dass von diesen winzige Gas  bläschen aufsteigen, die sofort absorbiert  werden.

   Man kann aber auch, besonders  wenn das Gas in den oberhalb der Flüssig  keit befindlichen Gasraum eingedrückt wird,  innerhalb des     Autoklaven    eine geeignete  Mischvorrichtung anbringen, die die Flüssig  keit dauernd in den     kohlenoxydhaltigen    Gas  raum spritzt, auch kann der Alkohol durch  feine Düsen in den mit Kohlenoxyd gefüllten  Behältereingespritzt werden. Schliesslich kann  man auch kontinuierlich derart arbeiten, dass  man einen Druckbehälter benutzt, in dem  eine Anzahl von Böden angebracht sind,  ähnlich wie bei     Destillationskolonnen.    Von  oben lässt man Alkohol mit Katalysator ein  laufen, während von unten komprimiertes.       kohlenoxydhaltiges    Gas eingeleitet wird.

    Unten kann dann der Ester abgelassen wer  den, während oben die vorhandenen     inerten     Gase entweichen, eventuell zusammen mit  nicht verbrauchtem Kohlenoxyd.  



  Das in dem Kohlenoxyd eventuell     ent-          haltenene        Eisencarbonyl    kann bei zu langer  Ausdehnung der Reaktion Störungen bewir  ken, so dass es im allgemeinen zweckmässig  ist, das Kohlenoxyd vorher von     Eisencarbonyl     zu befreien. Es ist unter Umständen an  gebracht, durch zeitweises oder periodisches  Ablassen des Gases aus dem     Autoklaven     dafür zu sorgen, dass sich in diesem nicht zu  grosse Mengen     inerter    Gase ansammeln.  



  Im allgemeinen ist es zweckmässig, bei  mässig erhöhten Temperaturen zu arbeiten. Die  Reaktion geht aber auch bei Zimmertempe  ratur mit genügender Geschwindigkeit vor  sich, wenn man eine innige     Berübrung    von  Gas und Flüssigkeit einhält.  



  <I>Beispiel 1:</I>  Wassergas wird durch Waschen     niit    Was  ser unter Druck und Natronlauge oder Am  moniakwasser vollständig von Kohlensäure    und     Schwefelwasserstoff    befreit. Zur Ent  fernung der Feuchtigkeit wird das auf 200       Atmosphären        komprimierte        etwa        45        %        kohlen-          oxydhaltige    Gas durch wasserfreien Methyl  alkohol geleitet, daraufhin durch zwei hinter  einandergeschaltete, auf 700 geheizte Druck  gefässe, die mit Methylalkohol, der pro Liter   5     gr    metallisches Natrium gelöst enthält, be  schickt sind.

   Nach etwa: vier Stunden haben       sich        in        dem        ersten        Autoklaven        95%        des        Al-          kohols        umgesetzt,        im        zweiten        etwa        60%.     Die Flüssigkeit des ersten     Autoklaven    wird  abgelassen und dieser daraufhin von neuem  mit     natriumhaltigem    Alkohol gefüllt.

   Jetzt  wird das Gas zunächst durch den zweiten       Autoklaven    und dann durch den ersten ge  schickt. Nach zwei Stunden hat sieh auch  der Inhalt des zweiten     Autoklaven    praktisch  vollständig umgesetzt. Die Abgase werden  von etwa mitgerissener Flüssigkeit durch Ab  küblung und durch Absorptionsmittel befreit  und können dann unmittelbar weiter, zum  Beispiel zur katalytischen Herstellung von  Methylalkohol benutzt werden.  



  <I>Beispiel 2:</I>  In einem verkupferten Hochdruckbehälter  befindet sich Methanol, dem     '/2/o    Natrium  zugesetzt worden ist. Am Boden des Be  hälters ist eine Rohrspirale     angeordet,    die  mit zahlreichen feinen Löchern versehen ist.  Durch diese wird komprimiertes, gereinigtes  Wassergas von<B>70</B> Atmosphären in die auf  <B>70'</B> erwärmte Flüssigkeit     eingedrückt.    Diese  Temperatur wird während der zwei Stunden  dauernden Reaktion beibehalten. Die Um  setzung beträgt nahezu 100 %.

   Wird dagegen  das     Kohlenoxyd    von oben in den oberhalb  der Flüssigkeit befindlichen Gasraum ein  gedrückt, so kommt die Reaktion erst nach  zwei oder noch mehr Tagen zum Stillstand       und        die        Umsetzung        geht        nur        bis        zu        50-60        %.     <I>Beispiel 3:</I>  In gleicher Weise wie auf Methanol im  Beispiel 1 lässt man auf     n-Butylalkohol    ge  reinigtes Wassergas einwirken.

   Nach ein bis      zwei Stünden kann man eine nahezu     quän-          titative    Umsetzung erreichen, wenn man das  Gas, wie im Beispiel 2, in die Flüssigkeit  eindrückt. Im andern Falle - beim Ein  drücken in den Gasraum - erhält man erst  nach Tagen nur eine Umsetzung von 10  bis 20 %.  



  <I>Beispiel</I>       In        Allethanol,        dem        2%        Natrium        zugesetzt     worden ist, wird bei Zimmertemperatur ge  reinigtes Wassergas von 200 Atmosphären  eingedrückt und zwar durch ein am Boden  befindliches Sieb mit sehr vielen winzigen Boh  rungen. Nach etwa acht Stunden haben sich  schon     90'/o    zu     Formiat    umgesetzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Alkvl- formiaten aus Alkoholen durch Einwirkung von Kohlenoxyd unter Druck, dadurch ge- kennzeichnet, dass man das Kohlenoxyd im Gemisch mit an der Reaktion nicht teil nehmenden Gasen verwendet. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das Kohlenoxyd enthaltende Gasgemisch vor seiner Ver wendung von Verunreinigungen befreit. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart von Katalysatoren arbeitet. 3.
    Verfahren gemäss Patentanspruch undUnter- anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man bei Anwendung von Alkolrolaten als Katalysatoren für innige Berührung von Gas und Alkohol Sorge trägt.
CH121808D 1925-02-13 1926-02-06 Verfahren zur Herstellung von Alkylformiaten. CH121808A (de)

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