Mit Eisenstandsanzeiger und Schlackenabscheider versehener Rupolofen . ohne Vorherd. Beim Betrieb von Kupolöfen ohne Vor herd besteht der Nachteil, dass der jeweilige Höhenstand des angesammelten geschmolzenen Eisens und damit auch die Geschwindigkeit des Schmelzvorganges nicht oder nur sehr mangelhaft beobachtet werden kann. Damit ist die jeweilige, zur Entnahme bereite Eisen menge unkontrollierbar.
Die Folgen davon sind, dass der Ofen, wenn zuviel Schmelzgut sich angesammelt hat, beim Anstich infolge zu grossen Druckes durchgeht, oder aber, falls das nachgefüllte Rohmaterial an den Ofenwänden hängenbleibt, der Schmelzprozess häufig eine recht störende Unterbrechung erfährt. Die damit gegebene Unsicherheit im Ofenbetrieb führt, da die Bedienungs mannschaft, um die Ursachen festzustellen, in der Regel den Schlackenauslauf öffnet, sehr häufig dadurch zu grösseren Verlusten, dass bei zu hohem Eisenstand ausser der Schlacke auch Eisen herausläuft. Auch ge hört es durchaus nicht zu den Seltenheiten, dass durch den geöffneten Schlackenauslauf, wenn das hängengebliebene Material herunter- fällt, die Bedienungsmannschaft durch heraus spritzendes Schmelzgut schweren Unfällen durch Verbrennung ausgesetzt ist.
Allen diesen Übelständen hilft die vor liegende Erfindung dadurch ab, dass in der Ofenwand ein aus drei Teilen bestehender Formstein mit einem senkrechten Kanal angeordnet ist, der einen Überlauf besitzt, durch den die Höhe des jeweiligen Eisen standes und somit auch die Geschwindigkeit des Schmelzvorganges leicht und sicher kon trollierbar ist. Ein etwas höher als der durch eine Türe verschliessbare Überlauf des senkrechten Kanals angeordneter Schlacken auslauf mit Ablaufrohr sörgt für regelmässigen Ablauf der Schlacken in einen luftdicht ver schlossenen Schlackensammler, wobei selbst der geringste Eisenverlust vermieden werden kann.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs; beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt; es bedeutet Fig. 1 einen senkrechten Mittelschnitt vor dem ersten Anstich, Fig. 2 einen senkrechten Mittelschnitt bei geschlossenem Abstichloch nach erfolgtem Anstich, und Fig. 3 einen Horizontalschnitt nach !1 .-B der Fig. 1.
In der Ofenwand ist ein Formstein an geordnet, der alis einem Formstück a., einer Deckplatte<I>b</I> und einem Abstichstein <I>i</I> besteht. Auf dem Formstück a ist die Deckplatte<I>b</I> wegen ihres grösseren Verschleisses auswechsel bar aufgesetzt. Das Formstück a bildet mit der Deckplatte b einen senkrechten Kanal c. Der Kanal c hat einen über der Abstichrinne <I>d</I> angeordneten Überlauf<I>e,</I> durch den über laufendes Eisen in die Abstichrinne d ab fliessen kann. Der Überlauf e ist durch eine Tür f verschliessbar.
In der Aussenwand des Formstückes a ist ebenfalls wegen grösseren Verschleisses der mit zwei oder mehr übereinanderliegenden Abstichlöchern g und h versehene Abstichstein i auswechsel bar eingesetzt. In der Deckplatte b ist eine die Verbindung zwischen dem Ofeninnern und dem Kanal c herstellende Ausnehmung <I>k</I> angeordnet. Der Schlackenauslauf l liegt einige Zentimeter über der Überlaufkante des Überlaufs e und führt durch das Ablauf rohr na in einen ausserhalb des Ofens stehen den, luftdicht verschlossenen Schlacken behälter.
Der Arbeitsvorgang ist zum Beispie- folgender: Vor Anstellung des Ofens wird die Aus- nehmung k- und das obere Abstichloch lt mit Formsand zugestampft. Ist der Schmelzprozess so lange im Gange, dass Eisen entnommen werden kann, so wird mit dem Spiess durch das untere Absticbloch g die Ausnehmung k geöffnet (Fig. 1), so dass das flüssige Eisen durch die Ausnehmung k aus dem Abstich loch g abfliessen kann.
Es kann sofort oder nach Herausfliessen einer bestimmten Eisen menge das untere Abstichloch g geschlossen und der Eingang mit Formsand entsprechend angefüllt werden (Fig. 2). Das Schmelzgut steigt nunmehr in dem Kanal c so hoch, wie im Ofenschacht selbst, und zwar so lange, bis das flüssige Eisen die Höhe des Über laufs e erreicht hat. Während dieser Zeit läuft die angesammelte Schlacke bis auf einen kleinen Rest aus dem etwas höher gelegenen Schlackenauslauf durch das Rohr in in den luftdichten Schlackensammler.
Sobald das flüssige Eisen die Höhe des Über laufs e erreicht hat, wird mit dem Spiess das obere Abstichloch h (Fig.2) geöffnet; das Eisen fliesst dann aus diesem mit stark vermindertem Druck und vollständig schlak- kenfrei ab, da die Schlacken durch den dau ernd geöffneten Schlackenauslauf vorher zum grössten Teil abgeschieden würden und daher niemals sich in solcher Menge ansammeln können,
dass dieselben infolge ihres Gewichtes durch die Ausnehmung k sich drücken und durch das obere Abstichloch h abflielien könnten, welches, dem niedrigsten Eisen spiegel entsprechend, höher über der Ofen sohle liegt als die Ausnehmung k. Nach Entnahme der gewünschten Eisenmengen wird das obere Abstichloch wieder verstopft und so lange geschlossen gehalten, bis das Eisen wieder die Höhe des Überlaufs e er reicht hat. Durch Öffnen der Türe f kann direkt oder durch Hineinhalten eines Spiegels der jeweilige Eisenstand festgestellt und die Geschwindigkeit des Schmelzganges leicht und sicher kontrolliert werden.
Soll der Kupolofen ausser Betrieb gesetzt werden, so wird nur die Anfüllung vor dem untern Abstichloch g entfernt und dasselbe geöffnet, wodurch der Ofen sich selbsttätig und voll ständig entleert.