CH113730A - Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Kohle in körniger Form. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Kohle in körniger Form.

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CH113730A
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Fuer Chemische Pr Gesellschaft
Mueller-Clemm Dr Hellmuth
Schmidt Dr Erwin
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Chemische Produktion M B H Ges
Mueller Clemm Hellmuth Dr
Schmidt Dr Erwin
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  Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Kohle in körniger Form.    Es ist an sich bekannt, aus Holz mit  ätzenden oder kohlensauren Alkalien     aktive     Kohle zu erzeugen. Es zeigte sich aber da  bei, dass beim     Glühprozess    das Holz seine       ,Struktur    völlig verliert, die Kohle daher nur  in Pulverform erhalten wird.

   Es ist aus die  sem Grunde vorgeschlagen worden, das Holz  vor der Imprägnierung einer     schwachen        Ver.-          kohlung    zu unterwerfen und die so gebildete  Holzkohle dann erst mit     Pottasche    zu trän  ken     (vergl.    deutsches Patent     IVTr.   <B>309221)</B> und  zu glühen. Die aktive Kohle war dann nicht  zu Pulver zerfallen, sondern körnig.  



  Die vorliegende Erfindung besteht nun  darin, dass     zellulosehaltige    Stoffe, z. B. Holz,  mit     schwefelalkalihaltigen    Stoffen, z. B.     Ka-          liumsulfid    oder Schwefelleber imprägniert  und in üblicher Weise unter     Luftabschluss     geglüht werden. Man erhält dadurch eben  falls eine aktive Kohle, welche gut körnig  ist und noch die dem Ausgangsmaterial wie  z. B. dem Holz erteilte Form besitzt. Eine  Ausführungsform des Verfahrens besteht    darin, dass neben     Schwefelkalium.    :oder  Schwefelleber auch noch Pottasche zur An  wendung kommt.

   Es- ist nämlich die über  raschende Beobachtung gemacht worden, dass  Holz, wenn es mit Schwefelkalium oder     Ka-          liumpolysulfiden    imprägniert ist, seine  Struktur beim Glühen nicht verliert, selbst  dann nicht, wenn das Holz mit Mischungen  von     Pottasche    mit nur wenig Schwefelkalium  getränkt     wird.    Die durch Imprägnierung mit       Schwefelkalium    erhaltenen Kohlen unter  scheiden sich von den mit     Pottascheimpräg-          nierung    erhaltenen Kohlen nicht nur durch  ihre schöne, körnige Beschaffenheit, sondern  auch durch eine höhere Aktivität.

   Impräg  niert man einerseits<B>100</B> Teile Holz mit 50  Teilen Pottasche und anderseits 100 Teile  Holz mit 50 Teilen Schwefelkalium, so ist die  ans letzterem erhaltene Kohle wesentlich ak  tiver als die erstere. Dieser Unterschied bleibt  auch bestehen, wenn man     nicht    gleiche Ge  wichtsteile Pottasche und Schwefelkalium,  sondern kaliäquivalente Gewichtsteile ver-      wendet, das soll heissen: wenn das .Molekular  gewicht von Pottasche = 136, das von Schwe  felkalium     =L10    ist, so sind 50 Teile Pott  asche kaliäquivalent
EMI0002.0002  
   . 50 = 40,5 Teilen  Schwefelkalium.

   Imprägniert man also einer  seits<B>100</B> Teile Holz mit 50 Teilen Pottasche  und anderseits 100 Teile Holz mit 40 Teilen  Schwefelkalium und verkohlt, so ist wie  derum     die    letztere, mit Schwefelkalium er  haltene Kohle wesentlich aktiver. Die höhere  Aktivität drückt sich aus durch eine grössere       Entfärbungskraft    für gefärbte Lösungen, für  Fette und Öle und durch eine grössere Auf  nahmefähigkeit für Gase und Dämpfe.

   So  ist zum Beispiel das     Entfärbungsvermögen     einer mit Schwefelkalium hergestellten  Kohle für eine     Farbstofflösung,    wie     Methy-          lenblau,    um 50 % grösser als dasjenige einer  mit einer kaliäquivalenten Menge Pottasche  hergestellten Kahle. Durch die Verwendung  von Schwefelkalium an Stelle von Pottasche  für die Erzeugung gekörnter aktiver Kohlen  wird aber noch ein weiterer technischer Fort  schritt erzielt.

   Während nämlich die bisher  für Gas- und     Dampfadsorption    gebrauchten  aktiven Kohlen gegenüber Farbstoffen nur  eine geringe     Adsorptionskraft    besassen, da  her als     Entfärbungsmittel    weniger in Betracht  kamen, wird nach dem beschriebenen Verfah  ren; eine Kohle erhalten, die in gleicher  Weise sowohl für     Farbstoff-    und     Ölentfä.r-          bung,    als auch für     Gasadsorption    eine Ak  tivität zeigt, die von keiner bisher auf dem  Markt erschienenen Kohle übertroffen wird.

    Da nun bei der Herstellung und beim Ge  brauch gekörnter Kohlen durch Umschaufeln,  Transport     etc.    immer ein gewisser Teil von  Pulverkohle mit anfällt, so bedeutet es einen       grossen    Fortschritt, dass dieses pulverförmige  Produkt bei unserer Kohle wegen ihrer vor  züglichen     Entfärbungskraft    keinen lästigen  Abfall, sondern ein hochwertiges Nebenpro  dukt darstellt.  



  <I>Beispiel:</I>  100 Teile Holz, Korkabfälle oder sonstige       Vegetabilien    in körniger Form werden mit 30    Teilen Pottasche und 15 Teilen Schwefel  kalium imprägniert, in einem     Muffelofen     stark bei     800-1000'    geglüht und dann nach  beendetem     Glühprozess    mit     -\Vasser    abge  schreckt, ausgelaugt und gegebenenfalls noch  mit Salzsäure behandelt. Die fertige Kohle  wird in die gewünschte Korngrösse gesiebt  und der Abfall     feinst    gemahlen und als hoch  wertige     Pulverkohle    verwandt.

   Die durch  die     Auslaugung    wiedergewonnene Schwefel  kaliumpattaschelösung wird unmittelbar zur  Aktivierung weiteren     .Materials    benutzt.  



  Eine andere     Ausführungsform    des Ver  fahrens besteht beispielsweise darin, dass  man 100 Teile Holz mit 30-40 Teilen  -Schwefelleber oder Schwefelkalium tränkt  und dann wie oben weiter behandelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer hoch aktiven Kohle in körniger Form, dadurch ge kennzeichnet, dass geeignete Vegetabilien mit einem Sulfid des Kaliums imprägniert und in üblicher Weise unter Luftabschluss geglüht werden. UNTERANSPRÜUCHE I, Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Imprägnie rung mit Ka.liumsulfid vorgenommen wird. \?. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Imprägnie rung mit Seliwefelleber vorgenommen wird. 3.
    Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass neben der sul- fidisclien Verbindung des Kaliums gleich zeitig auch noch Pottasche zur Anwen dung kommt.
CH113730D 1923-11-05 1924-10-13 Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Kohle in körniger Form. CH113730A (de)

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