Einrichtung zum Nassen-Ein- und Ausladen von Stückgütern bei überdachten Bahnwagen. Gegenstand vorliegender Erfindung bil det eine Vorrichtung zum Massen-Ein- und Ausladen von Stückgütern (Paketen, Gepäck stücken und dergleichen) bei überdachten Bahnwagen. Das jetzt von Hand erfolgende Verladen erfordert viel Zeit und Personal und kann auch nicht immer mit der wünsch baren Schonung der Stückgüter geschehen. Eine Einrichtung, die dieses Verladen ver einfacht, beschleunigt und schonlicher gestal tet, wird daher Vorteile bieten. Sie erfordert, dass Stückgüter zusammengefasst und durch ein Hebe- und Schiebewerk verladen werden können.
Schon jetzt werden kleinere Pakete etc., um gesamthaft verladen zu werden, in Säcke oder Körbe verpackt. Diese dürfen aber, um von Hand verladen werden zu können, ein bestimmtes Gesamtgewicht, das nach den Vorschriften einer Postverwaltung gewöhn lich 50 kg beträgt, nicht überschreiten. Die weitaus grösste Zahl von Paketen etc. muss daher einzeln, Stück für Stück verladen wer den.
Zur Beseitigung d;eser Übelstände be sitzt die Einrichtung gemäss Erfindung Be hälter zun Zusammenfassen von Stück- gütern, sowie ein in den zur Förderung der selben dienenden Bahnwagen eingebautes Hebe- und Schiebewerk, mit welchem gefüllte Behälter in den Bahnwagen hinein und aus demselben hinaus gefördert werden sollen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes und eine Variante des Hebe- und Schiebewerkes dar gestellt.
Fig. 1 zeigt das eine Ausführungsbeispiel an einem überdachten, schematisch im Quer schnitt gezeichneten Bahnwagen; Fig. 2 ist ein Querschnitt durch das Hebe- und Schiebewerk in grösserem Massstab; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt in grösse rem Massstab durch die zweite Ausführungs form des Hebe- und Schiebewerkes; Fig. 4 ist eine Seitenansicht dieser zwei ten Ausführungsform des Hebe- und Schiebe werkes;
Fig. 5 und 6 zeigen in zwei um 90 zu-, einander verdrehten Seitenansichten einen Be hälter zum Zusammenfassen und Fördern von mehreren Stückgütern; Fig. 7 ist eine Einzelheit in grösserem Massstab. Der Behälter zum Zusammenfassen und Fördern einer Anzahl Stückgüter besitzt eine rechteckige, auf Kugel- (oder Rollen-) Füssen 1 ruhende Bodenplatte 2, welche zur Erzie lung eines möglichst geringen Gewichtes durchbrochen sein kann. An den beiden Längsseiten der Bodenplatte sind je vier Seile 3 mit ihrem einen Ende befestigt.
Die vier Seile jeder der beiden Seiten sind durch fünf (auch mehr oder weniger) liegende Stan gen 4 miteinander verbunden und bilden mit diesen zusammen je eine bewegliche Seiten wand des Behälters. Um diese Seitenwände zum Füllen und Entleeren des Behälters auf recht zu halten, sind vier als Eckpfeiler die nende Stangen 5 vorhanden, die an ihren En den abgesetzt sind und aufrecht in Löcher der Bodenplatte 2 gesteckt werden können, wie dies in Fig. 5 und 6 durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Über die obern abge setzten Enden der Pfeiler 5 sind die obersten der Stangen 4 mit ihren zu Augen 6 ausge bildeten Enden gestülpt. Zwischen den bei den aufrechten Wänden 3, 4 können zu för dernde Stückgüter, z. B.
Postpakete aufge stapelt werden, die infolge der Biegsamkeit und Nachgiebigkeit der Seile 3 beliebige Ge stalt haben können, sofern sie keine grösseren Abmessungen haben als der Behälter. Das Einbringen der Pakete in den Behälter kann von den beiden offenen Stirnseiten desselben aus geschehen. Nach dem Auffüllen des Be hälters werden die obersten Stangen 4 von den Pfeilern 5 ,abgenommen und die mittleren Seile 3 beider Seitenwände über den Post paketen miteinander durch einen Riemen 7 verbunden. Die vier Pfeilerstangen 5 werden mit ihren Enden in die einen Augen 6 je zweier Stangen 4 der beiden Lä.ngswä.nde 3, 4 gesteckt.
Wie Fig. 7 zeigt, sind die abgesetz ten Enden der Pfeilerstangen 5 in einer Längsnut 8 mit einer federnden Sperrnase 9 ausgerüstet, die, hinter das Auge 6 greifend, ein selbsttätiges Lösen der Verbindung zwi schen den querliegenden Pfeilerstangen 5 und den Stangen 4 verhindert. Erst nach Ein- wä.rtsdrücken der Sperrnase 9 kann diese Verbindung gelöst werden.
Die querliegen- den Pfeilerstangen 5 verhindern ebensowenig wie die Längsstangen 4, dass zwischen ihnen einzelne Pakete seitwärts über den Behälter hinausragen können, doch wird natürlich aus betriebstechnischen Gründen in dieser Hin sicht ein gewisses Mass einzuhalten sein. Ein mit Paketen angefüllter Behälter hat natür lich zur Förderung durch menschliche Kraft ohne mechanische Hilfsmittel ein zu grosses Gewicht. Zum Anheben und Fortbewegen gefüllter Behälter in und aus den Posteisen bahnwagen dient nachstehend beschriebenes Hebe- u_ nd Schiebewerk.
An den Seitenwänden des überdachten Bahnwagens 10 sind Fährschienen 11 für den an denselben mittelst Rollen 12 aufgehängten Laufkran 13 angebracht. Die aus zwei U-Eisenbalken 14 gebildete Kranbrücke ist aufwärtsgebogen, um eine tunlichst grosse Ausnützung des Bahnwagens zu ermöglichen. Aus dem gleichen Grunde ist ein ebenfalls aus zwei U-Eisenbalken 15 gebildeter Aus leger in die Kranbrücke hineingebaut und derselben entsprechend gebogen. Die Aus legerbalken 15 ruhen auf Rollen 16.
Auf dem einen der Auslegerbalken 15 ist eine vor zugsweise aus einer Gelenkkette gebildete Zahnstange 17 befestigt, mit welcher ein Zahnrad 18 kämmt, das unter Vermittlung eines in einem Kasten 19 eingeschlossenen Wendegetriebes von dem auf der Kranbrücke montierten Elektromotor 20 aus in beiden Drehrichtun-,en angetrieben werden kann, um dadurch den Ausleger .durch die eine oder andere Türöffnung des Wagens hinaus und in das Innere des Wagens zurückzuschieben. Auf den untern Schenkeln der Auslegerbal ken ist ein Elektromotor 21 fahrbar, der vier auf zwei Achsen angeordnete Laufrollen 22 besitzt.
Die eine Achse der Laufrollen 22 ist von der Motorwelle aus mittelst eines Zahn radgetriebes 23 und eines in einem Kasten 2.1 eingeschlossenen Wendegetriebes angetrieben. Anderseits steht. die Welle des Motors 21 unter Zwischenschaltung eines Reduktions getriebes 25 mit einem unter dem Motor 21 angeordneten Windwerk 26 in Verbindung. Das Ein- und Ausschalten der beiden Elek- tromotoren und .des Windwerkes kann von im Bahnwagen angeordneten Schaltern aus in im Kranbau üblicher Weise bewirkt wer den. Schalter, Leitungen, Stromquelle usw. sind auf der Zeichnung nicht ersichtlich.
Statt des beschriebenen Zweimotoren- Auslegerlaufkranes kann auch ein Ausleger laufkran mit nur einem Antriebsmotor ver wendet werden. Eine solche Ausführungs form ist beispielsweise in Fig. 3 und 4 dar gestellt. Die Kranbrücke, ist .durch aufwärts gebogene U-Eisenbalken 27 gebildet. Zwi schen denselben ist ein ebenfalls- aufwärts gebogener, aus zwei nur an den Enden mit einander starr verbundenen Balken bestehen der Ausleger 28 auf Rollen 29 verschiebbar.
Der eine Auslegerbalken trägt eine Zahn stange 30, welche unter Vermittlung eines Reduktions- und Wendegetriebes 31, sowie eines Kettengetriebes 32 mit dem auf .der Kranbrücke ,montierten Elektromotor 33 zwangsläufig in Verbindung steht. Unter Zwischenschaltung eines zweiten Ketten getriebes 34 und .eines gleichen Reduktions- und Wendegetriebes 35 (nur in Fig. 4 er sichtlich) ist der Elektromotor 33 mit einer endlosen Gelenkkette 36 in Verbindung.
Die Kette 3,6 läuft über zwei an den Enden des Auslegerbalkens 28 gelagerte Kettenräder 37 und ist an beiden Trums von Kettenrollen 38 unterstützt. Die Kettenrollen 3,8 sind auf seitwärts vom einen Auslegerbalken ab stehenden Armen 39 gelagert. Die Kette 36 dient lediglich dazu, zwei am untern Trum derselben seitwärts abstehende Zapfen 40, zwischen denen das Aufzugseil 41 hindurch geht, zwischen .den Enden des Auslegers hin und, herzuführen. Das Aufzugseil 41 ist auf eine Seiltrommel 42 aufgewickelt, die unter Vermittlung des im Kasten 43 eingeschlos senen Wendegetriebes von der Motorwelle aus in Drehung versetzt werden kann.
Die Seil trommel kann in üblicher Weise gebremst werden. Auf den beiden Zapfen 40 sind Gleitrollen 44 für das Aufzugseil gelagert. Zur Unterstützung ,der Zapfen 40 ist an .dem untern Schenkel des den letzteren gegenüber liegenden Auslegerbalkens eine Stützschiene 45 angeordnet, auf der die Zapfen 40 mittelst Gleitrollen 46 aufliegen.
Die Handhabung .der beschriebenen Ein richtung ist im Betrieb derselben beispiels weise folgende: Ist eine grössere Anzahl an einen gemeinsamen Bestimmungsort zu för dernder Pakete vorhanden, so, werden diesel ben schon .an grossen Sammelstellen. z. B. in den Haupt- und T.ransitpostbureaug in ge meinsame Behälter der vorbeschriebenen Art verbracht, die Füllung der Behälter also schon vor Verbringung an den Bahnwagen vollzogen.
Da .der Behälter eine grosse Zahl von Paketen .etc. aufzunehmen vermag, lässt sich somit das Verladen derselben in viel wei terem Masse als bisher vorbereiten und ver einfachen. Hierin liegt ein erheblicher Vor teil der Erfindung für die Wirtschaftlich keit des Betriebes sowohl bei der Post, als auch bei der Bahn, .da ,die Zeit für den Trans port von den Poststellen etc. zur Bahn und umgekehrt, sowie die Dauer der Zugshalte und -die Zahl der Beamten verhältnismässig sehr beschränkt .ist.
Steht kein Hebe-. und Transportwerk zur Verbringung an den Bahnwagen zur Verfügung, so geschieht das Füllen des Behälters mit Vorteil auf einem Rollwagen, Schubkarren etc., auf dem dann .der gefüllte Behälter bequem zum Bahnwagen verbracht werden kann.
Um den Behälter in den Bahnwagen zu heben, wird ;dex Ausleger des in denselben eingebauten Laufkranes seit wärts über ,den Bahnwagen hinausgeführt, der Lasthaken des Hebewerkes in den den Behälter oben schliessenden Riemen 7 einge hängt, der Behälter gehoben, der Ausleger wieder in den Bahnwagen zurückgezogen, das Hebewerk 21,<B>26</B> bezw. die Zapfen 40 mit .den Rollen 44 ebenfalls einwärtsbewegt und .der Kran nötigenfalls in der Längsrichtung des Bahnwagens verschoben.
Der in den Bahnwagen gehobene Behälter kann im In nern des Bahnwagens an die gewünschte Stelle gerollt werden, ohne hierfür das Schiebewerk in Anspruch zu. nehmen. Das Ausladen geschieht in umgekehrter Reihen folge. Da beim Ein- und Aasladen bei Bahn wagen die Behälter verhältnismässig nur w@- nig hoch zu heben oder zu senken sind und die Überwindung dieses Höhenunterschiedes kein so rasches Heben oder Senken bedingt, wie da, wo grosse Höhen zu überwinden sind, so kann schon mit einem verhältnismässig schwachen elektrischen Strom, z. B. mit einem Beleuchtungsstrom von<B>36</B> Volt, eine Hebefähigkeit von zirka 300 kg erzielt wer den.
Ein Behälter von diesem Gewicht ent hält eine grosse Zahl von Paketen etc. Bei der rasch fortschreitenden Elektrifikation der Bahnen wird in vielen Bahnwagen zudem Kraftstrom bezw. Strom für die Heizung zur Verfügung stehen.
Durch Einbau einer Ak- liumulatorenbatterie in den Bahnwagen kann der elektrische Strom. auf bekannte Art auf gespeichert werden, um -dann, wenn die Loko motive etc., die die äussere Stromzuführung vermittelt, abgehängt ist, verwendet zu wer den. Auch ist auf bekannte Art möglich, durch den Einbau einer Stromumformer <B>,</B> in den Bahnwagen den elektrischen Strom, wenn nötig, so umzuformen, dass er für das Hebe- und Schiebewerk verwendbar ist.
Der oder die Elektromotoren, die das Hebe- und Schiebewerk treiben, können von einer Stromquelle aus gespiesen werden, die entweder im oder sonst am Bahnwagen selbst vorhanden ist, oder .die sich ausserhalb dieses Wagens befindet und ihm auf bekannte Art zugeleitet wird.
Für den Fall des Versagens des elektri schen Antriebs, kann das Hebe- und Schiebe werk durch Anbringen eines Handrades mit oder ohne Handkette oder durch eine Hand kurbel auf das Wellenende jedes Motors von Hand betrieben werden.