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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schichtenweisen
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Beladen von jeweils auf einer flurnah und niveaukonstant angeordneten
Stellfläche aufliegenden Paletten mit jeweils flurnah auf eine Bereitstellungsfläche
zugeteilten Flaschenkastenschichten oder Schichten aus anderen palettierbaren Stückgütern
mittels eines Schichtengreifers jeweils auf kürzestem Wege, wobei der horizontal
stationäre Schichtengreifer nur lotrecht bewegt wird und der Bereich lotrecht unterhalb
des Schichtengreifers abwechselnd zum Bereitstellen der zu ladenden Schichten und
zum Stellen der Palette dient.
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Durch die DE-OS 12 41 356 ist ein Verfahren der genannten Art bekannt
geworden, bei dem die zu ladenden Kastenschichten und die Palette gegenläufig durch
miteinander fluchtende, stationär angeordnete Rollenbahnförderer auf ein unterhalb
des Schichtengreifers stationär angeordnetes Rollenbahnsegment bewegt und durch
dieses jeweils wieder zurückbewegt werden.
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Das bekannte Verfahren ist lediglich für geringere Stundenleistungen
geeignet. Die linienförmige Berührung zwischen den Rollen der Rollenbahnförderer
bzw. denjenigen des Rollenbahnsegmentes und dem zu fördernden Gut gestattet die
Ubertragung nur geringfügiger Beschleunigungs-und Verzögerungskräfte, so daß die
mittlere Bahngeschwindigkeit beim Hineinbewegen der zu ladenden Schichten und der
Palette in den Bereich lotrecht unterhalb des Schichtengreifers und beim Herausbewegen
sehr gering ist.
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Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist ferner, daß aufgrund der
Bedingungen, daß die beiden Rollenbahnförderer und das Rollenbahnsegment miteinander
fluchten müssen, die zu ladenden Schichten und die Palette jeweils nur in einer
Richtung zu- bzw. abgeführt werden können. Das entspricht oftmals nicht den baulichen
Gegebenheiten einer Gesamtanlage, innerhalb derer eine anderweitige Zu- und Abführrichtung
erforderlich
sein kann, die dann zusätzliche Fördereinrichtungen und oftmals fehlenden Stellplatz
beanspruchen würde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der Nachteile
des bekannten Verfahrens ein Verfahren zu schaffen, welches die Voraussetzung auch
für hohe Stundenleistungen bietet, zur Anpassung an den jeweiligen Zuschnitt einer
Gesamtanlage hinsichtlich der Zu- und Abförderrichtung der Schichten und der Paletten
variabel ist und sich ferner durch einen geringen Vorrichtungs- und Platzaufwand
sowie durch geringen Energiebedarf auszeichnet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bezüglich der Forderung nach geringem
Energiebedarf erkannt, daß bei dem bekannten Verfahren aufgrund der Trennung der
Antriebsmechanismen nach horizontaler und vertikaler Bewegung der zu ladenden Schichten
gerade bei der im erhöhten Maße Energie beanspruchenden Hubarbeit die an der Hubbewegung
der zu ladenden Schichten teilnehmende bewegte Maschinenmasse auf den Schichtengreifer
beschränkt wird und bei der horizontalen Bewegung der Schichten und der Palette
vorteilhaft deren vertikale Gewichtskräfte über die Rollenbahnförderer auf dem Flur
ständig abgestützt sind und zusätzlich zu den Rollwiderständen im wesentlichen lediglich
die Massenträgheitskräfte der jeweils zu ladenden Schicht und der Palette sowie
der Rollen der Rollenbahnförderer und des Rollenbahnsegmentes überwunden werden
müssen, die beim Beschleunigen und Verzögern in horizontaler Richtung auftreten.
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Von dem Vorteil des bekannten Verfahrens, den Energiebedarf gering
zu halten, Gebrauch machend, besteht die Lösung der genannten Aufgabe erfindungsgemäß
darin, daß ein mit einer Palettenstellfläche und einer vorzugsweise mit der Oberseite
der Leerpalette niveaugleichen Schichtenbereitstellungsfläche versehener Doppelwagen
abwechselnd
mit der jeweils zu ladenden Kastenschicht und mit der
Palette horizontal in den Bereich lotrecht unterhalb des Schichtengreifers hin und
her verfahren wird.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft.
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Der die jeweils zu ladende. Kastenschicht und die zu beladende Palette
tragende Doppelwagen, der selbst ohne weiteres formschlüssig angetrieben werden
kann, gestattet es, das Gut mit der höchstzulässigen Beschleunigung und Verzögerung
horizontal zu bewegen. Ditdaraus resultierende gro-Be durchschnittliche Bahngeschwindigkeit
ermöglicht eine wesentliche Steigerung der Stundenleistung.
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Abgesehen davon, daß gegenüber dem bekannten Verfahren ein Förderersegment
eingespart wird, gestattet es das Verfahren nach der Erfindung, die jeweils zu ladende
Kastenschicht und die Leerpalette wahlweise jeweils aus drei Richtungen auf die
Schichtenbereitstellungsfläche bzw.
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die Palettenstellfläche des Doppelwagens zuzuteilen und ebenso die
beladene Palette wahlweise in drei verschiedenen Richtungen von dem Doppelwagen
abzufördern. Demgemäß paßt sich das Verfahren nach der Erfindung bestmöglich in
den jeweiligen Zuschnitt einer Gesamtanlage ein.
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Ferner weist das Verfahren nach der Erfindung aufgrund des an einer
stationären Führungseinrichtung, gegebenenfalls in Form lediglich eines einzelnen
Mastes, lediglich vertikal zu verfahrenden Schichtengreifers und aufgrund des im
wesentlichen lediglich eine rollende Tragplattform bildenden, von dem Gewicht des
Schichtengreifers und des diesem zugeordneten Hubmechanismus befreiten Doppelwagens
einen vergleichsweise geringen Vorrichtungs- und Platzaufwand auf.
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Schließlich zeichnet sich die Erfindung durch geringen Energiebedarf
aus. Einerseits wird dadurch, daß zusammen mit der jeweils zu ladenden Schicht,
die bei flurnah und
niveaukonstant aufliegender Palette ohnehin
nur jeweils bis auf das Bestimmungs- bzw. Ladeniveau angehoben werden muß, lediglich
der Schichtengreifer als Maschinenmasse mit angehoben wird, die in erhöhtem Maße
Energieeinsatz erfordernde Hubarbeit möglichst gering gehalten. Andererseits ist
auch die bei der horizontalen Bewegung der jeweils zu ladenden Schicht jeweils mit,zuvbeschleunigende
und mitzzu,verzögernde Maschinenmasse, deren vertikale Gewichtskräfte zudem ständig
von der flurnahen Fahrbahn des Doppelwagens aufgenommen werden, vergleichsweise
gering und dadurch der Energiebedarf gering. Bei vernachlässigbarem Rollwiderstand
ist nämlich im Durchschnitt der für die Beladung einer Palette auszuführenden Hübe
des Doppelwagens zusätzlich zu der jeweils zu ladenden Schicht Beschleunigungs-
und Verzögerungsarbeit lediglich auf die Masse des Doppelwagens und die Masse etwa
der halben Palettenladung zu verrichten. Aufgrund der durch ihr großflächiges Aufliegen
im Verein mit einer verhältnismäßig niedrigen jeweiligen Schwerpunktlage bedingten
vergleichsweise großen eigenen Kippstandfestigkeit der Palette und ihrer Ladung
auch bei vergleichsweise hohen Beschleunigungen und Verzögerungen und der Beanspruchung
des Doppelwagens im wesentlichen nur durch horizontale, längs gerichtete Beschleunigungs-
und Verzögerungskräfte, die zudem nahe der Fahrbahn des Doppelwagens parallel zu
dieser angreifen, kann der im wesentlichen lediglich eine rollende Tragplattform
bildende Doppelwagen im Energie sparenden Sinne vergleichsweise leichtgewichtig,
d.h. massearm ausgebildet werden.
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Im Sinne noch höherer Stundenleistungen wird erfindungsgemäß weiter
vorgeschlagen, den Doppelwagen wenigstens angenähert und wenigstens zeitweise mit
der durch die Kippstandfestigkeit der Palettenladung und gegebenenfalls durch die
Rutschstandfestigkeit der bereitgestellten, zu
ladenden Schicht
und der Palette gegebenen höchstzulässigen Beschleunigung und Verzögerung zu verfahren.
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Erfindungsgemäß kann die Stundenleistung noch weiter dadurch gesteigert
werden, daß der Doppelwagen jeweils über die erste Hälfte eines jeden Hubes konstant
beschleunigt und über die zweite Hälfte des Hubes konstant verzögert wird, wobei
die Beschleunigung und Verzögerung von Hub zu Hub jeweils gleich sind und dem Betrage
nach übereinstimmen.
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Die Erfindung umfaßt auch die entsprechende Anwendung des dargelegten
Verfahrens auf das schichtenweise Entladen von Paletten sowie auch das kombinierte
schichtenweise Ent- und Beladen von paletten.
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Ein weiterer vorteilhafter Vorschlag der Erfindung sieht vor, den
Doppelwagen mittels wenigstens einer durch einen stationären Elektromotor angetriebenen
Kreuzschleife, deren Kurbelantriebswelle vorzugsweise im Bereich der einen Längsseite
des Doppelwagens angeordnet ist, horizontal hin und her zu verfahren. Dazu wird
erfindungsgemäß vorteilhaft weiter vorgeschlagen, daß von zwei oder mehreren in
Bewegungsrichtung des Doppelwagens hintereinander angeordneten Kreuzschleifen mit
je einem stationären Elektromotor als Antriebsmotor je nach Beladungszustand des
Doppelwagens eine, zwei oder gegebenenfalls die mehreren Kreuzschleifen gleichzeitig
den Doppelwagen antreiben, während die der am Doppelwagen angebrachten Kulissenführung
der jeweiligen, gegebenenfalls antriebsmäßig abgeschalteten Kreuzschleife zugeordnete
Kulissenrolle durch fernsteuerbare Schaltmittel außer Eingriff gebracht ist. Hierdurch
kann im Sinne geringen Vorrichtungs- und Energieaufwandes unter Verwendung handelsüblicher
und serienmäßig hergestellter Elektromotoren näherungsweise die wechselnde Last
des Doppelwagens berücksichtigt werden.
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Ein das Beladen von Paletten betreffendes Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher
beschrieben.
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Es zeigen Fig.1 eine Ansicht des Doppelwagens auf die der Palettenstellfläche
zugeordneten Stirnseite, Fig.2 eine Seitenansicht gemäß dem Pfeil II Fig.1, Fig.3
einen horizontalen Schnitt durch den Antriebsbereich des Doppelwagens etwa gemäß
der Linie III - IIIFlg.l und Fig.4 eine schematische Draufsicht des Doppelwagens
mit zwei in Längsrichtung hintereinander angeordneten Kreuzschleifen als Antrieb.
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Auf dem Flur 1 ruht stationär das die Fahrbahn 2 (Fahrschienen) aufweisende
Untergestell 3 auf. Auf der Fahrbahn 2 ist der Doppelwagen 4 mittels der Räder 5
und 6 horizontal hin und her verfahrbar. Als Antrieb dient die Kreuzschleife 7.
Diese besteht aus dem am Untergestell 3 angebrachten Motor 8 mit Getriebe 9 und
Kurbel 10, ferner aus der am Doppelwagen 4 angebrachten Kulissenführung 11, in welche
die am freien Ende der Kurbel 10 angeordnete Kulissenrolle 12 eingreift. Die Kurbelantriebswelle
13 ist im Bereich der einen Längsseite des Doppelwagens 4 angeordnet, so daß die
einen 1800-Kreisbogen hin und her beschreibende Bahn 14 der Kulissenrolle 11 innerhalb
des Umrisses des Doppelwagens 4 liegt.
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Auf dem Doppelwagen 4 ist in der einen Längshälfte flurnah und niveaukonstant
die Palettenstellfläche 15 und in der anderen Längshälfte flurnah und mit der Oberseite
der Leerpalette 16a niveaugleich die Schichtenbereitstellungsfläche 17 angeordnet.
Ein Schichtengreifer 18 ist an dem stationär an dem Untergestell 3 angeordneten,
im Querschnitt rechteckigen oder quadratischen Masten 19 mittels des Hubantriebes
20 und des Zugmittels 21 mit Gegengewicht 22 gemäß Doppelpfeil 23 heb- und senkbar.
Die Palettenstellfläche
15 und die Schichtenbereitstellungsfläche
17 sind jeweils durch ein antreibbares Rollenbahnsegment 24 bzw. 25 gebildet.
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Beim schichtenweisen Beladen einer Palette 16a, im vorliegenden Falle
mit Flaschenkästen 26, wird der Doppelwagen 4 abwechselnd mit der jeweils zu beladenden
Kastenschicht 27 und mit der Palette 16 horizontal in den Bereich 28 lotrecht unterhalb
des Schichtengreifers 18 gemäß Doppelpfeil 29 hin und her verfahren. Der Schichtengreifer
18 greift die zu ladende Kastenschicht 27 auf der Bereitstellungsfläche 17, fährt
mit der gegriffenen Schicht 27 in das zugehörige Bestimmungs- bzw. Ladeniveau aufwärts
und lädt die Kastenschicht 27 nach Einfahren der Palette 16 in den Bereich 28 lotrecht
unterhalb des Schichtengreifers 18 auf die Palette 16 ab.
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In Fig.2 und 3 ist die Stellung des Doppelwagens 4, in der die Palette
16 sich außerhalb des Bereiches 28 lotrecht unterhalb des Schichtengreifers 18 befinden
würde mit 4a bezeichnet. In Fig.1 und 2 ist die Palette 16 gerade mit der vollen
Ladung versehen. Nach oeffnen des Schichtengreifers 18 wird die voll beladene Palette
16 in die Position 4a des Doppelwagens 4 verfahren und gegen eine bereits eingezeichnete
neue Leerpalette 16a' ausgewechselt. Aus Fig.3 ist zu ersehen, daß für die Beschickung
der Palettenstellfläche 15 des Doppelwagens 4 drei durch Pfeile 30 bis 32 bezeichnete
Richtungen wahlweise zur Verfügung stehen, wobei die Anordnung der Rollen des Rollenbahnsegments
24 entsprechend vorzusehen ist.
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Aus Fig.3 ist ebenfalls zu ersehen, daß für die Beschikkung der Schichtenbereitstellungsfläche
17 des Doppelwagens 4 ebenfalls drei durch Pfeile 33 bis 35 gekennzeichnete Richtungen
wahlweise zur Verfügung stehen, wobei die Anordnung der Rollen des Rollenbahnsegmentes
25 wiederum entsprechend vorzusehen ist.
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Bei der Antriebsausführung des Doppelwagens 4 gemäß Fig.4 sind zwei
Kreuzschleifen 7a und 7b in Längsrichtung des Doppelwagens 4 hintereinander angeordnet.
Diese weisen
den am in Fig.4 nicht dargestellten Untergestell 3 angebrachten Motor 8a bzw. 8b
mit Getriebe 9a bzw. 9b und Kurbel 10a bzw. 1Ob, ferner die am Doppelwagen 4 angebrachte
Kulissenführung 11a bzw. 11b, in welche die am freien Ende der Kurbel 10a bzw. 1Ob
angeordnete Kulissenrolle 12a bzw. 12b eingreift. Die Kurbelantriebswelle 13a bzw.
13b ist im Bereich der einen Längsseite des Doppelwagens 4 angeordnet, so daß die
jeweils einen 1800-Kreisbogen hin und her beschreibende Bahn 14a bzw. 14b der Kulissenrolle
11a bzw. lib innerhalb des Umrisses des Doppelwagens 4 liegt. In nicht dargestellter
Weise ist die Kulissenrolle 12a oder die Kulissenrolle 12b durch fernsteuerbare
Schaltmittel außer Eingriff bringbar. Beim Beladen einer Palette wird bis zum Erreichen
etwa der halben Ladungshöhe der Doppelwagen 4 nur mittels einer der beiden Kreuzschleifen,
entweder nur durch die Kreuz schleife 7a oder nur durch die Kreuzschleife 7blangetrieben.
Danach wird bis zum Erreichen der vpllen Palettenladung der Doppelwagen 4 durch
beide Kreuzschleifen 7a und 7b gleichzeitig angetrieben.
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Beim Entladen einer Palette erfolgt die Arbeitsweise in umgekehrter
Richtung. Die jeweils oberste Schicht der zu entladenden Palette wird in der Position
unter dem Greiferkopf 18 von diesem ergriffen und abgehoben und nach dem Verfahren
des Doppelwagens 4 in die andere Position auf die Schichtenbereitstellungsfläche
17 abgesetzt.