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Die der Fernsprech-oder Ferntelegraphieübertragung schädlichen Kapazitätswirkungen von längeren Leitungsstrecken, insbesondere von Kabeln, sind allgemein bekannt. Ebenso bekannt sind die Vorschläge von Thomson, Heaviside und Pupin, diese Kapazitätswirkungen durch entsprechend dimensionierte, in den Zug der Leitungen oder parallel zu diesen gelegte Selbstinduktionen von passender Grösse und in passenden Entfernungen ganz oder zum Teil zu kompensieren. Auch ist durch Krarup ein Verfahren bekanntgegeben worden, welches an Stelle von punktweise eingeschalteten Selbstinduktionen deren stetige benutzt.
Der Vorteil der ersteren Verwendungsart von Selbstinduktionsbelastung liegt darin, dass die der Fernspreehübertragung hinderliehen Kapazitätswirkungen, bis zu einem gewissen theoretischen Höchstwerte kompensiert werden können, hingegen lassen die Ausführungsformen des zweitangegebenen Verfahrens (Krarup System) schon aus rein praktischen Ausführungsgründen bloss eine Kompensation bis zu einem viel geringeren Grade zu. Dagegen hat das Verfahren nach Krarup gegenüber den ersten einen nicht unwichtigen Vorteil.
Die Kompensation der Kapazitätswirkung ist nämlich über die ganze Länge der Leitung verteilt, also wie bemerkt, eine stetige, während das andere, im folgenden kurz als Pupinsystem bezeichnete, eine punktweise, also gewissermassen eine unstetige Belastung der Leitung vorsieht.
Gleichfalls allgemein bekannt ist die Benutzung einer Schaltung für Fernübertragungszwecke, welche als Phantomschaltung, oder Kunstgespräohschaltung, Viererschaltung usw. in der Literatur beschieben ist. Bei dieser Schaltung ist es von Wichtigkeit, dass die beiden, in einen sogenannten Viererkreis zusammengefassten Stammleitungen aus zusammen vier vollkommen symmetrischen und gleichwertigen Einzelleitern bestehen. Ist dies nicht der Fall, so macht sich dieser Umstand bei der Übertragung durch die unter dem Namen Nebensprechen"bekannte Störung geltend. Auch ist eine solche Leitung für den Fall, dass in der Nähe Starkstrom-Wechselstromleitungen vorbeigehen, Induktionsstörungm ausgesetzt.
Diese Störungen sind im allgemeinen um so grösser, je ungleichmässiger die einzelnen Leiter in ihren elektischen Eigenschaften sind.
Bei einer mit Selbstinduktionsspulen belasteten, also sogenannten pupinisierten Leitung, muss irgendeine Ader eines Phantomkreises mit irgendeiner der drei andern sich zumindest in der bereits mit Selbstinduktion belasteten Leitung als gleichwertig erweisen. Diese Gleichmässigkeit kann von vornherein, trotz aller Vorsichtsmassnahmen bei der Fabrikation und Verlegung der Drähte (Kabel) und der zugehörigen Spulen nicht vollkommen erreicht werden ; man führt sie daher künstlich z. B. dadurch herbei, dass man die Differenzen zwischen den einzelnen Leitern einer jeden Pupindistanz, durch Zusatzkondensatoren ausgleicht. Unter Pupindistanz ist dabei die Länge verstanden, welche zwischen zwei aufeinander folgenden Pupinspulen derselben Leitung liegt.
Die Montage der Kabel, zumindest an Pupinspulel1punkten ist daher nach dieser Methode von Messungen abhängig, die noch dazu im Freien, bei der Verlegung vorgenommen werden müssen. Diese Methode hat weiters den Nachteil, dass der Ausgleich nur ein punktweise ist.'So könnte es z. B. vorkommen, dass Einwirkungen von Starkstromleitungen, welche sich stetig verteilt, längs einer Kabelstrecke geltend machen, auf diese Weise nicht vollkommen kompensiert werden können. Ein anderes Verfahren zum Ausgleich pupinisierter Viererleitungen in Kabeln besteht darin, dass jede
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Pupindistanz in eine Anzahl von Abschnitten unterteilt wird. Jeder Abschnitt wird durch eine Fabrikationslänge ausgefüllt. Die Adern zwei aufeinanderfolgender Abschnitte werden nun nicht in ihrer Aufeinanderfolge im Kabelquerschnitt aneinander gespleisst.
Vielmehr wird durch Vertauschen der beiden Adern einer Doppelleitung und der Doppelleitungen im Vierer und eventuell noch Vertauschen der viewer beim Spleissen versucht, bestehende kleine Unterschiede in den Kapazitäisbeziehungen auszugleichen.
Dadurch erreicht man nicht nur, dass in der durchgespleissten Pupindistanz jede Ader eines Vierers
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sehr verschlechtert, wenn sie nicht gar verloren geht. Ein derartiger Mangel macht sich bei eventuell eintretenden Störungen oder Abänderungen des Leitungsnetzes in zweierlei Hinsicht sehr unangenehm
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4. Ein Fernsprechnetz, welches nach der soeben geschilderten Erfindung gebaut ist, lässt eine Erweiterung, oder eine im Falle eines auftretenden Fehlers nötige Reparatur ohne weiteres zu, während bei den bislang bekanntgewordenen Verfahren jede Änderung oder Reparatur gleichbedeutend ist mit
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fernsprechkabel mit Luftisolation, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterschiede in den Kapazitätsbeziehungen zwischen den einzelnen Leitern durch ein dielektrisches Material mit von eins ver- schiedener Dielektrizitätskonstante ausgeglichen werden, das in passender Weise zwischen die Adern des Kabels gebracht wird.