AT97331B - Einrichtung zur Rapidregelung der Spannung in Wechselstromnetzen. - Google Patents

Einrichtung zur Rapidregelung der Spannung in Wechselstromnetzen.

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AT97331B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Einrichtung zur Rapidregelung der Spannung in Wechselstromnetzen. 



   Zur Schnell-oder Eilregelung von Weebselstromgeneratoren wird in der Regel das Feld des Generators in   Nebenschlussschaltung   erregt   und   die Spannung bei geänderter Belastung dadurch konstant gehalten, dass ein Widerstand im Erregerkreis der Wechselstrommaschine oder im Nebenschlusskreis der Gleichstrommaschine selbsttätig verstellt wird. Diese Regelungseinrichtung wirkt bei langsamen Änderungen der Belastung ausreichend. Jedoch bei sehr schnellen Belastungsänderungen folgt sie nur mit einer sehr erheblichen Verzögerung, sodass bei Generatoren mit starker natürlicher Spannungs- änderung die erforderliche Einstellung erst nach dem Verlaufe mehrerer Sekunden erfolgt, während 
 EMI1.1 
 erscheinungen sich auf den Endwert einstellt. 



   Eine genauere Untersuchung der Vorgänge zeigt nun, dass bei nur plötzlicher Belastungsänderung einer Wechselstrommaschine der Erregerstrom nicht, wie man seither angenommen hat, konstant bleibt und erst durch besondere Mittel auf einen der höheren bzw. unteren Belastung entsprechenden Wert eingestellt werden muss, sondern es ergibt sich durch eingehende Überlegung, die ihre Bestätigung durch Messungen findet, dass gleichzeitig mit dem Anwachsen oder Abnehmen des Belastungsstromes durch die elektromagnetische Rückwirkung auch der Erregerstrom zunimmt oder abnimmt, u. zw. um ein Mass, das die natürliche Spannungsänderung des Generators im stationären Zustand zum grössten Teil aufhebt. 



  Dieser verstärkte oder geschwächte Erregergleichstrom, dessen elektromotorische Kraft in der Wechsel- 
 EMI1.2 
 den Wert ab, der vor dem Belastungsstoss bestand. 



   Der Erfindung gemäss wird nun die Regelung dieser Maschinen erheblich dadurch beschleunigt, dass der Erregerstrom des Generators so beeinflusst wird, dass sein infolge der Belastungsänderung von selbst sich einstellender Wert ganz oder nahezu aufrechterhalten bleibt. Es wird also das Abklingen des Erregerstromes verhindert, indem gleichzeitig mit dem Belastungsstoss die elektromotorische Kraft der Erregermaschine auf ein solches Mass geändert wird, wie es von dem durch den Belastungsstrom verstärkten oder geschwächten Erregerstrom zum dauernden Durchfluss erfordert wird. 



   In Fig. 1 ist der Verlauf der Ströme und Spannungen abhängig von der Zeit   t   dargestellt. Durch Abschalten von Belastungen soll beispielsweise der Strom des Wechselstromgenerators J plötzlich vermindert werden, dann vermindert sich auch, wie oben auseinandergesetzt ist, der Errcgerstrom   i   um ein entsprechendes Mass. Lässt man nun den Erregerstrom des Generators unbeeinflusst, so wird er entsprechend der Zeitkonstante des Wechselstromgenerators noch nach der gestrichelten Kurve allmählich auf den ursprünglichen Wert ansteigen, während das Feld der Wechselstrommaschine und damit die elektromotorische Kraft im ersten Augenblick nach dem Schalten konstant bleibt. Die Klemmenspannung B steigt um einen geringen Betrag an entsprechend dem Wegfall eines Teiles der Streuspannung. 



  In dem Masse, wie nun der Erregerstrom auf seinen   ursprünglichen   Wert ansteigt, wächst auch die Klemmenspannung weiter an, wie es die gestrichelte Kurve zeigt, und erreicht ebenfalls ihren stationären Wert. 



   Wird nun der Erfindung gemäss die elektromotorische Kraft der Erregermaschine unmittelbar nach dem Schaltvorgang auf den Wert gebracht, der dem sich von selbst einstellenden Erregerstrom 

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 nach. dem   Schaltprozess   entspricht, so hat der Erregerstrom keinen Anlass, im Sinne der gestrichelten Kurve anzusteigen. Der Strom i bleibt vielmehr konstant, wie es die ausgezogene Kurve zeigt, und dementsprechend bleibt auch das Feld im Wechselstromgenerator völlig ungeändert, während die Klemmenspannung E sich nur um einen kleinen Betrag entsprechend dem'Wegfall eines Teiles der Streuspannung verändert und dann weiterhin konstant bleibt, wie es die ausgezogene Kurve der Fig. 1 zeigt. 



   Gemäss der Erfindung verwendet man eine Erregermaschine, die in bekannter Weise in Reihenschlusserregung geschaltet ist, die jedoch   erfindungsgemäss   im indifferenten Gleichgewicht arbeitet. Ihre Spannung passt sich infolgedessen jeder durch plötzliche Be-oder Entlastung des'Wechselstromgenerators entstehenden Änderung des Erregerstromes unverzüglich an.   Fit. 2 zeigt   das Schaltbild   dieser Anordnmg.

   Das Netz wird vom Generator b mit der Erregerwicklung c gespeist, p ist die Erregn'-   maschine mit der   Serienwioklung.   Die   Serienmaschine   ist so ausgeführt und wird mit   ein ? r solchen   Drehzahl   angetrieben, dass ihre'Widerstandslinie sieh   mit dem geradlinigen oder nahezu geradlinigen Teil ihrer Charakteristik (Fig. 3) deckt und dass sie ir diesem   Gabiete   arbeitet.

   Jede durch plötzliche Beoder Entlastung des elstromgenerators entstehende Änderung des Erregerstromes bewirkt eine 
 EMI2.1 
 der magnetischen Charakteristik mit der Widerstandslinie zu erzielen, kann es   zweckmässig   sein, der Erregermaschine grosse Hysteresis zu geben, so dass ihre Charakteristik entsprechend der Fig. 3 durch einen   Flächenstreifen   dargestellt wird, innerhalb dessen die   gera, dlinige Widerstandslinie   des Stromkreises verläuft. Die   Erregermaschine   besitzt ein Blechjoch und wird in ihrem ganzen magnetischen Kreise mit geringer Sättigung   ausgeführt,   so dass sich eine schwach gekrümmte Charakteristik ergibt. 



   Um nun die auf dem geradlinigen Teilihrer Charakteristik arbeitende, sich imindifferenten Spannungsgleichgewicht befindliche Erregermaschine zu stabilisieren, können verschiedenartige an sich bekannte Mittel verwendet werden.   Bei der Anordnmg   nach Fig. 4 wird der Erregerwicklung q der Erreger- 
 EMI2.2 
 oder auch von der Spannung   des'Wechselstromnetzes beeinflusst   werden kann. Im letzteren Falle, der in Fig. 4 schematisch angedeutet ist, worin s   und   t die erforderlichen Relaisanordnungen darstellen, kann man noch den letzten Rest der   Spannungsänderung,   die in den Kurven der Fig. 1 auftritt, ausgleichen. Bei höherer Klemmenspannung   B   braucht nur das Erregermaschinenfeld   allmählich geschwächt   zu werden.

   Dementsprechend ergeben sich Ströme und Spannungen, wie sie in Fig. 1 strichpunktiert dargestellt sind. Der Nebenschlusswiderstand r der Anordnung nach Fig. 4 wird   zweckmässig   induktiv 
 EMI2.3 
 

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 in Reihe geschalteten Dreieekwicklungen   e, t besteht.   Der Anfang der einen Dreieckwicklung ist an die eine Anode h des Gleichrichters g angeschlossen, das Ende der zweiten Dreieckwicklung an die Anode i. 
 EMI3.1 
 die andere   m   an die Kathode n des Gleichrichters angeschlossen ist. Der Gleichstromkreis speist wiederum wie in dem Beispiel der Figur 5 die   RguIierwicklung 0   der selbsterregten Erregermaschine p.

   Jedoch werden die   Netzschwankungen   infolge der Eigenart der Verstärkereinrichtung in erheblich verstärktem Masse in dem Gleichstromkreis wiedergegeben, u. zw. kann für eine Änderung im Wechselstromkreis ein beliebiges Vielfaches an Änderungen im Gleichstromkreis erzielt werden. Durch diese Einrichtung ist es möglich, die Geschwindigkeit der Regelung weiterhin in ganz erheblichem Masse zu steigern. Als Verstärker können auch mit Nutzen die an sich bekannten Elektronenröhren verwandt werden, sowohl mit als ohne Gasfüllung, die einzeln oder in Kaskade benutzt werden können. 



   Die erfindungsgemässe Rapidregelung von Wechselstromnetzen kann mit den bekannten Schnellregelungs-oder Eilregelungseinrichtungen verbunden werden, indem man beispielsweise die obenbeschriebenen Einrichtungen verwendet, um zunächst die Spannung grob annähernd auf den Sollbetrag einzustellen und dann mit den bekannten Methoden zur Schnell-oder Eilerregung fein auf den Sollbetrag zu regeln. So kann man beispielsweise die Anordnung so wählen, dass Netzschwankungen in einem grösseren Betrage   als + 2% durch   das Verfahren gemäss der Erfindung rapid geregelt werden, während die Feineinstellung innerhalb dieser Grenzen durch die bekannten Schnell-oder Eilregelungseinrichtlmgen erfolgt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Rapidregelung der Spannung in Wechselstromnetzen, dadurch gekennzeichnet, dass der Erregerstrom des Generators so beeinflusst wird, dass sein infolge der Belastungsänderung von selbst sich einstellender Wert ganz oder nahezu aufrechterhalten bleibt.

Claims (1)

  1. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erregung des Netzgenerators eine im indifferenten Gleichgewicht arbeitende Erregermaschine mit Serienselbsterregung dient.
    3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch Mittel zur Stabilisierung der Erregermaschine.
    4. Anordnung nach Anspruch l, S und 3, gekennzeichnet durch einen auf die Serienwicklung geschalteten Widerstand, der in Abhängigkeit von der Netzspannung geregelt wird.
    5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erregermaschine eine von den Netzschwankungen abhängige Erregung und eine einstellbare konstante Grunderregung erhält.
    6. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Relais zur Beeinflussung der Erregung eine Vakuumröhre dient.
    7. Anordnung nach Anspruch 1 und Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Span- EMI3.2 werden, dessen Sekundärspannung infolge der im Eisengestell erzeugten hohen Sättigung stärker als proportional mit der Primärspannung wächst.
    8. Anordnung nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärwicklung des Verstärkers aus zwei in Reihe geschalteten Dreieckwicklungen besteht, wobei der Anfang der ersten und das Ende der zweiten Dreieckwicklung an die Anoden angeschlossen sind und an der Verbindungspunkt beider der negative Leiter des Gleichstromnetzes.
    9. Anordnung nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsschwankungen des Netzes durch Elektronenröhren verstärkt auf den Erregerkreis übertragen werden.
    10. Einrichtung zur Spannungsregelung elektrischer Maschinen, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Spannung grob mit der Einrichtung nach Anspruch 1 annähernd auf den Sollbetrag und dann mit einer der bekannten Schnell- oder Eilerregungseinrichtungen fein auf den Sollbetrag geregelt wird.
AT97331D 1921-06-18 1922-06-13 Einrichtung zur Rapidregelung der Spannung in Wechselstromnetzen. AT97331B (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE831710C (de) * 1950-02-09 1952-02-18 Telefunken Gmbh Einrichtung zur stufenweisen Grob- und Feinregelung von elektrischen Schaltelementen
DE759193C (de) * 1938-05-28 1953-06-01 Siemens Schuckertwerke A G Anordnung zur Regelung der Verbraucherspannung oder des Verbraucherstromes in Niederspannungsnetzen mit Hilfe von Stufentransformatoren
DE762272C (de) * 1933-07-22 1954-08-23 Siemens Schuckertwerke A G Regeltransformator mit unter Last zu schaltendem, motorisch angetriebenem Grob- und Feinstufenregelwerk

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DE762272C (de) * 1933-07-22 1954-08-23 Siemens Schuckertwerke A G Regeltransformator mit unter Last zu schaltendem, motorisch angetriebenem Grob- und Feinstufenregelwerk
DE759193C (de) * 1938-05-28 1953-06-01 Siemens Schuckertwerke A G Anordnung zur Regelung der Verbraucherspannung oder des Verbraucherstromes in Niederspannungsnetzen mit Hilfe von Stufentransformatoren
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