<Desc/Clms Page number 1>
Pyrophorfeuerzeugg.
Bei Pyrophorfeuerzeugen mit Zündung beim Öffnen eines Springdeekels ist es für eine sichere Wirkung nötig, dass das Reibrädchen ruckweise und mit grösstmöglichster Kraft in Drehung versetzt werde, da nur dann der zur Zündung erforderliche Funken entsteht. Ferner muss das Reibrädehen leicht ausgewechselt werden können.
Die bekannten Feuerzeuge, bei denen das Reibrädchen vom Deckel erst mitgenommen wird, nachdem dieser eine gewisse Schnelligkeit erreicht hat, z. B. durch eine am Deckel angelenkte Hakenzunge, welche, nachdem sich der Deckel bereits etwas geöffnet hat, hinter einen von mehreren am Reib- rädchen angebrachten Mitnehmerstiften greift und dadurch das Reibrädchen während des letzten Teiles der Öffnungsbewegung des Deckels rasch dreht, haben nun eine Feder, welche den Zungenhaken durch Federkraft gegen die Mitnehmerstift drückt.
Durch die entstehende Reibung wird wieder ein grosser Teil der Bewegungsenergie des sich öffnenden Deckels vernichtet und die Entstehung der erforderlichen Schwungkraft zum ruckweisen Antrieb des Reibrädchens verhindert. Überdies ist bei diesen Feuerzeugen der leichten Auswechselbarkeit des Reibrädchens nicht Rechnung getragen.
Beim Feuerzeug nach der Erfindung sitzt nun der Zungenhaken lose, nur etwas gebremst, auf einem am Deckel befestigten Stifte. Der Haken wird darum auch nicht an die Mitnehmerstift des Reibrädchens angedrückt, sondern er wird lediglich durch die Bremsung am Drehstift in seiner relativen Stellung zum Deckel so gehalten, dass er beim Öffnen des Deckels mit einem Mitnehmerstifte des Reibrädchens zum Eingriff gelangt und beim Schliessen des Deckels aus demselben aushackt ; am Schlusse der Schliessbewegung des Deckels stösst sein Kopf gegen eine im Gehäuse des Feuerzeuges fest angebrachte Führung und dadurch wird er wieder in eine solche Lage gestellt, dass er beim folgenden Öffnen des Deckels mit einem nächsten Mitnehmerstift des Reibrädchens in Eingriff gelangt.
Beim Öffnen des Deckels bewegt sich dieser vorerst völlig frei, es sammelt sich dadurch in ihm die erforderliche lebendige Kraft an, welche sich dann beim Anstoss des Zungenhakens an einen Mitnehmerstift des Reibrädchens auf dieses überträgt, so dass es durch einen starken plötzlichen Stoss eine Drehbewegung erhält, wodurch die Funkenerzeugung gewährleistet ist.
Zum Zweck der leichtern Auswechselbarkeit des Reibrädchens sitzt dasselbe auf einer fliegenden Achse und wird durch die Hakenzunge, wenn diese in ihrer normalen Stellung ist, am Herausgleiten von ihrer Drehachse verhindert. Da die Hakenzunge aber nur lose auf ihrer Drehachse ruht und im ersten Teil der Schliessbewegung des Deckels, also bevor ihr Kopf auf die Führung aufstösst, ausser Bereich der Mitnehmerstift gelangt, so kann man sie in solcher Stellung festhalten und den Deckel sich weiter öffnen lassen, wonach das Reibrädchen abgenommen und ersetzt werden kann.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Feuerzeuges nach der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt das Feuerzeug geöffnet mit weggenommener Vorderwand. Fig. 2 zeigt den Oberteil des geschlossenen Apparats. Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab die verschiedenen relativen Stellungen der Hakenzunge und der Mitnehmerstift am Reibrädchen.
Mit dem Behälter a ist der Deckel b durch Scharniere verbunden. Der grössere untere Teil der Dose bildet den Behälter e, in welchen ein nicht dargestellter Docht taucht, dessen eines Ende beim Brenner d herausragt. Dieser Brenner kann abgenommen werden. Er sitzt auf einem Röhrchen, dessen unterer Teil durch Spaltung leicht federnd und auf ein an der oberen Wand des Behälters c angelötetes
<Desc/Clms Page number 2>
Rohrstützehen gesteckt ist. Auf diese Art wird der Docht auf einer längeren Strecke geführt, so dass, wenn das Benzin ausgegangen ist und der Docht abnormal zurückbrennt, letzterer doch nicht in den Behälter fällt. Beim Abnehmen des Brenners wird der Docht mitgenommen, und man kann ihn alsdann um eine nutzbare Länge nachschieben.
Auf der in Fig. 1 gezeigten oberen Wand des Behälters e ist ein Träger i aufgelötet, in welchem eine Achse fliegend eingenietet ist, auf der das Reibrädchen aus Stahl sich lose dreht. Ein nach oben ragender Arm des Trägers I bildet einen Halter il, in dem ein Zündstein verschiebbar gehalten ist, der durch das eine gerade Ende einer Feder gegen das Reibrädchen gedrückt wird. Die Spiralen der Feder befinden sich auf der Scharnierachse des Deckels, das andere Ende der Feder lehnt sich gegen letzteren an. Diese Feder hat das Bestreben, den Deckel geöffnet zu halten und trägt im Innern des Deckels das Löschhütchen h, das beim Schliessen des Deckels auf den Brenner zu liegen kommt.
Um den Deckel in seiner Verschlusslage zu sichern, ist noch ein Verschlusskopf vorgesehen.
Eine Hakenzunge i steckt etwas schwer drehbar auf einem seitlichen Stift eines am Deckel befestigten Stückes. Sie ist derart ausgebildet, dass ihr Haken am Ende der Öffnungsbewegung des Deekels an einem der auf der einen Seite des Reibrädchens g angebrachten Stifte angreifen und dadurch das Reibrädchen in Drehbewegung setzen kann.
Diese Bewegung wird auf folgende Weise bewerkstelligt : Wenn der Deckel geschlossen und die Springfeder gespannt ist, befindet sich die Hakenzunge in der Stellung I der Fig. 3. Im Augenblick des Öffnens dreht sich die Zunge zufolge ihrer satten Lagerung nicht um die eigene Achse, sondern mit dem Deckel um die Achse des letzteren und kommt in die Stellung 77. Ihr Haken stösst dann an einen Mitnehmerstift des Reibrädchens und knppelt dadurch letzteres mit dem Deckel. Dessen Arretierstellung ist auch die Arretierstellung des Reibrädodens, und die Organe nehmen dann die in Fig. 3 mit III bezeichnete Lage ein.
Beim Zuklappen des Deckels verharrt die Hakenzunge vorerst wieder zufolge ihrer satten Lagerung in der Lage Ill zum Deckel und bewegt sich mit dem Deckel um die Achse des letzteren, bis ihr Hakenkopf gegen den oberen Boden des Behälters c anstösst. (Stellung IV.) Der Zungenhaken wird nun dem Boden entlanggeführt, und die Zunge gelangt dadurch in die Stellung I zurück. Aus dem Gesagten ist ersichtlich, dass, bevor das Reibrädchen in Bewegung gesetzt wird, der Deekel eine gewisse Geschwindigkeit erlangt hat. Dies hat eine plötzliche und schnelle Drehbewegung des Reibrädchens zur Folge, und obwohl sich das letztere bei jeder Betätigung nur um ein Drittel des eigenen Umfanges dreht, so erzeugt es doch einen Funken, wodurch die Entzündung des getränkten Dochtes gesichert ist.
Schliesst man den offenen Deckel nur etwas, so löst sich der Zungenhaken vom Stift des Reibrädehens und man kann jetzt die Zunge nach unten drücken in die Stellung IV (Fig. 3), dann fällt der Deckel nach hinten zurück, wodurch die Zunge in die Stellung V (Fig. 3) gerät. In dieser Stellung hindert die Zunge, die das Reibrädchen auf seiner fliegenden Achse sichert, die Wegnahme des Rädchens nicht mehr, und dieses kann ausgewechselt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Pyrophorfeuerzeug mit Springdeckel und einer Hakenzunge daran, welche bei halb geöffnetem Deckel eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat und dann mit ihrem Haken einen von mehreren am Reibrädchen angebrachten Mitnehmerstiften untergreift, um dieses während des letzten Teiles der Öffnungsbewegung des Deckels zu drehen, dadurch gekennzeichnet, dass das Reibrädchen auf einer fliegenden Achse sitzt und am Abgleiten von dieser durch die Hakenzunge verhindert wird, welche derart am Deckel befestigt ist, dass sie zwecks Auswechslung des Reibrädchens bei halbgeschlossenem Deckel ausser Bereich der Mitnehmerstift gebracht werden kann.