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Verfahren zur Behandlung von silberhaltigen sulfidischen Blei-Zink-Erzen.
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darin enthaltenen Metalle.
Gemäss einem bekannten Verfahren zur Trennung von Blei und Zink aus sulfidischen Erzen wird das fein zerteilte Erz mit einer heissen starken Lösung von Natriumchlorid, der eine genügende Menge Sehwefel-oder Salzsäule oder ein Alkalibisulfat beigegeben ist, behandelt ; dadurch geht das Blei in
Lösung, während das Zinksulfid im wesentlichen ungelöst bleibt. Die erhaltene heisse Lösung wird von dem
Rückstand, der das ungelöste Zinksulfid enthält, getrennt und abgekühlt, um ein teilweises Auskristalli- sieren des Bleisalzes herbeizuführen. Für dieses Verfahren geeignete Erze enthalten oft erhebliche Mengen von Silber, dessen Gewinnung mit den bekannten Extraktionsmethoden auf Schwierigkeiten stösst. Bei der Behandlung dgs Erzes mit Salzsäure nach dem obigen Verfahren wird nur ein Teil des Silbers mit dem
Blei gelöst.
Dieser Teil kann durch bekannte Methoden wiedergewonnen werden ; der übrige bleibt aber ungelöst mit dem Zinksulfid im Rückstand. Der Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft ein Tren- nungsverfahren, bei dem das Silber in einer Form erhalten wird, die für die metalluigische Weiterverar- beitung geeignet ist ; ebenso, falls gewünscht, das in den Erzen enthaltene Blei und Zink. Bei Erzen, die sehr arm an Blei und Zink und reich an Silber sind, kann dieses Metall allein gewonnen werden. Gemäss der Erfindung wird das Erz selbst oder der silberhaltige Zinksulfidrückstand, der beim eben erwähnten SIzhugeprozess erhalten wurde, einer Behandlung durch Hitze unterworfen ; Silber und Blei werden dann mit Hilfe besonderer Lösungsmittel, die Zinksulfid im allgemeinen unlöslich zurücklassen, herausgelöst.
Das Verfahren kann so abgeändert werden, dass das Erz nach der Hitzebehandlung noch dem Salz- laugeprozess unterworfen wird ; der silberhaltige Zinksulfidrückstand wird dann ohne weitere Hitze- behandlung mit Hilfe der besonderen Lösungsmittel ausgelaugt. Das gelöste Silber wird dann auf bekannte
Weise gewonnen ; ebenso Blei und das entsilberte Zinksulfid.
Die besonderen Lösungsmittel bestehen in heissen starken Lösungen von Natriumehlorid, Kalzium- chlorid oder Magnesiumchlorid, die verhältnismässig geringe Mengen von Salzsäure oder Metallchloriden saurer Natur oder auch beide enthalten. Vorteilhaft wird eine gesättigte Lösung von Natriumchlorid oder eine Lösung, die ungefähr 35 Gewichtsprozent Kalziumchlorid oder Magnesiumchlorid enthält, benutzt, zu der eine geringe Menge, die mit der Zusammensetzung des zu behandelnden Materials wechselt, von
Kupferchlorid oder Salzsäure oder von beiden zugegeben wird.
Falls das Erz nach der Hitzebehandlung nicht dem Salzlaugeprozess unterworfen wird, wird ein Lösungsmittel benutzt, das ungefähr 35% Kal- zium. oder Natriumchlorid enthält und eine Menge Salzsäure, die nicht erheblich grösser als erforderlich ist, um das in dem Material befindliche Blei in Bleichlorid überzuführen, nach Abzug der Mengen, die für andere säurekonsumierende Anteile, falls solche im Material vorhanden sind, gebraucht werden. Da- durch wird die Bildung von Zinkchlorid auf ein Minimum reduziert, während eine genügende Extiaktion des Silbers und Bleies erreicht wird.
Die oben erwähnte Erhitzung besteht bei der einen Ausführungsform der Erfindung darin, dass das Erz oder der silberhaltige Zinksulfidrückstand auf dunkle Rotglut, ungefähr
500-600 C, in einem geschlossenen oder offenen Kessel oder in einer neutralen oder reduzierenden Atmo- sphäre kurze Zeit, beispielsweise ungefähr eine Stunde, gebracht wird. Diese Behandlung steigert sehr stark die Auslaugefähigkeit des Silbers durch die oben genannten Lösungsmittel.
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Lösung von Natriumchlorid gelaugt ; diese löst die Bleisalze mit einem Teil des Silbers, während der Rückstand Zinksulfid und den Rest des Silbers enthält ; in einigen Fällen auch eine geringe Menge Blei, augenscheinlich in der Form von Bleisulfid.
Nach der vorliegenden Erfindung wird die oxydierte Mischung, die durch Erhitzen des Erzes unter diesen Bedingungen erhalten wurde, oder der Rückstand, der nach der Behandlung mit Kochsalzlösung geblieben ist, vorteilhaft mit einer Lösung von Kalzium- oder Magnesiumchlorid ausgelaugt, die ungefähr 35% Kalziumchlorid oder Magnesiumchlorid und eine solche Menge Salzsäure enthält, die genügt, um das Silber zu extrahieren und anwesendes Blei (augenscheinlich in Form von Bleisulfid) in Chlorid überzuführen.
Beispielsweise wird Burmaherz mit 20% Kochsalz gemischt und dann eine Stunde lang auf ungefähr 500 C unter Zutritt der Luft und gelegentlichem Rühren erhitzt ; das erhaltene Produkt wird dann mit einer gesättigten Lösung von Kochsalz gelaugt und der Zinksulfid und ungefähr 2% Blei enthaltende, silberführende Rückstand dann mit einem Lösungsmittel, bestehend aus einer 35% igenLösung von Kalziumehlorid, dem ungefähr 2 Volumenprozente von Handelssalzsäure zugegeben sind, gelaugt. Über 85% des Silbers im Erz können so extrahiert werden.
Beispiel E : Es ist bekannt, fein gemahlenes, silberhaltiges sulfidisches Bleizinkelz mit Kochsalz zu mischen und dann bei einer verhältnismässig hohen Temperatur (ungefähr 8610 C) zu erhitzen. Ein Teil des Bleies verflüchtigt sich in Form von Bleichlorid oder-Oxyehlorid zusammen mit einer kleinen Menge anderer metallischer Chloride ; der Rest des Bleies bleibt mit dem grösseren Teil des Zinksulfides in dem silberhaltigen Rückstand. Nach der vorliegenden Erfindung wird der durch Erhitzen des Erzes unter diesen Bedingungen erhaltene Rückstand (nachdem er nötigenfalls vorher mit einer begrenzten Menge kalten Wassers gewaschen wurde, um die Natriumsalze zu entfernen) gelaugt, vorteilhaft mit einer starken Lösung von Kalzium- oder Magnesiumchlorid, die Salzsäure in der erforderlichen Menge enthält, um das anwesende Blei in Chlorid überzuführen.
Es wurde gefunden, dass beimWeglassen des Erhitzungsprozesses durch die oben erwähnten Lösungsmittel verhältnismässig geringe Mengen des Silbers ausgelaugt werden. Die erforderliche Feinheit der Erze, die Temperatur und die Dauer der Hitzebehandlung, die Stärke und die Menge des Lösungsmittels ändern sich in gewissem Sinne mit der Natur des Erzes und anderen Umständen und können vorher durch Laboratoriumsversuche festgestellt werden. In einigen Fällen kann es angebracht sein, das Erz einer vorhergehenden Konzentration zu unterwerfen, um den Anteil an säurebindendem und anderem schwadlichen Material zu reduzieren.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Behandlung von silberhaltigen sulfidischen Blei-Zink-Erzen behufs Trennung des Silbers, Bleies und Zinks, dadurch gekennzeichnet, dass das Erz oder der silberhaltige Zinksulfidrückstand, der aus dem Erz nach dem Auslaugen mit einer heissen starken Lösung von Kochsalz unter Beigabe einer genügenden Menge von Schwefel-oder Salzsäure oder Alkalibisulfat erhalten wurde, auf dunkle Rotglut in einem geschlossenen oder offenen Kessel oder in einer neutralen oder reduzierenden Gasatmosphäre erhitzt wird, worauf das Silber und Blei mit einer starken Lösung von Natrium-, Kalzium-oder Magnesiumchlorid, die eine verhältnismässig kleine Menge von Salzsäure oder Kupferchloridoder andererMetal1chlol'ide oder beide enthält, in Lösung gebracht werden, während das Zinksulfid unlöslich zurückbleibt.