DE358611C - Verfahren zur Gewinnung von Kupfervitriol aus Abfaellen und Rueckstaenden - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Kupfervitriol aus Abfaellen und Rueckstaenden

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G3/00Compounds of copper
    • C01G3/10Sulfates

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Kupfervitriol aus Abfällen und Rückständen. Das vorliegende Verfahren bezweckt die Gewinnung von Kupfervitriol aus Abfällen und Rückständen, die metallisches Kupfer als solches oder in Form von Legierungen neben anderen Metallen, wie beispielsweise Blei, Antimon, Zinn, Zink, oder neben Legierungen solcher Metalle, enthalten, bei gleichzeitiger Absonderung der Begleitmetalle als Oxyde und praktisch unlösliche Sulfat- oder Chlorverbindungen.
  • Abfälle der bezeichneten Art kamen bis vor kurzem für die Vitriolgewinnung nicht in Frage, weil das Kupfer aus ihnen durch Schwefelsäure nur zu einem geringen Bruchteil ausgelaugt werden konnte, sie mußten vielmehr, wofern der Kupfergehalt diese Verarbeitung lohnte, vorerst hüttenmännisch in metallisches Kupfer übergeführt werden, aus dem sodann erst Kupfervitriol hergestellt wurde; bei geringerem Kupfergehalt konnten solche Rückstände nur als Zuschläge zu Legierungen verwertet werden. Im Jahre igi8 ist der Vorschlag gemacht worden, Kupferkrätze und kupferhaltige Abfälle in der Art der chlorierenden Röstung, wie sie früher nur für sulfidische Erze üblich war, in ein Gemisch von Kupferchlorür und Kupferchlorid überzuführen, das mit verdünnter Schwefelsäure ausgelaugt werden kann. Allein die erforderliche Menge des Kochsalzes ist mit mindestens 15 Prozent eines Ausgangsmaterials, das 25 Prozent Kupfer enthält, angenommen worden, so daß die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in Frage gestellt ist. Im Sinne der Erfindung werden derlei Abfälle, z. B. kupferzinnhaltige Späne oder Rückstände, wie E-lektrolysenschlämme, Flugstaub aus Konvaterprozessen, Zinnaschen o. dgl., in Gegenwart wesentlich geringerer Mengen von Chloriden geröstet, was dadurch ermöglicht wird, daß die Abfälle vor dem Rösten mit dem Chlorid zusammen fein zerkleinert werden Dank dieser einfachen Maßnahme findet das Verfahren bei Materialien, die 2,5 Prozent metallisches Kupfer enthalten, z. B. schon mit 5 Prozent Kochsalz reichlich sein Auslaugen, und selbst bei einem Gehalt von 85 bis go Prozent Kupfer beträgt die Höchstmenge des erforderlichen Kochsalzes erst io Prozent. Hierbei geht das Kupfer in Chlorid und Oxychlorid über, wogegen die übrigen Metalle fast alle in unlöslicher Form zurückbleiben und durch Verarbeitung der ausgelaugten Rückstände nutzbar gemacht werden können. Aus den Laugen und Waschwassern wird das Kupfervitriol _ in üblicher Weise durch Kristallisation gewonnen, wogegen Zink- und Natriumsulfat in der Mutterlauge bleiben. Aus den an Zink-, Natrium- oder anderen löslichen Sulfaten angereicherten Mutterlaugen werden die Sulfate durch fraktionierte Kristallisation gesondert gewonnen. Selbstverständlich kann das Kupfer aus den Laugen auch durch Fällung mit Eisen als Zementkupfer ausgeschieden werden.
  • Einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäß werden bei Gegenwart von Zinn kleine Mengen, etwa 2 Prozent, von Kalk, Kieselsäure, Tonerde oder deren Salzen dem Röstgut zugesetzt, wobei die Rösturig, im Gegensatz- zur chlorierenden Röstung sulfidischer Erze, ganz ohne Verlust an Zinn vor sich geht.
  • Ausführungsbeispiel. i ooo kg Bohr- oder Schleifspäne mit einem Gehalt von 83,5 Prozent Kupfer neben 8,5 Prozent Zinn, 3 Prozent Antimon und 5 Prozent Blei werden mit ioo kg Chlornatrium und 2o kg Kalk in einer Kugelmühle gemischt und dabei auf möglichst feines Korn zerkleinert. Die Röstung geschieht bei dunkler Rotglut, wobei etwa 15 Minuten lang erhitzt wird. Das Röstgut wird nach dem Erkalten mit verdünnter heißer Schwefelsäure ausgelaugt und der unlösliche Rückstand bis zur vollständigen Entfernung des Kupfersulfates mit heißem Wasser ausgewaschen und sodann der Verhüttung zugeführt.
  • Zum Zweck der chlorierenden Röstung sulfidischer Erze war es bereits üblich, das zerkleinerte Erz mit dem Kochsalz innig zu vermischen. Dessenungeachtet hielt man für einen Teil Kupfer mindestens zwei Teile Salz für erforderlich, um die Chlorierung vollkommen zu machen. Nur durch Anwendung eines bestimmten Schachtofens, des sogenannten Buddeus-Ofens, in dem das zu röstende Erz in vorerhitztem Zustande in Form einer geschlossenen und wandernden Erzsäule vermittels Druckluft geröstet wird, gelang die Chlorierung des Kupfers praktisch vollkommen mit einem Salzzusatz von höchstens io Prozent. Daß die gleiche Menge beim Vorhandensein des Kupfers als metallisches Kupfer, also in nicht ionisierter Form genügt, um in jeder beliebigen Ofenkonstruktion zum Ziele zu kommen, wofern die kupferhaltigen Abfälle und das Salz behufs innigster Vermischung zu möglichst feinem Korn zerkleinert werden, war nicht vorauszusehen. Tatsächlich haben ja auch die eingangs erwähnten, offenbar in der üblichen Weise angestellten Versuche des chlorierenden Röstens von metallisches Kupfer enthaltenden Abfällen ergeben, daß mindestens 15 Prozent Kochsalz erforderlich sind.
  • Das Verfahren ermöglicht die Heranziehung von billigen Ausgangsstoffen für die Herstellung von Kupfervitriol bei erhöhter Wirtschaftlichkeit infolge der Verwertung der kostenlos abgesonderten Begleitmetalle; nur bei höherem Zinkgehalt verursacht die Abscheidung des Zinkes gesonderte Kosten. Ein weiterer Vorteil tritt bei der Verarbeitung von Rückständen in Erscheinung,' die neben Kupfer vornehmlich Zinn enthalten, indem das vom Standpunkt der weiteren Zinnverarbeitung notwendig zu entfernende Kupfer in dieser Weise vollständiger abgeschieden wird, als dies durch hüttenmännische oder chemische Verfahrensweisen bisher erreichbar war.

Claims (2)

  1. PATENT-ANspRÜcHE i. Verfahren zur Gewinnung von Kupfervitriol aus Abfällen und Rückständen, die metallisches Kupfer als solches oder in Form von Legierungen enthalten, durch Röstung dieser Ausgangsstoffe in Gegenwart von Chloriden nach Art der chlorierenden Röstung sulfidischer Erze und darauffolgende Behandlung mit Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man Kochsalz in der Höchstmenge von io Prozent verwendet und die metallisches Kupfer enthaltenden Abfälle vor dem Rösten mit dem Kochsalz zusammen fein zerkleinert.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i zur' Verarbeitung von zinnhaltigen Ausgangsstoffen, gekennzeichnet durch einen Zusatz von kleinen Mengen Kalk, Kieselsäure, Tonerde oder deren Salzen zum Röstgute.
DEH82349D 1920-08-24 1920-09-02 Verfahren zur Gewinnung von Kupfervitriol aus Abfaellen und Rueckstaenden Expired DE358611C (de)

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