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Elektrisch betriebenes, durchgehendes. Abfahrts-und Haltezeichen für Mehrwagenzüge.
Die Zugsabfertigung bei Strassenbahnzügen und ähnlichen Verkehrsmitteln geschieht meistens dadurch, dass der Schaffner jedes einzelnen Wagens ein Abfahrtszeichens gibt, auf das der Schaffner des Triebwagens zu achten hat ; erst wenn er die Zeichen sämtlicher
Wagen hinter dem Triebwagen erhalten hat, gibt er das Abfahrtszeichen. Diese Methode führt nun gerade bei städtischen Verkehrsmitteln, die eine rasche Abfertigung verlangen, oftmals zu einem Abfahren des Zuges, bevor sämtliche Wagen fertig sind ; sei es dadurch, dass der Schaffner des Triebwagens in der Meinùng, ein Zeichen sei schon gegeben worden, das Abfahrtszeichen gibt, oder dies tut, um die Haltepausen zu verkürzen, indem er die anderen Schaffner zu einer raschen Abfertigung drängt. Dieses Verfahren hat schon zu
Unfällen geführt.
Durch die Erfindung sind diese Nachteile vermieden. Im Prinzip besteht sie aus einer elektrischen Hintereinanderbchaltung der Zeichengebevorrichtungen (Wagenkontakte) sämtlicher Wagen. Die am Triebwagen angebrachte Klingel kann nur ertönen, wenn sämtliche Wagenkontakte gleichzeitig betätigt werden. Wenn auch nur ein im übrigen beliebiger Wagen noch nicht fertig ist, kann das Abfahrtszeichen nicht ertönen ; dies ist die Sicherung gegen vorzeitiges Abfahren.
Zum Zwecke des Anhaltens ist jedoch eine solche Abhängigkeit der Zeichengebe- vorrichtungen nicht zu gebrauchen. Es sind daher mit dem Wagenkontakte für die Abfahrt solche zum Anhalten verbunden, die jedoch sämtlich parallelgeschaltet sind.
In der Zeichnung stellt Fig. i den Schaltplan eines Triebwagens, Fig. 2 den eines Anhängers dar.
Die Schaltung und die ! e Whkungsweise ist folgende :
In der Zeichnung sind ein Trieb-und ein Anhängewagen durch ein dreiadriges Kabel v miteinander verbunden, und zwar für die angegebene Fahrtrichtung. Die Steckkontakte a an den Wagen sind mit Kurzsclilussdeckeln k versehen, so zwar, dass immer am letzten Wagen die Leitungen r und s miteinander elektrisch verbunden werden.
An den einzelnen Wagenkontakten z wird nun mittels der üblichen Zugleine (-riemen), die an l befestigt ist, ein Kontaktstück c betätigt. Wird durch Ziehen an der Leine das Kontaktstück c bis in die Stellung m m'gebracht, so findet es hier einen deutlich merkbaren Widerstand.
Ist diese Stellung in allen Wagen gleichzeitig erreicht, so wird der Klingestromkreis geschlossen, und zwar ist die Stromrichtung von der Batterie b aus p aufwärts - stets in der Pfeilrichtung durch die Leitung s zur Magnetspule w der Klingel g, zurück durch Leitung r über die Kontakte mund m' (vermöge c) Leitung r weitet zu den Anschlussdosen a über das Anschlusskabel v - Leitung r im Anhänger, wieder über die Kontakte m und rit', weiter über den Kurzschlusskontakt k nach der Leitung s, zurück über v nach s und von hier über q nach der Batterie zurück. Für das Ertönen des Abfahrtszeichens ist also die gleichzeitige Betätigung sämtlicher Wagenkontakte bis zum fühlbaren mechanischen Widerstand erforderlich.
Erst im Augenblick des Schliessens wird der Klingelanker angezogen und es ertönt ein Glockenschlag.
Zum Anhalten wäre diese Abhängigkeit der Zeichen voneinander nicht brauchbar. Es sind daher in jedem Wagenkontakt zwei weitere Kontakte n und n'angebracht, die bei weiterem kräftigen Ziehen an l über in m'hinaus durch das Kontaktstück c überbrückt
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werden, wodurch dann, gleichgültig, m welchem Wagen das Zeichen gegeben wird, der Strom von der Batterie b über p durch s nach w fliesst, von hier aus aber über den üblichen
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nach b geht.
Es werden also durch diese Schaltung vermittelst dreier durchgehender Leitungen r, s, t mit einer gewöhnlichen Hausklingel zweierlei Zeichen gegeben : ein Schlag zum Abfahren und ein Rasselton zum Anhalten.
Es ist dies nur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ; man könnte etwa auch anstatt des Tonrythmus die Tonhöhe verschieden halten u. dgl. mehr.
Ist die Anlage vor dem Abfahren nicht in Ordnung, gibt etwa der Schlusskontakt k oder eines der Verbindungskabel'l1 nicht die nötige Berührung, so kann das Abfahrtszeichen nicht gegeben werden. Mit der Notwendigkeit, die Zeichengebevorrichtung vor der Abfahrt in Ordnung zu bringen, wächst die Sicherheit, insbesondere auch für den Augenblick der Gefahr, in dem ein Haltezeichen gegeben werden muss.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Elektrisch betriebenes, durchgehendes Abfahrts-und Haltezeichen für Mehrwagenzüge, bei welchem eine elektrische Klingel am Triebwagen durch Hintereinanderschaltung sämtlicher Wagenkontakte zum Abfahren und Parallelschaltung der Wagenkontakte zum Anhalten betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass Abfahrts-und Haltezeichen von. einander verschieden sind.