<Desc/Clms Page number 1>
Fourniertrockenvorrichtung.
Es sind bereits Fourniertrockenvorrichtungen bekannt, bei denen die zu trocknenden Fourniere zwischen paarweise übereinander angeordneten schweren, mit Innenheizung ver- sehenen Pressplatten eingelegt werden, wobei das Gewicht der jeweils oberen Platte jedes Paares den Pressdruck ausübt, Die erste, dritte, fünfte Platte usw. und die zweite, vierte, sechste Platte usw. sind je zu einem System vereinigt und wird das zweite Plattensystem etwas gehoben, so erweitert sich der Zwischenraum zwischen den von der ersten und zweiten, von der dritten und vierten, von der fünften und sechsten Platte usw. gebildeten Paaren, so dass die Fourniere eingeschoben und nach erfolgter Trocknung herausgenommen werden können.
Werden die Platten des zweiten Systems entsprechend weit gehoben, so bilden sie mit den ihnen benachbarten höheren Platten neuerdings Paare (zweite und dritte, vierte und fünfte usw. ) und auch in den Zwischenräumen dieser Paare können Fourniere getrocknet werden ; dies gibt die Möglichkeit, den Schichtenwechsel bei Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Betriebes durchzuführen. Während die einen Plattenpaare gegeneinander gedrückt werden, werden die Fourniere, die zwischen den anderen Plattenpaaren getrocknet worden sind, herausgenommen und durch frische, zu trocknende ersetzt ; wird dann das bewegliche Plattensystem verstellt, so schliessen sich die neu beschickten Paare und die vorher geschlossenen öffnen sich, um den Schichtenwechsel vornehmen zu lassen.
Da ein gleichbleibender starker Pressdruck während des Trocknens die Fourniere schädlich beeinflusst, weil das beim Trocknen auftretende Schrumpfen der Fourniere durch den beständigen Pressdruck verhindert würde und die Fourniere Risse erhielten, so wurde bereits vorgeschlagen, die zusammenarbeitenden Heizpressplatten während des Trocknungvorganges periodisch voneinander zu entfernen und bis zur Erreichung des gewünschten Pressdruckes einander wieder zu nähern, so dass während der Lüftung der Pressplatten die Fourniere Gelegenheit haben, sich zusammenzuziehen und beim Schliessen der Platten der entwickelte Wasserdampf gewaltsam ausgestossen wird. Dieses periodische Heben und Senken der Plattensysteme wurde durch einen mechanischen Antriebsmechanismus besorgt, der seinerseits von einer Transmission angetrieben wurde.
Dies hat aber den Nachteil, dass ein solcher mechanischer Antriebsmechanismus bei der grossen Hitze, die im Bereiche der Fourniertrockenvorrichtung herrscht, insbesondere wegen der schädlichen Beeinflussung der Schmierung schwer instand zu halten ist. Gerade wegen des schädigenden Einflusses der Hitze hatte man auch bereits für die zur Ermöglichung des Schichtenwechsels nötige Bewegung der Plattensysteme den hydraulischen Antrieb vorgeschlagen ; dabei ist es aber bisher noch nicht gelungen, das periodische Lüften und Schliessen der jeweils zusammenarbeitenden Plattenpaare, das sogenannte "Atmen", gleichfalls durch hydraulischen Antrieb ausführen zu lassen ; Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Fourniertrockenvorrichtung, die mit einfachen Mitteln den ganzen Antrieb hydraulisch bewirkt.
Eine Ausführungsform einer solchen Fourniertrockenvorrichtung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Die eigentliche Fourniertrockenvorrichtung besteht in bekannter Weise aus den beiden Systemen von Heizpressplatten a und b ; das System b wird von unten von dem Kolben c eines hydraulischen Zylinders d angefasst und gegenüber dem feststehenden System a gehoben und gesenkt. Die Platten a sind in ihren seitlichen Trägern u in lotrechter
<Desc/Clms Page number 2>
Richtung etwas beweglich gelagert. Die Platten b sind gleichfalls in seitlichen Trägern lotrecht etwas beweglich gelagert, die eben mittels eines Querträgers von dem Kolben c angefasst werden.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Lage arbeiten als Paare zusammen die
EMI2.1
dabei die jeweils obere Platte jedes Paares durch ihr Eigengewicht auf der unteren auf und erzeugt so den Pressdruck. Werden die Platten b gehoben, so stossen sie gegen die Platten a von unten und heben diese von ihrem Lager etwas ab, so dass die Platten b durch ihr Eigengewicht wirken können. Werden die Platten b gesenkt, so geschieht dies so weit, bis sie auf den Platten a aufruhen und von ihren Lagern etwas abgehoben werden,
EMI2.2
Bei der in der Zeichnung dargestellten Lage der Platten werden nach Lüftung der Platten des Systems b zwischen die Paare a1 bl, a2 b2, b3 usw. die zu trocknenden Fourniere
EMI2.3
belasten.
Diese Belastung soll aber nicht ständig wirken, sondern nach kurzer Dauer durch periodisches Abheben der Platten b immer wieder aufhören, indem das System b eine fort- währende Heb- und Senkbewegung vollführt. Um diese zu erzeugen, ist der Zylinder d durch eine Rohrleitung e mit dem Zylinder f einer Kolbenpumpe verbunden, und zwar derart, dass die Flüssigkeit aus der Pumpe beim Vorwärtsgang des Pumpenkolbens g in den hydraulischen Zylinder d gedrängt und beim Rückwärtsgang des Pumpenkolbens, diesem folgend, aus dem Zylinder d wieder zurückströmt. Der hydraulische Kolben c und damit auch das Plattensystem b wird infolgedessen im Zeitmasse der Kolbenhübe der Pumpe gehoben und gesenkt, wodurch eben das "Atmen" der zusammenarbeitenden Plattenpaare zustande kommt.
Da die Pumpe auch zum, Heben und Senken des Systems b zum Zwecke des Schichtenwechsels gebraucht wird, so muss sie wie eine gewöhnliche Förderpumpe mit einem S. tugventil li und einem Druckventil i versehen sein. Um aber das früher geschilderte "Atmen"zu erhalten, darf die Verbindungsleitung e von der Pumpe nicht hinter dem Druckventil i abzweigen, sondern von dem Raum zwischen dem Saug-und Druckventil, weil ja sonst eine Rückströmung der Flüssigkeit beim Rückwärtsgang des Kolbens durch das Druckventil verhindert werden würde. Die zwischen Saug-und Druckventil abzweigende Rohrleitung ist mit k bezeichnet und sie ist durch das Gehäuse eines Ventils 1 und durch ein Ventil In mit der Rohrleitung e verbunden, die zu dem hydraulischen Zylinder d führt.
Das Ventil w ist in die von dem Raum hinter dem Druckventil i der Pumpe abzweigenden Druckleitung it eingeschaltet, als deren Fortsetzung sich die Rohrleitung e darstellt. Ist das Ventil m geschlossen, so kann von der Rohrleitung # her Flüssigkeit nicht gegen die Pumpe hin zurückströmen, weil dies einerseits durch das das Rohr k abschliessende Ventil m und andrerseits durch das Druckventil i verhindert wird.
Wird überdies auch das Ventil l geschlossen, das eine Ausnussleitung o steuert, so wirkt die Pumpe in gewöhnlicher Weise fördernd, indem die durch das Ventil 1L angesaugte Flüssigkeit durch das Druckventil i in das Rohr n und von hier durch das Rohr e in den hydraulischen Zylinder d gepresst wird, ohne dass ein Rückströmen der Flüssigkeit aus diesem möglich wäre, was ein Anheben des hydraulischen Kolbens c bewirkt.
Werden beide Ventile l und m geöffnet, so kann die unter dem Druck der Belastung des hydraulischen Kolbens c stehende Flüssigkeit aus dem Rohre e durch die beiden ge- öffneten Ventile mund 1 in die Ausflussleitung o verdrängt werden, so dass sich der hydraulische Kolben c senkt. Bleibt das Ventil l geschlossen und wird bloss das Ventil m geöffnet, so wird die Verbindung zwischen den Rohren k und e hergestellt und es findet das oben geschilderte statt.
Befindet sich also der hydraulische Kolben c in der in der Zeichnung dargestellten tiefsten Lage und wird das Ventil m geöffnet und das Ventil l geschlossen, so wird die Atembewegung der Platten b,. die mit den unter ihnen befindlichen Platten a zusammenarbeiten, erzeugt. Ist die Trocknung der hier behandelten Fourniere beendet, so wird, nachdem zwischen die Platten b und den darüberliegenden Platten a frische Fourniere eingelegt worden sind, das Ventil M geschlossen-das Ventil l bleibt dabei weiter geschlossenso dass die Pumpe durch'die Rohre 11 und e Flüssigkeit in den Zylinder d presst und die Platten b hebt.
Das Ventil m wird solange geschlossen gehalten, bis die Platten b bzw. die daraufliegenden Fourniere die darüberliegenden Platten a in ihren Lagern anheben, wodurch diese durch ihr Gewicht die Fourniere belasten ; dann wird das Ventil m wieder geöffnet
EMI2.4
so tritt im hydraulischen Zylinder d durch Rückströmen der Flüssigkeit durch die Rohre e und k eine Druckverminderung ein, die ein Senken der Platten b zur Folge hat, das so
<Desc/Clms Page number 3>
weitgehend ist, dass die darüberliegenden Platten, nachdem sie die Senkbewegung zuerst mitgemacht haben, auf ihre Lager aufzuruhen kommen und die weitere Senkbewegung der Platten b die gewünschte Entlastung der Fourniere herbeiführt.
Bei dem darauffolgenden Vorwärtsgang des Pumpenkolbens wird die Flüssigkeit wieder durch die Rohre k und e in den hydraulischen Zylinder d gepresst und die Platten b so weit gehoben, dass sie die darüberliegenden Platten a von den Lagern abheben usw. Hat dieser Vorgang genügend lange gedauert, so werden zwischen die Platten b und den darunter befindlichen Platten a wieder frische Fourniere eingelegt und das Ventil 1 geöffnet, während auch das Ventil m geöffnet bleibt. Jetzt kann unter der Belastung des hydraulischen Kolbens c durch die Rohre e und o Flüssigkeit entweichen, was ein Senken der Platten b zur Folge hat.
Dies wird solange zugelassen, bis die Platten b auf den darunter befindlichen Platten a bzw. den auf diesen liegenden Fournieren mit ihrem ganzen Gewicht aufzuruhen kommen, worauf das Ventil 1 wieder geschlossen wird, was zur neuerlichen Einleitung der Atembewegung der Platten b führt, die nunmehr periodisch von den unter ihnen liegenden Fournieren abgehoben und wieder auf sie herabgesenkt werden. Inzwischen können die über den Platten b befindlichen, bereits getrockneten Fourniere gegen frische ausgewechselt werden.
Wie man sieht, genügt also eine ganz einfache Handhabung der Steuerventile 1 und m, um die Atembewegung der Pressplatten und den Schichtenwechsel von oben nach unten und umgekehrt durchzuführen. Die Handhabung der Steuerventile 1 und m kann noch weiter dadurch vereinfacht werden, dass ihre Antriebsorgane miteinander verbunden werden, so dass sie mittels eines einzigen Handhebels betätigt werden können. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform werden die lose auf ihren S ; tzen ruhenden Ventile von unten her mittels Schraubenspindeln p, q gehoben, die in Muttergewinde der Ventilgehäuse eingreifen.
Dabei ist die eine Schraubenspindel rechtsgängig und die andere linksgängig und beide sind mit ineinandergreifenden Zahnräder rund s verbunden, so dass, wenn die Spindel q mittels des Handgriffes t gedreht wird, diese Bewegung auch auf die Spindel p übertragen wird. Der Leergang der Spindel p bis'zur Berührung mit dem Ventilkörper 1 bei der Aufwärtsbewegung ist grösser als der der Spindel q bis zur Berührung mit dem Ventilkörper m. Werden also beide Spindeln gleichzeitig und gleichmässig gehoben, was durch das Schwenken des Handgriffes t in der einen Richtung geschieht, so wird zuerst das Ventil m und erst später auch das Ventil 1 gehoben. Umgekehrt wird zuerst das Ventil 1 geschlossen und dann das Ventil, m. Dies entspricht der oben geschilderten Art der Steuerung.
Wird der Handgriff t nur so weit geschwenkt, dass das Ventil m geöffnet, das Ventil 1 aber noch geschlossen ist, so findet das Atmen statt. Sollen die Platten b zum Zwecke des Schichtenwechsels gesenkt werden, so braucht der Handgriff t nur im Sinne der Hebung der Spindeln p und q weiter geschwenkt zu werden, so dass bei einer Vergrösserung der Eröffnung des Ventils m auch das Ventil 1 geöffnet'wird. Hat der Arbeiter durch Beobachtung der Platten b bemerkt, dass die Senkung in genügendem Masse erfolgt ist, so bringt er den Handgriff t wieder in die frühere Lage zurück, bei der das Ventil m noch offen, das Ventil 1 aber geschlossen wird (Atmen).
Sollen zum Zwecke des Schichtenwechsels die Platten b gehoben werden, so wird der Handgriff t im Sinne der Senkung der Spindeln p und q geschwenkt, so dass nunmehr auch das Ventil m geschlossen wird. Hat der Arbeiter das richtige Mass dieser Senkbewegung beobachtet, so schwenkt er den Handgriff t wieder in die dem Atmen entsprechende Mittelstellung zurück.
Selbstverständlich kann die konstruktive Ausgestaltung dieser Steuerorgane auch anders beschaffen sein. Die Pumpe kann in grösserer Entfernung von der Trockenvorrichtung angeordnet werden, gegebenenfalls auch in einem ganz anderen Räume, so dass sie und ihre Antriebsorgane durch die Hitze nicht schädlich beeinflusst werden können. Auch die Steuerorgane können von der Trockenvorrichtung so weit entfernt werden, dass der die Steuerung bedienende Mann ausserhalb des Bereiches der Hitze bleibt.
In ähnlicher Weise kann die ganze Anlage auch so ausgeführt werden, dass die Plattensysteme a und b gegenläufige Bewegungen machen, wobei jedes System mit einem hydraulischen Zylinder in Verbindung gebracht werden kann.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.