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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen und Stechen von Sandformen für Giessereizwecke.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen und Stechen von Sandformen für Gussstücke, die mit mehreren dünnen Teilen, wie Spitzen, Stiften, Zinken, Vorsprünge o, dgl. versehen sind, wobei das Einstechen den Zweck verfolgt, Löcher in der Giessform zu bilden, in die das Metall fliessen kann, um die Spitzen o. dgl. an den
Gussstücken herzustellen.
Die Erfindung bezweckt die Sicherheit zu schaffen, dass das Stechen der Form genau durchgeführt wird und mit der üblichen Praxis zu brechen, die Stechorgane erst dann in den Formsand zu treiben, wenn dieser bereits zu einer festen, mehr oder wenigen starren Masse gestampft, also wenn die Form fertiggestellt ist. Dieser Vorgang hat den Nachteil, dass der Sand gerade um die durch die Stechorgane gebildeten Öffnungen erhöhte Dichtigkeit erhält, während er eben an diesen Stellen vorteilhaft weicher sein sollte, um den sich beim Giessvorgang bildenden Dämpfen und Gasen leichteren Abzug zu gewähren.
Ferner ermöglicht die Erfindung das Stechen der Form während ihrer Herstellung vorzunehmen, wodurch eine Ersparnis an Zeit und Arbeit erzielt wird, indem das Formen und Stechen durch einen einzigen Vorgang bewirkt wird, während bisher hierzu zwei Arbeitsvorgänge notwendig waren, da zuerst die Giessform hergestellt und diese erst dann gestochen wurde. Schliesslich wird auch die bei dem Durchgang der Stechorgane durch den harten Formsand hervorgerufene Reibung und die hierdurch bedingte rasche, Abnutzung vermindert, die einen häufigen Ersatz der Stechorgane erfordert.
Dies wird nach vorliegender Erfindung dadurch erreicht, dass durch den beim Einstampfen oder Eindrücken des Formsandes erzeugten Druck die auf und ab bewegliche Modellplatte mit dem Formkasten gegen die auf der Trag-oder Grundplatte angeordneten Stechorgane bewegt wird und diese letzteren sich auch in in der Modellplatte vorgesehene Löcher in die Form. einstechen,
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt und zeigt Fig. i die Vorrichtung zum Formen und Stechen der Sandform mit einem Teil des Formkastens in Vorderansicht, Fig. 2 und 3 die Vorrichtung in Seiten-und Draufsicht, Fig. 4 ist eine untere Ansicht der Grundplatte. Fig. 5 zeigt in gtösserem Massstabe die Stechorgane und Modellplatten in Ansicht und Fig. 6 eine gleiche Ansicht wie Fig. i bei heruntergedrückter Modellplatte.
1 ist die Grundplatte, 2 die Modellplatte, 3 sind die Stechorgane und 5 ist die Hälfte eines, durch beliebig geeignete Mittel in seiner Lage auf der Modellplatte 2 gehaltenen Formkastens. Wie ersichtlich, ist die Grundplatte 1 an geeigneten Stellen vorteilhaft in der Nähe der Ecken mit Löchern 6 versehen, durch welche die Stangen 7, 8, 9, 9"greifen, die an der
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vorteilhaft einen etwas grösseren Durchmesser als die Stangen, so dass diese sich in den Löchern bewegen können. Die Stangen sind an der Platte 2 beispielsweise dadurch befestigt, dass jede derselben mit einem Flansch 13 o. dgl. ausgestattet ist, der in einer an der Unterseite der Platte 2 vorgesehenen Ausnehmung 14 liegt. Die Platte 2 ist durchbohrt und durch diese Durchbohrungen greifen Schraubenbolzen 15 in mit Gewinde versehene Öffnungen der Stangen.
Die Platte 2 kann daher zu der Grundplatte 1 eine hin und her gehende Bewegung ausführen. Zwischen der Grundplatte 1 und der Platte 2 ist um jede der Stangen
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eine Schraubenfeder 16 oder eine sonst geeignete Feder gelegt, welche Federn die Platte 2 in ihrer Normallage halten. Die Stangen sowie die Platte 2 sind mittels Muttern und Gegenmuttern 7', 8', 9'und 9'"an der Grundplatte 1 befestigt. Durch die Anordnung von Muttern und Gegenmuttern kann die Platte 2 den Stechorganen 3 und der Platte 1 gegen-
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Fig. 3 zeigt die Oberfläche der die Gussmodelle 16'tragenden Platte 2.
Die beispielsweise gewählten Gussmodella werden vorteilhaft aus einem Stück mit der Platte 2 gebildet und sind derart über die Platte verteilt, dass rings rm die Gussmodelle ein Rand zur Aufnahme der einen Hälfte des Formkastens 5 verbleibt. Die in der Platte : 2 vorgesehenen Löcher 17 sind derart angebracht, dass sie von den eigentlichen Gussmodellen umgeben sind.
Fig. 5 zeigt, wie bisher die Stechorgane in ihrer Lage gehalten wurden. Diese Art des Festhaltens findet vorteilhaft auch bei dem Erfindungsgegenstand Anwendung, wobei 18 eine zweckmässig aus Metall hergestellte Platte und 19 eine zweite Platte darstellt, die an geeigneten Stellen durchlocht ist, damit die Stechorgane 3 durch dieselbe hindurchtreten können.
Klötze 20 dienen dazu, die beiden Platten in einem gewissen Abstand voneinander zu halten, um zwischen den Platten einen solchen Raum zu schaffen, dass die Köpfe der Stechorgane in'diesem Platz finden können Die Platten 18, 19 werden in ihrer Lage durch Schrauben 21 o. dgl. gehalten. Vier oder mehr Stangen 22 sind mit einem Ende an der Platte 2 befestigt und können in in den Platten 18, 19 vorgesehenen Löchern gleiten.
Die Stellung der Platten 18, 19 mit Bezug auf die Platte 2 kann mittels Muttern 23 geregelt werden, die auch verhindern, dass sich die Platten 18, 19 von der Platte 2 trennen.
Die Stangen 22 können, wie später beschrieben, unter Umständen auch entfallen ; gelangen sie jedoch zur Anwendung, so muss auch die Grundplatte 1 derart durchlocht sein, dass eine Bewegung der Stangen 22 möglich ist. Die Stechorgane 3 samt den zugehörigen Platten 18, 19 sind an der Grundplatte 1 durch geeignete Mittel, z. B. Schraubenbolzen 24
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abändern zu können, sind Einrichtungen vorgesehen, mit deren Hilte die Platte 2 mehr oder weniger nach unten gedrückt werden kann, wodurch die Stechorgane in entsprechendem Masse über die Platte 2 treten. Zu diesem Zwecke können mehrere, vorteilhaft vier Bolzen 26 o. dgl. vorgesehen sein. die in die Grundplatte einschraubbar sind.
Durch Verdrehung der Bolzen 26, beispielsweise mittels eines in einem Schlitz 27 derselben eingeführten Schlüssels, werden die die Köpfe bzw. freien Enden dieser Bolzen oder Stifte der Grundplatte 1 näher gerückt oder von derselben entfernt und hierdurch die Grösse der Bewegungsmöglichkeit der Platte 2 geregelt, die beim Niederdrücken mit den freien Enden bzw. Köpfen der-Bolzen 26 in Berührung kommt (Fig. 6). Sind die Bolzen 26 in ihre richtige Stellung eingestellt, so werden sie mittels der Muttern 28 in dieser gehalten.
Es ist selbstverständlich, dass die Platte 2 und die Gussmodelle derart durchlocht sein müssen, dass den Anforderungen des jeweilig in Frage kommenden Gussprozesses entsprochen wird ; ferner, dass die Stechorgane derart angeordnet sind, dass sie mit den
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einen Satz von Formen nach einem einzigen Modell herzustellen, so dass ein Wechsel der Platte 2 nicht nötig ist, können die Stangen 22 entfallen. Wird indessen eine bestimmte, ein besonderes Gussmodell oder Anzahl derartiger Modelle tragende Platte nicht ständig verwendet, dann können die Platte 2 und die zugehörigen Stechorgane samt ihren Sicherungplatten entfernt und durch entsprechend abgeänderte Teile zur Herstellung einer anderen Gussform ersetzt werden, wobei diese Ersatzteile an der Grundplatte 1 in der beschriebenen Weise befestigt sind.
Auf diese Weise können Modellplatte und Stechorgane mit Bezug auf die Grundplatte ausgewechselt werden. In diesem Falle finden zweckmässig die Stangen 22 Verwendung, welche die Stechorgane und die Modellplatte, während sie von der Grundplatte entfernt sind, bis zu ihrer neuerlichen Verwendung zusammenhalten.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Die eine Hälfte eines Formkastens beliebiger Art wird auf die Modellplatte 2 gestellt und mit Sand gefüllt. Das Einstampfen oder Eindrücken des Formsandes geschieht entweder von Hand aus oder auf maschinellem Wege. Der durch das Einstampfen oder Eindrücken des Sandes erzeugte Druck bewirkt, dass die Modellplatte mit dem Formkasten und dem Sand gegen die Grundplatte bewegt wird, wodurch die Stechorgane durch die Modellplatte dringen. Die Giessform wird also schon während ihrer Herstellung durchstochen,
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Der als Grundplatte bezeichnete Teil kann beispielsweise auch ein Tisch oder eine Arbeitsbank sein.
Im letzteren Falle können mehrere ModellpJatten und Sätze von Stechorganen sowie die vorerwähnten, den Modell-und Grundplatten zugehörigen Teile, wie bei einer Grundplatte, unmittelbar auf der Arbeitsbank angeordnet bzw. angebracht sein, so dass diese die gemeinsame Unterlage für eine Anzahl von Modellplatten und den. diesen zugehörigen bezw. mit ihnen gemeinsam wirkenden Teilen bildet.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zum Herstellen und Stechen von Sandformen für Giessereizwecke, dadurch gekennzeichnet, dass durch den beim Einstampfen und Eindrücken des Formsandes erzeugten Druck die auf und ab bewegliche Modellplatte mit dem Formkasten gegen die auf der Tragoder Grundplatte angeordneten Stechorgane bewegt wird und diese letzteren sich durch in der Modellplatte vorgesehene Löcher in die Form einstechen.