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Vorrichtung zum Befestigen von Stimmenzungen auf Stimmplatten. Die
Stimmenzungen von Stimmplatten, wie sie beispielsweise in Munharmonikas oder ähnlichen
Musikinstrumenten verwendet werden, wurden bisher mit Hilfe eines kleinen Nietes
an den Stimmplatten befestigt.
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Da das Einsetzen der kleinen Nieten, das Abzwicken der Stifte, das
Aufsetzen der Summenzungen und das Vernieten, sowie das Ausrichten von Hand geschehen
mußte, so waren die Herstellungsarbeit und infolgedessen die Kosten verhältnismäßig
große.
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Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, unter Vermeidung der Nietstifte
die Zungen dadurch mit den Stimmplatten zu verbinden, daß aus letzterer warzenartige
Vorsprünge herausgedrückt und mit Hilfe dieser die Zungen befestigt werden.
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Aber auch hierbei war man bisher zum größten Teile auf die Geschicklichkeit
des Arbeiters angewiesen, da nur das Herauspressen der Vorsprünge maschinell geschah,
während das Einsetzen und Ausrichten der Stimmenzungen selbst von Hand geschehen
mußte. Das ganze Verfahren verteuerte sich hierdurch, und man war auf die Geschicklichkeit
des Arbeiters in hohem Grade angewiesen.
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Der Zweck der Erfindung ist es nun, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit Hilfe welcher sämtliche Arbeitsvorgänge maschinell durchgeführt werden, so daß
einesteils Gewähr für genaueste Arbeit gegeben ist, anderseits die Produktion wesentlich
gesteigert wird, was gleichbedeutend mit einer Verbilligung ist.
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Dies geschieht in erster Linie durch eine Stanze, die so mit einem
Schlitten und einem Magazin zusammenarbeitet,, daß in der ersten Stellung die Stimmenzungen
in entsprechende Ausnehmungen einer auswechselbar im Schlitten vorgesehenen Form
gleiten, in der zweiten die Stimmplatte darauf gelegt und dann das Durchstanzen
der Vorsprünge von der Rückseite der Platte erfolgt. Hierbei kann die Stanze doppelt
ausgebildet sein und zu beiden Seiten Magazine haben, die mit einem darunter hindurchgleitenden
Schlitten derart zusammenarbeiten, daß, wenn die eine Form unter der dazugehörigen
Stanze ist, die andere sich unter dem zweiten Magazin in Ladestellung befindet und
umgekehrt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Stanze
dargestellt, und zwar zeigen Abb. z die Vorderansicht einer Stanze, teilweise geschnitten,
Abb. 2 den Schnitt nach der Linie II-II der Abb. z, .
Abb. ; eine
Stimmenzunge von oben und von der Seite gesehen und Abb..l eine Einzelheit der Vorrichtung
in schaubildlicher Darstellung.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Stanzenkopf 5, der in einer senkrechten
Geradführung 6 geführt, mit Hilfe eines Exzenters 7 auf und ab bewegt werden kann.
Eine nicht dargestellte, durch einen Fußhebel gesteuerte Kupplung rückt die Stanze
im gewünschten Augenblick ein und aus.
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Unterhalb der Stanze ist ein Schlitten 8 verschiebbar angeordnet,
dessen Bewegung mit Hilfe eines Hebelgestänges 9 von Hand aus geschieht. Zu beiden
Seiten der Stanze sind über dem Schlitten 8 Magazine io und il für die Stimmenzungen
vorgesehen. Der Stanzenkopf 5 trägt zwei Stanzen 12 und 13. Im Schlitten 8 sind
auswechselbare Formen 1.4 und 15 so angeordnet, daß die Entfernung der beiden Formen
derjenigen des Magazins io von der Stanze 13 und des Magazins ii von der Stanze
12 entspricht. Die in Abb. 2 erkenntliche Form 14 besitzt eine Versenkung 16 für
eine Stimmenzunge; die genau so tief ist, als die Dicke der Stimmenzunge ausmacht.
Stifte 17 dienen dazu, die auf die Form zu legende Platte 18 bzw. i9 in der richtigen
Stellung zu halten.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt Mit Hilfe des Hebels 9 verschiebt
man den Schlitten 8 so, daß die Form 1I unter dem Magazin io zu stehen kommt. Die
Folge hiervon ist, daß eine Stimmenzunge 20 von der Versenkung 16 aufgenommen wird.
Nunmehr schiebt man den Schlitten 8 nach rechts, so daß die Form 14 in die daneben
punktiert gekennzeichnete Stellung gelangt, und legt eine Stimmplatte 18 darauf.
Die gegenseitige Stellung von Form 14., Platte 18 und Zunge 2o wird durch die Stifte
17 bzw. durch die Versenkung in der Form 13 gesichert. Nunmehr tritt die Stanze
12 in Tätigkeit und drückt das Material aus der Platte i8 durch den Kopf der Zunge
2o hindurch. Das Wiederlager in der Form 1,1 ist hierbei so ausgestaltet, daß das
durchgestanzte Material nietenartig breitgedrückt wird. Die Stimmenzunge ist auf
diese Weise in einem Arbeitsgang fest mit der Stimmplatte verbunden und befindet
sich genau in der richtigen Stellung oberhalb der Durchbrechung der Stimmplatte
18.
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In entsprechender Weise sind auf der rechten Seite des Schlittens
die Anordnungen so getroffen, daß auf der anderen Seite der Stimmplatte i 9 eine
entsprechende Stimmenzunge befestigt werden kann. Es wird sonach, sobald sich die
Form 14 in Ladestellung unterhalb des Magazins io befindet, die Form 15 unter der
Stanze 13 zu liegen kommt, an dieser Stelle also die Befestigung der Stimmzunge
2o erfolgen. Umgekehrt natürlich befindet sich die Form 15 in Ladestellung, wenn
die Form 14. unter ihrer Stanze 12 liegt. Es erfolgt daher durch das Hin-und Herschieben
des Schlittens 8 wechselseitiges Laden der Formen und Befestigen der Zungen.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist das einfachste Beispiel
einer Stimmplatte gewählt, die auf jeder Seite nur eine Stimmenzunge hat. Es kann
auch, ohne am Wesen der Maschine etwas zu ändern, die Einrichtung so getroffen werden,
daß Stimmplatten mit auf jeder Seite sechs oder noch mehr Stimmen in genau derselben
Weise mit Stimmenzungen in einem Arbeitsgang versehen werden. Es müssen dann die
Formen io und 15 so viel Versenkungen haben, wie Stimmenzungen befestigt werden
sollen, und dementsprechend müssen die Magazine io und i i eingerichtet sein.
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Auch in sonstiger Beziehung können die verschiedensten baulichen Abänderungen
getroffen werden, ohne dadurch außerhalb des Rahmens der Erfindung zu fallen; so
ist es z. B. denkbar, daß die Fußstücke der Stimmzungen schon vorher gelocht sind
oder aber auch zwischen Füllstellung und Stanzstellung durch eine besondere Stanze
gelocht werden.