DE322706C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung und zum Durchstechen von Formen fuer Metallguss - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung und zum Durchstechen von Formen fuer MetallgussInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C9/00—Moulds or cores; Moulding processes
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN
AM 7. JULI 1920
R EI CH S PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
— M 322706 KLASSE 31 c GRUPPE
für Metallguß.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1918 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Formen und
Durchstechen von Sandformen für die Erzeugung von Metallguß, welche dünne Teilchen,
wie beispielsweise Spitzen, Zacken oder Vorsprünge u. dgl., aufweisen. Das Durchstechen
erfolgt zu dem Zweck, in den Formen Durchbohrungen herzustellen, in welche das Metall behufs Herstellung der Spitzen fließt.
xo Der Zweck der Erfindung besteht darin, daß das Durchstechen genau erfolgt und. daß
die bisherige Praxis verlassen wird, die darin besteht, die Durchstecher in den Sand einzudrücken,
.nachdem er zu einer mehr oder weniger festen. Masse gestampft worden ist,
was den Nachteil mit sich führt, daß der Sand an denjenigen Stellen in einer Beschaffenheit
von erhöhter Dichtigkeit ist, wo es zweckmäßig ist, ihn weicher zu haben, dämit
das beim Einfließen des geschmolzenen Metalls entstehende Gas bzw. die- Dämpfe
entweichen können. Weiterhin wird durch die Erfindung bezweckt, daß die Form gleichzeitig
mit dem Durchstechen hergestellt wird, so daß an Zeit und Arbeit gespart wird, da
nur ein Arbeitsvorgang anstatt wie bisher zwei Arbeitsvorgänge notwendig sind, welch
letztere aus der getrennten Herstellung der Form und ihres Durchstechens herrühren.
Schließlich wird durch die Erfindung, bezweckt,
daß die Reibung von Seiten der Durchstecher beim Eindringen in den harten Sand vermindert wird, die zu einer schnellen
Zerstörung der Durchstecher führt, so daß diese häufig ausgewechselt werden müssen.
Wie bisher bekannt, werden zur Ausführung des Verfahrens eine Reihe von Durchstechern
verwendet, welche in einer Platte befestigt sind. Diese Platte führt gegenüber einer zweiten Platte eine relative Verschiebung
aus, so daß die Durchstecher durch Durchbohrungen; der letztgenannten Platte
hindurchtreten, in welch letzterer die freien Enden der Durchstecher gewöhnlich liegen.
Die letztgenannte Platte besitzt Duplikate der Modelle, von denen- die Form hergestellt
wird, behufs Übereinstimmung der Duplikate mit der Form bei der Herstellung und beim
Durchstechen der letzteren.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kommt eine Modellplatte zur Anwendung, welche
die tatsächlichen Modelle bzw. Teile derselben trägt und von denen der Guß an Stelle
der bisherigen Duplikate hergestellt wird, so daß die Form gleichzeitig mit dem Durchstechen
geformt wird. Die Modelle sind durchbohrt, damit die Durchstecher durch sie hindurchtreten können. Fest, jedoch entfernbar
durch irgendeine geeignete Vorrichtung ist an der Grundplatte eine weitere Platte
angebracht, in welcher- die Durchstecher befestigt sind, wobei die Grundplatte an geeigneten
Punkten zweckmäßig an vier Stellen
durchbohrt ist. Diese Durchbohrungen in der Grundplatte dienen dazu, Stangen aufzunehmen,
an denen die durchbohrte Modellplatte befestigt ist, welch letztere so ange-5 ordnet ist, daß die Durchstecher mit ihren
freien Enden gewöhnlich in diesen Durchbohrungen der Modelle liegen. Die genannten
Stangen gleiten in Durchbohrungen der Grundplatte, und eine jede von ihnen ist mit
to einer Spiralfeder o. dgl. versehen, deren eines Ende sich gegen die Modellplatte abstützt,
■ während das andere an der Grundplatte anliegt. Die genannten Federn werden vorzugsweise
durch Muttern eingestellt, welche auf Schraubengewinde an den Enden der Stangen aufgeschraubt werden. Diese Stangen
erstrecken sich über die Unterseite der Grundplatte hinaus, und die Muttern dienen
auch dazu, die durchbohrte Modellplatte in der richtigen Lage mit Bezug auf die Durchstecher
zu halten.
Auf den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt
Fig. ι in der Seitenansicht eine zur Ausführung des Verfahrens bestimmte Vorrichtung
zum Formen und Durchstechen von Sandformen.
Fig. 2 ist eine Endansicht, und Fig. 3 eine Draufsicht hierzu.
Fig. 4 veranschaulicht in der Draufsicht die Grundplatte von der Unterseite.
Fig. 5 ist eine Seitenansicht der Durchstecher mit der Modellplatte' in einem gröfieren
Maßstabe.
Fig. 6 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung in derjenigen Stellung, in welcher die
Modellplatte niedergedrückt ist.
ι bezeichnet eine Grundplatte, 2 die Modellplatte,
3 die Durchstecher und 5 die Hälfte eines Formkastens, welcher auf der
Platte 2 durch geeignete Vorrichtungen gehalten wird. Die Grundplatte 1 ist an geeigneten
Stellen und zweckmäßig in der Nähe der vier Ecken bei 6 durchbohrt behufs verschiebbarer
Aufnahme von Stangen 7, 8, 9, 9', welche an der Platte 2, wie bei 10, 11 und 12
dargestellt, festgelegt sind. Die Bohrungen in der Platte 1 sind zweckmäßig im Durchmesser
etwas größer als der Durchmesser der Stangen, so daß letztere eine Querbewegung
in den Bohrungen ausführen können. Eine vorzugsweise zur Anwendung kommende Befestigungsart
der Stangen an der Platte 2 besteht darin, daß diese Stangen mit Flanschen
13 versehen werden, welche in Ausnehmungen
14 an der Unterseite der Platte 2 passend eingreifen.
Die Platte 2 ist mit Durchbohrungen versehen und weiterhin sind die Stangen mit Schraubengewinde behufs Aufnahme von
Muttern 15 versehen. Es ist einleuchtend, j die Platte 2 eine Hin- und Herbewegung
mit Bezug auf die Platte 1 ausführen kann. ' Zwischen der Platte 1 und der Platte 2 be-I
finden sich an jeder Stange' Spiralfedern 16, 6S
j welche die Platte 2 nachgiebig mit Bezug auf
die Platte 1 halten und dazu dienen, die
, Platte 2 nach der Normallage zurückzufüh-I
ren, nachdem sie niedergedrückt worden ist. ■ Die genannten Stangen und die Platte 2
werden in der Platte 1 durch Muttern 7', 8', 9'
und 9'" gehalten, von denen jede auch dazu j dient, die Platte 2 in der richtigen Lage mit
j Bezug zu den Durchstechern 3 zu halten und j um zur selben Zeit die Federn 16 in die erj
forderliche Spannung zu bringen. ' In Fig. 3 ist die Außenseite der Platte 2
veranschaulicht, welche die Modelle 16' trägt.
Die Modelle werden zweckmäßig aus einem j Stück mit der Platte 2 hergestellt und so anj
geordnet, daß ein glatter Rand um jedes Mo-I dell vorhanden ist, um einem halben Formj
kasten von üblicher Bauart Rechnung zu tra-1 gen. 17 sind Durchbohrungen in der Platte 2
; und in solcher Lage, daß sie von dem Mo-
dell umfaßt werden. Fig. 5 veranschaulicht ; die bisher bekannte Bauart zum Festhalten
j der Durchstecher, welche Befestigungsart ! auch für das Verfahren der vorliegenden Er-'
nndung zur Anwendung gelangt. 18 bezeichnet eine Metallplatte und 19 eine zweite
I Platte, die an geeigneten Stellen durchbohrt ist, damit die Durchstecher hindurchgehen
können. 20 sind Distanzstücke, mittels welcher ein Zwischenraum zwischen den beiden
Platten für die Köpfe der Durchstecher hergestellt wird. Die Platten 18 und 19 werden
in geeigneten Lagen durch eine Einrichtung, beispielsweise bei 21 veranschaulicht, gehalten.
22 sind Stangen, von denen beispiels- 3 weise vier zur Anwendung kommen und
welche fest an dem einen Ende an der Platte 2 sitzen. Diese Stangen gleiten in Durchbohrungen,
die zu diesem Zweck in den Platten 18 und 19 vorgesehen sind. Die Lage der
Platten 18 und 19 mit Bezug auf die Platte 2 wird beispielsweise durch Muttern 23 bestimmt,
welche gleichfalls verhindern, daß die Plätten 18"und 19 von der Platte 2 sich trennen.
Die Stangen 22 können gegebenenfalls in Fortfall kommen; wenn sie jedoch zur Anwendung
gelangen, ist die Platte 1 so durchbohrt, daß die Stangen 22 eine freie Bewegung
ausführen können. Die Durchstecher 3 und ihre Platten 18 und 19 werden an der
Platte ι durch irgendeine geeignete Vorrichtung, wie beispielsweise durch Schrauben 24
mit Muttern 25, gehalten. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, liegen die freien Enden der
Durchstecher 3 gewöhnlich in den Durchbohrungen 1 der Platte 2. Die genannten
Enden der Durchstecher liegen gewöhnlich
bündig mit der Außenfläche der Platte 2. '<
Wird letztere jedoch niedergedrückt, wie aus j Fig. 6 hervorgeht, so stehen die Durchstecher- |
enden hervor.
Um die Tiefe des Durchstechens von Seiten der Form zu regeln bzw. zu vermindern,
kommt eine Einrichtung zur Anwendung, mittels welcher die Platte 2 in einem kleine- j
ren oder größeren Betrage niedergedrückt
ίο wird und wodurch um einen entsprechenden '
Betrag die Durchstecher durch die Platte 2 ! geführt werden. Diese Einrichtung kann in
einer Anzahl von Zapfen 2,6 bestehen, welche in die Platte ι eingeschraubt sind. Durch j
Drehung dieser Zapfen 26 mittels eines ge- I eigneten Werkzeuges, welches in einen j
Schlitz 27 am Ende des Zapfens eingeführt .'
■ wird, werden die Köpfe "oder die freien Enden dieser Zapfen näher oder weiter von ,
der Platte 1 entfernt. Hierbei ist zu erwäh- j nen, daß die Platte 2 beim Niederdrücken
mit dem Zapfen 26, wie aus Fig. 6 ersichtlich, in Berührung steht. In der eingestellten :
Lage werden die Zapfen 26 durch Muttern 28 :
verriegelt. j
Die Platte 2 und die Modelle sind so ; durchbohrt, daß den herzustellenden Guß- ■
stücken Rechnung getragen wird. Die Durchstecher werden hierbei so angeordnet, daß
sie durch diese Durchbohrungen hindurchgehen. Die Darstellung der Durchbohrungen
17 in der Fig. 3 ist nur eine beispielsweise.
In demjenigen Falle, bei dem Vorrichtungen verwendet werden, um Formen von
dem Modell in unveränderlicher Weise herzustellen, ist es nicht notwendig, die Lage der
Platte 2 zu verändern. In diesem Falle können die Stangen 22 in Fortfall kommen,
umsomehr, als bei einmaliger Einstellung der Vorrichtung diese in dieser Lage verbleiben.
Wenn jedoch die Verwendung der Modellplatte nicht konstant ist oder, nur absatzweise
erfolgt, kann die Platte 2 sowie die Durch- ' stecher mit ihren Befestigungsplatten ent- ;
fernt werden. Auch können Änderungen ! dieser Teile vorgenommen werden, um ver- ί
schiedenen Formen Rechnung zu tragen. \ Diese abgeänderten Organe werden, wie oben \
beschrieben, von der Platte 1 unterstützt ge- ; halten. Hierbei können die Modellplatte und \
die Durchstecker mit Bezug auf die Grund- j platte auswechselbar sein. Die Stangen 22 J
werden zum Halten der Durchstecher und der Modellplatte verwendet, wenn diese von
der Grundplatte abgenommen werden sollen. Die Arbeitsweise gestaltet sich wie folgt:
Die Hälfte des Formkastens wird auf die Modellplatte 2 gelegt und mit Sand gefüllt.
Der Sand wird alsdann durch irgendeine geeignete Einrichtung, wie beispielsweise von
Hand aus oder durch eine Maschine, festgestampft. Der beim Feststampfen entstehende
Druck hat zur Folge, daß die Modellplatte mit dem Formkasten und dem Sande sich
nach unten nach der Grundplatte verschiebt und die Durchstecher durch die Modellplatte
hindurchtreten. Auf diese Weise wird die Form gleichzeitig hergestellt und zur selben
Zeit durchstochen.
Die Grundplatte kann, wie oben erwähnt, durch eine andere Einrichtung, wie beispielsweise
einen Tisch oder eine Bank, ersetzt werden. Im letzteren Falle werden mehrere
Modellplatten und Durchstechersätze und Grundplatten iri der oben angegebenen Weise
angeordnet und, wie mit Bezug auf die Grundplatte erwähnt, direkt an der Bank angebracht,
welch letztere als eine den verschiedenen Modellplatten gemeinsame Grundplatte
wirkt.
Die beschriebenen Durchstechungsorgane bilden keinen Teil der vorliegenden Erfindung.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung und zum Durchstechen von Formen für Metallguß
mittels auf und nieder bewegbarer, federnd gelagerter Stifte, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sandformen von einer oder mehreren, hin und her bewegbaren Modellplatten abgeformt werden und daß
bei der aus dem Feststampfen des Sandes auf den Modellen folgenden Bewegung der Modellplatte die Durchstecher gleichzeitig
durch die Löcher der Modelle hindurchtreten und in den Sand eindringen.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Form von einer die Modelle tragenden Platte geformt wird, welche den Formkasten unterstützt, wobei
die Modellplatte eine Hin- und Herbewegung mit Bezug auf eine Grundplatte
ausführt, an der die Durchstecher befestigt sind, und mit Durchbohrungen versehen ist, in denen die Enden der
Durchstecher gewöhnlich liegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung
der Durchstecher über die Modellplatte hinaus geregelt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB322706X | 1917-05-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE322706C true DE322706C (de) | 1920-07-07 |
Family
ID=10335996
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1918322706D Expired DE322706C (de) | 1917-05-24 | 1918-02-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung und zum Durchstechen von Formen fuer Metallguss |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE322706C (de) |
-
1918
- 1918-02-17 DE DE1918322706D patent/DE322706C/de not_active Expired
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