DE40796C - Apparat zur Herstellung von Matrizen und Stempeln mittelst eines Theilstempels - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. K^;

Die gravirten Stempel und Matrizen zur Fabrikation von Knöpfen werden bis jetzt in der Weise hergestellt-, dafs zunächst auf der einen Kopffläche eines Stahlcylinders in erhabener oder vertiefter Arbeit die verlangte Verzierung gravirt wird; dieser Stempel (Patrize) wird dann gehärtet und in weichen Stahl eingeprefst und auf diese Weise die sogenannte Matrize erhalten.

Anstatt nun den ersten, erhabenen Stempel vollständig zu graviren, d.i. bei Dessins, die sich wiederholen oder symmetrisch geordnet sind, wird nur ein Theil des Stempels gravirt, und zwar so viel des Gesammtmusters desselben, als es erforderlich ist, um durch Wiederholung dieses Theiles das Gesammtmuster zu erhalten.

Zur Herstellung der Stempel und Matrizen, sowie zur Erzeugung der durchbrochenen Arbeiten mittelst derselben wird eine Presse oder ein Durchschnitt ähnlich einer gewöhnlichen Spindelpresse benutzt.

Auf beiliegender Zeichnung ist diese Presse dargestellt, und zwar ist:

Fig. 1 eine Verticalansicht (theilweise im Schnitt) der Presse mit den neuen Vorrichtungen zur Herstellung der Matrizen und Stempel,

Fig. 2 ein Grundrifs derselben,

Fig. 3 eine Frontansicht,

Fig. 4 ein Horizontalschnitt, die obere Ansicht des Matrizentellers zeigend;

Fig. 5 eine Verticalansicht der Presse mit der Einrichtung zur Herstellung durchbrochener Arbeiten,

Fig. 6 eine ebensolche Ansicht derselben, nur rechtwinkelig, zur letzteren gesehen, und

Fig. .7 ein Horizontalschnitt nach der Linie III-IV in Fig. 5.

Der Theilstempel A ist in dem unteren Theil der Preisschraube in bekannter Weise befestigt. Die weiche Matrize B ist in einen Teller C gelegt, welcher sich in der Sohlplatte des Prefskörpers durch den cylindrischen Ansatz D genau rund führen läfst. Die Oberfläche des Tellers ist mit concentrischen Kreisen versehen worden, und jeder Kreis ist in viele Theile genau getheilt, doch ist die Anzahl der Theile in den verschiedenen Kreisen verschieden.

Jeder Theilpunkt in diesen Kreisen wird durch einen Körnerhieb markirt und vertieft.

In eines dieser Körnerlöcher desjenigen Kreises, welcher der Eintheilung des vorliegenden Stempels entspricht, wird die mit Körnerspitze versehene verschiebbare Schraube E des an der Grundplatte der Presse befestigten Ständers 5 eingeschraubt und dann der Theilstempel in die weiche Matrize eingeprefst. Nachdem dieses geschehen, dreht man den Teller mit der Stahlmatrize, bis der nächste Kreistheilpunkt desselben Kreises durch die Schraube E festgehalten werden kann, prefst wiederum und wiederholt diese Manipulation, bis der Teller seinen Kreislauf gemacht hat und die Matrize auf diese Weise hergestellt ist.

Selbstverständlich kann ein Kreis von z. B. 20 Einteilungen auch für Decorationen benutzt werden, bei denen sich das Muster nur zehnmal oder fünfmal wiederholt, indem man

bei Stellung der Schraube E das eine Mal nur einen, das andere Mal drei Theilpunkte überspringt, so dafs auf diese Weise nur ein Teller mit verschieden eingetheilten concentrischen Kreisen zur Ausführung der gröfsten Anzahl verschiedener Muster erforderlich ist.

Der volle Stempel wird mittelst der so erhaltenen, vorher gehärteten Matrize in gewöhnlicher Weise angefertigt.

Damit die Einprägung in den weichen Stahl genau dieselbe Tiefe überall erhält, setzt man zwischen den Schwunghebel und den oberen Theil des Prefskörpers eine Mutter F ein, die an der Preisschraube verschiebbar ist und auf den erforderlichen Hub durch eine starke Sperrklinke G festgehalten wird.

Mit so hergestellten Stempeln und Matrizen wird dann, nachdem sie gehärtet sind, die Prägung der Knöpfe etc. ausgeführt.

Um durchbrochene Arbeiten herzustellen, bedient man sich einer Presse ähnlicher Construction, Fig. 5, 6 und 7, doch fällt hier' der Teller C und die Schraube E weg. An deren Stelle wird, wie die Zeichnung zeigt, ein Sperrrad H, welches genau um einen feststehenden, durchbohrten Metallcylinder I drehbar ist, eingelegt.

I trägt eine Matrize K, welche entsprechend den Erhöhungen des Theilstempels L Vertiefungen und, von diesen ausgehend, Durchbohrungen hat, welche mit der Ausbohrung von / in Verbindung stehen.

Das Sperrrad, welches wieder eine dem Theilstempelschnitt entsprechende Zähnezahl haben mufs, wird nach jedem Hub um einen Zahn gedreht; zwei auf dem Sperrrad befestigte Blattfedern M, welche oben das auf der Matrize K liegende Arbeitsstück N festhalten, nehmen dieses Arbeitsstück, dem Vorschub des Sperrrades entsprechend, mit herum, und es wird so' nach und nach die Durchbrechung des Arbeitsstückes nach einem vollen Umgang des Sperrrades ausgeführt.

Die ' Ausschnitte des Arbeitsstückes fallen durch das Rohr Q aus der Durchbruchsform N.

Bei Anfertigung durchbrochener Arbeiten genügen einige Sperrräder mit verschiedener Zähnezahl, entsprechend den Theilkreisen der Teller C mit den Körnerpunkten zur Anfertigung der Stempel, Fig. 4, indem man, ähnlich wie vorher angegeben, einen, oder mehrere Zähne bei der Arbeit überspringt.

Die beiden beschriebenen Vorrichtungen finden natürlich nicht allein bei der Knopffabrikation ihre Anwendung, sondern gelten für jede Art Decoration oder Durchbrechung, die nicht allein in der Edel- und Unedelindustrie,- sondern überhaupt in der Gesammtindustrie vorkommen und bei denen sich das einfache Muster mehrfach wiederholt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zur Herstellung von Stempeln und Matrizen mit sich wiederholenden Mustern mittelst eines Theilstempels, bestehend aus einer Prägepresse, welche ausgerüstet ist mit einem Theilstempel A, Fig. 1, einem mit diversen Theilungen versehenen drehbaren Teller C zur Aufnahme des weichen Metallstückes für die Matrize und . der Stellvorrichtung 5 E zum Festhalten des Tellers.

   Hierzu ! Blatt Zeichnungen.