<Desc/Clms Page number 1>
Rechentafel.
In der Praxis kommt es vielfach vor, dass Werte nach ein und derselben Formel immer wiederkehrend errechnet werden müssen, z. B. dann, wenn es sich darum handelt, die Schnittzeiten bei Werkzeugmaschinen festzustellen. Soll z. B. eine Stahlwelle vom Durchmesser
EMI1.1
EMI1.2
EMI1.3
sucht, indessen bedingte diese Anwendung die Inkaufnahme grosser Nachteile insofern hierbei mit Lineal und Schreibstift gearbeitet werden musste. Diese Kurven usw. stellen für gewöhnlich an sich schon ein unleserliches Liniengewirr dar, besonders wenn es noch durch viele Benutzung abgegriffen und dadurch noch unübersichtlicher geworden ist. Ausserdem aber erfordert diese Berechnungsart gespannte Aufmerksamkeit, um das Ergebnis irrtumsfrei zu erhalten. Schliesslich gestaltet sich auch eine derartige Ermittlung der Werte sehr zeitraubend.
Man ist deshalb bereits dazu übergegangen, Rechnungstafeln mit Schlitzen und darin längsbeweglichen Schiebern anzuwenden, die durch irgendeine Hebelverbindung gegenseitig beeinflusst werden. Diese Tafeln lassen indessen den hier angestrebten Zweck nicht erreichen, denn im vorliegenden Falle handelt es sich um mehr als drei Variable, während die bekannten Einrichtungen trotz Verwendung von vier Schiebern Rechnungsarten mit mehr als drei Variablen nicht zulassen. Zwar würde man durch mehrfach nebeneinander angeordnete Systeme dieser Art auch mit mehr als drei Variablen rechnen können, indessen würde man dann zu ganz unhandlichen Abmessungen gelangen und vor allem nötig haben, in einer grossen Reihe von getrennten Einstellungen das Ergebnis zu ermitteln.
Durch eine eigenartige Zusammenstellung von an sich bekannten Mitteln, und zwar Hebeln, Zeigern und in Schlitzen beweglichen Schiebern wird erfindungsgemäss erreicht, eass die Ermittlung des Ergebnisses auch beim Vorliegen von mehr als drei Variablen in äusserst einfacher Weise erfolgt.
Dieses Ziel wird im Sinne der Erfindung dadurch erreicht, dass ein zweiarmiger Zeiger am mittleren von drei in Schlitzen beweglichen Hauptschiebern drehbar angebracht ist, wobei die Schieber durch einen Hebel miteinander in Verbindung stehen.
Die Erfindung ermöglicht aber auch in besonders vorteilhafter Weise die Errechnung von Werten beim Vorliegen einer noch grösseren Zahl von Variablen, und zwar dadurch, dass zusätzlich zwei Hilfsschlitze angeordnet sind und der im aussen befindlichen Hilfsschlitz bewegliche Schieber durch einen besonderen, den anderen Hilfsschlitz kreuzenden Hebel mittels Schlittenführung, z. B. durch Zapfen und Kulisse, mit dem benachbarten Hauptschieber verbunden ist.
Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel der zuletzt erwähnten Art, und zwar zeigt Fig. i die Tafel in Draufsicht, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Tafel und Fig. 3 eine Einzelheit im Schnitt nach der Linie a-b der Fig. 2.
Auf der Tafel S sind Skalen aufgetragen, die ihrer Grösse und zum Teil auch ihrer Lage nach als Funktionsskalen nach dem Fluchtliniensystem entwickelt sind. Dabei stellt die Skala A die Hobellänge in Millimetern, B den Durchmesser d des Drehstückes oder des Fräsers oder des Bohrers dar, je nachdem, ob der Berechnung eine Dreh-, Fräs-oder Bohrarbeit zugrundeliegt. Es stellt C die Schnittgeschwindigkeit s in Metern pro Minute oder bei Hobel-oder Stoss-
<Desc/Clms Page number 2>
maschinen die mittlere Tisch- oder Stössclgeschwindigkeit dar, D bedeutet die Umdrehungszahl u des Drehstückes oder des Fräsers oder des Bohrers bzw. die Zahl der Doppelhübe in der Minute.
E die Arbeitszeit t in Minuten, F den Vorschub v pro Umdrehung bzw. die Schaltung pro Schnitt in Millimetern und G die Länge l des Arbeitsstückes bzw. Tiefe des Loches bzw. die Hobelbreite.
Die Rechentafel ist nun mit Schiebern E, J, K und L ausgerüstet, die untereinander durch Hebel 0 und M in Verbindung stehen. Der Hebel 0, der den Schlitz mit der Skala C kreuzt und die Werte der dort verzeichneten Schnittgeschwindigkeit s durch eine an ihm angebrachte Schneide abzulesen gestattet, ist an einem Zapfen des Schiebers H drehbar gelagert und an seinem freien Ende mit einem Schlitz versehen, in den der Schieber J mit einem Zapfen eingreift. Der Hebel JI hat seine Lagerung auf einem Zapfen des Schiebers L und ist mit den Schiebern K gleich- falls durch Kulissenanordnung verbunden.
Die Schieber laufen federnd in ihren Schlitzen und können nach erfolgter Einstellung mittels umlegbarer Exzenterhebel P festgeklemmt werden (siehe Fig. 3). Die Schieber j und L besitzen Zeiger, deren Spitze sich mit dem Zapfenmittelpunkt in gleicher Höhe befindet und die zum Einstellen der Schieber auf bestimmte Werte der zugehörigen Funktionsskala dienen.
Die Skala C ist im Gegensatz. zu den anderen Skalen unterhalb der Tafel angeordnet.
Am Schieber K ist über der Tafel ein doppelarmiger Hebel N gelagert, der an beiden Al men
EMI2.1
des Schiebers K in einer Geraden.
Die Skalen A, B, D und E tragen je zwei Zahlenreihen k und g mit Indizes, und zwar stellt jeweilig der Wert der einen Zahlenreihe den zehnfachen Betrag des Wertes der anderen Zahlenreihe dar. Werden beim Einstellen die A-Werte benutzt, so muss die Ablesung ebenfalls bei den k-Werten erfolgen und umgekehrt. Diese Doppelanordnung der Skalen erweist sich als wertvoll, um den Rechnungsbereich ohne Vergrösserung der Tafel zu erhöhen.
Die Rechentafel kann für alle Formeln verwendet werden, zweckmässig wird sich ihre Benutzung aber ganz besonders da erweisen, wo es sich um Anwendung einer verwickelten Formel handelt, nach der oft zu wiederholende Berechnungen ausgeführt werden müssen. Für derartige Fälle ergibt sich eine ausserordentliche Bequemlichkeit und Zeitersparnis.
Die praktische Inbenutzungnahme des Gegenstandes der Erfindung ergibt sich nach dem oben Gesagten von selbst. Es handelt sich immer darum, an dem einen der beweglichen Teile Einstellungen vorzunehmen und an dem anderen das Ergebnis abzulesen.
Die Bedeutung der Zahlenwerte der Skalen ist naturgemäss für das Wesen der Erfindung unerheblich. Diese liegt vielmehr, wie zu deren tieferem Verständnis noch nachgetragen werden möge, in der Erkenntnis begründet, dass beim Vorliegen der Beziehung su = y durch Ein-
EMI2.2
Zahlenwerte sich ergeben, die durch die Markierungslinien des Zeigers N und die Schieber L und J angezeigt werden.
Das in der Einleitung erwähnte Beispiel würde sich mithilfe des Erfindungsgegenstandes wie folgt berechnen :
Der Zeiger wird auf 22 der Funktionsskala BMg eingestellt und der Schieber j so weit nach oben bewegt, bis die Schneide des Hebels auf Skala C sich mit 18 kreuzt, der Zeiger von L wird auf 6, 50 der Skala G eingestellt und die rechte Markierungslinie des Hebels N mit o 5 der Skala F gekreuzt. Hierauf wird das Ergebnis auf den Skalen E, K1. und Dka abgelesen, und zwar zeigt die linke Markierungslinie des Hebels N auf 5 Minuten und der Zeiger J auf 260 Umdrehungen.
Da alle Zeiger bis zum erfolgten Ablesen des Ergebnisses in ihrer Stellung verbleiben, so ist auch die Nachprüfbarkeit des Rechnungsvorganges gesichert.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Rechentafel mit in Schlitzen beweglich angeordneten Schiebern, die durch Hebelverbindung gegenseitig beeinflusst werden und über an der Tafel angeordneten Skalen das Endergebnis abzulesen gestatten, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiarmiger Zeiger (N) am mittleren von drei in Schlitzen beweglichen Hauptschiebern (L, K, J) drehbar angebracht ist, wobei die Schieber durch einen Hebel (M) miteinander in Verbindung stehen.