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Graphische Rechentafel.
Vorliegende Erfindung betrifft eine graphische Rechentafel, welche den Zweck hat, Rechenoperationen, wie sie mittels der gebräuchlichen Rechenschieber durchgeführt werden, mit derselben Genauigkeit vorzunehmen, wobei jedoch durch Fortfall von Einstellungen der Rechnungsvorgang vereinfacht, durch hervorhebende Kennzeichnung die Übersichtlichkeit erhöht und die direkte Ablesung ermöglicht wird, und schliesslich durch die erheblich geringeren Herstellungskosten dieser Rechentafel einen billigen Ersatz für die teueren Rechenschieber zu schaffen.
Wie in der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt, besteht die Rechentafel aus einem Koordinatensystem, in welches in bekannter Weise Kurven eingezeichnet sind, die verschiedene Funktionen darstellen und das Ablesen eines gesuchten Wertes auf Grund des bekannten ermöglichen,
Die erfindungsgemässe besondere Anordnung bei vorliegendem Ausführungsbeispiel ist die folgende : In einem Viereck sind je zwei gegenüberliegende Seiten in neun Teile geteilt und die Teilpunkte mit Ziffern 2 bis 9 so bezeichnet, dass die Eckpunkte stets die Ziffer i aufweisen.
Die einzelnen Teile sind entsprechend der erforderlichen Genauigkeit wiederum unterteilt. Sämtliche Teilpunkte zweier gegenüberliegender Seiten werden durch Linien miteinander verbunden und wird die Übersichtlichkeit des Liniennetzes dadurch gewahrt, dass diese Linien in verschiedener Stärke, die durch die bezifferten Teilpunkte gehenden Hauptlinien am stärksten, ausgeführt werden. Jede dieser Linien stellt eine Koordinate dar, welche durch die ihr beigefügte Bezifferung jenen Wert zum Ausdruck bringt, der ihr unter Berücksichtigung des Stellenwertes
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gleicher Ziffer bezeichnete Teilpunkte zweier anliegender Seiten des Vierecks und erhalten durch diese Ziffer ihre Bezeichnung.
Diese Bezeichnung zeigt gleichzeitig den Wert an, der unter Berücksichtigung des Stellenwertes durch die Kurve K zum Ausdruck gebracht wird und ist dieser für jede Kurve konstant, jedoch gleich dem Produkte jedes beliebigen, sich auf dieser Kurve schneidenden Koordinatenpaares, mithin K = Abszisse X Ordinate, Es können mithin mittels der Kurven K Multiplikationen bzw. Divisionen ausgeführt werden, indem bei gegebenen Faktoren der eine Faktor als Abszisse, der andere als Ordinate aufgesucht und beide zum Schnitte gebracht werden. Die durch den Schnittpunkt gehende Kurve zeigt den Wert des Resultates. Bei Divisionen wird der Dividend als Kurve K gesucht und mit dem als Ordinate oder Absizisse genommenen Divisor zum Schnitte gebracht, wodurch der Quotient je nach Annahme des Divisors, entweder als Abszisse oder als Ordinate abgelesen werden kann.
Je nach dem Grade der vorgenommenen Unterteilung wird die Ermittlung der einzelnen Schnittpunkte sowie auch der Kurven K entweder genau oder annäherungsweise erfolgen. Erleichtert und beschleunigt wird das Aufsuchen und Bestimmen durch eine zweckdienliche, die Übersichtlichkeit fördernde Kennzeichnung, wie sie in einem Teil der Zeichnung angedeutet ist, sowie durch verschiedenfarbige Darstellung der Koordinaten und der Kurven.
Zur Bestimmung von Quadraten und Quadratwurzeln, Kuben und Kubikwurzeln, Kreisumfängen und Kreisfläche sind Kurven N eingezeichnet. Diese können nach zwei Gesichtspunkten eingetragen werden. Entweder es werden beide Werte, sowohl der gegebene wie auch der gesuchte, als Koordinaten abgelesen oder es wird, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel,
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wegen Einheitlichkeit der Ablesung der eine Wert als Koordinate, der andere Wert hingegen auf einer Kurve K zur Ablesung gebracht. Dementsprechend sind in der Zeichnung die Kurven iV eingezeichnet und zwar NI eine unter 450 geneigte gerade Linie für Quadrate und Quadrat-
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für i'sc) bis 10 bzw. dem durch 10 teilbaren Vielfachen. Die Kurve N4 für Kreisumfang bildet eine horizontale gerade Linie.
Das Bestimmen gesuchter Werte mittels der N-Kurven erfolgt beim Potenzieren, Kreisflächen-und Kreisumfangbestimmen in der Weise, dass die Basis bzw. der Durchmesser als Abszisse mit der betreffenden N-Kurve zum Schnitt gebracht wird und das gesuchte Resultat auf der durch diesen Schnittpunkt gehenden K-Kurve abgelesen wird.
Durch den Umstand, dass jede K-Kurve auf der Begrenzungsseite des'Viereckes mit einer Koordinate zusammentrifft, die unter Berücksichtigung des Stellenwertes denselben Wert besitzt wie die Kurve K, ist es ohne Ablesung des gewonnenen Resultates möglich, dieses sofort einer weiteren Rechnungsart zu unterziehen, so dass mehrere Rechnungsoperationen verschiedener Art in einem Zuge durchgeführt werden können.
Es ist ferner ohneweiters möglich, für bestimmte Zwecke Kurven einzuzeichnen, die beliebige Funktionen darstellen. Um trigonometrische Funktionen bestimmen zu können, ist in vorliegender Ausführungsform die Einrichtung getroffen, dass seitlich des Koordinatensystems Skalen angeordnet sind, in welche die Winkel eingetragen erscheinen, für welche die Werte gesucht werden. Die zugehörigen trigonometrischen Werte werden aus der Rechentafel direkt abgelesen und erleichtern zweckmässige Überschriften und Bezeichnungen das Aufsuchen derselben.
Die vorstehend beschriebene graphische Rechentafel, welche durch einfaches Druckverfahren billig hergestellt werden kann, bietet demnach bei entsprechender Unterteilung einen Behelf zur Durchführung verschiedener Rechnungsarten, wie sie in der Technik und zur Kontrolle durchgeführt werden. Durch zweckdienliche Kennzeichnung sowohl der Koordinaten wie auch der Kurven K wird die Übersichtlichkeit erhöht und das Ablesen des Resultates im Netze selbst erleichtert. Durch die bildhafte Darstellung des Resultates ist man in der Lage, das für einen bestimmten Fall jeweils günstigste Verhältnis zweier Faktoren mit einem Blicke zu bestimmen, welcher Umstand bei Kalkulationen, Dispositionen u. dgl. von grösstem Werte ist.
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