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Einrichtung zum schnellen Anlassen und Regeln von Nebenschluss-Gleichstrommotoren für schwere Betriebe.
Bei gewissen schweren Betrieben macht sich die Notwendigkeit geltend, die zum Anlassen der den Antrieb besorgenden Gleichstrommotoren dienenden Einrichtungen mit Rücksicht auf deren Gewicht und den für dieselben zur Verfügung stehenden Räum auf das geringste Mass zu verringern und andrerseits das Anlassen sowie auch das Umsteuern der Motoren möglichst schnell zu bewerkstelligen.
Nun haben angestellte eingehende Versuche gezeigt, dass der beim Anlassen auftretende Stromstoss schon eine ganz erhebliche Verflachung aufweist, wenn während des Anlassens ein verhältnismässig geringer Widerstand für einen kurzen Zeitraum in den Ankerstromkreis des Gleichstrommotors geschaltet wird, der, sobald der Motor eine entsprechende Tourenzahl erreicht hat, kurzgeschlossen werden kann.
Die Anwendung eines solchen Anlasswiderstandes verflacht den Stromstoss derart, dass derselbe selbst dann, wenn der Motor Schwungmassen in Bewegung zu setzen hat, in einer für die Stromquelle erträglichen Grenze bleibt. Dieser Widerstand lässt sich nun erfindungsgemäss derart anordnen, dass er beim Übergang aus einer Schaltstellung in die andere, d. h. von einer Geschwindigkeitsstufe zur anderen bzw. von einer Drehrichtung in die andere, dem Motor jeweils vorgeschaltet und in der entsprechenden Endstellung der Schalteinrichtung durch einen von derselben zwangläufig gesteuerten Schalter kurzgeschlossen wird,
Die Erfindung betrifft daher eine Einrichtung zum Anlassen und Regeln von Gleich- strom-Nebenschlussmotoren unter Verwendung eines einstufigen Anlasswiderstandes ;
sie besteht jedoch nicht in einer Einrichtung, die nur zum Anlassen von Gleichstrom-Nebenschlussmotoren mit einem einstufigen Anlasswiderstand bestimmt ist, denn derartige Einrichtungen sind bekannt.
Fig. i der Zeichnung zeigt ein Gleichstromnetz, wo zwischen den beiden Aussenleitern die doppelte Spannung als zwischen einem Aussenleiter und dem Nulleiter liegt (z. B. 220 und HO Volt). Der Motor wird beim Anlassen zuerst an die Teilspannung und dann an die volle Netzspannung angelegt.
Wenn die Hauptschalter SI und S2 geschlossen werden, wird beim Anlassen zuerst der Umschalter U1 und der Umschalter U2 in die obere Stellung gebracht, wodurch der Motor an die halbe Spannung zu liegen kommt. Umlegen des Umschalters U2 nach unten bewirkt, dass der Motor an die volle Spannung zu liegen kommt (220 Volt). Eine Umkehrung der Drehrichtung kann bewirkt werden, indem bei HO Volt der Umschalter U, unten und der Umschalter U2 oben steht, während bei 220 Volt die umgekehrte Drehrichtung durch Stellung beider Umschalter nach unten erreicht werden kann.
Nach der Erfindung sind-die Umschalter Ci und U2 mit dem Kurzschliesser K S für den einstufigen Anlasswiderstand AW in einer Weise verriegelt, die es nicht gestattet, den Anlasswiderstand AW kurz zu schliessen, ehe U1 und U2 umgeschaltet sind und die es unmöglich macht U1 und U2 umzuschalten, so lange der Widerstand kurzgeschlossen ist. Die Verriegelung ist weiters so ausgebildet, dass auch die Umkehrung von einer Drehrichtung in die andere (siehe oben) nicht erfolgen kann, ohne. dass der Widerstand eingeschaltet bzw. nach erfolgter Schaltung wieder kurzgeschlossen wird. Die Durchführung der Verriegelung kann hierbei in beliebiger Weise erfolgen, z.
B. so, dass die
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Umschalter U 1 und U 2 und der Kurzschlussschalter KS von einer Steuel welle aus durch Exzenter, Zahnrädersperre oder ähnliches betätigt werden. Die Betätigung des Ku zschlusshebels KS wird hierbei immer beim Anlassen die letzte, beim-Abstellen die eiste Operation sein. Eine solche Steuerwelle ist dabei so eingerichtet, dass zwischen dem letzten und vorletzten Schaltvorgang, d. i. zwischen dem Schliessen der'Umschalter U1 bzw. U2 und dem Schliessen der Kurzschlussschalter KS ein gewisser Zeitraum (Vs bis i Sekunde) verstreicht. Dies lässt sich auch z. B. durch Einbauen eines Kataraktes, der während der letzten Schaltstufe verzögernd wirkt, bewerkstelligen.
Der* auf diese Weise durch eine Zeit eingeschaltete einstufige Anlasswiderstand genügt, um die bei der Schaltungsänderung auftretenden Stromstösse aufzuheben bzw. zu verflachen, wozu natürlich ein Schutzwiderstand, wie er sonst etwa angeordnet wird, um durch ganz vorübergehende Einschaltung desselben (auf etwa Viooo Sekunde) die Schaltwellen der Spannung zu dämpfen, nicht geeignet wäre.
In ähnlicher Weise vollzieht sich der Vorgang bei Verwendung von Walzenschaltet n für die Schalteinrichtung, bei welcher Anlasswiderstand in den Vorstufen dem Motor bzw. den
Motoren vorgeschaltet, in den Hauptstufen wieder kurzgeschlossen wird.
Die Fig. 2 zeigt das Schema für zwei Motoren, welche mittels Walzenschalter in Serie oder parallel geschaltet weiden.
Die verschiedenen Schaltungsmöglichkeiten sind folgende :
Stellung i links : beide Motoren in Sedge an der halben Spannung ; Anlasswiderstand eingeschaltet.
Stellung I links : be : de Motoien in Serie an der halben Spannung ; Anlasswiderstand kurzgeschlossen.
Stellung 2 links : beide Motoren in Serie an der vollen Spannung ; Anlasswiderstand eingeschaltet,
Stellung II links : beide Motoren in Serie an der vollen Spannung ; Anlasswiderstand kurzgeschlossen.
Stellung 3 links : beide Motoren parallel geschaltet an der vollen Spannung ; Anlass- widerstand eingeschaltet.
Stellung III links : beide Motoren parallel geschaltet an der vollen Spannung ; Anlass- widerstand kurzgeschlossen.
Die rechts vom Nullstrich eingezeichneten Stellungen werden so ausgemittelt, dass sie die gleichen Schaltungsmöglichkeiten jedoch bei Umkehrung der Drehrichtung ergeben.
. Auch bei dieser Anordnung wird der Anlasswiderstand zwangläufig bei jedem Schaltvorgang ein-bzw. ausgeschaltet und es ist stets nur ein einziger einstufiger Widerstand er- forderlich.