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Vorrichtung zur Verhinderung des unzulässigen Anwachsens eines Wegeunterschiedes
zwischen mehreren gesondert angetriebenen Maschinen oder Maschinenteilen. Es gibt
zahlreiche Fälle, in denen z%visahen mehreren gesondert angetriebenen Maschinen
annähernd Gleichlauf bestehen muß, wie beim :Eieben von schweren Lasten, z. B. Lokomotiven,
an zwei oder mehreren Amgriftspunkten. Es kommt dabei aber nur darauf an, die Hebung
an einem Ende nicht so viel schneller zu bewirken, @daß eine erhebliche Schräglage
eintritt, wie dies z. B. vorkommen könnte, wenn die Angriffspunkte verschiedene
Entfernungen vorn Schwerpunkt haben. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Verladebrücken
mit gesondert angetriebenen Stützfahrwerken., z. B. wenn die Last nahe einem Ende
hängt, so daß die Reibung in einem Fahrwerk größer ist als im anderen.
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Man könnte trotzdem daran @denkem, hierzu eine :der zahlreichen Arten
von .Synchronisierungsvorrichtungen fürgetrennt angetriebene Maschinen zu benutzen,
deren Wesen idarin besteht, daß sie eine relativ zurückbleibende Maschine relativ
beschleunigen, ;bis sie relativ voreilt, worauf die umgekehrte Regelung eintritt.
Dies führt aber zu einem. fortgesetzten Pendeln der Geschwindigkeit ä.ller gesteuerten
Maschinen um,die Gleichlaufsgeschwindigkeit, das beim Bewegen großer Lasteng vom
Übel ist, während z. B. in den angeführten Fällen sehr wohl eine anfänglich eingetretene
gewisse Schräglage der Last oder ,Sahrägstellung der Verladebrücke beibehalten wenden
kann, wenn sie sich nur nicht bis zur Überschreitimg eines Höchstwertes fortgesetzt
vergrößern.
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Die-Lösung dieser Aufgabe besteht nun erfindungsgemäß darin, daß ein
durch den anfangs bestehenden Asymahronismus eingetretener Fehler unausgeglichen
bleibt, indem .man die relativ zurückgebliebene Maschine die relativ voreilende
feinstufig einholen läßt. Wird. dabei die Umlaufzahl .der einholenden Maschine um
einen Bruchteil der letzten .Stufe zu hoch, so -gleicht sich :das erste Zurückbleiben
ganz allmählich wieder aus, ohne daß jedoch nach der Unterschreitung,des Ausgleichs
eine nochmalige Umstellung erfolgt. Reicht :dagegen auch die letzte Stufe nicht
aus, so wird die ganze Anlage entweder infolge eines Signals von Hand ausgeschaltet
oder selbsttätig stillgesetzt.
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Hierzu wird im Gegensatz zu :den bekannten Syndhronisiervorrichtungen
gleichzeitig mit der Verstellung der Reguliervorrichtung der ruhende Teil des die
Regul ervorrichturng betätigenden Mittels an der einen Maschine oder dem einen Maschinenteil
im gleichen Sinne mitverstellt; in den äußersten Grenzlagen dieser Naahstellungsvorrichtung
wird :die Stillsetzung veranlaßt oder bewirkt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar
beispielsweise mit einer elektrisch wirkenden Betätigung. An deren Stelle kann aber
auch eine Betätigung durch Druckluft usw. treten. Als Antrieb für ,die beiden Maschinen
bzw. Maschinenseiten sind Gleichstranvhauptmotoren beispielsweise angenommen, deren
Geschwindigkeit durch Parallelschaltung eines Widerstandes zum Feld in gewissen
Grenzen verändert werden kann. Die Einrichtung läßt sich jedoch auch
für
Nebenschlußmotoren oder Drehstrom-oder Einphasenmotoren anwenden. In dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel sind die beiden Zuleitungen vom Gleichstromnetz mit i bezeichnet.
Mit 2 ist ein Selbstschälter angedeutet,der durch die Span.nungshaltespule 3 in
der eingeschalteten Stellung festgehalten wird, .aber beim Rückgang der Spannung
oder beim Kurzschließender Spule 3 selbsttätig die Leitungen unterbricht. Der. --[-Strom
wird über -den Schalter 2 zum Steuerapparat q. geleitet und von diesem den beiden
Motorankern 5 und 6 .und darauf den Feldspulen 7 und 8 zugeführt, von wo er zur
Leitung zurückfließt. Zur Veränderung der,Geschwindigkeit kann parallel zu den Feldspfulen
7 und 8 je ein Widerstand gelegt wenden. Zu diesem Zweck geht von der Wicklung
7 eine Abz«-eigung ab über den konstanten Widerstand 9 zum Regulierwiderstand io,
der in eine gewisse Anzahl von Stufenunterteilt ist. Parallel mit den zu den Widerstandsstufen
gehörenden Kontaktstücken liegt,die Kontaktschiene i i, über der die Kontaktbrücke
12 schleift. In gleicher Weise ist vor der Feldwicklung-8 eine Abzweigung über den
konstanter Widerstand 13 und den Regulierwiderstand 14 gelegt. Von der Kontaktschiene
i i geht der Strom zur Leitung zurück.
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Die Verstellung -der Kontaktbrücke 12, durch die entweder parallel
zum Feld 7 oder zum Feld 8 ein veränderlicher Wider(Sstand geschaltet wird, geschieht
durch die den Gegenstand ,der Erfindung bildende elektrische Einrichtung.- An Stelle
der bekannten Steuerwellen läuft nach der Erfindung mit jedem Triebwerk, beispielsweise
mit den Motoren 5 und 6 irgendwie gekuppelt, je eine Kontaktvorrichtung .dauernd
um. Diese Kontaktvorrichtungen ,sind in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel Kontaktwalzen,
und zwar ist mit dem Motoranker 5 die Walze 15, mit dem Motoranker 6 die Walze 16
entweder -unmittelbar gekuppelt oder durch ein Zwischengetriebe verbunden. Der eine
Halbzylinder jeder .Kontaktwalze ist kontaktgebend, der andere isolierend. So liegt
auf der Kontaktwalze 15 das Kontaktsegment 17. Mit die'sem arbeitet die feststehende
Kontaktbürste 18 zusammen. Das Segment 17 erhält über dem Schleifring nebst Bürste
i9 und die Leitung 2o :einen Hilfsstrom von. der --Leitung. Im Gegensatz zur Kontaktwalze
15 ist bei der Walze 16 der kontaktgebende Halbzylinder in drei voneinander isolierte
Kontaktsegmente I, II, III unterteilt. Mit diesen Segmenten zusammen arbeitet die
Kontaktbürste 2i, die am einem konzentrisch zur Walze 16 drehbar gelagerten Bürstenhalter
befestigt ist und über das Kontaktsegment 22 und feste Bürste 23 mit der Bürste
18 in Verbindung steht. Der Bürstenhalter der Bürste 21 trägt ebenfalls an einem
Ansatz die .bereits erwähnte Kontaktbrücke 12. Die drei Kontaktsegmente I, II, III
stehen je gesondert über einem Schleifring mit Bürste mit den Leitungen z:" 25,
26 in Verbindung. Die Leitungen 24 und 25 führen über die Elektromagnete 27 und
28 und Leitung 29 zum Pol. Die Leitung 26 ist an die eine Klemme der Haltespule
3 angeschlossen. Zwischen :den Elektromagneten 27 .und 28 kann die Doppelschaltklinke
3o hin und her pendeln, die mit den Schaltverzehnungen 31 und 32 zusammenarbeitet
Lind je nach ihrem Ausschlag die Kontaktbürste 21 und Kontaktbrücke 12 im einen
oder anderen Drehsinne verstellt. Die Verzahnungen 31 und 32 haben so viel Zähne,
wie die Regulierwiderstände io und 14 Stufen .haben.
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Die Einrichtung wirkt in folgender Weise: Bewegen sich beide Triebwerke
bzw. Motoranker 5 und 6 mit gleicher Umdrehungszahl, so laufen auch ,die beiden
Kontaktwalzen i'5 und 16 mit gleicher Umdrehungszahl um, etwa im Sinne des Uhrzeigers.
Die Bürste 21 hat dann -die gezeichnete Stellung. Dann kann kein Hilfsstrom .durch
die Kontaktvorrichtungen fließen, weil von den beiden Bürsten 18 und 21 die eine
immer auf dem isolierenden, die -andere auf dem kontaktgebenden Halbzylinder .steht.
Nach einer Umdrehung von jeweils i8o° vertauschen die beiden Bürsten ihre Rollen.
Es werde nun angenommen, d,aß das Triebwerk bzw. der Motoranker 5 und die Kontaktwalze
15 zurückbleiben oder, was dieselbe Wirkung hat, der Motoranker 6 mit Walze
16 voreile. Dann wird bei der angenommenen Drehung irr Uhrzeigersinne die Kontaktbürste
2i auf :das Kontaktsegment I auflaufen, lebe die Bürste 18 das Segment 17 verlassen
hat. Jetzt fließt ein Hilfsstrom von über 2o, i9, 17, 1,8, 23, 22, 2i, I, 25 zum
Elektromagneten 28 und von da über 29 nach-. Der Magnet 28 zieht die Klinke
30 an, und die Verzahnung 32 mit der Bürste 21 und Kontaktbrücke 12 werden
um einen Zahn im Uhrzeigersinne verdreht. Dadurch wird der ganze Regulierwiderstand
io parallel zum Felde 7 geschaltet, so daß der Anker 5 beschleunigt wird. Durch
die Mitverdrehung der Bürste 21 ist, diese aber von dem Kontaktsegment I wieder
auf den isolierenden Teil ,der Walze 16 vorgedreht worden, so daß nur ein kurzer
Stromstoß zustande gekommen ist. Bleibt der Motor 5 mit Walze 15 trotz der höheren
Umdrehungszahl auch weiterhin zurück, so wird abermals die Bürste 21 auf das Segment
I auftreffen, ehe die. Bürste 18 das Segment 17 verlassen hat, und es wird ein neuer
.Strom-stoß durch. den Hilfsstromkreis und infolgedessen eine zweite Verstellung
der
Kontaktbrücke i2 und Bürste 2z eintreten. Dieses Spiel kann
sich so oft wiederholen, bis der ganze Regulierwiderstand io ausgeschaltet und nur
noch der Widerstand 9 parallel zum Felde 7 liegt. Der Motor 5 hat jetzt seine höchste
erreichbare Geschwindigkeit eingestellt.
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Eilt umgekehrt der Motor 5 mit Kontaktwalze 15 vor, so steht die Bürste
21 noch auf dem Segment II, wenn die Bürste 18 auf das Segment 17 aufläuft,
und der Magnet 27 wird erregt und d'e Bürste 2,1 mit Brücke r2 entgegengesetzt zum
Uhrzeigersinne gedreht. Das hat eine Beschleuri ägung des Motors 6 zur Folge. Laufen
die Motore 5 und 6 im umgekehrten .Sinne, so ergibt sich Entsprechendes. Es kann
.nun ider Fall eintreten, daß das- eine Triebwerk immer noch unzulässig zurückbleibt,
trotzdem der zugehörige Motor auf das Höchstmaß seiner Geschwindigkeit durch Ausschaltung
seines gesamten Regulierwiderstandes gebracht worden ,ist. Die Bürste 21 wird dann
wiederum auf eines der Kontaktsegmente I oder II auflaufen. Der jetzt erfolgende
Stromstoß bleibt aber wirkungslos, weil die Verzahnung 3 1 bzw. 32 abgelaufen
ist. Eine Verstellung der Bürste 21 findet nicht mehr statt, und sie wird 'bei weiterem
Nacheilen des einen- Motors schließlich über das Kontaktsegment I oder II hinweg
auf das Kontaktsegment IIIauflaufen. Der jetzt in die Leitung 26 eintretende Hilfsstrom
kann entweder zur Betätigung eines Notausschalters benutzt werden, oder aber es
wird, wie in denn gezeichneten Ausführungsbeispiel dargestellt, durch diesen Stromkreis
über das Segment III die Haltespule 3 des Selbstschalters 2 kurzgeschlossen, wodurch
die ganze Anlage zum Stillstand gebracht wird. An Stelle dieser Sicherung kann jedoch
auch durch die Kontaktbrücke i2 am Ende ihres Regulierweges noch ein besonderer
Hilfskontakt geschlossen werden zur Betätigung eines Notausschalters. Sind an Stelle
der beschriebenen Gleichstromhauptstrommotore solche vorhanden, die z. B. durch
Bürstenverschiebung oder auf sonstige Weise reguliert werden, so ist die Übertragung
von dem Sehaltwerk 27, 28 in entsprechender Weise vorzusehen, oder es werden besonders
Reguliermotore vorgesehen.