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Selbsttätige Klavierspielvorrichtung.
Gegenstand der Erfindung ist eine selbsttätige Klavierspielvorrichtung. Beim Spielen einer gewöhnlichen Art eines selbsttätigen Klaviers bringt der Spieler durch das Treten des Pedals in einer ausgewählten Reihenfolge eine Reihe von Bälgen zum Zusammenklappen, und zwar für jede Note einen, durch welche die Hämmer bewegt werden, so dass sie gegen die Saiten schlagen. Bekanntlich sind schon viele Vorrichtungen zur Erzielung eines besonderen Ausdruckes des Spieles erfunden worden, durch welche der Spieler die Bälge mit verschiedener Kraft zusammenfallen lassen kann, je nach der Verschiedenheit seines musikalischen Gefühles.
Trotz der hohen Entwicklung derartiger Vorrichtungen zur Erzielung eines Ausdruckes im Spielen ist es hei ihrer Benutzung unmöglich, die Kraft des Schlages auf die Saiten entsprechend dem durch das Treten der Pedale zum Ausdruck gebrachte musikalische Gefühl in gleich leichter Weise zu ändern, wie die Kraft des Anschlages der
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käuflichen Klavierspielvorrichtungen in einer mechanischen Art. was von Leuten mit musikalischem Gefühl und Musikverständnis beanständet wird.
Der Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung wird darin erblickt, dass die Reservoire, abgesehen davon. dass sie mit einer Federanordnung von unveränderlicher Spannung versehen sind. einen wesentlich geringeren Fassungsraum aufweisen, als die
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Verbindung mit den Antriebsblasebälgen besitzen, haben die Reservoire immer einen grösseren Fassungsraum a ! s die Antriebsbälge. Die technischen Vorteile, welche sich durch den verminderten Fassungsraum der Reservoire ergeben, sind keineswegs im vorhinein zu erwarten.
Es wurde gefunden. dass die Blasebälge zum Anschlagen der Tasten weitaus kleiner gehalten werden können als vorher und dass das besondere Betonen einzelner Noten oder Läufe eines Musikstückes wesentlich erleichtert wird, da durch einen einzigen Druck auf die Pedale der Widerstand der Reservoire gegen Zusammenfallen überwunden wird und die volle Saugwirkung der Antriebsbälge durch das zusammengefallene Reservoir direkt auf die Blasebälge übertragen wird. Dadurch wird die maximale Schlagwirkung der Hämmer auf die Klaviersaiten ausgeübt.
Die Wirksamkeit durch die Einstellung der Federn wird ermöglicht, um die Spannung an den Reservoiren zu finden, die dem Spieler die besten Resultate ergehen. wobei mit einer stärkeren Spannung begonnen wird, die sodann in dem Masse vermindert wird. als der Spieler die Geschicklichkeit erlangt, die zu betonenden Tasten oder Noten durch die Betätigung der Pedale herauszuholen. Hierdurch wird ein persönliches Moment in das Spiel eingeführt und kann eine grössere Feinheit des Ausdruckes im Spiel erzielt werden, als dies bisher möglich war. Überdies ist aber auch das Betonen nicht von der Anordnung besonderer Schlitze und dem Notenblatte abhängig, wie dies bei einigen Betoneinrichtungen der Fall ist. die in ihrer Wirkung vollständig mechanisch sind.
Die Erfindung betrifft weiters Ausgestaltungen der Klavierspielvorrichtung hinsichtlich der Verbindung der Diskant-und Bassblasebälge, sowie hinsichtlich der Bauart der Blasebälge und der Ventileinrichtungen.
Die Zeichnungen zeigen die zweckmässigsten Ausführungsform der Erfindung als Beispiel, und zwar ist :
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Fig. I eine Vorderansicht der Spielvorrichtung in dem Gehäuse eines Klaviers.
Fig. 2 ist ein vergrösserter Einzelteil der Kasten der Luftbälge und der Ventilkammer.
Fig. 3 ist ein Schnitt durch einen der Bä) ge. wobei die Ventilkammer ausserhalb ihrer Arbeitsstellung ist.
Fig. 4 ist ein ähnlicher Schnitt mit der Ventilkammer in Arbeitsstellung.
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Fig. 6 ist ein Grundriss des von der Ven ilkammer gehaltenen Joches.
Fig. 7 ist ein Grundriss teilweise weggebrochen und zeigt einen Teil eines Kastens und der von ihm getragenen Teile.
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Querschnitt.
Fig. II ist ein Grundriss der Mittel zur Veränderung der Spannung der Reservoirfedern.
Fig. 12 ist eine Ansicht auf eine der erwähnten Federn.
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Fig. 14 ist eine Einzeldarstellung eines der Teile zur Verbindung eines Balgens mit einem Hammer.
In Fig. i bezeichnet 7 die Seite eines Klavierrahmens von gewöhnlicher Bauart ; 2 sind die Fusstritte, die mit den Antriebsbälgen 3 in Verbindung stehen. Mit 4 sind die
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Bälge und Reservoire münden und die mit den zum Anschlag dienenden Bälgen durch Rohre und andere Kanäle in Verbindung stehen.
Wie in Fig. i zu sehen ist, sind die Reservoirs 4 on erheblich geringerem Fassungsvermögen a ! s die Antriebsbä ! ge J und die Federn 10. welche das Zusammenfallen der Reservoire während des Absaugens der Luft aus ; den Bälgen durch die Antriebsbälge verhindern, sind einstellbar gemacht, um ihre Stärke nach den individuellen Erfordernissen des Spielers einrichten zu können.
Gemäss Fig. 10 und 12 ist jede Feder 10 mit einer Windung 11 und einem kurzen Arm 12 versehen und der lange Arm der Feder legt sich gegen einen Stift 13, um das Reservoir mit Luft zu füllen. Der kurze Arm 12 ist durch einen Lenker 14 mit einem Kurbelarm 7J verbunden, welch letzterer auf einer Schwingwelle 16 sitzt, an deren oberem Ende ein durch eine Stange 19 mit einem Hebel 20 verbundener Kurbelarm 17 sitzt. Da die Stangen 19 an dem Hebel in gleicher Entfernung zu beiden Seiten des Drehpunktes 21
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Lage zu verriegeln.
Der Windkasten ist an einer zwischen den Antriebsbälgen 3 liegenden Stelle durch
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zu bringen als auf die Bälge der zu dem betreffenden Antriebsbaig gehörigen Hälfte. Diese Drosselung setzt den Spieler in den Stand, einen beträchtlichen Unterschied in der Tonstärke zwischen den Bass-und den Diskantnoten des Instrumentes zu erzielen, indem er einfach einen Fusstritt kräftiger als den anderen, oder indem er überhaupt nur einen Fusstritt bewegt. Um die Differenz in der Tonstärke zu verändern und auf diese Weise verschiedene
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z. B. durch den Schlitten 2o, der von einem geeigneten unterhalb der Tastatur gelegenen Punkte durch eine Verbindungsstange 26 gesteuert werden kann.
Der Motor steht mit dem Diskantende des Windkastens 5 und durch diesen durch die Öffnung 21 mit dem Saugbalg für den Bass in Verbindung. Einen Teil der Verbindung bildet das in Fig. i gezeigte Rohr 29. Infolgedessen ist die Öffnung 24 so angeordnet dass sie nicht unter ein bestimmtes Mass verkleinert werden kann, das notwendig ist,
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Wirkung ist. Die Bälge 7, die in Fig. 2 bis 7 dargestellt sind, werden durch die Führungen oder Kasten 31 getragen und durch diese mittels geeigneter Durchlässe luftleer gemacht. Sie sind folgendermassen gebaut : Jeder Balg besitzt ein besonders starkes feststehendes Stück 28, in weiches eine erste Saugkammer 32 eingelassen ist. die oben durch ein
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in Verbindung steht (Fig. i).
Der bewegliche Teil 36 eines jeden Balges ist mit der Anschiagvorrichtung durch eine dünne Stange 37 verbunden welche in einer Führungbtange 38 (Fig. 8) gleitend angeordnet ist und mit dem Teil 36 in beliehiger Art lösbar verbunden ist, z. B. mit Hilfe von Ohren 39 (Fig. 3 und 4), welche an dem Teil 36 angeordnet sind und zwischen sich eine nachgiebige Scheibe 40 tragen. Durch beide Ohren 39 geht ein Loch hindurch und das mit Gewinde versehene untere Ende der Stange geht frei durch diese Löcher und durch die Scheibe zwischen den beiden Ohren hindurch und wird durch eine auf der Stange angebrachte Mutter 41 von den Ohren getragen.
Durch Drehung der Mutter 41 nach aufwärts oder abwärts kann der wirksame Schlag des beweglichen Teiles eingestellt werden, da die verlängerte Mutter 37' (Fig. 8), welche um das obere Ende der Stange 37 gelegt ist, durch die Führungsstange 38 gehalten wird. Die Stange 37 selbst wird durch diese erwähnte verlängerte Mutter 37'gehalten und der bewegliche Teil 36 kann in teilweise aufgeblasenem Zustande gehalten werden, so dass der Balg auch mit geringerer als Vollfüllung arbeiten kann. Es hat sich oft gezeigt, dass einzelne der am Klavier notwendigen Betätigungen nur einen teilweisen Hub der Bälge, während andere Betätigungen den vollen Hub ihrer Bälge erfordern.
Wie in Fig. 3 und 7 zu sehen ist, besteht jeder Kasten aus zwei parallelen Stangen 42 und 43 und zwei länglichen Platten 44 und 45, die in geeigneter Weise mit dünnen Dichtungen versehen sind, um ihre Kontaktflächen luftdicht zu machen. An den oberen Teil 28 eines jeden Blasebalges unmittelbar hinter dem Kasten ist eine Kopfschraube 46 und ein durch die Vorderstange 43 gehender Schraubbolzen 47 eingesetzt, die nach oben ragen. Jede Ventilkammer 50 ist mit einem Schlitz 51 versehen, welcher mit dieser Schraube in Eingriff kommen kann. Ferner besitzt sie ein Loch 52 zur Aufnahme des Bolzens 47, so dass zur Befestigung dieser Teile es nur notwendig ist, den Schlitz 51 mit der Schraube 46 in Eingriff zu bringen und das Loch 52 über den Bolzen 47 zu führen und schliesslich eine Mutter über den Bolzen 47 zu schrauben.
Nach der Zeichnung sind Schlitz und Bolzen in einem Joch 49 angebracht, welches unabhängig von der Ventilkammer ist und die Ventilkammer in ihre Lage niederdrückt.
Natürlich können diese beiden Teile auch aus einem Stück hergestellt sein.
Der Eingriff der Ventilkammer mit den Schrauben und Bolzen dient noch anderen wichtigen Funktionen, nämlich der Befestigung der Bälge an den Kästen und der Befestigung der die Kästen bildenden Teile selbst aneinander. Jede Ventilkammer hat nicht nur die Aufgabe, das Ventil zu enthalten, sondern bildet gleichzeitig eine Kammer, um sich selbst und die anderen vorher erwähnten Teile an Ort und Stelle zu halten, und ausserdem bildet sie infolge ihrer Verlängerung und der Anordnung der Öffnung 48, die durch das Glied 28, die Platten 44 und 45 und die rückwärtige Stange 42 hindurchgeht, zum Teile eine Leitung für die Luft aus dem Blasebalg.
Da die Schrauben 46 ein wenig hinter dem Kasten liegen, macht das Anheben des vorderen Endes der Ventilkammer nach dem Abnahmen von dem Bolzen 47 (Fig. 3) die Klammer so vom Druck des Schraube frei, dass sie leicht herausgezogen werden kann.
In den meisten Klaviersplelvorrichtungen wird das Ventil 53 in seiner Bewegung dadurch gesteuert, dass seine Stange in geeigneten Führungen gleitet. Aber diese Führungen werden leicht mit Staub vollgesetzt und durch Feuchtigkeit beeinflusst, so dass sie die Wirksamkeit der Ventile sehr beeinträchtigen. Gemäss der Erfindung wird diese Schwierigkeit dadurch beseitigt, dass ein Teil der Seitenwand der Kammer 58 dazu benutzt wird, das Ventil an gewissen Seiten zu führen, und dass ein Stift 56 an der anderen Seite des Ventils vorgesehen ist. Dieser Stift und die Wände sind so angeordnet, dass ein grosser Spielraum für das Ventil vorhanden ist, während sie eine zu schiefe Lage gegenüber den Ventilöffnungen 54 und 55 verhindern.
Es hat hat sich herausgestellt, dass hei älteren Klavierspielvorrichtungen wegen der der Schärfe der Kanten der Ventilöffnungen häufig ein Zischen gehört wird, und dass durch
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zeitig in Verbindung mit der Windkammer 5 zu bringen, sind die hohlen Pfostenteil 59 vorgesehen. die schaubildlich in Fig. 9 dargestellt sind. Der unterste dieser Teile stützt s : ch auf die Ventilbüchse 57, und zwar an beiden Seiten des Instrumentes, wie in Fig. i zu sehen. Die anderen sind zwischen die Kästen eingeführt und fest mit ihnen vermittelst ihrer Flanschen verbolzt, wie in Fig. 2 gezeigt. In den Platten 44 und 45 sind, wie in Fig. 7 zu sehen, Öffnungen 60 angebracht, um die notwendige Verbindung zwischen den einzelnen Pfostenteilen herzustellen.
Die Pfostenteile 59 sind nicht an den Ventilhüchsen
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Öffnungen in den Deckeln der Büchsen, wie im Schnitt durch den Decke ! der linken Ventilbüchse der Fig. i zu sehen ist. Sobald man daher die Flügelschraube 61 löst und die Stützen 66 von der Pianoplatte abnimmt. kann die Spielvorrichtung im ganzen von dem Klavier abgehoben werden, mit Ausnahme der Ventill) üchsen und der unter der Tastatur liegenden Teile. Auf diese Weise ist es nicht notwendig die Rohre 54 zu lösen. da der Führungsrahmen, der Motor und alles andere zu-ammmen entfernt wird.
Wenn ausserdem der Spieler ein Ventil zu entfernen wünscht, welches nicht gut arbeitet, so entfernt er die Vorderwand des Klaviers, um die Kästen zugänglich zu machen.
Alsdann wird die Ventilkammer des Ventils abgenommen, indem die Mutter 47 abgeschraubt
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alsdann weggenommen, repariert und dann wieder eingesetzt werden, ohne dass irgendein ein anderer Teil entfernt zu werden braucht. Wenn einer der Blasebälge in Stand gesetzt werden muss, wird ebenfalls die Ventilkammer und der Bolzen 47 entfernt, so dass auf diese Weise der Blasebalg von dem Kasten frei wird und die Ohren 39 aus der Stange 37 herausgezogen werden können.
Um die Spielvorrichtung gegen Erschütterungen zu schützen, erstreckt sich die Stütze 66 von dem Führungsrahmen 64 nach der Klavierplatte oder einem anderen feststehenden Teil des Instrumentes. Der Führungsrahmen und der Motor sind starr mit der Stange 63 verbunden, welche durch den Rahmen 65 gestützt wird. der wiederum fast an dem obersten
Kasten sitzt.
Die verlängerte Mutter 37' (Fig. 8) ist dazu bestimmt. mit einstellbaren Knöpfen 70, die mit den Wippen il der Anschlagvorrichtung in Verbindung stehen. in Eingriff zu kommen.
Es ist zweckmässig, diese Knöpfe mit den Wippen mit Hilfe eines Gliedes 72 aus Blattmetall zu verbinden. welches zusammengelegt ist und eine Scheibe enthält, durch welche die den erwähnten Knopf tragende Schraube hindurchgeht, wobei die Enden des Metalles an die Wippen durch Stifte oder Schrauben angeschlossen sind. wie in Fig. 14 gezeigt.
Wie bei dem mittleren Kasten in Fig. i gezeigt. der teilweise gebrochen ist, ist jeder Kasten durch eine Teilwand 75 in getrennte Abteilungen eingeteilt. so dass die Basshlasebälge nicht mit den Diskantblasebälgen verbunden sind. und jede Saite des Instrumentes den Ausdruck gegenüber der anderen Saite ändern kann.
Es ist für einen Fachmann ohne weiteres ersichtlich, dass die für eine Klavierspiel-
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für Klavierspielvorrichtungen der primären und sekundären Type verwendet werden kann. Die dargestellte und beschriebene. Anordnung und Bauart wird vorzugsweise gewählt. Sie ist indessen nicht wesentlich für die Erfindung, noch ist die gemeinschaftliche Benutzung aller Teile der Erfindung wesentlich. Die einzelnen Gattungen können vielmehr abgeändert werden. ohne von dem allgemeinen Gedanken abzuweichen.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Klavierspielvorrichtung bestehend aus Bälgen zur Betätigung der Hämmer, durch betätigbare Antriebsblasebälge und zusammenklappbare Reservoire, die mit den letztgenannten Bälgen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Reservoire (4) geringeren Fasungsraum als die Antriebsbälge (3) aufweisen und mit Einstellfedern (10) zur Regelung ihres Zusammklappens versehen sind, so dass der Spieler mittels der Pedale einzelne Noten besonders betonen kann.