AT73166B - Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Zellstoffsulfitablauge. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Zellstoffsulfitablauge.

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fertilizer
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  Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus   ZellBtofTeulMablauge.   



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus zwei für sich schwer verwertbaren Bestandteilen, nämlich der   ZeHstoSsu ! Stablauge einerseits   und stark verunreinigter Kieselguhr andererseits. 



   Die   Zellstoffsuintablauge   ergibt sich in gewaltigen Mengen bei der Herstellung von Zellulose mittels schwefliger Säure oder schwefligsaurer Salze. Die Beseitigung dieser Mengen verursacht den   Zellulosefabriken   viel Kosten ; auch hat man noch keine Methode gefunden, sie unschädlich zu machen oder im Grossbetrieb nutzbar zu verwerten. Diese Ablauge enthält neben einem grösseren Prozentsatz Wasser, alle gelösten Bestandteile des Holzes, ferner schweflige Säure, Schwefelsäure und Kalk. 



   Während gute Sorten Kieselguhr infolge ihres hohen Gehaltes an Diatomeenpanzern und ihrer Reinheit so begehrt sind, dass die vorhandenen Mengen manchmal kaum zur Deckung der Nachfrage ausreichen, hat man unerschöpfliche Lagerstätten minderwertiger Qualitäten, die noch ihrer technischen Ausnutzung harren. Diese minderwertigen Qualitäten sind mit mineralischen Substanzen. wie kohlensaurem und schwefelsaurem Kalk, kohlensaurer Magnesia, Kali und Natron, Eisenoxyd, kohlensaurem Eisenoxyd), kolloidaler Kieselsäure und organischen Substanzen verunreinigt. 



   Praktische Versuche haben nun ergeben, dass gerade die Zusammensetzung dieser verunreinigten Kiesolguhr sie geeignet macht, bei Vermischung mit Zellstoffsalfitablauge ein   vorzügliche     Düngemittel io streufähigom   Zustand zu liefern und beide Stoffe in be- 
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Das Verfahren verläuft in folgender Weise :
Von der Sulfitablauge werden je nach ihrer Konzentration und je nach den in der Kieselguhr enthaltenen Diatomeenpanzern 1 bis 4 Teile mit Kieselguhr derart vermischt, dass ein streu- 
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 ablauge sich mit den basischen Substanzen der Kieselguhr zu den entsprechenden Salzen binden, während gleichzeitig von den Diatomeenpanzern der Kieselguhr die wässerigen und wasserlöslichen Substanzen sowie der fein verteilte organische Schlamm der   Sulfitablauge   aufgesogen wird. 



   Die als Ausgangsprodukt dienenden   Zellstoffsnlfitablaugen   können verschieden beschaffen sein :
1. Man benutzt die aus dem Zellulosekocher kommende Ablauge, die man, am besten noch heiss, mit soviel Kieselguhr mischt, als letztere aufzusaugen vermag. 



   2. An Stelle der aus dem   Zellulosekocber   kommenden Ablauge kann man auch eine Ablauge verwenden, die zur Herstellung von Sulfitsprit gedient hat. 



   3. Auch kann man die aus dem Kocher kommende Ablauge verwenden, welche durch   Zerstäubung   einen Teil ihrer schwefligen Säure verloren hat. 



   4. Ebenso eine Ablauge, die bereits durch Eindampfung eines Teiles ihres Wassergehaltes beraubt ist. 



   Soll der Kieselguhr eine grössere Menge der   SnltitÅablange   einverleibt werden, als sie imstande ist freiwillig aufzunehmen, so erhält man ein mehr oder minder breiige Produkt, welches noch einer Trocknung bedarf. 

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     DieM Trockung kann durph Ausbreiten an der Luft   oder auch künstlich geschehen. 



   Vorteilhaft kann die Trocknung auch so vorgenommen werden, dass das Gemisch den gewöhnlich frei zur Verfugung stehenden Abgasen einer Feuerung ausgesetzt wird. Dieses Verfahren bat den    besonderen Vorteil, dass durch   die in den Brenngasen enthaltenen Gase : Kohlensäure, Stickstoff und Sauerstoff eine weitere Verbesserung des 
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 Bestandteile von dem Düngemittel aufgenommen werden und der Sauerstoff die schwefligsauren Verbindungen zu den   schwefelsauren   oxydiert. 



   Das breiige Gemisch wird dabei   zweckmässig   in Trockentrommeln, und zwar zweckmässig unter Anwendung des Gegenstromprinzips, den heissen Abgasen ausgesetzt und so weit getrocknet, dass sich eine   pulverförmigf , streutähige Masse ergibt, die nur   in bestimmten Fällen einer Mahlung bedarf.. Die Abgase der Kesselfeuerung können natürlich auch durch solche einer   selbständigen,   der Trockentrommel vorgelegten Feuerung oder einer Gasfeuerung oder dgl. unterstützt oder ersetzt werden. 
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 ein und derselben Lagerstätte verschieden sein kann, so kommen gegebenenfalls künstliche Zusätze, die gleichzeitig den   Dungewert   erhöhen und die etwa noch vorhandenen freien Säuren der Sulfitablaugen binden, in Betracht. 



   Als Zusätze haben sich u. a. Kalkstickstoff, Salpeter und Ammoniak bewährt. 



   Das so erzeugte Düngemittel ist voluminös, besitzt ein spezifisches Gewicht von nur etwa   0-6,   es lockert den Boden und vermag infolge seiner Hygroskopizität und Porosität Wasser, Kohlensäure, gasförmige Zersetzungsprodukte. z. B. kohlensaures Ammoniak, zu absorbieren und den Pflanzen zur Verfügung zu stellen. Auch bildet dieses Düngemittel infolge seines hohen Gehaltes an leicht zersetzliche organischer Substanz ein gutes Nähraubstrat für Bakterienwachstum. Die Eigenschaft, Wasser festzuhalten, ist von grosser Wichtigkeit für trockene Böden, namentlich in der warmen Jahreszeit, weil die Pflanzen so das zu ihrer Ernährung erforderliche Wasser vorfinden.

   Das Düngemittel eignet sich besonders für Sandböden, Heideerde,   mageren jLelhmboden,   kalkhaltigen Boden,   humusarmen   und stickstoffarmen Boden und in vorzüglicher Weise zur Düngung beim Anbau kiesel-   si1urereicher   Pflanzen, wie Roggen, Weizen, Hafer, Mais, Gras und Zerealien. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus   Zellstoffsulfitablauge,   dadurch gekennzeichnet, dass man die Ablauge mit durch mineralische und organische Substanzen verunreinigter Kieselguhr mischt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablauge in un- eingedampfte, zweckmässig warmem Zustand-gegebenenfalls nach vorheriger, In be- kannter Weise vorgenommener Zerstäubung-verwendet wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ablauge verwendet wird, die zur Herstellung von Sulfitsprit gedient hat.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet. dass das nach dem Vermischen der Ablauge mit der Kieselguhr gegebenenfalls erforderliche Trocknen des Gemisches bis zur streufähigen Beschaffenheit dadurch bewirkt wird, dass das Gemisch der Einwirkung heisser Verbrennungsgase ausgesetzt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gemisch zur Bindung etwaiger in ihm noch vorhandener freier Säuren sowie zur Erhöhung der Dünge- wirkung geeignete Zusätze, wie Salpeter, Ammoniak, beigegeben werden.
AT73166D 1914-01-02 1914-12-22 Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Zellstoffsulfitablauge. AT73166B (de)

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